Uran

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Emissionsspektrum von Uran
Durch thermische Neutronen ausgelöste Spaltung eines 235U-Kerns.

Uran mit dem chemischen Zeichen U, benannt nach dem Planeten Uranus, ist ein metallisches radioaktives chemisches Element aus der Gruppe der Actinoide. Es kommt in der Natur nicht in gediegener Form vor. In Mineralien natürlich vorkommendes Uran besteht zu ungefähr 99,3 % aus dem Isotop 238U mit einer Halbwertszeit t1/2 von 4,5 Milliarden Jahren und zu rund 0,7 % aus 235U (t1/2 ≈ 0,7 Mrd. Jahre). Uran wurde erstmals 1789 von Martin Heinrich Klaproth (1743-1817) aus Pechblende (Uraninit, Uran(IV)oxid bzw. Urandioxid UO2) isoliert, deren Radioaktivität 1896 von Antoine Henri Becquerel entdeckt wurde.

1938 erkannten Otto Hahn und Fritz Straßmann im Kontakt mit Lise Meitner, dass durch langsame thermische Neutronen die Kernspaltung von 235U ausgelöst wird. Der Atomkern wird dabei in zwei annähernd gleich große Kerne gespalten, die in Summe weniger Masse haben als der Uran-Kern. Die fehlende Masse m wird dabei gemäß der bekannten Einsteinschen Formel E = mc2 vollständig in Energie (E) umgewandelt. Da bei der Spaltung auch Neutronen freigesetzt werden, startet eine sich selbst erhaltende Kettenreaktion.

Auf Grundlage der theoretischen Vorarbeiten von Leó Szilárd gelang Enrico Fermi am 2. Dezember 1942 um 15:25 Uhr an der University of Chicago am weltweit ersten Kernreaktor, dem Chicago Pile No. 1, die erste kontrollierte nukleare Kettenreaktion. Am 16. Juli 1945 wurde beim sogenannten Trinity Test - der Name wurde mit bewusstem Anklang an die christliche Trinität gewählt - die erste Atombombe gezündet und schon am 6. August fiel die Bombe auf Hiroshima und am 9. August eine weitere auf Nagasaki.

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