Ephesos

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Ephesos (Türkei)
Ephesos (Türkei)
Ephesos
Ephesos
Ephesos
Patmos
Patmos
Patmos
Ephesos, südwestlich davon die Insel Patmos

Ephesos (griech. Ἔφεσος, hethitisch vermutlich Apaša, lat. Ephesus), war in der Antike eine der ältesten, bedeutendsten und größten griechischen Städte Kleinasiens.

Die Mysterien von Ephesos

Hauptartikel: Mysterien von Ephesos

Der Tempel der Artemis (Artemision) galt schon in der Antike als eines der Sieben Weltwunder. In den hier beheimateten Mysterien von Ephesos, die zu den bedeutensten Mysterien der Antike zählten, wurde der Geistesschüler zum Erleben des schöpferischen Weltenwortes geführt.

360 Grad Panorama des Geländes des Artemis-Tempels von Ephesos

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Die frühchristliche Gemeinde von Ephesos

Artemis-Statue im Museum von Ephesos (Foto: Lutz Langer)
Celsus-Bibliothek, rechts das Südtor der Agora
Das große Theater von Ephesos

Ephesos war die erste der sieben Gemeinden in Kleinasien, an die in der Apokalypse des Johannes ein Sendschreiben gerichtet wurde, das der Christus dem Evangelisten Johannes diktiert hatte. Nach Rudolf Steiner repräsentiert Ephesos die Urindische Kulturepoche.

„1 Dem Engel der Gemeinde in "Ephesus" schreibe: Das sagt, der da hält die sieben Sterne in seiner Rechten, der da wandelt mitten unter den sieben goldenen Leuchtern: 2 Ich kenne deine Werke und deine Mühsal und deine Geduld und weiß, dass du die Bösen nicht ertragen kannst; und du hast die geprüft, die sagen, sie seien Apostel und sind's nicht, und hast sie als Lügner befunden 3 und hast Geduld und hast um meines Namens willen die Last getragen und bist nicht müde geworden. 4 Aber ich habe gegen dich, dass du die erste Liebe verlässt. 5 So denke nun daran, wovon du abgefallen bist, und tue Buße und tue die ersten Werke! Wenn aber nicht, werde ich über dich kommen und deinen Leuchter wegstoßen von seiner Stätte - wenn du nicht Buße tust. 6 Aber das hast du für dich, dass du die Werke der Nikolaïten hassest, die ich auch hasse. 7 Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt! Wer überwindet, dem will ich zu essen geben von dem Baum des Lebens, der im Paradies Gottes ist.“

Offenbarung: 2,1-7 LUT

Rudolf Steiner erläutert dazu:

"Was sich nun also von Zeitraum zu Zeitraum in der nachatlantischen Kultur entwickelt, das stellt sich der Apokalyptiker so vor, daß es sich ausdrückt in kleineren Gemeinschaften, und so werden ihm diese kleineren Gemeinschaften, die auf der äußeren Erde im Raum verteilt sind, zu Repräsentanten dieser Kulturepochen. Wenn er spricht von der Gemeinde oder Kirche zu Ephesus, so meint er: Ich nehme an, daß zu Ephesus eine solche Gemeinde lebte, die in gewisser Beziehung wohl das Christentum angenommen hat. Aber weil sich alles nach und nach entwickelt, so bleibt immer von jeder Kulturepoche etwas zurück. In Ephesus haben wir zwar eine Eingeweihtenschule, aber wir haben die christliche Lehre da so gefärbt, daß man noch überall die altindische Kultur erkennen kann. — Er will uns zeigen die erste Epoche in der nachatlantischen Zeit. Diese erste Epoche in der nachatlantischen Zeit ist also repräsentiert in der ephesischen Gemeinde, und das, was zu verkünden ist, soll in einem Briefe an die Gemeinde von Ephesus verkündet werden. Wir müssen uns das ungefähr so vorstellen: Der Charakter jener fernen indischen Kulturepoche blieb natürlich, er setzte sich fort in verschiedenen Kulturströmungen. In der Gemeinde von Ephesus haben wir noch etwas von diesem Charakter. Von dieser Gemeinde wurde das Christentum so erfaßt, daß es noch von dem typischen Charakter der altindischen Kultur bestimmt wurde.

So haben wir in jedem dieser Briefe einen Repräsentanten einer der sieben nachatlantischen Kulturepochen angesprochen. In jedem Briefe wird gesagt: Ihr seid so und so! Diese und jene Seite eures Wesens entspricht dem, was im Sinne des Christentums ist, das andere muß anders werden. — So sagt der Apokalyptiker zu einer jeden Kulturepoche, was beibehalten werden kann und was nicht mehr stimmt und anders werden soll.

Versuchen wir einmal, ob nun wirklich in den sieben aufeinanderfolgenden Briefen etwas enthalten ist von dem Charakter der sieben aufeinanderfolgenden Kulturepochen. Versuchen wir einmal zu verstehen, wie diese Briefe gehalten sein mußten, wenn sie dem entsprechen sollten, was eben gesagt worden ist. Der Apokalyptiker denkt sich: In Ephesus ist eine Gemeinde, eine Kirche. Sie hat das Christentum angenommen, aber sie zeigt das Christentum in einer Färbung, wie die erste Kulturepoche noch war, fremd dem äußeren Leben, nicht von Liebe erfüllt für das, was die eigentliche Aufgabe ist des nachatlantischen Menschen. — Daß sie die Anbetung der groben Sinnlichkeit verlassen hat, daß sie sich gewandt hat zum geistigen Leben — so sagt der, der die Briefe an die Gemeinde richtet —, das gefalle ihm an ihr. Wir erkennen, was der Apokalyptiker damit sagen wollte, in dem Umstand, daß Ephesus die Stätte war, wo der Mysteriendienst der keuschen Diana gepflegt wurde. Er deutet darauf hin, daß die Abkehr von der Materie dort in besonderer Blüte stand, die Abkehr vom sinnlichen Leben und die Hinwendung zum Geistigen. «Aber ich habe wider dich, daß du die erste Liebe verlassen hast», die Liebe, die die erste nachatlantische Kultur haben muß, die darin sich äußert, die Erde als Acker anzusehen, in den hinein verpflanzt werden muß der göttliche Same.

Wie charakterisiert sich denn derjenige, der diesen Brief diktiert? Er charakterisiert sich als Vorläufer des Christus Jesus, gleichsam als Führer der ersten Kulturepoche. Der Christus Jesus spricht gleichsam durch diesen Führer oder Meister der ersten Kulturepoche, jener Epoche, wo der Eingeweihte hinaufsah zu den jenseitigen Welten. Er sagt von sich, daß er die sieben Sterne in seiner Rechten halt und die sieben goldenen Leuchter. Die sieben Sterne sind nichts anderes als Symbole für die sieben höheren geistigen Wesenheiten, welche die Führer der großen Kulturepochen sind. Und von den sieben Leuchtern ist es im besonderen ausgedrückt, daß es geistige Wesenheiten sind, die man nicht in der sinnlichen Welt sehen kann. So ist auch in der Joga-Einweihung in klaren Worten auf sie hingedeutet, hingedeutet aber auch darauf, daß niemals der Mensch im Sinne der Entwickelung wirkt, wenn er die äußeren Werke haßt, wenn er von der Liebe zu den äußeren Werken abläßt. Die Gemeinde zu Ephesus hat die Liebe zu den äußeren Werken verlassen. So wird ganz richtig in der Apokalypse des Johannes angegeben: Du hassest die Werke der Nikolaiten. — «Nikolaiten» ist nichts anderes als eine Bezeichnung für diejenigen Menschen, die das Leben bloß in der sinnlichen Materie zum Ausdruck bringen. Es gab in der Zeit, auf die sich dieser Brief bezieht, eine Sekte der Nikolaiten, die alles, was dem Menschen wert sein soll, nur in dem äußeren, fleischlichen, sinnlichen Leben sahen. Das sollst du nicht, sagt derjenige, der den ersten Brief inspiriert. Aber nicht von der ersten Liebe lassen, sagt er auch, denn dadurch, daß du die Liebe zur äußeren Welt hast, belebst du diese äußere Welt, holst du sie hinauf zum geistigen Leben. ~ Derjenige, der Ohren hat zu hören, der höre: Wer überwindet, dem werde ich zu essen geben, nicht bloß vom vergänglichen Baum, sondern vom Baum des Lebens —, das heißt, der wird imstande werden, zu vergeistigen, was hier im Sinnlichen ist, um es hinaufzuführen zum Altar des geistigen Lebens." (Lit.: GA 104, S. 77ff)

Siehe auch

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.