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Edelsteine
Als Edelsteine oder Schmucksteine werden besonders schöne oder wertvolle Mineralien, Gesteine oder Glasschmelzen, aber auch fossile Harze wie Bernstein oder andere mineralisierte organische Materialien bezeichnet. Schon früh verwendete Schmucksteine waren Rubin, Smaragd, Saphir und Beryll, die bereits in der Bibel erwähnt werden[1]. Erst in der Neuzeit wurde der aufgrund seiner Härte schwer zu bearbeitende Diamant als Schmuckstein verwendet. Im Altertum und auch noch Mittelalter wurden die Schmucksteine nur mehr oder weniger rund geschliffen (Glattschliff). Der vorwiegend bei durchsichtigen Steinen angewendete Facettenschliff, der durch genau festgelegte Winkelverhältnissse eine optimale Lichtbrechung ermöglicht und dadurch ein reiches Farbenspiel („Feuer“) erzeugt, wurde erst in der frühen Neuzeit gebräuchlich.
Edelsteine als Sinnesorgane der Engelwesenheiten
„Die Sinnesorgane der Engelwesen werden Ihnen begreiflich sein, wenn ich Ihnen sage, daß der Mensch an sich selber zwei Augen hat zum Sehen der mineralischen Welt, daß er sie aber an sich selber nicht unmittelbar wahrnimmt. Die Sinnesorgane sind da zum Wahrnehmen, nehmen sich aber selbst nicht wahr. So geht es den Engeln mit der mineralischen Welt. Ihre Sinnesorgane sind in der mineralischen, physischen Welt zu finden; aber sie nehmen diese Welt selber nicht wahr. Die Sinnesorgane der Engel sind unsere Edelsteine. Diese sind ein geheimnisvolles Werkzeug für die Wahrnehmung der Engelwesen. Die Organe liegen also innerhalb der mineralischen Welt. Wie der Mensch seinen Gefühlssinn, seinen Tastsinn hat, so haben auch diese Wesenheiten ihren Gefühlssinn, und der drückt sich aus im Karneol, ihr Gesichtssinn im Chrysolith. Sie nehmen eben in der mineralischen Welt nicht wahr, weil ihre Sinnesorgane darin sind. Selbst davon finden wir bei den alten Völkern ein dunkles Bewußtsein; sie schreiben den Edelsteinen eine bestimmte Wirkung zu. Diese Wirkung kommt daher, weil die Engel in ihnen anwesend sind.“ (Lit.: GA 98, S. 225f)
Zusammenhang der Edelsteine mit den Sinnesorganen des Menschen
Die Edelsteine stehen in engem Zusammenhang mit der Erd- und Menschheitsentwicklung.
„Und noch weiter zurück, als der lemurische Kontinent bestand, als noch eine sehr hohe Temperatur herrschte, war der Mensch ein halbes Wassergeschöpf. Damals waren auch alle Mineralien in anderem Zustand. Blei konnte da unmöglich fest sein. Es gab auch eine Zeit, in der das Gold noch nicht fest war; das war der Fall, als Sonne und Erde noch vereinigt waren. Als die Erde aus der Sonne schied, zeigten sich noch Spuren von diesem feineren Stoff. Dieser gerann wie alle Metalle und bildete nun im Gestein Adern von Gold. Noch weiter zurückgehend, kommen wir zu einer Zeit, in der auch die Edelsteine geronnen sind. Damals war auch die Kohle noch durchsichtig und bildete den Diamanten. Die zu dieser frühen Zeit herrschenden physikalischen Verhältnisse ermöglichten das. Zu anderer Zeit entstand der Karneol, wieder zu anderer der Topas.
Nun müssen Sie festhalten, daß die Seele des Menschen auch damals schon vorhanden war, doch hatte sie noch keinen physischen Leib. Die Erde befand sich einstmals in einem Zustand, in dem es vollständig unmöglich gewesen wäre, daß ein physischer Leib sie bewohnte. Der Mensch hatte da nur den Ätherleib. In diesem Ätherleib entstand zu einer bestimmten Zeit die Anlage zu den Augen. Das physische Auge ist erst später durch den Ätherleib herausgebildet worden. Alle andern Organe sind zuerst aus dem Ätherleib heraus gegliedert und gebildet worden. Jedesmal, wenn ein solches Ätherorgan sich bildete, war die Veranlassung die Begierde. Der Astralleib hatte die Begierde, etwas wahrzunehmen, zu sehen, da wirkte er auf den Ätherleib und formte aus diesem heraus das Ätherauge; später erst wurde das physische Auge herausgegliedert. Das ätherische Gegenbild entstand im Mineralreich, und dieses begierdelose Gegenbild ist der Chrysolith. So ist tatsächlich ein intimer Zusammenhang zwischen dem menschlichen Sehen und dem Chrysolith. Daher verwendet der Okkultist zu besonderen Zwecken Steine. Er empfindet eine Sympathie zwischen dem Sehen und dem Chrysolith und weiß, wie auf gewisse Augenkrankheiten damit zu wirken ist.
Früher als die Gesichtsanlage entstand die Anlage zum Hören. Da wurde im keuschen Steinreich das Hören als Onyx vorgebildet. Nun hängt der Sinn des Gehörs am nächsten mit der reinsten Materie zusammen. Wo Tonwellen den Raum durchfluten, da ist der feinste Klangäther, auch Zahlenäther oder chemischer Äther genannt. Es gibt noch den Wärme-, Licht- und Lebensäther. Der feine Klangäther war die Veranlassung zum Gehör und zur Bildung der Anlage zum Onyx. Ich erinnere Sie hierbei an den Alten mit der Lampe in Goethes «Märchen von der grünen Schlange». Seine Lampe verwandelte alles Holz in Silber, tote Tiere in Edelsteine, den Mops, den toten Hund, in Onyx.
Mit dem Tastsinn entstand der Karneol, mit dem Geschmackssinn der Topas, mit dem Geruchssinn der Jaspis, mit der Ausbildung des Verstandes der Beryll und mit der Entstehung des bildlichen Vorstellungsvermögens der Karfunkel. Wie eine schöne Legende berichtet, verlor Luzifer, als er aus den himmlischen Bereichen herabgestürzt wurde, einen Stein aus seinem Diadem - das war der Karfunkel. In der Tat entstand dieser Edelstein zur selben Zeit, als das menschliche Vorstellungsvermögen, zunächst bildhaft, zu erwachen begann.
Mit dem Sonnengeflecht, das mit den unwillkürlichen, unbewußten Bewegungen im menschlichen Leibe zusammenhängt, entstand der Smaragd. Zur Zeit der ältesten Bildung, als der erste Ansatz zum menschlichen physischen Leib entstand, bildete sich die Anlage zum Diamanten.“ (Lit.: GA 97, S. 295ff)
In der Fragenbeantwortung zu einem Vortrag in Leipzig vom 13. Oktober 1906 heißt es:
„Saphir entspricht am Menschen den Füßen. Die Füße sind ein viel wichtigeres Glied, als man gewöhnlich annimmt. Einstmals hatten die Füße noch die Fähigkeit, sich wie ansaugend festzuhalten, ähnlich wie die Fliege es tut.
Opal entspricht mehr einer Region, der auch die Lunge entsprossen ist.
Rubin hängt zusammen mit dem, was man das höhere Organ des Gehirns nennt, mit dem Intuitionsorgan.“ (Lit.: GA 97, S. 298)
Die Sinnesorgane des Menschen wurde schon auf dem alten Saturn gemeinsam mit den Grundgesetzen der mineralischen Welt veranlagt.
„... die erste Anlage zum Auge, zum Ohr, zu allen Sinnesorganen und zu allen sonst rein physikalischen Apparaten am Menschen ist auf dem Saturn entstanden. Nur jene Wirkungen gab es auf dem Saturn, die heute noch in dem Mineralreich herauskommen. Der Mensch war damals in der ersten Anlage seines physischen Leibes vorhanden; alles andere, Blut, Gewebe und so weiter war nicht da. Als physikalische Apparate waren die ersten Anlagen zum Menschenleib vorhanden. Wie der Smaragd, Glimmer und so weiter durch physikalische Gesetze entstehen und sich ausbilden als Würfel, Hexaeder und so weiter, so bildeten sich apparatartige Gestalten aus, die so auf dem Saturnkörper vorhanden waren wie heute die Kristalle im Erdkörper.“ (Lit.: GA 100, S. 111)
Edelsteine und physischer Leib
Die Gesamtheit der Gesetzmäßigkeiten der physisch-mineralischen Welt und insbesondere die Kristallisationskräfte der Edelsteine bilden den physischen Leib des Menschen:
„Wenn Sie den physischen Leib wirklich sehen wollten, so müßten Sie - ähnlich wie man aus einer chemischen Zusammensetzung, die aus vier Stoffen besteht, drei beseitigt und einen zurückbehält - aus dem menschlichen Wesen beseitigen können Ich, Astralleib und Ätherleib; dann würden Sie zurückbehalten den physischen Leib. Das ist aber unter den heutigen Bedingungen des Erdendaseins nicht möglich. Sie werden vielleicht meinen, das geschieht ja jedesmal, wenn ein Mensch stirbt. Das ist aber nicht richtig. Denn was beim Tode eines Menschen zurückbleibt, ist nicht der physische Leib des Menschen, sondern das ist der Leichnam. Mit den Gesetzen, die dann im physischen Leibe tätig sind, wenn der Tod eingetreten ist, könnte der physische Leib nicht leben. Das sind nicht seine ureigenen Gesetze, sondern das sind Gesetze, die der äußeren Welt angehören. Wenn Sie also diese Gedanken verfolgen, werden Sie sich sagen müssen, daß das, was man gewöhnlich den physischen Leib des Menschen nennt, eine Maya ist, ein Truggebilde, und was wir in der Geisteswissenschaft bezeichnen als den physischen Leib, das ist jene Gesetzmäßigkeit, jener Gesetze-Organismus, der innerhalb unserer mineralischen Welt den physischen Leib des Menschen so schafft, wie das Kristallisationsgesetz des Quarzes oder das des Smaragdes den Quarz oder Smaragd schafft. Diese in der mineralisch-physischen Welt wirksame Menschenorganisation, das ist eigentlich der physische Leib des Menschen.“ (Lit.: GA 124, S. 93)
Über die Farben der Edelsteine
Die Farben eröffnen dem Blick eine Zeitperspektive, die in die ferne Vergangenheit zurückführt.
„Wir sehen draußen in der Natur Farben. An den Dingen sehen wir Farben, an den Dingen, die wir zählen, die wir abwägen mit der Waage, die wir messen, kurz, die wir physikalisch behandeln, an denen sehen wir Farben. Aber die Farbe, das müßte den Anthroposophen nach und nach ganz klar geworden sein, ist eigentlich ein Geistiges. Nun sehen wir sogar an Mineralien, das heißt an denjenigen Wesen der Natur, die zunächst nicht geistig sind, so wie sie uns entgegentreten, Farben. Die Physik hat sich das in der neueren Zeit immer einfacher und einfacher gemacht. Sie sagt: Nun ja, die Farben, die können nicht an dem Tot-Stofflichen sein, denn die Farben sind etwas Geistiges. Also sind sie nur in der Seele darinnen, und draußen ist erst recht etwas Tot-Stoffliches, da vibrieren stoffliche Atome. Die Atome tun dann ihre Wirkungen auf das Auge, auf den Nerv oder auf noch etwas anderes, was man dann unbestimmt läßt, und dann leben in der Seele die Farben auf. - Das ist nur eine Verlegenheitserklärung.
Damit uns die Sache ganz klar wird, oder ich meine, damit sie an einem Punkt erscheint, wo sie wenigstens klar werden kann, betrachten wir einmal die farbige tote Welt, die farbige mineralische Welt. Wir sehen, wie gesagt, die Farben an dem rein Physikalischen, an dem rein Physischen, das wir zählen, das wir messen, das wir mit der Waage seinem Gewicht nach bestimmen können. Daran sehen wir die Farbe. Aber alles das, was wir mit der Physik an den Dingen wahrnehmen, das gibt keine Farbe. Sie können noch so viel herumrechnen, herumbestimmen mit Zahl, Maß und Gewicht, mit denen es der Physiker zu tun hat, Sie kommen nicht an die Farbe heran. Deshalb brauchte auch der Physiker das Auskunftsmittel: Farben sind nur in der Seele.
Nun möchte ich mich durch ein Bild erklären, das ich in der folgenden Weise gestalten möchte. Denken Sie sich einmal, ich habe in meiner linken Hand ein rotes Blatt, in meiner rechten Hand ein - sagen wir grünes Blatt, und ich mache vor Ihnen mit dem roten Blatte und mit dem grünen Blatte bestimmte Bewegungen. Ich decke einmal das Rot mit Grün, das andere Mal das Grün mit Rot zu. Ich mache solche Bewegungen abwechselnd hin und her. Und damit die Bewegung etwas charakteristischer ist, mache ich es so, ich bewege das Grün so herauf, das Rot so herab, so daß ich außerdem die Bewegung so mache. Sagen wir, das habe ich heute vor Ihnen ausgeführt. Jetzt lassen wir drei Wochen vergehen, und nach drei Wochen bringe ich nun nicht ein grünes und ein rotes Blatt hierher, sondern zwei weiße Blätter, und ich mache dieselben Bewegungen damit. Nun wird Ihnen einfallen, der hat, trotzdem er jetzt weiße Blätter hat, vor drei Wochen bestimmte Wahrnehmungseindrücke hervorgerufen, die mit einem roten und mit einem grünen Blatt hervorgerufen waren. Und nehmen wir jetzt an, ich will aus Höflichkeit sagen, daß alle von Ihnen eine so lebhafte Phantasie haben, daß, trotzdem ich nun die weißen Blätter bewege, Sie durch Ihre Phantasie, durch Ihre erinnernde Phantasie dasselbe Phänomen vor sich sehen, das Sie vor drei Wochen mit dem roten und dem grünen Blatt gesehen haben. Sie denken gar nicht daran, so lebhaft ist Ihre Phantasie, daß das nur weiße Blätter sind, sondern, weil ich dieselben Bewegungen mache, sehen Sie dieselben Farbenharmonisierungen, die ich vor drei Wochen mit dem roten und mit dem grünen Blatt hervorgerufen habe. Sie haben das vor sich, was vor drei Wochen vor Ihnen war, trotzdem ich nicht wiederum ein rotes und ein grünes Blatt habe. Ich habe gar keine Farben vor Ihnen zu entwickeln, aber ich führe dieselben Gesten, dieselben Bewegungen aus, die ich vor drei Wochen ausgeführt habe.
Sehen Sie, etwas Ähnliches liegt draußen in der Natur vor, wenn Sie, sagen wir einen grünen Edelstem sehen. Nur ist der grüne Edelstein nicht angewiesen auf Ihre seelische Phantasie, sondern er appelliert an die in Ihrem Auge konzentrierte Phantasie, denn dieses Auge, dieses menschliche Auge ist mit seinen Blut- und Nervensträngen aus Phantasie aufgebaut, es ist das Ergebnis wirksamer Phantasie. In demselben Momente, wo der grüne Edelstein Ihnen entgegentritt, versetzen Sie Ihr Auge zurück in weit zurückliegende Zeiten, und das Grüne erscheint Ihnen deshalb, weil damals göttlich-geistige Wesenheiten diese Substanz durch die Grün-Farbe im Geistigen aus der geistigen Welt heraus erschaffen haben. In dem Augenblick, wo Sie grün, rot, blau, gelb an Edelsteinen sehen, schauen Sie zurück in unendlich ferne Vergangenheiten. Wir sehen nämlich gar nicht, wenn wir Farben sehen, bloß das Gleichzeitige, wir sehen, wenn wir Farben sehen, in weite Zeitperspektiven zurück. Wir können nämlich einen gefärbten Edelstein gar nicht bloß gegenwärtig sehen, ebensowenig wie wir, wenn wir unten am Fuß eines Berges stehen, meinetwillen oben eine Ruine, die am Gipfel ist, in unserer unmittelbaren Nähe sehen können. Weil wir eben von dem ganzen Faktum entfernt sind, müssen wir sie perspektivisch sehen.
Wenn nun ein Topas uns entgegentritt, können wir ihn nicht bloß im gegenwärtigen Augenblicke sehen, wir müssen hineinschauen in eine Zeitperspektive. Und indem wir, veranlaßt durch den Edelstein, in die Zeitperspektive hineinsehen, sehen wir auf den Urgrund des Erdenschaffens vor der lemurischen Epoche unserer Erdenentwickelung hin und sehen aus dem Geistigen heraus den Edelstein erschaffen, sehen ihn dadurch farbig. Da tut unsere Physik etwas ungeheuerlich Absurdes. Sie setzt diese Welt vor uns hin und dahinter schwingende Atome, welche die Farben in uns bewirken sollen, während es die vor unendlich langen Zeiten schaffenden göttlich-geistigen Wesenheiten sind, die in den Farben der Gesteine aufleben, die eine lebendige Erinnerung an ihr vorzeitliches Schaffen erregen. Wenn wir die leblose Natur farbig sehen, so verwirklichen wir im Verkehr mit der leblosen Natur eine Erinnerung an ungeheuer weit zurückliegende Zeiten. Und jedesmal, wenn im Frühling vor uns der grüne Pflanzenteppich der Erde auftaucht, so schaut derjenige, der dieses Auftauchen des Grünen in der Natur verstehen kann, nicht bloß Gegenwart, er schaut zurück in jene Zeit, da während eines alten Sonnendaseins aus dem Geistigen heraus die Pflanzenwelt geschaffen worden ist und dieses Herausschaffen aus dem Geistigen in Grünheit geschah. Sie sehen, richtig sehen wir das Farbige in der Natur, wenn uns das Farbige anregt, vorzeitliches Götterschaffen in dieser Natur zu schauen.
Dazu brauchen wir aber zunächst künstlerisch die Möglichkeit, mit der Farbe zu leben. Also zum Beispiel, wie ich öfter angedeutet habe und wie Sie es in den betreffenden Vorträgen im «Goetheanum» nachlesen können, braucht man die Möglichkeit, die Fläche als solche zu empfinden: wenn ich die Fläche mit Blau bestreiche, das Sich-Entfernen nach rückwärts, wenn ich sie mit Rot oder Gelb bestreiche, das Sich-Nähern nach vorwärts. Denn Farbenperspektive, nicht eine Linienperspektive ist dasjenige, was wir uns wieder erobern müssen: Empfindung der Fläche, des Fernen und des Nahen nicht bloß mit der Linienperspektive, die eigentlich immer durch eine Verfälschung das Plastische auf die Fläche zaubern will, sondern das Farbige auf der Fläche sich intensiv, nicht extensiv fernend und nahend, so daß ich in der Tat gelb-rot male, wenn ich andeuten will, etwas ist aggressiv, etwas ist auf der Fläche, was mir gewissermaßen entgegenspringen will. Ist etwas in sich ruhig, fernt es sich von mir, geht es nach rückwärts - ich male es blau-violett. Intensive Farbenperspektive!“ (Lit.: GA 276, S. 46ff)
Die Farben der Edelsteine hängen mit dem Umlauf der Sonne durch das platonische Weltenjahr zusammen:
„Es gibt einen Tageslauf der Sonne, eine Umdrehung der Erde in 24 Stunden, einen Jahreslauf, der die Jahreszeiten bewirkt, der die Sonne hinaufgehen läßt bis zum Zenit und heruntergehen läßt. Es gibt aber noch etwas anderes. Jetzt mußte ich das platonische Weltenjahr klarmachen, ich mußte erklären, daß die Sonne ihren Frühlingsaufgangspunkt - den sie jetzt in den Fischen hat - früher im Widder, noch früher im Stier, in den Zwillingen hatte und so weiter, und daß sie im Verlaufe von 25 920 Jahren einmal mit dieser Konstellation rund herum durch den ganzen Tierkreis geht, daß es also einen Tageslauf, einen Jahreslauf und einen Weltenjahreslauf der Sonne gibt. Und während der Jahreslauf der Sonne den Pflanzen ihre Farben gibt, brauchen die Steine, um ihre Farben zu bekommen, den Weltenjahreslauf der Sonne. In den Farben der Steine, im Grün des Smaragd, im Weingelb des Topas, im Rot des Korund, da lebt die Kraft, die sich entwickelt durch den Umgang der Sonne durch das platonische Weltenjahr.“ (Lit.: GA 346, S. 84f)
Wirkung der Edelsteine auf den Menschen
Grundsätzlich kann die Wirkung von Edelsteinen auf den Menschen nur durch entsprechende geistige Beobachtung individuell beurteilt werden. So kann z.B. im individuellen Fall eine Wirkung des Saphirs auf das cholerische Temperament festgestellt werden:
„Es wirkt schon, aber es wirkt so, daß man die Wirkungsweise eigentlich nur beurteilen kann, wenn man in die geistigen Welten hineinsieht, und daß man die Wirkungsweise nur individuell beurteilen kann. Man kann ganz gut sagen, zum Beispiel: Saphir wirkt auf ein gewisses Temperament, auf einen Choleriker, aber eigentlich immer nur im individuellen Fall. Wirkungen sind schon da, aber wenn man die Frage ganz beantworten wollte, müßte man doch in tiefere Dinge eingehen, als hier heute möglich ist.“ (Lit.: GA 316, S. 108)
Zwölf Edelsteine als Grundsteine des Neuen Jerusalems
In der Apokalypse des Johannes werden folgende zwölf Edelsteine genannt, die die Grundsteine der Mauer des Neuen Jerusalems bilden:
„14 Und die Mauer der Stadt hatte zwölf Grundsteine und auf ihnen die zwölf Namen der zwölf Apostel des Lammes. 15 Und der mit mir redete, hatte einen Messstab, ein goldenes Rohr, um die Stadt zu messen und ihre Tore und ihre Mauer. 16 Und die Stadt ist viereckig angelegt und ihre Länge ist so groß wie die Breite. Und er maß die Stadt mit dem Rohr: zwölftausend Stadien. Die Länge und die Breite und die Höhe der Stadt sind gleich. 17 Und er maß ihre Mauer: hundertvierundvierzig Ellen nach Menschenmaß, das der Engel gebrauchte. 18 Und der Kern der Mauer war aus Jaspis und die Stadt aus reinem Gold, gleich reinem Glas. 19 Die Grundsteine der Mauer um die Stadt waren geschmückt mit allerlei Edelsteinen. Der erste Grundstein war ein Jaspis, der zweite ein Saphir, der dritte ein Chalzedon, der vierte ein Smaragd, 20 der fünfte ein Sardonyx, der sechste ein Sarder, der siebente ein Chrysolith, der achte ein Beryll, der neunte ein Topas, der zehnte ein Chrysopras, der elfte ein Hyazinth, der zwölfte ein Amethyst.“
Siehe auch
- Gesteine
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Literatur
- Friedrich Benesch: Apokalypse. Die Verwandlung der Erde. Eine okkulte Mineralogie, Urachhaus, Stuttgart 1981, ISBN 978-3878382980
- Rudolf Steiner: Das christliche Mysterium, GA 97 (1998), ISBN 3-7274-0970-3 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
- Rudolf Steiner: Natur- und Geistwesen – ihr Wirken in unserer sichtbaren Welt, GA 98 (1996), ISBN 3-7274-0980-0 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
- Rudolf Steiner: Menschheitsentwickelung und Christus-Erkenntnis, GA 100 (1981), ISBN 3-7274-1000-0 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
- Rudolf Steiner: Exkurse in das Gebiet des Markus-Evangeliums, GA 124 (1995), ISBN 3-7274-1240-2 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
- Rudolf Steiner: Das Künstlerische in seiner Weltmission, GA 276 (2002), ISBN 3-7274-2760-4 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
- Rudolf Steiner: Meditative Betrachtungen und Anleitungen zur Vertiefung der Heikunst, GA 316 (2003), ISBN 3-7274-3160-1 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
- Rudolf Steiner: Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken, V, GA 346 (2001), ISBN 3-7274-3460-0 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
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Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Heinrich Quiring: Die Edelsteine im Amtsschild des jüdischen Hohepriesters und die Herkunft ihrer Namen. In: Sudhoffs Archiv 38, 1954, S. 193–213.