Brief des Paulus an die Römer

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Der Brief des Paulus an die Römer (kurz Römerbrief, abgekürzt Röm) ist eine Schrift des Neuen Testaments der christlichen Bibel. Er gehört zu jenen sieben Paulusbriefen, deren Authentizität kaum umstritten ist. Er ist in der damaligen Verkehrssprache des östlichen Mittelmeerraumes verfasst, dem Koine-Griechischen. Im Römerbrief präsentiert Paulus eine grundlegende Darstellung des von ihm verkündeten Evangeliums von Jesus Christus, ohne, wie in seinen anderen Briefen, auf konkrete Fragen oder Konflikte in der Empfängergemeinde Bezug zu nehmen. Als Darlegung der christlichen Heilsbotschaft wurde dieser Brief in allen Epochen der Kirchengeschichte hochgeschätzt.

Seit dem Mittelalter wird der Römerbrief in 16 Kapitel unterteilt.

Entstehung

Entstehungsort und -zeit

Der Brief wird heute mehrheitlich auf 55/56 n. Chr. datiert, eventuell ein oder zwei Jahre später.[1][2] Für den Abfassungsort Korinth spricht u. a., dass der erwähnte Gaius, der Paulus zur Zeit der Abfassung des Briefes bei sich aufgenommen hatte (16,23 EU), vermutlich mit dem laut 1 Kor 1,14 EU von Paulus getauften Korinther Gaius identisch ist. Paulus bezeichnete ihn respektvoll als „Gastgeber der ganzen Ekklesia“, d. h. wohl, dass Gaius durchreisenden Christen in Korinth ein Quartier gab.[3] Tertius schrieb den Brief auf Paulus’ Diktat (Röm 16,22 EU). Phoibe aus der nahegelegenen Hafenstadt Kenchreai, in der es auch eine christliche Gemeinde gab, brachte den Brief nach Rom. Phoibe war Diakonin in Kenchreai[4], was nach Wilckens vermutlich heißt, dass sie dort Kontaktperson für an- und abreisende Christen war und ihnen ortskundige Hilfe anbot. Nun hatte sie selbst in Rom etwas zu erledigen (altgriech. πρᾶγμα ‎ prãgma), wobei sie die Unterstützung der Christen vor Ort benötigte. Paulus bat, sie ehrenvoll aufzunehmen und ihr zu helfen; er selbst sei ja von Phoibe unterstützt worden (Röm 16,1-2 EU).[5]

Der genaue Zeitpunkt der Abfassung ist im Brief nicht erwähnt, lässt sich aber aus den Reiseplänen im Brief schlussfolgern. Paulus blickte voraus auf seine bevorstehende Jerusalemreise. Das versteht man meist so, dass der Brief geschrieben wurde, während im Winterhalbjahr die Seefahrt ruhte, die in Frühjahr wieder aufgenommen wurde.[6]

Adressaten

Das Christentum hatte in Rom zunächst unter den vielen Diaspora-Juden und in jüdischen Synagogengemeinden, denen sich auch Proselyten und gottesfürchtige Nichtjuden anschlossen, Anhänger gefunden. Doch zur Zeit des Römerbriefs waren Christen in den Synagogen schon nicht mehr geduldet. Diesbezügliche Auseinandersetzungen scheinen zu der von Sueton berichteten Ausweisung der Juden aus Rom unter Kaiser Claudius geführt zu haben.[7]

Der Gemeinde, an die Paulus schrieb, gehörten sowohl Juden- als auch Heidenchristen an. Die Kirche muss schon eine beachtliche Größe erreicht haben und war auf mehrere, vermutlich voneinander unabhängige, Hausgemeinden verteilt (Röm 16,5.10f.14f.). Dass ein Drittel der namentlich Angesprochenen Frauen sind, wie beispielsweise die Apostelin Junia, könnte ein Indiz für die wichtige Rolle sein, die Frauen in der frühen Kirche Roms spielten. Die Tatsache, dass die Gemeindeglieder Steuern zahlen mussten (Röm 13,6 EU), und die größtenteils nicht typisch römischen Namen lassen darauf schließen, dass die meisten keine römischen Bürger waren, sondern peregrini, Freigelassene oder Sklaven wie „die aus dem Haus des (Nichtchristen) Narzissus, die in dem Herrn sind“ (16,12 LUT).[8]

Im Gegensatz zu den Adressaten seiner anderen Briefe hatte Paulus die römische Gemeinde nicht gegründet und kannte sie auch nicht. Einzelne Mitglieder wie Prisca und Aquila, die aufgrund des Edikts von Claudius Rom verlassen hatten, waren ihm aber schon aus Griechenland bekannt. Da er beabsichtigte, auf einer weiteren Missionsreise, die den westlichen Mittelmeerraum zum Ziel hatte, auch Rom zu besuchen (Röm 15,24 EU), diente der Brief der Vorbereitung dieses Besuchs. Auf spezielle Probleme der Gemeinde ging er weniger ein, als es in den anderen Briefen der Fall ist. Stattdessen stellte er seine Theologie ausführlich dar.

Literarischer Charakter

Der Römerbrief lässt sich am ehesten als antiker Freundschaftsbrief bezeichnen, wie ihn Pseudo-Demetrios beschrieben hat. Versuche, die Briefstruktur als rhetorische Disposition zu bestimmen, haben keine allgemein anerkannten Ergebnisse erbracht. Doch wird durch eine solche Fragestellung deutlich, dass Röm 1,16–17 EU als propositio fungiert: hier wird das Thema des gesamten Schreibens benannt.[9]

Paulus benutzt in einigen Passagen die in seiner Zeit geläufige Form einer Diatribe, wenn er schreibt, als antworte er auf Zwischenrufe. Der Text ist dementsprechend wie eine Diskussion strukturiert. Die Form lässt annehmen, dass Paulus Missverständnisse bezüglich seiner Theologie vermutete, denen er vorbeugen wollte, ehe er selbst nach Rom kam. Im Ablauf des Briefes wechselt Paulus mehrmals die Ansprechpartner: Zum Teil scheint er sich an die Judenchristen, dann an Heidenchristen und manchmal auch an die ganze Gemeinde zu wenden.

In Kapitel 7 erkennt man eine Prosopoiie, eine Art Rollenspiel, wobei der Verfasser verschiedene Standpunkte in der Ich-Form zu Wort kommen ließ. Seine Leser kannten dies aus dem antiken Drama. Wenn Paulus so in wechselnde Rollen schlüpfte, zeigte er jeweils Typisches und bezog seine Leser emotional mit ein.[9]

Ähnlich wie Jesus arbeitet Paulus mit dem Stilmittel des Gleichnisses, eine Abhängigkeit ist jedoch nicht zu erkennen. Mehrfach wendet er beispielsweise das Bild vom Verhältnis zwischen Herrn und Sklaven an, das sich auf die Stellung des Menschen gegenüber der Sünde bzw. der Gnade bezieht.

Seine Aussagen belegt er häufig mit Zitaten aus dem Alten Testament der christlichen Bibel, vor allem aus dem Jesajabuch. Als Grundlage diente ihm dabei meist das Griechische Alte Testament. Die Form der Auslegung verrät seine theologische Prägung sowohl durch das hellenistische Judentum als auch durch die Pharisäer in Jerusalem.[10]

Zweck des Schreibens

Was Paulus mit dem Römerbrief bezweckte, wird unterschiedlich bestimmt. Das hat aber Auswirkungen auf die Gesamtinterpretation. Hier einige neuere Deutungen:[11]

  • Eine zeitlose Darstellung des paulinischen Evangeliums ohne aktuelle Bezüge (Eduard Lohse).
  • Paulus wendet sich gegen eine judenchristliche Partei, die in Rom, ähnlich wie in Galatien, an Einfluss gewinnt. In der älteren Forschung häufige These, neuerdings ähnlich bei Peter Stuhlmacher.
  • Paulus hat vor, den Jerusalemer Judenchristen die Kollekte aus seinem Missionsgebiet zu überbringen. Er weiß aber nicht, wie die Empfänger ihn aufnehmen. Was er den Jerusalemern eigentlich gerne sagen würde, im Zusammenhang dargestellt, schreibt er nach Rom (Günther Bornkamm, ähnlich Ulrich Wilckens).
  • In einer Zeit eskalierender Spannungen zwischen Juden und Nichtjuden kurz vor dem Beginn des Jüdischen Krieges enthält der Römerbrief eine Versöhnungsbotschaft (Klaus Haacker).
  • Paulus steht an einem biographischen Wendepunkt und klärt für sich selbst seine Botschaft als Apostel und sein Verhältnis zu seinem eigenen jüdischen Hintergrund (Michael Wolter).
  • Die römischen Hausgemeinden waren nicht von Paulus gegründet und bildeten (in der Metropole Rom) keine gemeinsame Ekklesia. Der Römerbrief schaffe nun das apostolische Fundament (Günter Klein), er mache aus den verstreuten Hauskreisen eine Ortskirche, die im Sinn des Paulus Mission treiben solle (Angelika Reichert).

Gliederung

  • 1,1–7 – Präskript (Absender – Adressat – Gruß)
  • 1,8–17 – Proömium (Dank – Bitte – Vorgeschichte – Anlass – Ziel)
  • Röm 1,18 EURöm 3,20 EU – Alle Menschen sind unter der Sünde
    • 1,18 – 2,11 Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit aller Menschen
    • 2,12 – 2,29 Das Gesetz, Halacha als Beurteilungsinstanz[12]
    • 3,1 – 3,20 Gottes Treue inmitten der menschlichen Untreue
  • Röm 3,21 EURöm 5,21 EU – Das Heil gilt allen Menschen, Rechtfertigung der Glaubenden (Beispiele Abraham und Adam)
    • 3,21 – 3,29 im Tod Jesu offenbart sich die Gerechtigkeit Gottes (Kreuzes- bzw. Sühnetod – Auferweckung)
    • 4 Rechtfertigung am Beispiel Abrahams (Brit Mila – Glaube)
    • 5 Hoffnung der Gerechtfertigten
    • 8,31 – 8,39 Liebe Gottes in Jesus Christus
  • Röm 6,1–23 EU – Taufe
    • 6,1 – 7,6 Befreiung von der Sünde
  • Röm 7,1 EURöm 8,39 EU – Vom Gesetz befreit – vom Geist erneuert
    • 7,7 – 7,25 Schuld und Not Adams
    • 8,1 – 8,30 Rettung der Glaubenden
  • Röm 9,1 EURöm 11,36 EU – Die Rolle des Volkes Israel in Gottes Plan
    • 9,1 – 9,29 Israels Erwählung
    • 9,30 – 11,2 Israels Verstockung
    • 11,13 – 11,30 Israels Rettung
  • Röm 12,1 EURöm 15,13 EU – Gestaltung des Gemeindelebens, Antwort der Glaubenden
    • 12,1 Grundlinie der Paraklese
    • 12,3 – 13,18 Praxis der Liebe (Agape) als Erfüllung des Gesetzes
    • 14 Starke und Schwache in der römischen Gemeinde
  • Röm 15,14 EURöm 16,23 EU – Schlussparänese und Grüße
  • Röm 16,25–27 EUSchlusshymnus (nicht in allen Handschriften enthalten)

Inhalt

Das zentrale Thema des Briefes ist das Evangelium von Jesus Christus (1,16f.):

„Denn ich schäme mich des Evangeliums nicht, ist es doch Gottes Kraft, zum Heil jedem Glaubenden, sowohl dem Juden zuerst, als auch dem Griechen. Denn Gottes Gerechtigkeit wird darin geoffenbart aus Glauben zu Glauben, wie geschrieben steht: Der Gerechte aber wird aus Glauben leben.“

Dieser Vers fasst die wichtigsten Aussagen des Römerbriefes zusammen: Die Rechtfertigung durch den Glauben an Jesus Christus gilt für Juden und Nichtjuden gleichermaßen. Nach Paulus sind alle Menschen schuldig und gegenüber Gott für ihre Sünden verantwortlich. Nur durch den Tod und die Auferstehung Jesu Christi kann die Menschheit Erlösung erlangen. Gott ist deshalb gleichzeitig gerechter Richter und derjenige, der gerecht macht. Als Antwort auf Gottes freie, souveräne und gnädige rettende Tat können die Menschen durch den Glauben gerechtfertigt werden.

Viele der Ausführungen des Paulus im Römerbrief finden in früheren Paulusbriefen, insbesondere dem Galaterbrief und den Korintherbriefen, ihre Vorläufer. Aber in keinem Brief ist die Problematik von Sünde und Rechtfertigung so ausführlich dargestellt wie hier.

Alle Menschen sind Sünder

Zu Beginn seines Briefes (1,18 – 3,20) stellt Paulus dar, dass alle Menschen Sünder sind. Zwar wüssten die Heiden nicht vom Gesetz, sie hätten aber Gott aus seiner Schöpfung als Schöpfer erkennen und verehren müssen. Da sie das nicht taten, sondern stattdessen Kreaturen als Götzen verehrten, „hat sie Gott dahingegeben in verkehrten Sinn, sodass sie tun, was nicht recht ist“ (1,28 LUT). Aber auch die Juden sündigten, obwohl sie das Gesetz als Maßstab für gottgefälliges Handeln hatten. So stellt Paulus fest, dass „kein Mensch durch die Werke des Gesetzes vor Gott gerecht sein kann. Denn durch das Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde“ (3,20 LUT).

In 5,12–21 LUT und 7,7–25 LUT weitet Paulus das Thema der Sünde weiter aus. Die Sünde wird als Macht personifiziert, der der Mensch unterworfen ist. Paulus spricht ihn damit jedoch nicht von persönlicher Verantwortung frei. Er entwirft auch nicht die These einer Erbsünde, sondern leitet die Sünde aus dem ersten Sündigen her.[13]

Rechtfertigung aus Glauben, nicht durch das Gesetz

Stattdessen kommt die Gerechtigkeit vor Gott allein von Gott selbst, und zwar aus dem Glauben an seinen Sohn Jesus Christus. Als Beispiel für die Möglichkeit, ohne das Gesetz Gerechtigkeit zu erlangen, nennt Paulus im Kapitel 4 Abraham, den Stammvater des jüdischen Volks. Er vertraute entgegen dem äußeren Anschein Gottes Zusage, dass er Vater vieler Völker werden solle (Gen 17,5 EU), und erlangte so die Verheißung. Die Beschneidung sei nicht Ursache der ihm von Gott zugesprochenen Gerechtigkeit, sondern nur äußeres Zeichen von Gottes Bund mit Abraham. Genauso sollen die Christen glauben, dass Jesus zur Vergebung ihrer Sünden gestorben und auferstanden ist, und um dieses Glaubens willen Gerechtigkeit bei Gott erlangen (4,22–23 LUT). Deshalb bezeichnet Paulus Abraham als den Vater aller Gläubigen, sowohl der Juden als auch der Griechen.

In 5,12–21 LUT stellt Paulus Adam und Jesus Christus als Antitypen einander gegenüber: Wie durch den Ungehorsam eines einzigen, nämlich Adams, der im Garten Eden die verbotene Frucht nahm, der Tod über alle Menschen kam, so befreit der Gehorsam eines einzigen, Jesus Christus, alle Menschen von der Macht der Sünde.

Durch die Taufe stirbt der, der an Jesus glaubt, mit Jesus und ist damit der Macht der Sünde entzogen (6,3–11 LUT). Er lebt in Jesus Christus und ist frei vom Gesetz (7,6 LUT). Er hat also den Herrschaftsbereich gewechselt und steht nicht mehr unter Gesetz und Tod, sondern unter der Gnade. Der Heilige Geist, der im Christen ist (8,1–17 LUT), soll jetzt sein Leben bestimmen. Wie die christliche Lebensführung konkret aussieht, beschreibt Paulus in den Kapiteln 12 bis 15. Im Zentrum steht dabei das Gebot der Nächstenliebe (13,8–10 LUT). Diese christliche Ethik hat Jesus schon in seiner Bergpredigt dargestellt.

Das Volk Israel sowie das Miteinander von Juden- und Heidenchristen

Ein Aspekt des Römerbriefs, der vor allem in der Zeit nach dem Holocaust herausgestellt wird und den ganzen Brief durchzieht,[14] ist das spannungsgeladene Verhältnis zwischen Christen jüdischer und nichtjüdischer Herkunft in den frühen christlichen Gemeinden. Ein Teil der aus dem Judentum stammenden Christen verlangte, dass auch diejenigen Christen, die zuvor Heiden gewesen waren, sich beschneiden ließen und die jüdischen Lebensweise befolgten, also den Sabbat und die Speisegesetze beachteten. Paulus legt nun dar, dass Juden und Heiden gleichermaßen Sünder seien, die Gott durch Jesu Tod und Auferstehung gerettet habe. Daher sei das Halten dieser Gebote soteriologisch irrelevant. Zwar gelte die Torah für die Juden als Maßstab gottgefälligen Lebens, sie schütze aber nicht vor der Sünde (3,19–20 EU; 7,23 EU).[15]

Vor allem die Kapitel 9–11 behandeln die Rolle derjenigen Juden, die nicht an Jesus als den Messias und an seine Auferstehung glauben. Paulus, selbst ein „Israelit, vom Geschlecht Abrahams, aus dem Stamm Benjamin“ (11,1 LUT), betont, dass Israels Erwählung, der Bund, den Gott mit Abraham geschlossen hat, und die Torah weiterhin und unwiderruflich gültig seien (9,4–13 EU). Gott habe nur einen Teil der Juden verstockt, um auf diese Weise den Heiden die Möglichkeit zu geben, von Jesus zu hören und zum Glauben zu finden (11,11.25–32). Erst dann werde auch Israel gerettet. In der Auslegung dieses Textes besteht ein Widerspruch zwischen der verbreiteten traditionellen Ansicht, dass nur ein Rest von Israel, nämlich die Juden, die sich zu Jesus als dem Messias bekennen, gemeint seien,[16] und der von der neueren Forschung vertretenen Meinung, dass ganz Israel gerettet würde. Laut Klaus Wengst soll dies unabhängig vom Bekenntnis zu Jesus Christus geschehen.[17] Andere wie Berndt Schaller vertreten die Ansicht, die Juden würden am Jüngsten Tag den wiederkommenden Jesus als Messias erkennen.[18]

Als Konsequenz aus der besonderen Rolle Israels in Gottes Plan fordert Paulus von Juden- und Heidenchristen in der Gemeinde gegenseitige Akzeptanz. Zwar nennt er die, die nicht wie er selbst ohne schlechtes Gewissen zusammen mit Menschen an einem Tisch sitzen können, die sich nicht an die jüdischen Speisegebote halten, schwach, verlangt aber von den sogenannten Starken, Rücksicht auf deren Gewissen zu nehmen (14,1 – 15,7). Das entsprach dem auf dem sogenannten Apostelkonzil zwischen Paulus auf der einen Seite und Petrus und dem Herrenbruder Jakobus auf der anderen Seite ausgehandelten Vergleich.

Liste von Charismen

Mit Röm 12,1 beginnt ein neues Thema; Paulus „appelliert“ an die Römer, sich Gott zur Verfügung zu stellen, denn Gott arbeitet mit den Christen zusammen,[19] und er tut das durch die den Christen anvertrauten Charismen. Es folgt eine Liste von sieben Charismen (Röm 12,6–8 EU), die zweitlängste Liste im NT (nach 1 Kor 12,8–10 EU). Der nächste Abschnitt beginnt mit der „echten Liebe“ – das ist vielleicht die Überschrift über die nun folgenden Tätigkeiten, u. a. „ausdauernd im Gebet“; diese Tätigkeiten folgen beschreibend aufeinander, nicht in Befehlsform (Röm 12,9–19 EU).[20]

Gehorsam gegenüber der Staatsmacht

Ein besonders umstrittener Abschnitt des Römerbriefs ist 13,1–7 EU. Die Obrigkeit, mit der nicht allein der Herrscher, sondern auch seine Beamten etc. gemeint sind, erscheint darin als Dienerin Gottes zum Schutz der Guten und zur Bestrafung der Bösen. Jeder hat ihr zu gehorchen. Die Regierungsform oder die Legitimität der Herrschaft problematisiert Paulus dabei nicht. Der Text galt daher über Jahrhunderte als Rechtfertigung jeglicher Form von staatlicher Willkür.

Heutige Exegeten beziehen häufig die Zeitumstände der Abfassung des Römerbriefs mit ein. Möglicherweise habe Paulus angesichts der schwierigen politischen Lage nach der Vertreibung der Juden aus Rom zur Loyalität gegenüber dem römischen Staat aufgerufen.[21] Schließlich sei die junge christliche Gemeinde schutzbedürftig gewesen.[22]

Paulus erwähnt hier drei Instanzen, die den Menschen beurteilen und einschränken: Sein Gewissen (als innerer Gerichtshof), die Obrigkeit und Gottes Gericht am Ende.[23]

Wirkungsgeschichte

Der Römerbrief hatte eine kirchengeschichtliche Wirkung wie kein anderes biblisches Buch. Der erste, allerdings – außer einigen griechischen Fragmenten – nur in einer von Rufinus in Latein übersetzten und gekürzten Fassung erhaltene Kommentar zum Römerbrief stammt von Origenes. Darin widerlegt er u. a. die Lehren des Marcion, der Paulus als Gegner jeglichen Gesetzes sieht. Origenes dagegen betont die Kontinuität von Altem und Neuem Testament. Im Mittelpunkt seiner Auslegung steht der Dialog zwischen Juden und Christen.[24] Das Leben im Geist bewährt sich für Origenes im Abtöten des irdischen Leibs durch die Askese.

Augustinus von Hippo wurde durch die Lektüre von 13,13–14 EU zum Christentum bekehrt.[25] Aus 5,12 EU entwickelte er die Lehre von der Erbsünde, die für die weitere christliche Lehrentwicklung bestimmend wurde. In der Auseinandersetzung mit Pelagius begründete er aus dem Römerbrief die Polarität von Gnade und Gesetz.

Seine größte Wirkung entfaltete der Römerbrief jedoch in der Reformationszeit. Martin Luther formulierte seine Rechtfertigungslehre vor allem mit Berufung auf den Römerbrief. Er hatte während der Lektüre des Römerbriefs, genauer: beim Studium von 1,16+17 LUT, die Erkenntnis, dass allein Gottes Gnade und nicht die guten Werke den Menschen vor Gott gerecht sein lässt, was später zentrales Element der Reformation wurde. Er fand im Römerbrief die zentralen Elemente und Gedanken des Christentums zusammengefasst und schätzte den Brief als so zentral ein, dass man, selbst wenn man noch kein anderes biblisches Buch kenne, bereits Christus gezeigt bekomme und alles erfahre, was wichtig ist. Philipp Melanchthon nannte ihn das compendium theologiae christianae, die Zusammenfassung der christlichen Theologie. Ähnlich wertete auch Johannes Calvin. Die protestantische Befassung mit dem Text führte zu einem Echo auf katholischer Seite, das auch von theologisch gebildeten Laien getragen wurde. So verfasste der Kartograf Gerhard Mercator in den 1580er Jahren einen Römerbrief-Kommentar. In den folgenden Jahrhunderten herrschte in den protestantischen Kirchen ein dogmatisch-lehrhaftes Verständnis des Römerbriefs vor.

John Wesley, einer der Mitbegründer des Methodismus, erlebte eine innere Bekehrung durch Luthers Vorrede zum Römerbrief. Karl Barths Römerbriefkommentar beeinflusste die Theologie im 20. Jahrhundert. Es gibt eine Reihe von Römerbriefvorlesungen bekannter Theologen.

Literarkritische Überlegungen

Walter Simonis (1990)[26] literarkritische Analyse des Römerbriefs führte zu der These, dass das gesamte Werk nicht ein einheitlicher paulinischer Brief sei, sondern das Ergebnis eines Redaktionsprozesses, dessen drei Stufen sich im Text abbilden und dadurch rekonstruierbar werden:

  • Der in Rom gefangene Paulus verfasste seine Abhandlung, zu der die Abschnitte Röm 1,18 EU bis Röm 11,35 EU gehörten.
  • Anlässlich einer innergemeindlichen Auseinandersetzung zwischen Juden- und Heidenchristen über die Speisegebote und der Beachtung der Sabbatgebote habe um das Jahr 90 n. Chr. ein römischer Judenchrist diese Abhandlung zu einem Brief umgeformt.
  • Nach der Exkommunikation Markions wurde dieser Paulusbrief um die Abschnitte Röm 13,1-7 EU und Röm 16,17-20 EU erweitert und letztlich durch einen Endredaktor (um 90 n. Chr.), welcher dann noch Röm 16,1-16 EU einfügte, abgeschlossen und in seine jetzige Form gebracht.[27]

Nicht paulinisch ist nach dieser These auch die Einleitung Röm 1,1-17 EU. Simonis’ These wird von der heutigen neutestamentlichen Forschung weitgehend abgelehnt.

Zu einem ähnlichen Ergebnis wie Simonis kommt Jaroš (2008),[28] der in einer mathematisch-statistischen Untersuchung des Römer-, Korinther- und Hebräerbriefes einen deutlichen Zweifel am alleinig originären Ursprung der Briefe durch Paulus aufführt. Er bediente sich dabei der von Wilhelm Fucks und Joseph Lauters (1965)[29] entwickelten Methode (Quantitative Literaturwissenschaft bzw. Quantitative Linguistik).

Siehe auch

Literatur

Einführungen

  • Horst Balz: Römerbrief. In: Theologische Realenzyklopädie. 29 (1998), S. 291–311 (umfassender Überblick).
  • Watson E. Mills: Romans. (= Bibliographies for Biblical Research, New Testament Series 6). Mellen Biblical Press, Lewiston u. a. 1996, ISBN 0-7734-2418-0.
  • Stefan Schreiber: Der Römerbrief. In: Martin Ebner, Stefan Schreiber (Hrsg.): Einleitung in das Neue Testament (= Kohlhammer Studienbücher Theologie. Band 6). Kohlhammer, 3. überarbeitete Auflage Stuttgart 2020, S. 281–306. ISBN 978-3-17-036108-9.
  • Michael Theobald: Der Römerbrief. Erträge der Forschung 294. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2000, ISBN 3-534-10912-0 (gute Einführung in den Forschungsstand).
  • Michael Theobald: Römerbrief. In: Religion in Geschichte und Gegenwart (RGG). 4. Auflage. Band 7, Mohr-Siebeck, Tübingen 2004, Sp. 611–618.

Kommentare

  • Werner de Boor: Der Brief des Paulus an die Römer (= Wuppertaler Studienbibel. NT 7). Brockhaus, Wuppertal u. a. 1. Aufl. 1962, 12. Aufl. 1995, ISBN 3-417-25007-2 (allgemeinverständlich, anwendungsorientiert)
  • C. E. B. Cranfield: A Critical and Exegetical Commentary on the Epistle to the Romans, 2 Bände. ICC. T. & T. Clark, Edinburgh 1979.
  • Joseph Fitzmyer: Romans. A New Translation with Introduction and Commentary (= The Anchor Bible 33). Doubleday, New York u. a. 1993, ISBN 0-385-23317-5.
  • Emil Fuchs: Der Brief des Paulus an die Römer. Hrsg. von Claus Bernet und Klaus Fuchs-Kittowski. Hamburg 2015, ISBN 978-3-8300-8683-3.
  • Ernst Käsemann: An die Römer (= Handbuch zum Neuen Testament, Band 8a). Mohr (Siebeck), Tübingen, 4. durchgesehene Auflage, 1980.
  • Walter Klaiber: Der Römerbrief (= Die Botschaft des Neuen Testaments). Neukirchener Verlag, Neukirchen-Vluyn, 2. Auflage, 2012, ISBN 978-3-7887-2378-1 (allgemeinverständlich)
  • Heiko Krimmer: Römerbrief (= Edition C Bibelkommentar Neues Testament 10). Hänssler, Neuhausen-Stuttgart 1996, DNB 984360921 (allgemeinverständlich, anwendungsorientiert)
  • Klaus Haacker: Der Brief des Paulus an die Römer (= Theologischer Handkommentar zum Neuen Testament 6). EVA, Leipzig 5. Aufl. 2019, ISBN 978-3-374-02455-1.
  • Gerhard Jankowski: Die grosse Hoffnung. Paulus an die Römer. Eine Auslegung. Alektor, Berlin 1998, ISBN 3-88425-069 8 (allgemeinverständlich, mit Schwerpunkt Verhältnis Juden und Heiden)
  • Eduard Lohse: Der Brief an die Römer (= Kritisch-exegetischer Kommentar über das Neue Testament 4). Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 15. Aufl. (1. Aufl. dieser Auslegung) 2003, ISBN 3-525-51630-4.
  • Otto Michel, Der Brief an die Römer (= Kritisch-exegetischer Kommentar über das Neue Testament 4). Göttingen 14. Aufl. 1978.
  • Rudolf Pesch: Römerbrief (= Die neue Echter-Bibel 6). Echter-Verlag, Würzburg 3. Aufl. 1994, ISBN 3-429-00844-1 (allgemeinverständlich)
  • Erik Peterson: Der Brief an die Römer (= Ausgewählte Schriften 6). Aus dem Nachlass hrsg. von Barbara Nichtweiß unter Mitarbeit von Ferdinand Hahn. Echter, Würzburg 1997, ISBN 3-429-01887-0.
  • Adolf Pohl: Der Brief des Paulus an die Römer (= Wuppertaler Studienbibel.NT Ergänzungsfolge 6). Brockhaus, Wuppertal 1998, ISBN 3-417-25026-9 (allgemeinverständlich, anwendungsorientiert)
  • Douglas J. Moo: The Epistle to the Romans (= The New International Commentary on the New Testament). Eerdmans, Grand Rapids 2. Aufl. 1998, ISBN 0-8028-2317-3.
  • Heinrich Schlier: Der Römerbrief (= Herders theologischer Kommentar zum Neuen Testament 6). Herder, Freiburg i. Br. 2002.
  • Eckhard J. Schnabel: Der Brief des Paulus an die Römer. Kapitel 1–5 (= Historisch-Theologische Auslegung (HTA)). SCM-Verlag 2015 (wissenschaftlich und praxisorientiert)
  • Thomas R. Schreiner: Romans (= Baker Exegetical Commentary on the New Testament 6). Baker Books, Grand Rapids 1998, ISBN 0-8010-2149-9.
  • Peter Stuhlmacher: Der Brief an die Römer (= Das Neue Testament deutsch 6). Göttingen 15. Aufl. 1998, ISBN 3-525-51372-0 (allgemeinverständlich)
  • Ulrich Wilckens: Der Brief an die Römer (= Evangelisch-Katholischer Kommentar zum Neuen Testament 6). Neukirchener Verlag, Neukirchen-Vluyn u. a. 1978–1982 (ausführlichster Kommentar)
  • Ben Witherington III (mit Darlene Hyatt): Paul’s Letter to the Romans. A Socio-Rhetorical Commentary. Eerdmans, Grand Rapids 2004, ISBN 0-8028-4504-5.
  • Dieter Zeller: Der Brief an die Römer. (Regensburger Neues Testament), 1985.

Klassische Auslegungen

  • Petrus Abaelardus: Expositio in epistolam ad Romanos. Lateinisch – deutsch. Römerbriefkommentar, 3 Bände (= Fontes Christiani 26). Herder, Freiburg 2000.
  • Karl Barth: Der Römerbrief. 15. Aufl. Theol. Verlag, Zürich 1989, ISBN 3-290-11363-9.
  • Johann Albrecht Bengel: Gnomon. Auslegung des Neuen Testamentes in fortlaufenden Anmerkungen. Bd. 2: Briefe und Offenbarung. Stuttgart 8. Aufl. 1970, S. 1–130.
  • Jean Calvin: Der Brief an die Römer. Ein Kommentar (= Calvin-Studienausgabe 2 Bände, Band 5.1). 3. Aufl. Neukirchener Verlag, Neukirchen-Vluyn 2012, ISBN 978-3-7887-2100-8.
  • Jean Calvin: Der Brief an die Römer. Ein Kommentar (= Calvin-Studienausgabe 2 Bände, Bd. 5.2). 2. Aufl. Neukirchener Verlag, Neukirchen-Vluyn 2010, ISBN 978-3-7887-2175-6.
  • Martin Luther: Vorrede zum Römerbrief. 1522. Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 1982.
  • Origenes: Commentarii in epistulam ad Romanos. Lateinisch und deutsch. Römerbriefkommentar, 6 Bände (= Fontes Christiani 2). Herder, Freiburg i. Br. 1990–1999.
  • Adolf Schlatter: Gottes Gerechtigkeit. Ein Kommentar zum Römerbrief. 6. Aufl. Calwer Verlag, Stuttgart 1991, ISBN 3-7668-3113-5.

Einzelstudien

  • Gary W. Burnett: Paul and the Salvation of the Individual (= Biblical Interpretation Series 57). Brill, Leiden u. a. 2001, ISBN 90-04-12297-4.
  • William S. Campbell: Paul’s Gospel in an Intercultural Context. Jew and Gentile in the Letter to the Romans (= Studien zur interkulturellen Geschichte des Christentums 69). Lang, Frankfurt a. M. u. a. 1991, ISBN 3-631-42981-9.
  • Simon J. Gathercole: Where is Boasting? Early Jewish Soteriology and Paul’s Response in Romans 1-5. Eerdmans, Grand Rapids 2002, ISBN 0-8028-3991-6.
  • Volker Gäckle: Die Starken und die Schwachen in Korinth und in Rom. Zu Herkunft und Funktion der Antithese in 1 Kor 8,1-11,1 und Röm 14,1-15,13 (= WUNT II/200). Mohr (Siebeck), Tübingen 2004, ISBN 3-16-148678-1.
  • Anthony J. Guerra: Romans and the Apologetic Tradition. The Purpose, Genre, and Audience of Paul’s Letter (= MSSNTS 81). Cambridge University Press, Cambridge u. a. 1995, ISBN 0-521-47126-5.
  • Friedrich-Wilhelm Horn: Römerbrief. WiBiLex, April 2011 ([2] auf bibelwissenschaft.de)
  • Gertrud Yde Iversen: Epistolarität und Heilsgeschichte. Eine rezeptionsästhetische Auslegung des Römerbriefs (= Theologie interaktiv 2). Lit Verlag, Münster u. a. 2003, ISBN 3-8258-4928-7.
  • Bernhard Kaiser: Luther und die Auslegung des Römerbriefes. Eine theologisch-geschichtliche Beurteilung (= Biblia et Symbiotica 9). Verlag für Kultur und Wissenschaft, Bonn 1995, ISBN 3-926105-35-6.
  • Yeo Khiok-khng (Hrsg.): Navigating Romans through Cultures. Challenging Readings by Charting a New Course (= Romans through History and Cultures Series. T. & T). Clark Intl., New York u. a. 2004, ISBN 0-567-02501-2.
  • Hermann Lichtenberger: Das Ich Adams und das Ich der Menschheit. Studien zum Menschenbild in Römer 7 (= WUNT 164). Mohr Siebeck, Tübingen 2004, ISBN 3-16-148276-X.
  • Jacek Machura: Die paulinische Rechtfertigungslehre. Positionen deutschsprachiger katholischer Exegeten in der Römerbriefauslegung des 20. Jahrhunderts (= Eichstätter Studien N.F. 49). Pustet, Regensburg 2003, ISBN 3-7917-1843-6.
  • Eduard Lohse: Theologische Ethik im Römerbrief des Apostels Paulus (= Nachrichten der Akademie der Wissenschaften in Göttingen I. Philologisch-Historische Klasse 2004,6). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2004.
  • John D. Moores: Wrestling with Rationality in Paul. Romans 1-8 in a New Perspective (= MSSNTS 82). Cambridge University Press, Cambridge u. a. 1995, ISBN 0-521-47223-7.
  • Lutz Pohle: Die Christen und der Staat nach Römer 13. Eine typologische Untersuchung der neueren deutschsprachigen Schriftauslegung. Matthias-Grünewald-Verlag, Mainz 1984, ISBN 3-7867-1129-1.
  • Angelika Reichert: Der Römerbrief als Gratwanderung. Eine Untersuchung zur Abfassungsproblematik (= FRLANT 194). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001, ISBN 3-525-53878-2.
  • Michael Theobald: Studien zum Römerbrief (= WUNT 136). Mohr Siebeck, Tübingen 2003, ISBN 3-16-148148-8.
  • Walter Simonis: Der gefangene Paulus. Die Entstehung des sogenannten Römerbriefs und anderer urchristlicher Schriften in Rom. Lang, Frankfurt a. M. 1990, ISBN 3-631-42024-2.
  • Shiu-Lun Shum: Paul’s Use of Isaiah in Romans. A Comparative Study of Paul’s Letter to the Romans and the Sibylline and Qumran Sectarian Texts (= WUNT II/156). Mohr (Siebeck), Tübingen 2002, ISBN 3-16-147925-4.
  • Dierk Starnitzke: Die Struktur paulinischen Denkens im Römerbrief. Eine linguistisch-logische Untersuchung (= BWANT 163). Kohlhammer, Stuttgart 2004, ISBN 3-17-018531-4.
  • Krister Stendahl: Das Vermächtnis des Paulus. Eine neue Sicht auf den Römerbrief. Theologischer Verlag, Zürich 2001, ISBN 3-290-17275-9.
  • Stanley K. Stowers: A Rereading of Romans. Justice, Jews, and Gentiles. Yale University Press, New Haven u. a. 1997, ISBN 0-300-07068-3.
  • Mikael Tellbe: Paul between Synagogue and State. Christians, Jews, and Civic Authorities in 1 Thessalonians, Romans, and Philippians (= Coniectanea biblica, New Testament series 34). Almqvist & Wiksell International, Stockholm 2001, ISBN 91-22-01908-1.
  • William O. Walker, Jr.: Interpolations in the Pauline Letters (= JSNTSup 213). Sheffield Academic Press, London u. a. 2001, ISBN 1-84127-198-5.
  • Klaus Wengst: „Freut euch, ihr Völker alle, mit Gottes Volk!“ Israel und die Völker als Thema des Paulus – ein Gang durch den Römerbrief Kohlhammer, Stuttgart 2008 (allgemeinverständlich)
  • Angelika Winterer: Verkehrte Sexualität – ein umstrittenes Pauluswort. Eine exegetische Studie zu Röm 1,26f. in der Argumentationsstruktur des Römerbriefes und im kulturhistorisch-sozialgeschichtlichen Kontext (= EHS 23/810). Lang, Frankfurt am Main u. a. 2005 ISBN 3-631-53766-2.

Weiteres

  • Giorgio Agamben: Die Zeit, die bleibt. Ein Kommentar zum Römerbrief. Aus dem Italienischen von Davide Giuriato. edition suhrkamp 2453. Suhrkamp, Frankfurt a. M. 2006 ISBN 3-518-12453-6
  • Klaus Berger: Gottes einziger Ölbaum. Betrachtungen zum Römerbrief. Quell-Verlag, Stuttgart 1990, ISBN 3-7918-1414-1.
  • Raniero Cantalamessa: Als neuer Mensch leben. Die geistliche Botschaft des Römerbriefes. Aus dem Italienischen von Ingrid Stampa. Herder, Freiburg i. Br. 2003, ISBN 3-451-28020-5.
  • Joachim Cochlovius: Leben im Zeichen des Kreuzes. Eine Auslegung des Römerbriefs. Hänssler, Neuhausen-Stuttgart 1997, ISBN 3-7751-2651-1.
  • Walter Lüthi: Der Römerbrief. Brunnen-Verlag, Gießen u. a. 2001, ISBN 3-7655-3711-X.
  • Gerd Theißen, Petra von Gemünden: Der Römerbrief. Rechenschaft eines Reformators. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2016, ISBN 978-3-525-51013-1.

Weblinks

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Einzelnachweise

  1. Michael Theobald: Der Römerbrief. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2000, ISBN 3-534-10912-0, S. 27.
  2. Michael Theobald: Römerbrief. In: Religion in Geschichte und Gegenwart (RGG). 4. Auflage. Band 7, Mohr-Siebeck, Tübingen 2004, Sp. 611–618., hier Sp. 612.
  3. Ulrich Wilckens: Der Brief an die Römer (Röm 12-16), Neukirchen-Vluyn 1982, S. 146.
  4. altgriech. οὖσαν διάκονον τῆς ἐκκλησίας τῆς ἐν Κεγχρεαῖς ‎ oũsan diákonon tễs ekklesías tễs en Kenchreaĩs
  5. Ulrich Wilckens: Der Brief an die Römer (Röm 12-16), Neukirchen-Vluyn 1982, S. 131f.
  6. Stefan Schreiber: Der Römerbrief, Stuttgart 2020, S. 292.
  7. Sueton: Claudius 25,4; vgl. Apg 18,2 LUT.
  8. Peter Lampe: Die stadtrömischen Christen in den ersten beiden Jahrhunderten. Untersuchungen zur Sozialgeschichte. (WUNT 2/18), Mohr, Tübingen 1987; 2. erg. A. ebd. 1989, ISBN 3-16-145422-7, S. 138–153.
  9. 9,0 9,1 Stefan Schreiber: Der Römerbrief, Stuttgart 2020, S. 291.
  10. Theobald: Der Römerbrief, 2000, S. 87–88.
  11. Stefan Schreiber: Der Römerbrief, Stuttgart 2020, S. 295f.
  12. Armin D. Baum, Detlef Häußer, Emmanuel L. Rehfeld (Hrsg.): Der jüdische Messias Jesus und sein jüdischer Apostel Paulus. Mohr Siebeck, Tübingen 2016, ISBN 978-3-16-153872-8, S. 305 f Digitaler Sonderdruck des Autors mit Genehmigung des Verlags, abgerufen am 24. April 2016 [1]
  13. Theobald: Der Römerbrief, 2000, S. 159.
  14. Klaus Wengst: „Freut euch, ihr Völker alle, mit Gottes Volk!“ Israel und die Völker als Thema des Paulus – ein Gang durch den Römerbrief. 2008, S. 137.
  15. Wengst: „Freut euch, ihr Völker alle, mit Gottes Volk!“ 2008, S. 185, 255–265.
  16. So u. a. Peter Stuhlmacher: Der Brief an die Römer, S. 147
  17. Wengst: „Freut euch, ihr Völker alle, mit Gottes Volk!“ 2008, S. 373.
  18. Berndt Schaller: Die Rolle des Paulus im Verhältnis zwischen Christen und Juden. In: Wilk / Wagner (Hrsg.): Between Gospel and Election. WUNT 257; Tübingen 2009, S. 1–36; S. 28.
  19. Franz Graf-Stuhlhofer: Basis predigen. Grundlagen des christlichen Glaubens in Predigten, dazu eine didaktische Homiletik für Fortgeschrittene. VTR, Nürnberg 2010, Kap. II,16: „Gott arbeitet mit uns zusammen“ (S. 141–148). Dort auch die Erläuterung der Übersetzung von parakaleo mit „ich appelliere“ anstatt von „ich ermahne“.
  20. Darauf verweist Graf-Stuhlhofer: Basis predigen, 2010, S. 145–148: „ein Hohelied der Liebe“.
  21. So James D. G. Dunn: Romans 13,1–7 − A Charter for Political Quietism?, Ex Auditu 2 (1986), 55–68, zitiert bei: Welt der Bibel. Das Portal für Bibelauslegung (dort auch weitere Beispiele neuerer Auslegungen des Textes)
  22. Vgl. Hubert Cancik: „Alle Gewalt ist von Gott“. Römer 13 im Rahmen antiker und neuzeitlicher Staatslehren, in: Burkhard Gladigow (Hrsg.): Staat und Religion, Düsseldorf 1981, S. 53–74
  23. Klaus Berger: Kommentar zum Neuen Testament. Gütersloh 2011, S. 554.
  24. Sr. Theresia Heither OSB: Origenes – ein moderner Exeget.
  25. Augustinus: Confessiones VIII 2,2–4.
  26. Walter Simonis: Der gefangene Paulus. Die Entstehung des sogenannten Römerbriefs und anderer Schriften in Rom. Peter Lang, Frankfurt am Main/Bern/New York/Paris 1990, ISBN 3-631-42024-2, S. 9; 15
  27. Walter Simonis: Der gefangene Paulus. Die Entstehung des sogenannten Römerbriefs und anderer Schriften in Rom. Peter Lang, Frankfurt am Main/Bern/New York/Paris 1990, ISBN 3-631-42024-2, S. 82
  28. Karl Jaroš: Das Neue Testament und seine Autoren. Eine Einführung (= UTB. 3087 Theologie, Religion). Böhlau, Köln/Weimar/Wien 2008, ISBN 978-3-8252-3087-6, S. 153–154; 225–263
  29. Wilhelm Fucks, Joseph Lauter: Mathematische Analyse des literarischen Stils. In: Helmut Kreuzer, Rul Gunzenhäuser (Hrsg.): Mathematik und Dichtung. Versuche zur Frage einer exakten Literaturwissenschaft. Nymphenburger, München 1965; 4. durchgesehene Auflage 1971, S. 107–122.
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