Gender

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Gender (engl. gender ˈdʒɛndɐ, „soziales Geschlecht“) ist ein Begriff in den Sozialwissenschaften und bezeichnet Geschlechtseigenschaften, welche eine Person in Gesellschaft und Kultur beschreiben. Das Ende des 20. Jahrhunderts geisteswissenschaftlich-philosophisch konstruierte „gender“ steht in Abgrenzung zu den naturwissenschaftlich verifizierbaren zwei biologischen Geschlechtern (engl. sex, „Geschlecht“) des Menschen und ihren Entwicklungsanomalien.

Der Begriff wurde ab 1975 unter anderem von dem Sexualwissenschaftler John Money und der Feministin Gayle Rubin etabliert, von der Feministin Judith Butler in der Queer-Theorie[1][2] weiterentwickelt und später ins Deutsche übernommen, um auch hier, wie zuvor schon im anglo-amerikanischen Kulturraum, eine sprachlich erweiterte Unterscheidung zwischen juristischem, sozialem und biologischem Geschlecht einzuführen. Der Anglizismus Gender wird in diesem Kontext im deutschen Sprachraum meist mit „soziales Geschlecht“ übersetzt und dient u. a. zur analytischen Kategorisierung. Entsprechende Ansätze werden in jüngerer Zeit im Forschungsfeld der Gender Studies („Geschlechterstudien“, „Geschlechterforschung“) zusammengefasst.

Siehe auch

  1. Hannelore Bublitz: Judith Butler zur Einführung. 3. Auflage, Hamburg 2010, S. 58 f.
  2. Paula-Irene Villa: Judith Butler. Eine Einführung. Frankfurt am Main, 2010, S. 99.