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Trinität: Unterschied zwischen den Versionen
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{{Zitat|Denn alles Wissen von dem Vater wird nur mitgetheilt durch die Offenbarung des Sohnes im heiligen Geiste, so daß diese beiden, die der Prophet lebende Wesen nennt, der Grund des Wissens von Gott dem Vater sind.|Origenes|''Über die Grundlehren der Glaubenswissenschaft (De principiis)'' [https://bkv.unifr.ch/de/works/318/versions/339/divisions/107645 I,4:3]}} | {{Zitat|Denn alles Wissen von dem Vater wird nur mitgetheilt durch die Offenbarung des Sohnes im heiligen Geiste, so daß diese beiden, die der Prophet lebende Wesen nennt, der Grund des Wissens von Gott dem Vater sind.|Origenes|''Über die Grundlehren der Glaubenswissenschaft (De principiis)'' [https://bkv.unifr.ch/de/works/318/versions/339/divisions/107645 I,4:3]}} | ||
In einem von Gaius Marius Victorinus, einem der Mitbegründer der Trinitätslehre, verfassten Hymnus über die Dreieinigkeit heißt es: | |||
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|<poem>Steh du uns bei, du wahres Licht, du Vater, allmächtiger Gott! | |||
Und steh uns bei, du Licht des Lichtes, Geheimnis und Gottes Kraft! | |||
Ja, steh uns bei, du Heiliger Geist, des Vaters und Sohnes Band! | |||
In Ruhe bist der Vater du, bist, wenn du hervorgehst, der Sohn, | |||
der du das Ganze in dir zu Einem bindest, bist Heiliger Geist! | |||
... | |||
Das Viele, das Ganze ist nur dies Eine, hervorgebracht von dem Sohn, | |||
der allen Wesen der Same des Seins; doch du bist die keimende Kraft; | |||
in diesem und aus ihm wird alles erzeugt, was der göttlichen Keimkraft entströmt, | |||
und in diesen Samen kehrt alles Gezeugte und aus ihm Erzeugte zurück. | |||
Und so wirkt Christus das Ganze: er, der die ganze Kraft Gottes selbst ist, | |||
denn Christus ist, als Bewegungkraft in der Ruhe, der höchste Gott, | |||
zugleich, als Bewegung in sich, regt er sich als Weisheit und Gotteskraft, | |||
verbleibend in ihrer Substanz; denn das, was Bewegung ist, ist auch Substanz.<ref>[http://12koerbe.de/pan/victorin.htm Marius Victorinus: ''Hymnus über die Dreieinigkeit''], übers. von Hans Zimmermann </ref> | |||
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In vorchristlicher Zeit wirkte der [[Vatergott]] [[unbewusst]] in den [[Leibeshüllen]] des [[Mensch]]en. Nur die [[Eingeweihter|Eingeweihten]] vermochten dieses Wirken ins [[Bewusstsein]] zu heben und konnten dann sagen: ''Der Vater lebt in mir''. Und sie empfanden sein Wesen als das göttliche Ich, als «[[Ich bin der Ich-Bin]]» (vgl. {{B|2 Mos|3|1-22|ELB}}): | In vorchristlicher Zeit wirkte der [[Vatergott]] [[unbewusst]] in den [[Leibeshüllen]] des [[Mensch]]en. Nur die [[Eingeweihter|Eingeweihten]] vermochten dieses Wirken ins [[Bewusstsein]] zu heben und konnten dann sagen: ''Der Vater lebt in mir''. Und sie empfanden sein Wesen als das göttliche Ich, als «[[Ich bin der Ich-Bin]]» (vgl. {{B|2 Mos|3|1-22|ELB}}): |
Version vom 3. Februar 2023, 19:12 Uhr




Aus der göttlichen Trinität (auch Dreifaltigkeit oder Dreieinigkeit), die man in der theosophischen Literatur auch die drei Logoi - Vater, Sohn oder Wort (Christus) und Heiliger Geist - nennt, die eine Wesenseinheit, d.h. zwar drei Personen oder Hypostasen, aber nicht drei zugrundeliegende verschiedene Substanzen bilden[1], entspringen die Pläne zu jedem neuen Weltsystem, die dann den geistigen Wesenheiten der ersten Hierarchie zur weiteren Ausarbeitung übergeben werden.
Die christliche Dreifaltigkeit wird oft fälschlich als Trias oder Götter-Triade bezeichnet. Nach dem Verständnis der orthodoxen, katholischen und der evangelischen Kirchen handelt es sich jedoch bei der Trinität um eine höhere Anschauung als bei der Triade, bei der nicht die bereits im Bekenntnis von Nicäa 325 festgeschriebene Wesensgleichheit bzw. Wesenseinheit der drei göttlichen Personen betont wird.
Vater, Sohn und Heiliger Geist
Nach Origenes wird das Wissen vom Vater nur durch die Offenbarung des Sohnes im Heiligen Geist mitgeteilt:
„Denn alles Wissen von dem Vater wird nur mitgetheilt durch die Offenbarung des Sohnes im heiligen Geiste, so daß diese beiden, die der Prophet lebende Wesen nennt, der Grund des Wissens von Gott dem Vater sind.“
In einem von Gaius Marius Victorinus, einem der Mitbegründer der Trinitätslehre, verfassten Hymnus über die Dreieinigkeit heißt es:
Steh du uns bei, du wahres Licht, du Vater, allmächtiger Gott! „Vor dem Mysterium
„Dieses göttliche Vaterprinzip hatte sich in die
„Und es wußten diese Initiierten, daß der Christus in die Menschheit
„Aber würde es nur dabei bleiben, so würden diejenigen, die ihren
„Dazu war notwendig, daß der Christus als solcher vor der unmittelbaren
„Indem der Christus der Menschheit den Heiligen Geist sandte, hat er sie befähigt dazu, aus dem Intellektuellen heraus selber sich aufzuschwingen zum Begreifen des Geistigen. Auch im Evangelium ist klar angedeutet für denjenigen, der nur sehen will, der nur lesen will, daß es selber eine Offenbarung ist, daß der Mensch durch den ihm innewohnenden Geist, wenn er sich nur hinneigt zu dem Christus, das Übersinnliche begreifen kann. Deshalb wird uns mitgeteilt, daß bei der Taufe Christi der Heilige Geist erschien. Und im Erscheinen des Heiligen Geistes ertönen die Worte durch den Kosmos: «Dieser ist mein vielgeliebter Sohn, heute habe ich ihn gezeuget.» Daher war es ein altes Dogma, daß der Vater der zeugende Ungezeugte ist, daß der Sohn der von dem Vater Gezeugte ist, daß der Heilige Geist der von dem Vater und dem Sohn an die Menschheit Mitgeteilte ist. Das ist nicht etwa bloß ein willkürlich aufgestelltes Dogma, sondern Initiationsweisheit der ersten christlichen Jahrhunderte, und es ist nur später verschüttet worden, wie überhaupt die Trichotomie und die Trinität verschüttet worden sind.“ (S. 70f)
„Im Blute lebt der Vatergott. Der Sohnesgott lebt im Seelisch-Geistigen
„Aber
![]() Di tre colori e d'una continenza... (Im tiefsten Schooß vom lichten Strahlenschein Schienen drei Kreise schimmernd mir zu sehen ...) Paradiso 33
<poem>115 Drei Kreise waren in der Lichtbekundung Aus der Perspektive der physischen Welt muss man wohl unterscheiden zwischen dem Vatergott, Sohnesgott und dem Geistgott. Je mehr sich der Blick in die höheren Welten richtet, desto mehr fließen die drei göttlichen Personen zur ungeschiedenen Dreieinigkeit zusammen. „In die physische Welt gestellt allerdings ergibt das Bild drei Personen, und man muß unterscheiden zwischen dem Vatergott, der allen Naturtatsachen zugrundeliegt, auch denen, die in die menschliche Natur hineinwirken, dem Sohnesgott, der mit allem zu tun hat, was in die Freiheit des seelischen Erlebens hineinführt, und dem Geistgott, der da lebt in einer naturfernen, naturfremden, eben in einer geistig-kosmischen Ordnung. So scharf konturiert erscheinen gewissermaßen die drei Personen der Gottheit hier auf dem physischen Plan. Während der Mensch, wenn er die Schwelle zur geistigen Welt überschreitet, hineinkommt in einen Zustand, den ich beschrieben habe in meinem Buch «Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?», wo er sich gewissermaßen in drei Wesenhaftigkeiten gliedert, so daß dann Denken, Fühlen, Wollen mit einer gewissen Selbständigkeit da sind, sehen wir, indem wir vom physischen Plan ausgehend nach den höheren Welten kommen, die Dreieinige Gottheit immer mehr als Einheit uns entgegentreten. So muß natürlich gerade auf das hin die Apokalypse gelesen werden. Man darf nicht mit Anlehnung an die physische Welt unmittelbar voneinander unterscheiden den Vatergott, den Sohnesgott, den Geistgott.“ (Lit.: GA 346, S. 141f) Göttliche und menschliche TrinitätEs gibt sowohl eine göttliche als auch eine menschliche Trinität. Diese Entsprechung zwischen menschlicher und göttlicher Trinität kann man aus den folgenden Worten Steiners gut heraushören: "Als Dreieinigkeit tritt uns dann die Gottheit in den Religionsbekenntnissen entgegen, wo sie genannt wird: Vater, Wort und Heiliger Geist - Isis, Osiris, Horus - Atma, Buddhi, Manas. Überall finden wir jetzt die Dreiheit in den Religionen. Und den Grund dafür haben wir erkannt. Er tritt uns in Bildern oder Worten in Asien, in Ägypten bei den Priestern entgegen, aber auch in der griechisch-römischen Welt, bei Augustinus, dann im Mittelalter, wo man wie anklingend einen entsprechenden Urton findet, der in der Vergangenheit vollkommen klar hervortrat, als der Urgrund, aus dem der Mensch hervorgegangen ist. Dieser hat sich zu dem entwickelt, was er heute ist, und strebt jetzt aus dem Mittelpunkt seines Selbst der Zukunft entgegen. Es empfanden die alten Geistesforscher dies als die Dreiheit im Menschen. Wenn wir in der Zukunft einer größeren Vollkommenheit entgegengereift sein werden, dann wird jene Kraft, der wir unser Dasein verdanken und die heute als verborgener Urgrund des Seins in uns wirkt, gestaltend herausgetreten sein. Das empfand man als das Göttliche, das Unaussprechliche des Menschen, das dem ersten Wesensbestandteil der dreigliedrigen Welt gleich ist. Und dann empfand man das, was jetzt im Menschen lebt, was nach diesem Höchsten strebt, als das in der Gegenwart wirkende Wort, den Sohn, der entstanden ist aus dem Vater, der unaussprechlich in ihm ruht: Aus dem Vater ist hervorgegangen der Sohnesmensch. So wahr dieser Vater den zukünftigen, vollkommeneren Menschen gestaltet, so wahr hat er den sich entwickelnden Sohnesmenschen geschaffen, die Buddhi, das zweite menschliche Wesensglied, das noch nicht vollkommen ist, aber der Grund ist, dass wir der Vollkommenheit zustreben. Das ist die zweite Wesenheit. Aber auch in der Vergangenheit hat dieser Weltengrund gearbeitet. So wie der sinnliche Mensch von dem Allwelten-Urgrund in der Vergangenheit geschaffen worden ist, so hat auch dasjenige, was heute schon in ihm Form angenommen und ausgestrahlt hat, etwas, das ebenfalls in der Vergangenheit aus dem Urgrund hervorgegangen und jetzt schon ausgestaltet ist. Blicken wir hinaus in das Universum, wie es sich in Farben, Tönen, Gerüchen und Tastempfindungen wahrnehmbar macht: es ist herausgequollen aus dem unaussprechlichen Urgrund. In solcher Beziehung können wir diesen Urgrund, der für uns, die Geschöpfe, in die Erscheinung tritt, Geist nennen, auch im christlichen Sinne. Aber es ist die Welt nicht zu Ende geschaffen. Keim ist die Welt, etwas, was in sich selbst Seele hat, was in sich selbst den Trieb zur Zukunft hin hat. Das ist der Sohn. Daher nannte man dieses Streben: das Wort, Veda, Edda. Das dritte ist das, was heute als Kraft in uns ist, was in der Zukunft in uns wahrnehmbar wird: der tief in unser aller Seelen liegende Vatergrund alles Seins." (Lit.: GA 54, S. 174f)
Die Unterscheidung von Vater und SohnRudolf Steiner hat immer wieder nachdrücklich betont, dass namentlich die deutliche Unterscheidung von Vater und Sohn essentiell für das Verständnis des Christentums ist. Vielfach kritisierte er den protestantischen Theologen Adolf von Harnack (1851–1930), der jegliches Verständnis für diese Unterscheidung vermissen lasse. Auf eine diesbezügliche Frage antwortete er in einem Vortrag über christlich-religiöses Wirken für die angehenden Priester der Christengemeinschaft: „Rudolf Steiner: [...] Ich habe ausdrücklich gesagt: Stellen Sie da, wo Harnack das Wort «Christus» hat, einfach dafür «Gott» hin, dann bekommen Sie das Richtige. Es ist eben bei diesem Menschen ein starkes religiöses Leben vorhanden; das werde ich nie in Abrede stellen, daß solche Menschen ein starkes religiöses Leben und Empfinden haben können, nur Christen sind sie nicht. Wenn man Christ sein will, muß man sich zu dem Christus bekennen. Und nicht wahr, Harnack sagt, der Osterglaube sei vom Garten von Gethsemane ausgegangen, aber was dort wirklich geschehen sei, das gehe uns nichts an. - Das geht nicht. Nämlich gerade das, was bei Harnack vorliegt, ist eine falsche Anwendung des Wortes «Christus». Das ist es, was ich gesagt habe. Ein Teilnehmer: Die Leute haben kein differenziertes Empfinden. Rudolf Steiner: Sie haben kein differenziertes Empfinden. Aber darüber muß man sich klar sein. Man kann sagen: Das Christentum ist antiquiert, wir haben nicht nötig, den Christus vom Vater zu unterscheiden, wir können zurückgehen zu einem bloßen Monotheismus, der nicht unterscheidet zwischen Vater und Sohn - , dann kann man die Position halten, aber man darf dann nicht den Anspruch darauf machen im Intellektualismus, ein Christ zu sein. Ein Teilnehmer: Wir haben eine starke Abneigung gegen die Anschauung, die sagt: Mag ein Mensch sein, wie er will, wenn er nur gläubig ist. Rudolf Steiner: Dann können wir ebenso das Christentum gehen lassen, dann brauchen wir das Christentum nicht, wir führen den Brahmanismus ein oder den Buddhismus. Das Christentum macht notwendig, daß man die Differenzierung zwischen dem Vater und dem Sohn hat. Gehen Sie nach dem Osten zu den Russen, so haben Sie das starke Erleben: Vater und Sohn sind differenziert. Dem Russen wird es nie einfallen, in den Kantschen Irrtum zu fallen, also über Gott vom Gesichtspunkt der Ontologie zu sprechen. Bis zu Scotus Eriugena hatte man noch dieses Erlebnis der Differenzierung zwischen Vater und Sohn, dann fängt die ganze Geschichte der Gottesbeweise überhaupt erst an. In dem Augenblick, wo man anfängt Gott zu beweisen, hat man ihn nicht mehr. Bei Scotus Eriugena finden sich noch [differenzierte] Anschauungen, da ist noch gar keine Rede davon - also in der Zeit bis zum 10. Jahrhundert etwa -, daß etwa diese undifferenzierte Empfindung von dem Vater und dem Sohne da wäre. Aber heute, was denken sich die Menschen heute überhaupt bei alledem, wenn diskutiert wird, ob der Sohn mit dem Vater gleicher Wesenheit sein soll oder nicht. Die wirklichen ursprünglichen Begriffe, die elementaren Begriffe, die scheinen mir heute in der westlichen oder mitteleuropäischen Zivilisation nicht mehr da zu sein. Lesen Sie die Philosophie ...[4], da haben Sie eine Sphäre, da ist man mit seiner Auffassung stehengeblieben bei dem, was bis zu Scotus Eriugena da war, da ist eine Differenzierung noch da. Aber wenn man sich auf den Standpunkt stellt, man braucht die Differenzierung nicht, dann kann man, ich will jetzt sagen, ein guter Protestant sein, aber kein Christ. Ich möchte darauf noch in einem anderen Zusammenhang eingehen. Ein Teilnehmer: Ich denke, Vater und Sohn sind eins? Rudolf Steiner: Sie können ja das ganz gut auch von der Beziehung von sich und Ihrem Vater sagen mit Beziehung, sagen wir, zu der ganzen Familie. Wenn es sich darum handelt, daß irgend etwas gemeinsam sein soll in bezug auf den weiteren Umkreis Ihrer Familie, so können Sie sagen: Ich und mein Vater sind eins, und was ich tue oder was ich zur Geltung bringe, das tut auch mein Vater. — Deshalb werden Sie nicht behaupten können, daß Sie die beiden Individualitäten, Sie und Ihren Vater, zusammenwerfen können. Ein Teilnehmer: Das ist nicht substantiell gemeint? Rudolf Steiner: Nein, nein. Ein Teilnehmer: Ich wollte fragen: Worin besteht ein besonderes Christus-Erlebnis neben dem Vater-Erlebnis? Denn wie mir scheint, können wir doch in der Messe Christus nur erfahren; wie aber erleben wir wieder den Vatergott? Rudolf Steiner: Das ist allerdings etwas, was im Zusammenhang mit dem Sakramentalismus noch erwähnt werden soll. Es ist schon in dem enthalten, was ich gesagt habe, aber ich will darauf im Zusammenhang eingehen, denn, wie ich gesagt habe, es müssen die beiden, Vater und Sohn, spezifisch als zwei nicht numerisch identische Empfindungen da sein. Die Empfindung zum Vater darf mit der Empfindung zum Sohn nicht numerisch identisch sein.“ (Lit.: GA 343a, S. 454ff) Siehe auchLiteratur
Weblinks
Einzelnachweise
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