Zapfen (Botanik)

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Weiblicher Zapfen der Schwarzkiefer

Als Zapfen (lat. Strobilus) werden in der Botanik zumeist die männlichen und weiblichen Fortpflanzungsorgane der Koniferen bezeichnet, die homolog den Blütenständen der Bedecktsamer sind. Der Begriff wird aber nicht einheitlich verwendet.

Typische Koniferenzapfen

Junge Fichtenzapfen, Anfang Mai
Länge: ca. 15 mm

Definiert man Zapfen als weibliche ährenförmige Blütenstände, deren Achse und Tragblätter bei der Reife verholzen,[1] so fallen darunter nur die weiblichen Blütenzapfen und alle ihre Entwicklungsstadien bis zu den verholzten Zapfen mit den reifen Samen, egal ob sie die charakteristische Form der Kiefern- und Fichtenzapfen haben oder rund sind wie die der Zypressen und Scheinzypressen. Stets sind Einheiten aus je einer Deckschuppe und einer Samenschuppe mit Samenanlagen spiralig um eine Achse herum angeordnet, wobei Deck- und Samenschuppe in unterschiedlichem Ausmaß verwachsen sein können und die Deckschuppe bis zur Reife stark reduziert sein kann. Die Deckschuppen leiten sich von Tragblättern ab, die Samenschuppen sind umgewandelte Kurztriebe und entsprechen Blüten. Der weibliche Zapfen ist also ein Blütenstand. Die Integumente der Samenanlagen entwickeln sich in den meisten Familien zu einer harten Samenschale.

Obwohl die männlichen Blüten einfacher gebaut sind, niemals verholzen und nach der Blüte abfallen, werden sie meist ebenfalls als Zapfen bezeichnet.[2] Männliche Zapfen bestehen aus spiralig um die Achse angeordneten, schuppenförmigen Mikrosporophyllen, die im reifen Zustand den Pollen entlassen.[3]

Die Zapfen sitzen in unterschiedlicher Weise an den Zweigen der verschiedenen Nadelbaumarten. Bei der Tanne stehen die weiblichen Zapfen aufrecht, bei der Fichte hängen sie, bei der Schwarzkiefer stehen sie waagerecht von den Zweigen ab. Manche weiblichen Zapfen, etwa die der Tanne, fallen in der Zeit der Samenreife auseinander, so dass man auf dem Boden keine ganzen Tannenzapfen findet. Bei anderen Nadelhölzern fallen die weiblichen Zapfen als Ganzes vom Baum, so bei der Fichte und Kiefer. Zuvor öffnen diese Zapfen am Baum ihre Schuppen, um die geflügelten Samen zu entlassen. Bei vielen Nadelholzgewächsen öffnen sich dazu die Deckschuppen bei trockener Witterung und schließen sich wieder bei höherer Luftfeuchtigkeit.

Siehe auch

Weblinks

Commons: Koniferenzapfen - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema

Einzelnachweise

  1. Karlheinz Senghas, Siegmund Seybold (Bearb.); Otto Schmeil, Jost Fitschen: Flora von Deutschland und angrenzender Länder. 92., durchgesehene Auflage. Quelle &Meyer, Wiebelsheim 2003, ISBN 3-494-01328-4, S. 23.
  2. Jost Fitschen (Begr.); Franz H. Meyer u. a. (Bearb.): Gehölzflora. 12. Auflage. Quelle & Meyer Verlag, Wiebelsheim 2007, ISBN 978-3-494-01422-7, S. 45.
  3. Coniferophytina. auf: biologie.uni-hamburg.de, aufgerufen am 25. Januar 2013.


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