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Sowjetunion

Aus AnthroWiki
Союз Советских Социалистических Республик
Sojus Sowjetskich Sozialistitscheskich Respublik
Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken
Flagge der Sowjetunion
Flagge der Sowjetunion
Staatswappen der Sowjetunion
Staatswappen der Sowjetunion
Flagge Wappen
Wahlspruch: Пролетарии всех стран, соединяйтесь! (Transkription: Proletarii wsech stran, sojedinjaites!)
Deutsch: Proletarier aller Länder, vereinigt Euch!
Amtssprache Russisch (in jeder Sowjetrepublik zusätzlich die jeweilige Nationalsprache: Armenisch, Aserbaidschanisch, Estnisch, Georgisch, Kasachisch, Kirgisisch, Lettisch, Litauisch, Moldauisch (Rumänisch), Tadschikisch, Turkmenisch, Ukrainisch, Usbekisch und Belarussisch sowie andere Nationalsprachen in den autonomen Republiken[1])
Hauptstadt Moskau (seit 12. März 1918 Hauptstadt von Sowjetrussland, später RSFSR, ab 30. Dezember 1922 Hauptstadt der UdSSR)
Staatsoberhaupt Staatsoberhäupter der UdSSR
Regierungschef Regierungschefs der UdSSR
Fläche 22.402.223 km²
Einwohnerzahl 290.100.023 (1991)
Bevölkerungsdichte 13 Einwohner pro km²
Währung 1 Rubel = 100 Kopeken
ISO 4217 Code = SUR
Gründung 30. Dezember 1922, aus:
Sowjetrussland
Ukrainischer SSR
Weißrussischer SSR
Transkaukasischer SFSR
Nationalhymne Die Internationale
(1922–1944)
Gimn Sowjetskowo Sojusa
(1944–1991)
Nationalfeiertag 9. Mai Tag des Sieges
7. Oktober Tag der Verfassung
7. November Tag der Oktoberrevolution
Zeitzone UTC +02:00 bis +12:00
Kfz-Kennzeichen SU
ISO 3166 SU, SUN
Internet-TLD .su
Telefonvorwahl +7 heute von Russland und Kasachstan verwendet
Staatsgebiet der Sowjetunion
Staatsgebiet der Sowjetunion
Staatsgebiet der Sowjetunion

Die Sowjetunion (kurz SU, vollständige amtliche Bezeichnung: Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken, kurz UdSSR, russisch Союз Советских Социалистических Республик (СССР)) war ein zentralistisch regierter, föderativer Einparteienstaat, dessen Territorium sich über Osteuropa und den Kaukasus bis nach Zentral- und über das gesamte Nordasien erstreckte. Sie wurde am 30. Dezember 1922 durch die Bolschewiki gegründet und durch die Alma-Ata-Deklaration am 21. Dezember 1991 als Union, bestehend aus 15 Unionsrepubliken, aufgelöst. Die völkerrechtlichen Rechte und Pflichten in internationalen Organisationen werden seitdem von der Russischen Föderation wahrgenommen.

Das Kerngebiet (mit 78 % der Fläche 1990) bestand aus der Russischen Sowjetrepublik (RSFSR), die im Zuge der Oktoberrevolution am 7. November 1917 aus dem Kern des Zarenreiches hervorgegangen war und auf welche als unabhängige Russische Föderation nach der Auflösung der Union deren „Verbindungsfaden mit der Außenwelt übergegangen ist“.[2] Die RSFSR hatte zuvor – anders als die übrigen ehemaligen Sowjetrepubliken – ihrerseits keine Unabhängigkeitserklärung abgegeben,[3] was nicht mit der „Deklaration der staatlichen Souveränität“ der Russischen Föderation vom 12. Juni 1990, der heute als „Tag Russlands“ gefeiert wird, zu verwechseln ist.

Wegen der Dominanz der Russischen Sowjetrepublik wurde die Sowjetunion in den westlichen Ländern sprachlich oft unzutreffend bzw. als rhetorische Figur des pars pro toto vereinfacht mit dem historischen Russland vor 1917 gleichgesetzt oder auch als sogenanntes Sowjetrussland bezeichnet. Die Sowjetbürger wurden verallgemeinernd fälschlich als „Russen“ bezeichnet.

Zu vielen weiteren Themen siehe auch

Siehe auch

Portal
Portal
 Wikipedia:Portal: Sowjetunion – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Sowjetunion

Literatur

  • Helmut Altrichter: Kleine Geschichte der Sowjetunion 1917–1991. C.H. Beck, München 2001, ISBN 978-3-406-45970-2.
  • Helmut Altrichter (Hrsg.): Die Sowjetunion. Von der Oktoberrevolution bis zu Stalins Tod. Band 1: Staat und Partei. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1986, ISBN 978-3-423-02948-3 (online).
  • Helmut Altrichter, Heiko Haumann (Hrsg.): Die Sowjetunion. Von der Oktoberrevolution bis zu Stalins Tod. Band 2: Wirtschaft und Gesellschaft. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1986, ISBN 978-3-423-02949-0 (online).
  • Mark R. Beissinger: Nationalist Mobilization and the Collapse of the Soviet State. Cambridge University Press, Cambridge 2002, ISBN 978-0-521-00148-9.
  • Thomas M. Bohn (Hrsg.): Geschichte des russischen Reiches und der Sowjetunion. Böhlau, Köln 2002, ISBN 3-412-14098-8.
  • Michael Brie: Der sowjetische Staatsparteisozialismus im Lichte der Marxschen Theorie „progressiver Epochen der ökonomischen Gesellschaftsformation“. In: Ernstgert Kalbe, Wolfgang Geier, Holger Politt (Hrsg.): Aufstieg und Fall des Staatssozialismus: Ursachen und Wirkungen. III. Rosa-Luxemburg-Konferenz der Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen, Leipzig, 19. bis 20. September 2003 (= Leipziger Jahrbücher: Osteuropa in Tradition und Wandel; Bd. 6). Leipzig 2004, S. 197–233.
  • Johannes Grotzky: Herausforderung Sowjetunion. Eine Weltmacht sucht ihren Weg. Piper Verlag, München 1991.
  • Johannes Grotzky: Konflikt im Vielvölkerstaat. Die Nationen der Sowjetunion im Aufbruch. Piper Verlag, München 1991.
  • Karl Held (Hrsg.): Das Lebenswerk des Michail Gorbatschow: Von der Reform des realen Sozialismus zur Zerstörung der Sowjetunion. Gegenstandpunkt Verlag, München 1992, ISBN 3-929211-00-9.
  • Manfred Hildermeier: Die Sowjetunion 1917–1991. Oldenbourg, München 2001, ISBN 3-486-56497-8.
  •  Manfred Hildermeier: Geschichte der Sowjetunion 1917–1991. Entstehung und Niedergang des ersten sozialistischen Staates.. 2 Auflage. Beck, München 2017, ISBN 978-3-406-71408-5.
  •  Die Sowjetunion und die Dritte Welt. UdSSR, Staatssozialismus und Antikolonialismus im Kalten Krieg 1945–1991. R. Oldenbourg Verlag, München 2009, ISBN 978-3-486-59153-8, doi:10.1524/9783486702767.
  • Jürgen Kuczynski, Wolfgang Steinitz (Hrsg.): Große Sowjet-Enzyklopädie. Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken. Verlag Kultur und Fortschritt, Berlin 1952.
  • Leonid Luks: Geschichte Russlands und der Sowjetunion: von Lenin bis Jelzin. Pustet, Regensburg 2000, ISBN 3-7917-1687-5.
  • Gert Meyer (Hrsg.): Das politische und gesellschaftliche System der UdSSR. Köln 1985.
  • Presseagentur Nowosti (APN), Moskau (Hrsg.): UdSSR – Fragen und Antworten, 1. Aufl., Karl-Marx-Werk Pößneck V 15/30, Dietz Verlag], Ost-Berlin 1967.
  • Sowjetische Architektur, Avantgarde II 1924–1937. Verlag Gerd Hatje, Stuttgart 1993, ISBN 3-7757-0425-6.
  • Georg von Rauch: Geschichte des bolschewistischen Russland. Fischer Bücherei – Bücher des Wissens, Bd. 512/13. Frankfurt am Main 1963.
  • James Riordan: Sport in soviet society: development of sport and physical education in Russia and the USSR. Cambridge Univ. Press, Cambridge 1977 (partially Birmingham, Univ., Diss.), ISBN 0-521-21284-7.
  • Susanne Schattenberg: Geschichte der Sowjetunion. C.H. Beck, München 2022, ISBN 978-3-406-78518-4.
  • Karl Schlögel: Das sowjetische Jahrhundert. Archäologie einer untergegangenen Welt. Beck, München 2017, ISBN 978-3-406-71511-2.
  • Hans Wassmund: Die gescheiterte Utopie. Aufstieg und Fall der UdSSR. Beck, München 1993, ISBN 3-406-37426-3.

Weblinks

Commons: Sowjetunion – Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema
 Wiktionary: Sowjetunion – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Siehe auch Sprachen in der Sowjetunion.
  2. Zitiert n. russ. Außenminister Kosyrew im Januar 1992; vgl. Andreas Zimmermann, Staatennachfolge in völkerrechtliche Verträge. Zugleich ein Beitrag zu den Möglichkeiten und Grenzen völkerrechtlicher Kodifikation, Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht, Springer, 2000, ISBN 3-540-66140-9, S. 91 Fn. 325.
  3. So etwa Antonowicz, Disintegretation of the USSR, S. 9; Bothe/Schmidt, Questions de succession, S. 824.
Dieser Artikel basiert auf einer für AnthroWiki adaptierten Fassung des Artikels Sowjetunion aus der freien Enzyklopädie de.wikipedia.org und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.