Sattva

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Sattva (Sanskrit, n., सत्त्व, sattva, wörtl.: das Seiende, Wahre) ist in der indischen Philosophie und im Hinduismus eine der drei Gunas (Eigenschaften) der feinstofflichen Materie.

Die Eigenschaften Gunas wurden ursprünglich in der Samkhya-Philosophie systematisiert und stellen Charakteristika der Prakriti (Urmaterie) dar. Die Guna-Lehre fand später auch Eingang in den Vedanta und gehört heute zum hinduistischen Allgemeingut.

Jede der drei Gunas hat unterschiedliche Eigenschaften. Sattva verkörpert Reinheit und Ausgeglichenheit. Es wird als die höchste der drei Gunas betrachtet, da es einem Menschen Wahrhaftigkeit und Weisheit verleiht und einem Ding Reinheit. Das Seelisch-Geistige (Purusha) dominiert über das Materiell-Leibliche (Prakriti). Mit Sattva ist die Farbe weiß verbunden. Sattva ist leicht (laghu) und erhellend (prakashaka). Es verursacht das Aufwärtsstreben in den Dingen und die Regsamkeit der Organe. Es vertreibt das Dunkel und ermöglicht Erkenntnis. Herrscht bei den psychischen Zuständen Sattva vor, erscheinen sie in ihrer guten Erscheinungsform. Sattva führt zu Erkenntnis und Erlösung.

Überwiegt im Ichbewusstsein Sattva, welches Helligkeit und Klarheit (prakasha) und damit Erkenntnisfähigkeit verkörpert, so wird es als das "auf Umgestaltung Beruhende" (vaikarika) genannt. Sattva herrscht bei den Göttern vor. Es wirkt erhellend und erfreuend.

Im Yoga zielt das Streben dahin im Zustand der Versenkung die volle Beherrschung des Geistes zu gewinnen und die Verschiedenheit der Seele von der Materie zu erkennen. Der Yogi wird sich dadurch bewusst, dass auch die reinste Form der Materie, Sattva, aus der der Geist gebildet ist, von der Seele verschieden ist. Diese Erkenntnis bildet die Grundlage für die Erlösung.

Die anderen beiden Gunas sind Rajas und Tamas.

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