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Morya

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Meister Morya, Portrait von Hermann Schmiechen, London 1884

Meister Morya, von den Theosophen abgekürzt zu M., ist nach einer von Elise Wolfram überlieferten Erläuterung Rudolf Steiners der Inspirator der slawischen Kultur (Lit.: GA 264, S. 205). In den Gedächtnisnotizen von Franz Seiler zu einer am 9. Juli 1904 in Berlin gehaltenen esoterischen Stunde heißt es ferner:

"Meister Morya gibt uns Aufschluß über das Ziel der menschlichen Entwicklung. Er ist es, welcher die Menschheit ihrem Ziele zuführt. Meister Kuthumi ist derjenige, welcher uns die Wege zu diesem Ziele weist." (Lit.: GA 264, S. 206, GA 266a, S. 111)

Und in den Gedächtnisnotizen von Amalie Wagner zur Stunde vom 22. Oktober 1906 heißt es:

"Morya - sein wahrer Name wird nur den weiter vorgeschrittenen Schülern mitgeteilt - stärkt den Willen." (Lit.: GA 264, S. 217)

An anderer Stelle heißt es entsprechend, dass Meister Morya den Aspekt der Kraft repräsentiert, während Meister Kuthumi insbesondere für die Weisheit steht (Lit.: GA 266a, S. 157).

In einer in Berlin am 28. Dezember 1905 gehaltenen esoterischen Stunde sprach Steiner von den wichtigsten Anweisungen, die Meister Morya seinen Geistesschülern gibt:

"Zweierlei wollte er uns heute sagen über Mantrams und über die wichtigsten Vorschriften, die der erhabene Meister Morya seinen Schülern gäbe.

Es sind 9 Eigenschaften, die den Meistern eigen sind:

1. Wahrheit
2. Weisheit
3. Unermeßlichkeit
4. Güte
5. Unendlichkeit
6. Schönheit
7. Friede
8. Segen
9. Einheitlichkeit.

Verlangen tut er von uns fünferlei:

1. Läuterung des Gemüts
2. Reinigung der Liebe
3. Leerheit des Gedächtnisses
4. Klarheit des Verstandes
5. Auslöschen oder Entflammen des Willens.

Das Gemüt muß geläutert werden. Die Liebe muß alles Unkeusche verlieren und göttlich werden. Das Gedächtnis soll, um objektiv zu werden, nichts festhalten, was Vorurteile erwecken könnte. Der Verstand soll klar sein und der Wille soll, wo er selbstisch ist, verlöschen, wo er aber als Werkzeug der Meister dient, entflammt werden.

Mantren erzeugen Schwingungen des Wortes, die mit den Schwingungen des Gedankens in der Akasha-Materie übereinstimmen. Über den Weihnachtsspruch «Gloriam in excelsis deo et pax hominibus bonae voluntatis»: er wirkt mantrisch im Lateinischen. Dann sagte er noch ein indisches Mantram ähnlichen Inhalts, mit dem er auch schloß.

Die Feste sind von den Meistern festgesetzte Knotenpunkte. Neujahr auch. Daher Erhebung wichtig." (Lit.: GA 266a, S. 122f)

Namensherkunft

Nach H.P. Blavatsky leitet sich der Name Morya von der indischen Maurya- oder Morya-Dynastie (skrt., मौर्य, maurya) ab, die von 320 bis 180 v. Chr. das Maurya-Reich beherrschte, das das gesamte indische Kernland umfasste. Begründer dieses Reiches war Chandragupta Maurya († vermutlich 297 v. Chr.), der nach Plutarch sogar Alexander dem Großen begegnet sein soll. Von den Griechen wurde er allerdings Sandrokottos genannt.

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Weblinks

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