Selbstorganisation

Aus AnthroWiki
Version vom 23. September 2016, 09:01 Uhr von imported>Odyssee

Als Selbstorganisation wird das spontane Auftreten stabiler, sich dynamisch erhaltender geordneter Strukturen in Systemen bezeichnet, bei denen die strukturbildenden Faktoren durch die Elemente des Systems selbst bestimmt werden. Im physikalischen Sinn tritt Selbstorganisation bei entsprechender Energiezufuhr häufig in offenen Systemen fern vom thermodynamischen Gleichgewicht auf. Die nicht-zufällige dynamische Ordnung der Systemelemente entsteht durch die Zufuhr hochwertiger Energie bei höherer Temperatur und bei gleichzeitiger Abfuhr niederwertiger Energie bei niederer Temperatur, wodurch Entropie und damit Unordnung im weitesten Sinn aus dem System exportiert wird. Ein einfaches Beispiel ist die spontane Bildung von Konvektionszellen in erhitzten Flüssigkeiten (Bénard-Experiment). Derartige Strukturen wurden von Ilya Prigogine, der für seine Theorie der Nichtgleichgewichtsthermodynamik 1977 mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurde, auch als dissipative Strukturen bezeichnet.

Selbstorganisation tritt insbesondere auch in lebenden Systemen in Erscheinung. Für das Soziale wird die Bezeichnung auch für Selbstverwaltung verwendet, im systemtheoretischen Kontext auch für selbstreferenzielle Systembildung (Autopoiesis).

Siehe auch

Selbstorganisation - Artikel in der deutschen Wikipedia