Greif

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Minoischer Flügelgreif aus Kreta)

Der Greif (griech. γρῦψ, von Gen. γρυπός, grypós, verwandt mit hebr. כְּרוּב Cherub; lat. gryphus; eng. griffin, griffon oder gryphon) ist ein geflügeltes mythologisches Mischwesen, meist mit dem Körper eines Löwen und dem Kopf eines Adlers oder eines anderen Raubvogels mit mächtigem Schnabel und Flügeln.

In der Ägyptischen Mythologie wird der Greif schon seit dem 4. Jahrtausend v. Chr. als ein eng mit der Sonne verbundenes Himmelswesen beschrieben. Bei den Sumerern war die Darstellung von drachenähnlichen Löwen-Greifen weit verbreitet, deren Vorläufer vermutlich der merkwürdig gestaltete Anzu war.

Auch aus der griechischen Mythologie sind die Greife bekannt. Nach dem von Aristeas überliefert Gedicht Arimaspeia bewacht der Greif die Goldgruben in Indien und auf den Riphäischen Bergen vor den Arimaspen.

In Dantes Göttlicher Komödie zieht ein Greif den zweirädrigen Wagen, mit dem Beatrice auf der Spitze des Läuterungsberges in das irdische Paradies einzieht. Der Greif, der den Körper eines fleischfarbenen Löwen und den Kopf eines goldenen Adlers hat, ist hier ist ein Symbol für die göttlich-Menschliche Wesenheit des Christus. Der goldene Adlerteil repräsentiert seine göttliche, der fleischfarbene Löwenteil seine menschliche Natur.