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Der '''Erdgeist''' ist der [[Planetengeist]] der [[Erde (Planet)|Erde]] und hat seinen Sitz in der neunten Schicht des [[Erdinneres|Erdinneren]], die identisch mit der [[Eishölle]] aus [[Dante]]s [[Göttliche Komödie|Göttlicher Komödie]] und zugleich der Quellort aller [[Schwarze Magie|schwarzmagischer Kräfte]] ist. Hier ist auch das [[Erdgehirn]] lokalisiert, das in engem Zusammenhang mit dem [[mensch]]lichen [[Gehirn]] steht. In [[Rudolf Steiner]]s [[Mysteriendramen]] erweist sich das [[Urbild]] des [[German]] als der Geist des Erdgehirns. | Der '''Erdgeist''' ist der [[Planetengeist]] der [[Erde (Planet)|Erde]] und hat seinen Sitz in der neunten Schicht des [[Erdinneres|Erdinneren]], die identisch mit der [[Eishölle]] aus [[Dante]]s [[Göttliche Komödie|Göttlicher Komödie]] und zugleich der Quellort aller [[Schwarze Magie|schwarzmagischer Kräfte]] ist. Hier ist auch das [[Erdgehirn]] lokalisiert, das in engem Zusammenhang mit dem [[mensch]]lichen [[Gehirn]] steht. In [[Rudolf Steiner]]s [[Mysteriendramen]] erweist sich das [[Urbild]] des [[German]] als der Geist des Erdgehirns. Der '''Geist der Erde''' umfasst dabei die Gesamtheit aller [[geist]]igen [[Wesen]], die sich mit der Erde verbunden haben. | ||
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Version vom 29. November 2013, 01:54 Uhr

Der Erdgeist ist der Planetengeist der Erde und hat seinen Sitz in der neunten Schicht des Erdinneren, die identisch mit der Eishölle aus Dantes Göttlicher Komödie und zugleich der Quellort aller schwarzmagischer Kräfte ist. Hier ist auch das Erdgehirn lokalisiert, das in engem Zusammenhang mit dem menschlichen Gehirn steht. In Rudolf Steiners Mysteriendramen erweist sich das Urbild des German als der Geist des Erdgehirns. Der Geist der Erde umfasst dabei die Gesamtheit aller geistigen Wesen, die sich mit der Erde verbunden haben.
"Wenn man unsere Erde hellseherisch von außen betrachten könnte, so würde man nicht nur Felsen und so weiter aus materiellem Stoff wahrnehmen und dazwischen tierische und menschliche Gestalten einherwandern sehen, sondern man würde vor allen Dingen Gruppenseelen der Pflanzen, der Tiere und so weiter sehen. Das ist schon eine geistige Bevölkerung unserer Erde. Der Hellseher würde ferner die einzelnen Individualseelen der Menschen, die Volksseele und so weiter sehen. Sie müssen sich überhaupt den Geist eines Himmelskörpers nicht etwa nur so einfach vorstellen, daß Sie sich im Raume eine Kugel denken, die einen Geist und eine Seele hat, sondern daß eine ganze geistige Bevölkerung, die ein Ganzes ausmacht, diesen Himmelskörper bewohnt. Und alle diese einzelnen Geister, Gruppenseelen und so weiter, stehen wiederum unter einem Anführer, wie wir es nennen können, und alles dies zusammen entspricht dem gesamten Geist unserer Erde, demjenigen, was wir den Erdgeist nennen." (Lit.: GA 098, S. 190)
Goethe schildert bekanntlich die Erscheinung des Erdgeists in seiner Faust-Dichtung:
"In wunderbar schönen Worten wird von Faust der Erdgeist charakterisiert. Wir sehen, wie er ahnt, daß das, was der Planet Erde ist, nicht einfach jene physische Kugel ist, als die sie von der Naturwissenschaft angesehen wird, sondern gerade so, wie der Leib eine Seele enthält, so der Erdenleib einen Geist.
In Lebensfluten, im Tatensturm
Wall' ich auf und ab,
Webe hin und her!
Geburt und Grab,
Ein ewiges Meer,
Ein wechselnd Weben,
Ein glühend Leben,
So schaff' ich am sausenden Webstuhl der Zeit
Und wirke der Gottheit lebendiges Kleid.
Das ist das, was in der Erde lebt als der Geist der Erde, wie in uns unser Geist lebt. Aber Goethe kennzeichnet den Faust als noch nicht reif, seinen Geist als noch unvollendeten. Abwenden muß er sich von dem furchtbaren Zeichen wie ein furchtsam weggekrümmter Wurm. Der Erdgeist antwortet ihm: «Du gleichst dem Geist, den du begreifst, nicht mir.» In Goethes Seele lebte die Erkenntnis, wenn sie zunächst auch nur eine ahnende war, daß wir auf keiner Stufe uns befriedigt erklären dürfen, sondern von jeder Stufe aus höhere und immer höhere Stufen erstreben müssen, daß wir auf keiner Stufe sagen können, wir haben etwas erreicht, sondern von jeder Stufe aus immer höher streben müssen. Goethe führten in diese Geheimnisse hinein seine emsigen Studien von Erscheinung zu Erscheinung. Und nun sehen wir ihn wachsen. Denselben Geist, den er zuerst gerufen hat, und von dem er nur sagen konnte: «Schreckliches Gesicht!», läßt Goethe durch Faust anreden, nachdem Goethe selber eine höhere Stufe erreicht hatte nach der Italienreise, nach seiner Reise, die ich so charakterisiert habe, daß er die ganze Natur und Kunst mit seiner Anschauung durchdringen wollte. Jetzt ist Faust gestimmt, wie Goethe selber gestimmt war. Jetzt steht Faust vor demselben Geiste, den er also anredet:
Erhabner Geist, du gabst mir, gabst mir alles,
Warum ich bat. Du hast mir nicht umsonst
Dein Angesicht im Feuer zugewendet.
Gabst mir die herrliche Natur zum Königreich,
Kraft, sie zu fühlen, zu genießen. Nicht
Kalt staunenden Besuch erlaubst du nur,
Vergönnest mir in ihre tiefe Brust
Wie in den Busen eines Freunds zu schauen.
Du führst die Reihe der Lebendigen
Vor mir vorbei, und lehrst mich meine Brüder
Im stillen Busch, in Luft und Wasser kennen.
Und wenn der Sturm im Walde braust und knarrt,
Die Riesenfichte stürzend Nachbaräste
Und Nachbarstämme quetschend niederstreift,
Und ihrem Fall dumpf hohl der Hügel donnert;
Dann führst du mich zur sichern Höhle, zeigst
Mich dann mir selbst, und meiner eignen Brust
Geheime tiefe Wunder öffnen sich.
Und steigt vor meinem Blick der reine Mond
Besänftigend herüber: schweben mir
Von Felsenwänden, aus dem feuchten Busch
Der Vorwelt silberne Gestalten auf,
Und lindern der Betrachtung strenge Lust.
Da ist Goethe und mit ihm Faust zu der Höhe gelangt, nicht mehr sich wegzuwenden von dem Geist, den er im Sprunge hat erreichen wollen. Jetzt tritt ihm der Geist als ein solcher entgegen, von dem er sich nicht mehr hinwegzuwenden braucht. Jetzt erkennt er ihn in allem Lebendigen, in allen Reichen der Natur: in Wald und Wasser, im stillen Busch, in der Riesenfichte, in Sturm und Donner. Und nicht nur da. Nachdem er ihm erschienen ist in der großen Natur draußen, erkennt er ihn auch in seinem eigenen Herzen: seine geheimen tiefen Wunder öffnen sich." (Lit.: GA 272, S. 27f)
Literatur
- Rudolf Steiner: Kosmogonie, GA 94 (2001), ISBN 3-7274-0940-1 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
- Rudolf Steiner: Ursprungsimpulse der Geisteswissenschaft, GA 96 (1989), ISBN 3-7274-0961-4 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
- Rudolf Steiner: Das christliche Mysterium, GA 97 (1998), ISBN 3-7274-0970-3 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
- Rudolf Steiner: Natur- und Geistwesen – ihr Wirken in unserer sichtbaren Welt, GA 98 (1996), ISBN 3-7274-0980-0 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
- Rudolf Steiner: Geisteswissenschaftliche Erläuterungen zu Goethes «Faust», Band I: Faust, der strebende Mensch , GA 272 (1981), ISBN 3-7274-2720-5 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
![]() Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
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