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Sibyllen: Unterschied zwischen den Versionen
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Die berühmteste hellenische Sibylle, die [[Wikipedia:Sibylle von Erythrai|Sibylle von Erythrai]] soll nach der Überlieferung des [[Wikipedia:Apollodor|Apollodor]]us den [[Wikipedia:Trojanischer Krieg|Trojanischen Krieg]] vorhergesagt haben. | Die berühmteste hellenische Sibylle, die [[Wikipedia:Sibylle von Erythrai|Sibylle von Erythrai]] soll nach der Überlieferung des [[Wikipedia:Apollodor|Apollodor]]us den [[Wikipedia:Trojanischer Krieg|Trojanischen Krieg]] vorhergesagt haben. | ||
Die bedeutendste Sibylle im [[Wikipedia:Römisches Reich|Römischen Reich]] war die [[Wikipedia:Sibylle von Cumae|Sibylle von Cumae]], die im [[Wikipedia:6. Jahrhundert v. Chr.|6. Jahrhundert v. Chr.]] das [[Orakel]] von [[Wikipedia:Cumae|Cumae]] bei [[Wikipedia:Neapel|Neapel]] leitete. Nach [[Wikipedia:Maurus Servius Honoratius|Maurus Servius Honoratius]], dem Kommentator des Vergil, soll sie identisch sein mit [[Wikipedia:Deiphobe|Deiphobe]], einer Tochter des Meergottes [[Wikipedia:Glaukos (Meergott)|Glaukos]], die als Priesterin des [[Apollon]] und der [[Artemis]] in einer Höhle bei [[Wikipedia:Cumae|Cumae]] wirkte und dort den [[Wikipedia:Äneas|Äneas]] in die [[Unterwelt]] geleitete. Apollon selbst soll sich in sie verliebt haben und versprach ihr alles, was sie wollte, wenn sie seine Geliebte würde. Da wünschte sie sich so viele Lebensjahre, wie ein Sandhaufen an Körnern enthält, doch vergaß sie, zugleich um ewige Jugend zu bitten. So alterte sie immer weiter, wurde immer kraftloser und schwand wie ein Schatten dahin, ohne jede Hoffnung, durch den baldigen [[Tod]] erlöst zu werden. Zuletzt war sie so eingeschrumpft, dass sie in eine von der Höhlendecke herabhängende Flasche passte. | Die bedeutendste Sibylle im [[Wikipedia:Römisches Reich|Römischen Reich]] war die [[Wikipedia:Sibylle von Cumae|Sibylle von Cumae]], die im [[Wikipedia:6. Jahrhundert v. Chr.|6. Jahrhundert v. Chr.]] das [[Orakel]] von [[Wikipedia:Cumae|Cumae]] bei [[Wikipedia:Neapel|Neapel]] leitete. Nach [[Wikipedia:Maurus Servius Honoratius|Maurus Servius Honoratius]], dem Kommentator des Vergil, soll sie identisch sein mit [[Wikipedia:Deiphobe|Deiphobe]], einer Tochter des Meergottes [[Wikipedia:Glaukos (Meergott)|Glaukos]], die als Priesterin des [[Apollon]] und der [[Artemis]] in einer Höhle bei [[Wikipedia:Cumae|Cumae]] wirkte und dort den [[Wikipedia:Äneas|Äneas]] in die [[Unterwelt]] geleitete. Apollon selbst soll sich in sie verliebt haben und versprach ihr alles, was sie wollte, wenn sie seine Geliebte würde. Da wünschte sie sich so viele Lebensjahre, wie ein Sandhaufen an Körnern enthält, doch vergaß sie, zugleich um ewige Jugend zu bitten. So alterte sie immer weiter, wurde immer kraftloser und schwand wie ein Schatten dahin, ohne jede Hoffnung, durch den baldigen [[Tod]] erlöst zu werden. Zuletzt war sie so eingeschrumpft, dass sie in eine von der Höhlendecke herabhängende Flasche passte. Der Legende nach soll sie neun Bücher mit [[Prophezeiung]]en, die berühmten ''Oracula sibyllina'' ([[Sibyllinische Bücher]]), besessen haben, die sie um [[Wikipedia:520 v. Chr.]] dem [[Wikipedia:Liste der römischen Könige|römischen König]] [[Wikipedia:Tarquinius Superbus|Tarquinius Superbus]] für einen unverschämt hohen Preis zum Kauf anbot. Als der König ablehnte, verbrannte sie drei Bücher und bot ihm die sechs verbliebenen zum gleichen Preis. Wieder lehnte der König ab, da verbrannte sie drei weitere Bücher und bot dem König die letzten drei wieder zum gleichen Preis an - und diesmal kaufte sie Tarquinius, um nicht noch die letzten der wertvollen Prophezeiungen zu verlieren und verwahrte sie in einem Gewölbe des Jupitertempels auf dem [[Wikipedia:Kapitol (Rom)|Kapitol]] in [[Wikipedia:Rom|Rom]]. | ||
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Version vom 7. Mai 2008, 00:53 Uhr

Die Sibyllen (griech. σίβυλλα) waren Seherinnen, die ihre meist rätselhaften und doppeldeutigen Prophezeiungen im Zustand einer unwillentlich und unkontroliert auftretenden Ekstase aus tief unterbewussten Quellen schöpften. Sie standen damit in schroffem Gegensatz zu der ruhigen, besonnen Geistesart der jüdischen Propheten. Ihre Orakelstätten waren Felsenhöhlen, die sogenannten Sibyllengrotten und sie standen oft in Verbindung mit dem Apollon-Kult und dem Mithras-Kult.
Der römische Historiker Marcus Terentius Varro (116 - 27 v. Chr.) nennt in seinen Büchern zehn Sibyllen, wobei er schon im Namen auf den jeweiligen Ort ihres Wirkens hinweist.
Die berühmteste hellenische Sibylle, die Sibylle von Erythrai soll nach der Überlieferung des Apollodorus den Trojanischen Krieg vorhergesagt haben.
Die bedeutendste Sibylle im Römischen Reich war die Sibylle von Cumae, die im 6. Jahrhundert v. Chr. das Orakel von Cumae bei Neapel leitete. Nach Maurus Servius Honoratius, dem Kommentator des Vergil, soll sie identisch sein mit Deiphobe, einer Tochter des Meergottes Glaukos, die als Priesterin des Apollon und der Artemis in einer Höhle bei Cumae wirkte und dort den Äneas in die Unterwelt geleitete. Apollon selbst soll sich in sie verliebt haben und versprach ihr alles, was sie wollte, wenn sie seine Geliebte würde. Da wünschte sie sich so viele Lebensjahre, wie ein Sandhaufen an Körnern enthält, doch vergaß sie, zugleich um ewige Jugend zu bitten. So alterte sie immer weiter, wurde immer kraftloser und schwand wie ein Schatten dahin, ohne jede Hoffnung, durch den baldigen Tod erlöst zu werden. Zuletzt war sie so eingeschrumpft, dass sie in eine von der Höhlendecke herabhängende Flasche passte. Der Legende nach soll sie neun Bücher mit Prophezeiungen, die berühmten Oracula sibyllina (Sibyllinische Bücher), besessen haben, die sie um Wikipedia:520 v. Chr. dem römischen König Tarquinius Superbus für einen unverschämt hohen Preis zum Kauf anbot. Als der König ablehnte, verbrannte sie drei Bücher und bot ihm die sechs verbliebenen zum gleichen Preis. Wieder lehnte der König ab, da verbrannte sie drei weitere Bücher und bot dem König die letzten drei wieder zum gleichen Preis an - und diesmal kaufte sie Tarquinius, um nicht noch die letzten der wertvollen Prophezeiungen zu verlieren und verwahrte sie in einem Gewölbe des Jupitertempels auf dem Kapitol in Rom.
Weblinks
- Sibylle (Prophetin) - Artikel in der deutschen Wikipedia
- Sibyllinische Bücher - Artikel in der deutschen Wikipedia