Gott: Unterschied zwischen den Versionen

Aus AnthroWiki
imported>Odyssee
Keine Bearbeitungszusammenfassung
imported>Odyssee
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 30: Zeile 30:
denken? Das göttliche Nichtwissen ist also die höchste
denken? Das göttliche Nichtwissen ist also die höchste
und wahre Weisheit.|Johannes Scottus Eriugena|''Über die Einteilung der Natur''|ref=<ref>Johannes Scotus Erigena, Ludwig Noack (Übers.): ''Über die Eintheilung der Natur'', Verlag von L. Heimann, Berlin 1870, Erste Abtheilung, S. 209 [http://www.odysseetheater.org/jump.php?url=http://www.odysseetheater.org/ftp/bibliothek/Philosophie/Johannes_Scotus_Erigena/Johannes_Scotus_Erigena_Ueber_die_Einteilung_der_Natur.pdf#page=216&view=Fit]</ref>}}
und wahre Weisheit.|Johannes Scottus Eriugena|''Über die Einteilung der Natur''|ref=<ref>Johannes Scotus Erigena, Ludwig Noack (Übers.): ''Über die Eintheilung der Natur'', Verlag von L. Heimann, Berlin 1870, Erste Abtheilung, S. 209 [http://www.odysseetheater.org/jump.php?url=http://www.odysseetheater.org/ftp/bibliothek/Philosophie/Johannes_Scotus_Erigena/Johannes_Scotus_Erigena_Ueber_die_Einteilung_der_Natur.pdf#page=216&view=Fit]</ref>}}
Was gemeinhin als Gott angesprochen wird, ist allerdings oft nur der eigne führende [[Engel]] oder das [[Höheres Seöbst|höhere Selbst]] des [[Mensch]]en.
{{GZ|Denn das, wovon man in Wirklichkeit redet, wenn man
heute vielfach von seinem Gott spricht, das ist der einzelne Engel
oder gar das eigene Selbst in der Zeit zwischen dem letzten Tode und
der jetzigen Geburt.|181|353}}
{{GZ|Wenn man für die Vorstellung all die Begriffe durchgeht, welche sich
solche Menschen von ihrem Gotte machen - was ist denn in solchen
Begriffen ausgeführt? Nichts anderes als das Wesen eines Engels, eines
Angelos, und all diejenigen Menschen, welche davon sprechen, daß sie
unmittelbar von ihrer Seele zu Gott aufschauen, schauen nur zu einem
Engel auf. Und suchen Sie sich alle Beschreibungen - wenn sie noch so
erhaben klingen - solcher Menschen auf, so werden Sie finden: sie beschreiben
nichts anderes als einen Engel, und dasjenige, was diese Menschen
sagen, ist nichts anderes als die Forderung, man solle sich unter
Gott nichts Höheres vorstellen als einen Engel. Das zum Beispiel, was
man heute den modernen protestantischen Gott nennt und über den
gerade von protestantischer Seite so viel geredet wird, ist ein Angelos,
ist nichts anderes. Denn nicht darauf kommt es an, ob man sich einbildet,
man finde den Weg zu dem höchsten Gotte, sondern darauf
kommt es an, wozu man wirklich den Weg findet. Und man findet auf
diese Weise nur den Weg zu seinem Angelos. Ich sage: zu ''seinem'' Angelos,
denn das ist wichtig.|172|178f}}
{{GGZ|Die Angeloi sind dazu
berufen, die einzelne menschliche Individualität hindurchzuführen
durch die wiederholten Erdenleben.
Dann kommen wir herunter bis zum Menschen selber. Der Mensch,
so wie er heute auf der Erde ist, erinnert sich nur an sein Erdenleben
hier im physischen Leib. Das Gedächtnis der Engel geht viel weiter,
denn nur dadurch, daß es viel weiter geht, können sie die wiederholten
Erdenleben der Menschen lenken und leiten. Nicht einmal richtig aber
stellt sich der moderne Theologe den Engel vor, weil der moderne Theologe
schon diese Eigenschaft wegläßt von dem Engel, daß er die menschliche
Individualität durch die wiederholten Erdenleben durchleitet.
Wenn wir ins Auge fassen, daß wir, indem wir den Erzengeln gegenüberstehen,
es erst bei den Erzengeln zu tun haben mit Wesenheiten, die
menschliche Zusammenhänge regieren, und bei den Zeitgeistern mit
Wesenheiten, die menschliche Zusammenhänge über lange Zeiträume
hindurch regieren, daß wir es bei den Engeln zu tun haben mit Wesenheiten,
die wesentlich das Leben des einzelnen Menschen regieren, dann
werden wir nicht verkennen, wenn wir das im Auge behalten, daß es
ein verborgener Egoismus ist von den Menschen, unmittelbar zu dem
Gotte sich erheben zu wollen, denn sie wollen sich in Wahrheit - obwohl
sie das nicht zugeben - nur zu ihrem Gotte, zu ihrem eigenen
Engel erheben.
Das hat eine große praktische Bedeutung, das ist von einer großen
Wichtigkeit, denn es trägt einen gewissen Keim in sich. Es trägt den
Keim in sich, daß die Menschen von dem einen Gotte sprechen, aber
daß es nur eine Phantasterei ist, daß sie von dem einen Gotte sprechen.
Denn in Wahrheit, indem die Menschen sich dieser Phantasterei hingeben,
spricht jeder von seinem eigenen Gotte, nämlich von seinem
Engel. Und die Folge davon muß sein, daß im Laufe der Zeit jeder
Mensch seinen eigenen Gott, nämlich seinen eigenen Engel verehrt. Und
wir sehen schon, wie stark der Drang der Menschen ist, daß jeder seinen
eigenen Gott verehrt. Das Zusammenfinden der Menschen in denjenigen
Göttern, die allen gemeinsam sind, ist ein sehr geringes geworden
in der neueren Zeit. Das Pochen eines jeden auf seinen eigenen Gott
hat sich als etwas ganz besonders Hervorstechendes herausgestellt.
Das Menschengeschlecht wird atomisiert. Es bleibt gewissermaßen nur
das Wort «Gott» noch übrig, das für die Menschen einer Sprache
gemeinsam lautet, aber unter diesem einen Worte stellt sich jeder etwas
anderes vor, nämlich seinen eigenen Engel. Und er kommt nicht einmal
hinauf bis zu dem Erzengel, welcher menschliche Gemeinschaften
leitet.|172|180f}}
{{GGZ|Indem der Mensch eigentlich
nur zu seinem Engel aufblickt, das sich aber nicht gesteht, sondern
glaubt, er blicke zu dem Gotte auf - während er nicht einmal zu einem
Erzengel aufblickt -, betäubt er durch diese unwahre Vorstellung in
einem gewissen Sinne seine Seele. Und diese Betäubung der Seele ist ja
heute allgemein vorhanden. Aber wenn man die Seele betäubt, dann ist
das für unsere heutige Menschheitsentwickelung außerordentlich verhängnisvoll.
Denn durch die Betäubung der Seele wird das Ich heruntergedrückt,
heruntergetrübt, und dann schleichen sich die anderen Mächte,
die nicht in der Seele wirken sollen, in diese Seele ein. Das heißt, es
schleicht sich an die Stelle des Engels, den man zunächst verehren wollte,
den man aber umtauft zu «Gott», der luziferische Angelos ein, und man
kommt allmählich dazu, nicht den Engel zu verehren, sondern den luziferischen
Angelos.|172|181}}
{{GZ|Die Religionen haben Schuld,
die religiösen Bekenntnisse, indem sie das Bewußtsein der Menschen trüben
und an die Stelle Gottes einen Engel setzen, für den sich dann substituiert
der luziferische Engel, der ihm entspricht. Und dieser luziferische
Engel wird den Menschen alsbald in den Materialismus hineinführen.
Das ist der geheimnisvolle Zusammenhang zwischen den hochmütigen,
egoistischen Religionsbekenntnissen, welche nichts hören wollen von
dem, was über einem Engel steht, sondern in maßlosem Hochmut sagen,
daß sie von «Gott» sprechen, während sie nur von einem Engel sprechen,
und von dem noch nicht einmal vollständig. Dieser maßlose Hochmut,
der noch oftmals als Demut angesprochen wird, er ist es, welcher letzten
Endes den Materialismus hat hervorbringen müssen. Wenn wir dies
bedenken, dann sehen wir einen bedeutungsvollen Zusammenhang:
Durch die fälschliche Umdeutung eines Engels zu Gott entsteht in der
Menschenseele der Hang zum Materialismus. Und es liegt ein unbewußter
Egoismus zugrunde, der sich darinnen äußert, daß der Mensch
es verschmäht, aufzusteigen zu der Erkenntnis der geistigen Welt, der
sich auch darinnen äußert, daß der Mensch sozusagen nur aus sich heraus
den Zusammenhang mit seinem Gotte unmittelbar zu finden meint.|183}}


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
Zeile 38: Zeile 141:


<references />
<references />
== Literatur ==
#Rudolf Steiner: ''Das Karma des Berufes des Menschen in Anknüpfung an Goethes Leben'', [[GA 172]] (2002), ISBN 3-7274-1720-X {{Vorträge|172}}
#Rudolf Steiner: ''Erdensterben und Weltenleben. Anthroposophische Lebensgaben. Bewußtseins-Notwendigkeiten für Gegenwart und Zukunft'', [[GA 181]] (1991), ISBN 3-7274-1810-9 {{Vorträge|181}}
{{GA}}


[[Kategorie:Philosophie]] [[Kategorie:Theologie]] [[Kategorie:Religion]]
[[Kategorie:Philosophie]] [[Kategorie:Theologie]] [[Kategorie:Religion]]

Version vom 10. September 2016, 11:32 Uhr

Das Wort Gott (mhd., ahd. got, got. guth, engl. god, schwed. Gud, abgleitet von germ. *guda- Gott = Anrufung), ist im germanischen Sprachraum entstanden als allgemeine Bezeichnung für erhabene geistige Wesen. Als Götter oder Gottheiten werden in der Regel Wesenheiten der ersten und zweiten Hierarchie bezeichnet. Ursprünglich hatte das Wort Gott sächliches Geschlecht, da es männliche und weibliche Gottheiten gleichermaßen umfasste. Heute wird der Singular Gott vor allem als Bezeichnung für das Vaterprinzip der göttlichen Trinität verwendet.

Nach Thomas von Aquin (* um 1225; † 1274) kann der Mensch zwar durch seine Vernunft erkennen, dass Gott ist, nicht aber was Gott ist. Letztere Erkenntnis ist auch den Engelwesen, obwohl sie höher stehen als der Mensch, nicht zugänglich, sondern bleibt Gott allein vorbehalten.

„Es gibt aber in dem, was wir von Gott bekennen, zwei Weisen von Wahrheit. Einiges nämlich über Gott ist wahr, was über jede Fähigkeit der menschlichen Vernunft hinausgeht, z. B. daß Gott dreifaltig und einer zugleich ist; anderes ist wahr, wozu auch die natürliche Vernunft gelangen kann, z. B. daß Gott ist, daß Gott einer ist und anderes dieser Art, was ja auch die Philosophen, geleitet vom Licht der natürlichen Vernunft, von Gott durch Beweise dargelegt haben.“

Thomas von Aquin: Summa contra gentiles I,3

Nach Johannes Scottus Eriugena (9. Jh.) weiß auch Gott selbst nicht was er ist, da er selbst grenzenlos und jenseits jeder Bestimmbarkeit ist und alles in ihm in ungeschiedener Ganzheit in Eins zusammenfällt. Dieses „Nichtwissen“ ist aber zugleich die höchste und wahre Weisheit, das unbegreifliche und unendliche Wissen Gottes selbst:

„Wenn wir sagen, Gott wisse nicht, was er sei, wollen wir damit wohl. etwas Anderes andeuten, als dass er sich. in keinem von Allem, was ist, begreife? Denn wie könnte er in ihm selber Etwas erkennen, was in ihm selber nicht sein kann? Sind doch die Gründe Alles dessen, was Gott in sich selber, d. h. der Vater im Sohne, geschaffen hat, ungetheilt in ihm Eins; sie gestatten keine Bestimmung der eigenthtimlichen Bestandheiten durch eigenthümliche Unterschiede oder zufällige Bestimmungen, indem sie dergleichen nur in ihren Wirkungen, nicht aber in ihnen selber zulassen. Was ist dann aber von der unaussprechlichen und unbegreiflichen Natur selber zu halten? Wer möchte darin etwas durch eine Grenze Bestimmtes, im Raume Ausgedehntes, in Theile Getrenntes, aus Bestandheiten und zufälligen Bestimmungen Zusammengesetztes denken? Das göttliche Nichtwissen ist also die höchste und wahre Weisheit.“

Johannes Scottus Eriugena: Über die Einteilung der Natur[1]

Was gemeinhin als Gott angesprochen wird, ist allerdings oft nur der eigne führende Engel oder das höhere Selbst des Menschen.

„Denn das, wovon man in Wirklichkeit redet, wenn man heute vielfach von seinem Gott spricht, das ist der einzelne Engel oder gar das eigene Selbst in der Zeit zwischen dem letzten Tode und der jetzigen Geburt.“ (Lit.: GA 181, S. 353)

„Wenn man für die Vorstellung all die Begriffe durchgeht, welche sich solche Menschen von ihrem Gotte machen - was ist denn in solchen Begriffen ausgeführt? Nichts anderes als das Wesen eines Engels, eines Angelos, und all diejenigen Menschen, welche davon sprechen, daß sie unmittelbar von ihrer Seele zu Gott aufschauen, schauen nur zu einem Engel auf. Und suchen Sie sich alle Beschreibungen - wenn sie noch so erhaben klingen - solcher Menschen auf, so werden Sie finden: sie beschreiben nichts anderes als einen Engel, und dasjenige, was diese Menschen sagen, ist nichts anderes als die Forderung, man solle sich unter Gott nichts Höheres vorstellen als einen Engel. Das zum Beispiel, was man heute den modernen protestantischen Gott nennt und über den gerade von protestantischer Seite so viel geredet wird, ist ein Angelos, ist nichts anderes. Denn nicht darauf kommt es an, ob man sich einbildet, man finde den Weg zu dem höchsten Gotte, sondern darauf kommt es an, wozu man wirklich den Weg findet. Und man findet auf diese Weise nur den Weg zu seinem Angelos. Ich sage: zu seinem Angelos, denn das ist wichtig.“ (Lit.: GA 172, S. 178f)

„Die Angeloi sind dazu berufen, die einzelne menschliche Individualität hindurchzuführen durch die wiederholten Erdenleben. Dann kommen wir herunter bis zum Menschen selber. Der Mensch, so wie er heute auf der Erde ist, erinnert sich nur an sein Erdenleben hier im physischen Leib. Das Gedächtnis der Engel geht viel weiter, denn nur dadurch, daß es viel weiter geht, können sie die wiederholten Erdenleben der Menschen lenken und leiten. Nicht einmal richtig aber stellt sich der moderne Theologe den Engel vor, weil der moderne Theologe schon diese Eigenschaft wegläßt von dem Engel, daß er die menschliche Individualität durch die wiederholten Erdenleben durchleitet. Wenn wir ins Auge fassen, daß wir, indem wir den Erzengeln gegenüberstehen, es erst bei den Erzengeln zu tun haben mit Wesenheiten, die menschliche Zusammenhänge regieren, und bei den Zeitgeistern mit Wesenheiten, die menschliche Zusammenhänge über lange Zeiträume hindurch regieren, daß wir es bei den Engeln zu tun haben mit Wesenheiten, die wesentlich das Leben des einzelnen Menschen regieren, dann werden wir nicht verkennen, wenn wir das im Auge behalten, daß es ein verborgener Egoismus ist von den Menschen, unmittelbar zu dem Gotte sich erheben zu wollen, denn sie wollen sich in Wahrheit - obwohl sie das nicht zugeben - nur zu ihrem Gotte, zu ihrem eigenen Engel erheben.

Das hat eine große praktische Bedeutung, das ist von einer großen Wichtigkeit, denn es trägt einen gewissen Keim in sich. Es trägt den Keim in sich, daß die Menschen von dem einen Gotte sprechen, aber daß es nur eine Phantasterei ist, daß sie von dem einen Gotte sprechen. Denn in Wahrheit, indem die Menschen sich dieser Phantasterei hingeben, spricht jeder von seinem eigenen Gotte, nämlich von seinem Engel. Und die Folge davon muß sein, daß im Laufe der Zeit jeder Mensch seinen eigenen Gott, nämlich seinen eigenen Engel verehrt. Und wir sehen schon, wie stark der Drang der Menschen ist, daß jeder seinen eigenen Gott verehrt. Das Zusammenfinden der Menschen in denjenigen Göttern, die allen gemeinsam sind, ist ein sehr geringes geworden in der neueren Zeit. Das Pochen eines jeden auf seinen eigenen Gott hat sich als etwas ganz besonders Hervorstechendes herausgestellt. Das Menschengeschlecht wird atomisiert. Es bleibt gewissermaßen nur das Wort «Gott» noch übrig, das für die Menschen einer Sprache gemeinsam lautet, aber unter diesem einen Worte stellt sich jeder etwas anderes vor, nämlich seinen eigenen Engel. Und er kommt nicht einmal hinauf bis zu dem Erzengel, welcher menschliche Gemeinschaften leitet.“ (S. 180f)

„Indem der Mensch eigentlich nur zu seinem Engel aufblickt, das sich aber nicht gesteht, sondern glaubt, er blicke zu dem Gotte auf - während er nicht einmal zu einem Erzengel aufblickt -, betäubt er durch diese unwahre Vorstellung in einem gewissen Sinne seine Seele. Und diese Betäubung der Seele ist ja heute allgemein vorhanden. Aber wenn man die Seele betäubt, dann ist das für unsere heutige Menschheitsentwickelung außerordentlich verhängnisvoll. Denn durch die Betäubung der Seele wird das Ich heruntergedrückt, heruntergetrübt, und dann schleichen sich die anderen Mächte, die nicht in der Seele wirken sollen, in diese Seele ein. Das heißt, es schleicht sich an die Stelle des Engels, den man zunächst verehren wollte, den man aber umtauft zu «Gott», der luziferische Angelos ein, und man kommt allmählich dazu, nicht den Engel zu verehren, sondern den luziferischen Angelos.“ (S. 181)

„Die Religionen haben Schuld, die religiösen Bekenntnisse, indem sie das Bewußtsein der Menschen trüben und an die Stelle Gottes einen Engel setzen, für den sich dann substituiert der luziferische Engel, der ihm entspricht. Und dieser luziferische Engel wird den Menschen alsbald in den Materialismus hineinführen. Das ist der geheimnisvolle Zusammenhang zwischen den hochmütigen, egoistischen Religionsbekenntnissen, welche nichts hören wollen von dem, was über einem Engel steht, sondern in maßlosem Hochmut sagen, daß sie von «Gott» sprechen, während sie nur von einem Engel sprechen, und von dem noch nicht einmal vollständig. Dieser maßlose Hochmut, der noch oftmals als Demut angesprochen wird, er ist es, welcher letzten Endes den Materialismus hat hervorbringen müssen. Wenn wir dies bedenken, dann sehen wir einen bedeutungsvollen Zusammenhang: Durch die fälschliche Umdeutung eines Engels zu Gott entsteht in der Menschenseele der Hang zum Materialismus. Und es liegt ein unbewußter Egoismus zugrunde, der sich darinnen äußert, daß der Mensch es verschmäht, aufzusteigen zu der Erkenntnis der geistigen Welt, der sich auch darinnen äußert, daß der Mensch sozusagen nur aus sich heraus den Zusammenhang mit seinem Gotte unmittelbar zu finden meint.“ (Lit.: GA 183)

Siehe auch

Anmerkungen

  1. Johannes Scotus Erigena, Ludwig Noack (Übers.): Über die Eintheilung der Natur, Verlag von L. Heimann, Berlin 1870, Erste Abtheilung, S. 209 [1]

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Das Karma des Berufes des Menschen in Anknüpfung an Goethes Leben, GA 172 (2002), ISBN 3-7274-1720-X pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  2. Rudolf Steiner: Erdensterben und Weltenleben. Anthroposophische Lebensgaben. Bewußtseins-Notwendigkeiten für Gegenwart und Zukunft, GA 181 (1991), ISBN 3-7274-1810-9 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.