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Akasha-Chronik: Unterschied zwischen den Versionen
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:"Durch die gewöhnliche Geschichte kann sich der Mensch nur über einen geringen Teil dessen belehren, was die Menschheit in der Vorzeit erlebt hat. Nur auf wenige Jahrtausende werfen die geschichtlichen Zeugnisse Licht. Und auch was uns die Altertumskunde die Paläontologie, die Geologie lehren können, ist nur etwas sehr Begrenztes. Und zu dieser Begrenztheit kommt noch die Unzuverlässigkeit alles dessen, was auf äußere Zeugnisse aufgebaut ist. Man bedenke nur, wie sich das Bild dieser oder jener gar nicht so lange hinter uns liegenden Begebenheit oder eines Volkes geändert hat, wenn neue geschichtliche Zeugnisse aufgefunden worden sind. Man vergleiche nur einmal die Schilderungen, die von verschiedenen Geschichtsschreibern über eine und dieselbe Sache gegeben werden; und man wird sich bald überzeugen, auf welch unsicherem Boden man da steht. Alles, was der äußeren Sinnenwelt angehört, unterliegt der Zeit. Und die Zeit zerstört auch, was in der Zeit entstanden ist. Die äußerliche Geschichte ist aber auf das angewiesen, was in der Zeit erhalten geblieben ist. Niemand kann sagen, ob das, was erhalten geblieben ist, auch das Wesentliche ist, wenn er bei den äußeren Zeugnissen stehenbleibt. - Aber alles, was in der Zeit entsteht, hat seinen Ursprung im Ewigen. Nur ist das Ewige der sinnlichen Wahrnehmung nicht zugänglich. Aber dem Menschen sind die Wege offen zur Wahrnehmung des Ewigen. Er kann die in ihm schlummernden Kräfte so ausbilden, daß er dieses Ewige zu erkennen vermag. In den Aufsätzen über die Frage: «Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?», die in dieser Zeitschrift erscheinen, wird auf diese Ausbildung hingewiesen. In ihrem Verlaufe werden diese Aufsätze auch zeigen, daß der Mensch auf einer gewissen hohen Stufe seiner Erkenntnisfähigkeit auch zu den ewigen Ursprüngen der zeitlich vergänglichen Dinge dringen kann. Erweitert der Mensch auf diese Art sein Erkenntnisvermögen, dann ist er behufs Erkenntnis der Vergangenheit nicht mehr auf die äußeren Zeugnisse angewiesen. Dann vermag er zu schauen, was an den Ereignissen nicht sinnlich wahrnehmbar ist, was keine Zeit von ihnen zerstören kann. Von der vergänglichen Geschichte dringt er zu einer unvergänglichen vor. Diese Geschichte ist allerdings mit andern Buchstaben geschrieben als die gewöhnliche. Sie wird in der Gnosis, in der Theosophie die «Akasha-Chronik» genannt. Nur eine schwache Vorstellung kann man in unserer Sprache von dieser Chronik geben. Denn unsere Sprache ist auf die Sinnenwelt berechnet. Und was man mit ihr bezeichnet, erhält sogleich den Charakter dieser Sinnenwelt. Man macht daher leicht auf den Uneingeweihten, der sich von der Tatsächlichkeit einer besonderen Geisteswelt noch nicht durch eigene Erfahrung überzeugen kann, den Eindruck eines Phantasten, wenn nicht einen noch schlimmeren. - Wer sich die Fähigkeit errungen hat, in der geistigen Welt wahrzunehmen, der erkennt da die verflossenen Vorgänge in ihrem ewigen Charakter. Sie stehen vor ihm nicht wie die toten Zeugnisse der Geschichte, sondern in vollem Leben. Es spielt sich vor ihm in einer gewissen Weise ab, was geschehen ist. - die in das Lesen solcher lebenden Schrift eingeweiht sind, können in eine weit fernere Vergangenheit zurückblicken als in diejenige, welche die äußere Geschichte darstellt; und sie können auch - aus unmittelbarer geistiger Wahrnehmung - die Dinge, von denen die Geschichte berichtet, in einer weit zuverlässigeren Weise schildern, als es dieser möglich ist. Um einem möglichen Irrtum vorzubeugen, sei hier gleich gesagt, daß auch der geistigen Anschauung keine Unfehlbarkeit innewohnt. Auch diese Anschauung kann sich täuschen, kann ungenau, schief, verkehrt sehen. Von Irrtum frei ist auch auf diesem Felde kein Mensch; und stünde er noch so hoch. Deshalb soll man sich nicht daran stoßen, wenn Mitteilungen, die aus solchen geistigen Quellen stammen, nicht immer völlig übereinstimmen. Allein die Zuverlässigkeit der Beobachtung ist hier eine doch weit größere als in der äußerlichen Sinnenwelt. Und was verschiedene Eingeweihte über Geschichte und Vorgeschichte mitteilen können, wird im ''wesentlichen'' in Übereinstimmung sein. Tatsächlich gibt es solche Geschichte und Vorgeschichte in allen Geheimschulen. Und hier herrscht seit Jahrtausenden so volle Übereinstimmung, daß sich damit die Übereinstimmung, die zwischen den äußeren Geschichtsschreibern auch nur eines Jahrhunderts besteht, gar nicht vergleichen läßt. Die Eingeweihten schildern zu allen Zeiten und allen Orten im ''wesentlichen'' das gleiche." {{Lit| | :"Durch die gewöhnliche Geschichte kann sich der Mensch nur über einen geringen Teil dessen belehren, was die Menschheit in der Vorzeit erlebt hat. Nur auf wenige Jahrtausende werfen die geschichtlichen Zeugnisse Licht. Und auch was uns die Altertumskunde die Paläontologie, die Geologie lehren können, ist nur etwas sehr Begrenztes. Und zu dieser Begrenztheit kommt noch die Unzuverlässigkeit alles dessen, was auf äußere Zeugnisse aufgebaut ist. Man bedenke nur, wie sich das Bild dieser oder jener gar nicht so lange hinter uns liegenden Begebenheit oder eines Volkes geändert hat, wenn neue geschichtliche Zeugnisse aufgefunden worden sind. Man vergleiche nur einmal die Schilderungen, die von verschiedenen Geschichtsschreibern über eine und dieselbe Sache gegeben werden; und man wird sich bald überzeugen, auf welch unsicherem Boden man da steht. Alles, was der äußeren Sinnenwelt angehört, unterliegt der Zeit. Und die Zeit zerstört auch, was in der Zeit entstanden ist. Die äußerliche Geschichte ist aber auf das angewiesen, was in der Zeit erhalten geblieben ist. Niemand kann sagen, ob das, was erhalten geblieben ist, auch das Wesentliche ist, wenn er bei den äußeren Zeugnissen stehenbleibt. - Aber alles, was in der Zeit entsteht, hat seinen Ursprung im Ewigen. Nur ist das Ewige der sinnlichen Wahrnehmung nicht zugänglich. Aber dem Menschen sind die Wege offen zur Wahrnehmung des Ewigen. Er kann die in ihm schlummernden Kräfte so ausbilden, daß er dieses Ewige zu erkennen vermag. In den Aufsätzen über die Frage: «Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?», die in dieser Zeitschrift erscheinen, wird auf diese Ausbildung hingewiesen. In ihrem Verlaufe werden diese Aufsätze auch zeigen, daß der Mensch auf einer gewissen hohen Stufe seiner Erkenntnisfähigkeit auch zu den ewigen Ursprüngen der zeitlich vergänglichen Dinge dringen kann. Erweitert der Mensch auf diese Art sein Erkenntnisvermögen, dann ist er behufs Erkenntnis der Vergangenheit nicht mehr auf die äußeren Zeugnisse angewiesen. Dann vermag er zu schauen, was an den Ereignissen nicht sinnlich wahrnehmbar ist, was keine Zeit von ihnen zerstören kann. Von der vergänglichen Geschichte dringt er zu einer unvergänglichen vor. Diese Geschichte ist allerdings mit andern Buchstaben geschrieben als die gewöhnliche. Sie wird in der Gnosis, in der Theosophie die «Akasha-Chronik» genannt. Nur eine schwache Vorstellung kann man in unserer Sprache von dieser Chronik geben. Denn unsere Sprache ist auf die Sinnenwelt berechnet. Und was man mit ihr bezeichnet, erhält sogleich den Charakter dieser Sinnenwelt. Man macht daher leicht auf den Uneingeweihten, der sich von der Tatsächlichkeit einer besonderen Geisteswelt noch nicht durch eigene Erfahrung überzeugen kann, den Eindruck eines Phantasten, wenn nicht einen noch schlimmeren. - Wer sich die Fähigkeit errungen hat, in der geistigen Welt wahrzunehmen, der erkennt da die verflossenen Vorgänge in ihrem ewigen Charakter. Sie stehen vor ihm nicht wie die toten Zeugnisse der Geschichte, sondern in vollem Leben. Es spielt sich vor ihm in einer gewissen Weise ab, was geschehen ist. - die in das Lesen solcher lebenden Schrift eingeweiht sind, können in eine weit fernere Vergangenheit zurückblicken als in diejenige, welche die äußere Geschichte darstellt; und sie können auch - aus unmittelbarer geistiger Wahrnehmung - die Dinge, von denen die Geschichte berichtet, in einer weit zuverlässigeren Weise schildern, als es dieser möglich ist. Um einem möglichen Irrtum vorzubeugen, sei hier gleich gesagt, daß auch der geistigen Anschauung keine Unfehlbarkeit innewohnt. Auch diese Anschauung kann sich täuschen, kann ungenau, schief, verkehrt sehen. Von Irrtum frei ist auch auf diesem Felde kein Mensch; und stünde er noch so hoch. Deshalb soll man sich nicht daran stoßen, wenn Mitteilungen, die aus solchen geistigen Quellen stammen, nicht immer völlig übereinstimmen. Allein die Zuverlässigkeit der Beobachtung ist hier eine doch weit größere als in der äußerlichen Sinnenwelt. Und was verschiedene Eingeweihte über Geschichte und Vorgeschichte mitteilen können, wird im ''wesentlichen'' in Übereinstimmung sein. Tatsächlich gibt es solche Geschichte und Vorgeschichte in allen Geheimschulen. Und hier herrscht seit Jahrtausenden so volle Übereinstimmung, daß sich damit die Übereinstimmung, die zwischen den äußeren Geschichtsschreibern auch nur eines Jahrhunderts besteht, gar nicht vergleichen läßt. Die Eingeweihten schildern zu allen Zeiten und allen Orten im ''wesentlichen'' das gleiche." {{Lit|{{G|011|21ff}}}} | ||
Laut [[Rudolf Steiner]] beginnt die Akasha-Chronik, zumindest was alle Gedankenbildungen betrifft, dort, wo die obere [[Geistige Welt|geistige Welt]] ([[Oberes Devachan]]) in die untere geistige Welt ([[Unteres Devachan]]) übergeht. | Laut [[Rudolf Steiner]] beginnt die Akasha-Chronik, zumindest was alle Gedankenbildungen betrifft, dort, wo die obere [[Geistige Welt|geistige Welt]] ([[Oberes Devachan]]) in die untere geistige Welt ([[Unteres Devachan]]) übergeht. | ||
:"Das ist die Werkstatt der Welt, die alle Formen in sich einschliesst, aus denen die Schöpfung entsprungen ist. Das ist die Ideenwelt Platos, das Reich der Mütter, von dem Goethe spricht und aus dem er das Phantom der Helena aufsteigen lässt. Was auf dieser Stufe des Devachan erscheint, ist dasjenige, was der Inder die Akasha-Chronik nennt. In unserer neuzeitlichen Sprache würden wir es das Astralbild aller Weltereignisse nennen. Alles, was durch den Astralleib der Menschen hindurchgegangen ist, ist hier in einer unendlich subtilen Substanz, die eigentliche eine negative Materie ist, festgehalten." {{lit| | :"Das ist die Werkstatt der Welt, die alle Formen in sich einschliesst, aus denen die Schöpfung entsprungen ist. Das ist die Ideenwelt Platos, das Reich der Mütter, von dem Goethe spricht und aus dem er das Phantom der Helena aufsteigen lässt. Was auf dieser Stufe des Devachan erscheint, ist dasjenige, was der Inder die Akasha-Chronik nennt. In unserer neuzeitlichen Sprache würden wir es das Astralbild aller Weltereignisse nennen. Alles, was durch den Astralleib der Menschen hindurchgegangen ist, ist hier in einer unendlich subtilen Substanz, die eigentliche eine negative Materie ist, festgehalten." {{lit|{{G|094|82f}}}} | ||
Aus kosmologischer Sicht entspricht dem die äußerste Grenze der [[Saturnsphäre]], also die äußerste Grenze unseres Planetensystems. Hier ist die Schnittstelle, wo das Geschaffene, die Schöpfung, in ihrer allerfeinsten geistigen Gestalt, aus der schöpferischen Quelle, also aus dem ungeschaffen Schaffenden (die ''natura naturans non naturata'' im Sinne der [[Scholastik]]), hervorbricht. In der oberen geistigen Welt sind die noch völlig gestaltlosen schöpferischen Ideen, aus denen unsere Welt hervorgeht. In der unteren geistigen Welt verdichten sich diese "Geistkeime" zu ausgestalteten, geformten Weltgedanken. Hier kann man erstmals den Raumbegriff einigermaßen sinnvoll anwenden. Die Akasha-Chronik enthält alle Weltgedanken, die sich im Zuge der Entwicklung im gestalteten Zustand verwirklich haben - und dadurch ist die Akasha-Chronik so etwas wie ein universelles Weltgedächtnis. | Aus kosmologischer Sicht entspricht dem die äußerste Grenze der [[Saturnsphäre]], also die äußerste Grenze unseres Planetensystems. Hier ist die Schnittstelle, wo das Geschaffene, die Schöpfung, in ihrer allerfeinsten geistigen Gestalt, aus der schöpferischen Quelle, also aus dem ungeschaffen Schaffenden (die ''natura naturans non naturata'' im Sinne der [[Scholastik]]), hervorbricht. In der oberen geistigen Welt sind die noch völlig gestaltlosen schöpferischen Ideen, aus denen unsere Welt hervorgeht. In der unteren geistigen Welt verdichten sich diese "Geistkeime" zu ausgestalteten, geformten Weltgedanken. Hier kann man erstmals den Raumbegriff einigermaßen sinnvoll anwenden. Die Akasha-Chronik enthält alle Weltgedanken, die sich im Zuge der Entwicklung im gestalteten Zustand verwirklich haben - und dadurch ist die Akasha-Chronik so etwas wie ein universelles Weltgedächtnis. | ||
:"Was ist Akasha-Chronik? Wir machen uns den besten Begriff davon, wenn wir uns klar sind, daß alles, was auf unserer Erde oder sonst auf der Welt geschieht, einen bleibenden Eindruck auf gewisse feine Essenzen macht, der für den Erkennenden, der eine Einweihung durchgemacht hat, aufzufinden ist. Es ist keine gewöhnliche Chronik, sondern eine Chronik, die man als eine lebendige bezeichnen könnte. Nehmen wir an, ein Mensch lebte im ersten Jahrhundert nach Christo. Das, was er damals gedacht, gefühlt, gewollt hat, das, was in seine Taten übergegangen ist, ist nicht ausgelöscht, sondern es ist aufbewahrt in dieser feinen Essenz. Der Seher kann es «sehen». Nicht etwa so, wie wenn es aufgeschrieben wäre in einem Geschichtsbuche, sondern so, wie es sieh zugetragen hat. Wie man sich bewegt, was man getan, wie man zum Beispiel eine Reise gemacht hat, kann man sehen in diesen geistigen Bildern. Man kann auch die Willensimpulse, die Gefühle, die Gedanken sehen. Doch wir dürfen uns nicht vorstellen, daß diese Bilder sich so ausnehmen, als wenn sie Abdrücke der physischen Persönlichkeiten hier wären; das ist nicht der Fall. Um ein einfaches Bild zu gebrauchen: Wenn man seine Hand bewegt, so ist der Wille des Menschen überall in den kleinsten Teilen der sich bewegenden Hand, und diese Willenskraft, die sich hier versteckt, die kann man sehen. Das, was jetzt geistig wirkt in uns und im Physischen ausgeflossen ist, das sieht man dort im Geistigen." {{lit| | :"Was ist Akasha-Chronik? Wir machen uns den besten Begriff davon, wenn wir uns klar sind, daß alles, was auf unserer Erde oder sonst auf der Welt geschieht, einen bleibenden Eindruck auf gewisse feine Essenzen macht, der für den Erkennenden, der eine Einweihung durchgemacht hat, aufzufinden ist. Es ist keine gewöhnliche Chronik, sondern eine Chronik, die man als eine lebendige bezeichnen könnte. Nehmen wir an, ein Mensch lebte im ersten Jahrhundert nach Christo. Das, was er damals gedacht, gefühlt, gewollt hat, das, was in seine Taten übergegangen ist, ist nicht ausgelöscht, sondern es ist aufbewahrt in dieser feinen Essenz. Der Seher kann es «sehen». Nicht etwa so, wie wenn es aufgeschrieben wäre in einem Geschichtsbuche, sondern so, wie es sieh zugetragen hat. Wie man sich bewegt, was man getan, wie man zum Beispiel eine Reise gemacht hat, kann man sehen in diesen geistigen Bildern. Man kann auch die Willensimpulse, die Gefühle, die Gedanken sehen. Doch wir dürfen uns nicht vorstellen, daß diese Bilder sich so ausnehmen, als wenn sie Abdrücke der physischen Persönlichkeiten hier wären; das ist nicht der Fall. Um ein einfaches Bild zu gebrauchen: Wenn man seine Hand bewegt, so ist der Wille des Menschen überall in den kleinsten Teilen der sich bewegenden Hand, und diese Willenskraft, die sich hier versteckt, die kann man sehen. Das, was jetzt geistig wirkt in uns und im Physischen ausgeflossen ist, das sieht man dort im Geistigen." {{lit|{{G|099|}}, 4.Vortrag}} | ||
Einer genaueren geistigen Betrachtung zeigt sich, dass alles, was jemals ''gedacht'' wurde, wohl in den Regionen des oberen Devachans sein Gegenbild in der Akasha-Chronik findet, dass aber Gefühle und Willensimpulse auf noch höheren [[Plane]]n bewahrt werden. Die Gefühle haben ihr Gegenbild auf dem [[Buddhiplan]] und die Taten und Willensimpulse auf dem [[Nirvanaplan]]: | Einer genaueren geistigen Betrachtung zeigt sich, dass alles, was jemals ''gedacht'' wurde, wohl in den Regionen des oberen Devachans sein Gegenbild in der Akasha-Chronik findet, dass aber Gefühle und Willensimpulse auf noch höheren [[Plane]]n bewahrt werden. Die Gefühle haben ihr Gegenbild auf dem [[Buddhiplan]] und die Taten und Willensimpulse auf dem [[Nirvanaplan]]: | ||
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"Wenn man im Sinne dieser Pläne den Menschen betrachtet, so wird man sehen, daß jedem Gedanken, den der Mensch denkt, als Reaktion auf dem entsprechenden andern Plan, ein anderer, aktiver Gedanke folgt. Wenn man auf dem niederen Mentalplan einen Gedanken hegt, bewirkt dies ein Gegenbild auf dem höheren Mentalplan. Wenn man ein Gefühl hegt, bewirkt dies ein Gegenbild auf dem Budhiplan. Wenn man auf dem physischen Plan tätig ist bewirkt dies ein Gegenbild auf dem Nirvanaplan. Wie früher der aktive Gedanke unser passives Denken geschaffen hat, so schafft sich ein aktiver Gedanke ein entsprechendes passives Gegenbild auf dem höheren Mentalplan und so weiter. Es kann also kein Gedanke von uns gefaßt werden, der nicht sein Gegenbild hätte, ebenso kein Gefühl, keine Handlung. | "Wenn man im Sinne dieser Pläne den Menschen betrachtet, so wird man sehen, daß jedem Gedanken, den der Mensch denkt, als Reaktion auf dem entsprechenden andern Plan, ein anderer, aktiver Gedanke folgt. Wenn man auf dem niederen Mentalplan einen Gedanken hegt, bewirkt dies ein Gegenbild auf dem höheren Mentalplan. Wenn man ein Gefühl hegt, bewirkt dies ein Gegenbild auf dem Budhiplan. Wenn man auf dem physischen Plan tätig ist bewirkt dies ein Gegenbild auf dem Nirvanaplan. Wie früher der aktive Gedanke unser passives Denken geschaffen hat, so schafft sich ein aktiver Gedanke ein entsprechendes passives Gegenbild auf dem höheren Mentalplan und so weiter. Es kann also kein Gedanke von uns gefaßt werden, der nicht sein Gegenbild hätte, ebenso kein Gefühl, keine Handlung. | ||
Die Summe von all diesen Gegengedanken, Gegenerlebnissen, Gegenhandlungen nennt man Akasha-Chronik. Man kann also alle Gedanken des Menschen lesen auf dem höheren Mentalplan, alle Gefühle und Erlebnisse auf dem Budhiplan und alle Handlungen auf dem Nirvanaplan." {{Lit| | Die Summe von all diesen Gegengedanken, Gegenerlebnissen, Gegenhandlungen nennt man Akasha-Chronik. Man kann also alle Gedanken des Menschen lesen auf dem höheren Mentalplan, alle Gefühle und Erlebnisse auf dem Budhiplan und alle Handlungen auf dem Nirvanaplan." {{Lit|{{G|089|175}}}} | ||
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Die Akasha-Chronik, die ihrer Wirklichkeit nach in den geschilderten höheren Weltebenen lebt, spiegelt sich ab bis hinunter in die [[Astralwelt]]. Hier finden sich aber nur sehr unzuverlässige Widerspiegelungen der wahren Bilder, die sehr leicht zu Irrtümern in der geistigen Forschung führen können. [[Scott Elliot]]s Schilderung der [[Atlantis]] ist aus solchen astralen Schauungen hervorgegangen und daher mit manchen Fehlern behaftet. [[Medium|Medien]] beziehen ihre Mitteilungen meist aus diesem Bereich; oft zitieren sie auch lebendige [[Akasha-Bilder]] von Verstorbenen, die aber nicht mit den zugehörigen [[Individualität]]en, von denen sie stammen, verwechselt werden dürfen. | Die Akasha-Chronik, die ihrer Wirklichkeit nach in den geschilderten höheren Weltebenen lebt, spiegelt sich ab bis hinunter in die [[Astralwelt]]. Hier finden sich aber nur sehr unzuverlässige Widerspiegelungen der wahren Bilder, die sehr leicht zu Irrtümern in der geistigen Forschung führen können. [[Scott Elliot]]s Schilderung der [[Atlantis]] ist aus solchen astralen Schauungen hervorgegangen und daher mit manchen Fehlern behaftet. [[Medium|Medien]] beziehen ihre Mitteilungen meist aus diesem Bereich; oft zitieren sie auch lebendige [[Akasha-Bilder]] von Verstorbenen, die aber nicht mit den zugehörigen [[Individualität]]en, von denen sie stammen, verwechselt werden dürfen. | ||
Die Geschehnisse der Vergangenheit prägen sich nicht nur der Akasha-Chronik ein, sondern hinterlassen teilweise auch anderwärts ihre Spuren. Menschliche Taten etwa, die mit starken Emotionen verbunden waren, lassen sich auch im [[Astrallicht]] erkennen. Das leidenschaftslose Wirken der großen Eingeweihten ist zwar im Astrallicht nicht zu sehen, bildet sich aber im [[Äther]] ab. Die vergangenen großen kosmischen Weltereignisse kann man allerdings nur in der Akasha-Chronik lesen. {{lit| | Die Geschehnisse der Vergangenheit prägen sich nicht nur der Akasha-Chronik ein, sondern hinterlassen teilweise auch anderwärts ihre Spuren. Menschliche Taten etwa, die mit starken Emotionen verbunden waren, lassen sich auch im [[Astrallicht]] erkennen. Das leidenschaftslose Wirken der großen Eingeweihten ist zwar im Astrallicht nicht zu sehen, bildet sich aber im [[Äther]] ab. Die vergangenen großen kosmischen Weltereignisse kann man allerdings nur in der Akasha-Chronik lesen. {{lit|{{G|093a|78 ff}}}} | ||
== Lesen in der Akasha-Chronik == | == Lesen in der Akasha-Chronik == | ||
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Um in der Akasha-Chronik lesen zu können, ist es notwendig, daß man seine eigenen Gedanken den Kräften und Wesenheiten zur Verfügung stellt, die wir in der theososphischen Sprache die «Meister» nennen. Die Meister müssen uns die nötigen Anweisungen geben, um in der Akasha-Chronik lesen zu können, die geschrieben ist in Symbolen und Zeichen, nicht in Worten irgendeiner bestehenden Sprache oder einer, die früher bestanden hat. Solange man die Kraft noch anwendet, die der Mensch beim gewohnlichen Denken anwendet — und jeder Mensch, der nicht ausdrücklich gelernt hat, sein Ich bewußt auszuschalten, wendet diese Kraft an —, solange kann man nicht in der Akasha-Chronik lesen. Wenn Sie sich fragen: Wer denkt?—, so werden Sie sieh sagen müssen:<br> | Um in der Akasha-Chronik lesen zu können, ist es notwendig, daß man seine eigenen Gedanken den Kräften und Wesenheiten zur Verfügung stellt, die wir in der theososphischen Sprache die «Meister» nennen. Die Meister müssen uns die nötigen Anweisungen geben, um in der Akasha-Chronik lesen zu können, die geschrieben ist in Symbolen und Zeichen, nicht in Worten irgendeiner bestehenden Sprache oder einer, die früher bestanden hat. Solange man die Kraft noch anwendet, die der Mensch beim gewohnlichen Denken anwendet — und jeder Mensch, der nicht ausdrücklich gelernt hat, sein Ich bewußt auszuschalten, wendet diese Kraft an —, solange kann man nicht in der Akasha-Chronik lesen. Wenn Sie sich fragen: Wer denkt?—, so werden Sie sieh sagen müssen:<br> | ||
Ich denke. — Sie verbinden Subjekt und Prädikat miteinander, wenn Sie einen Satz bilden. Solange Sie selbst die einzelnen Begriffe miteinander verbinden, sind Sie nicht imstande, in der Akasha-Chronik zu lesen, weil Sie Ihre Gedanken mit dem eigenen Ich verbinden. Sie müssen aber Ihr Ich ausschalten; Sie müssen verzichten auf jeden Eigen-Sinn. Sie müssen lediglich die Vorstellungen hinstellen und die Verbindung der einzelnen Vorstellungen durch Kräfte außerhalb Ihrer selbst durch den Geist herstellen lassen. Es ist also der Verzicht notwendig — nicht auf das Denken —, wohl aber darauf, von sich aus die einzelnen Gedanken zu verbinden. Dann kann der Meister kommen und Sie lehren, durch den Geist von außen Ihre Gedanken zusammenfügen zu lassen zu dem, was der universelle Weltengeist über Ereignisse und Tatsachen, die in der Geschichte sich vollzogen haben, zu zeigen vermag. Wenn Sie nicht mehr urteilen über die Tatsachen, dann spricht zu Ihnen der universelle Weltengeist selbst, und Sie stellen ihm Ihr Gedankenmaterial zur Verfügung. | Ich denke. — Sie verbinden Subjekt und Prädikat miteinander, wenn Sie einen Satz bilden. Solange Sie selbst die einzelnen Begriffe miteinander verbinden, sind Sie nicht imstande, in der Akasha-Chronik zu lesen, weil Sie Ihre Gedanken mit dem eigenen Ich verbinden. Sie müssen aber Ihr Ich ausschalten; Sie müssen verzichten auf jeden Eigen-Sinn. Sie müssen lediglich die Vorstellungen hinstellen und die Verbindung der einzelnen Vorstellungen durch Kräfte außerhalb Ihrer selbst durch den Geist herstellen lassen. Es ist also der Verzicht notwendig — nicht auf das Denken —, wohl aber darauf, von sich aus die einzelnen Gedanken zu verbinden. Dann kann der Meister kommen und Sie lehren, durch den Geist von außen Ihre Gedanken zusammenfügen zu lassen zu dem, was der universelle Weltengeist über Ereignisse und Tatsachen, die in der Geschichte sich vollzogen haben, zu zeigen vermag. Wenn Sie nicht mehr urteilen über die Tatsachen, dann spricht zu Ihnen der universelle Weltengeist selbst, und Sie stellen ihm Ihr Gedankenmaterial zur Verfügung. | ||
Nun muß ich über etwas sprechen, was vielleicht Vorurteile erwecken wird. Ich muß etwas sagen, was eine gute Vorbereitung ist, um zur Ausschaltung des eigen-sinnigen Ich zu kommen und dadurch in der Akasha-Chronik lesen zu lernen. Sie wissen, wie heute das verachtet wird, was die Mönche im Mittelalter gepflegt haben: sie haben das Opfer des Intellektes gebracht. Der Mönch hat nicht so gedacht wie der heutige Forscher. Der Mönch hatte eine bestimmte heilige Wissenschaft, die geoffenbarte heilige Theologie, deren Inhalt gegeben war, über den man nicht zu entscheiden hatte. Der Theologe des Mittelalters hat seinen Verstand dazu gebraucht, die gegebenen Offenbarungen zu erklären und zu verteidigen. Das war — wie man sich auch heute dazu stellen mag — eine strenge Schulung: die Hinopferung des Intellektes an einen gegebenen Inhalt. Ob das nun nach modernen Begriffen etwas Vorzügliches oder etwas Verwerfliches ist, davon wollen wir absehen. Dieses Opfer des Intellektes, das der Mönch brachte, die Ausschaltung des von dem persönlichen Ich ausgehenden Urteils, das führte ihn dazu zu lernen, wie man den Gedanken in den Dienst eines Höheren stellt. Bei der späteren Wiederverkörperung kommt dann das, was damals durch dieses Opfer hervorgebracht wurde, zur Auswirkung und befähigt den Betreffenden zu selbstlosem Denken und macht ihn zu einem Genie des Anschauens. Kommt das höhere Schauen, die Intuition dazu, dann kann er diese Fähigkeiten darauf anwenden, die Tatsachen in der Akasha-Chronik zu lesen." {{Lit| | Nun muß ich über etwas sprechen, was vielleicht Vorurteile erwecken wird. Ich muß etwas sagen, was eine gute Vorbereitung ist, um zur Ausschaltung des eigen-sinnigen Ich zu kommen und dadurch in der Akasha-Chronik lesen zu lernen. Sie wissen, wie heute das verachtet wird, was die Mönche im Mittelalter gepflegt haben: sie haben das Opfer des Intellektes gebracht. Der Mönch hat nicht so gedacht wie der heutige Forscher. Der Mönch hatte eine bestimmte heilige Wissenschaft, die geoffenbarte heilige Theologie, deren Inhalt gegeben war, über den man nicht zu entscheiden hatte. Der Theologe des Mittelalters hat seinen Verstand dazu gebraucht, die gegebenen Offenbarungen zu erklären und zu verteidigen. Das war — wie man sich auch heute dazu stellen mag — eine strenge Schulung: die Hinopferung des Intellektes an einen gegebenen Inhalt. Ob das nun nach modernen Begriffen etwas Vorzügliches oder etwas Verwerfliches ist, davon wollen wir absehen. Dieses Opfer des Intellektes, das der Mönch brachte, die Ausschaltung des von dem persönlichen Ich ausgehenden Urteils, das führte ihn dazu zu lernen, wie man den Gedanken in den Dienst eines Höheren stellt. Bei der späteren Wiederverkörperung kommt dann das, was damals durch dieses Opfer hervorgebracht wurde, zur Auswirkung und befähigt den Betreffenden zu selbstlosem Denken und macht ihn zu einem Genie des Anschauens. Kommt das höhere Schauen, die Intuition dazu, dann kann er diese Fähigkeiten darauf anwenden, die Tatsachen in der Akasha-Chronik zu lesen." {{Lit|{{G|092|22f}}}} | ||
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Version vom 6. Juni 2011, 20:31 Uhr
Die Akasha-Chronik ist das geistige Weltengedächtnis, der Akashastoff, in dem der Geistesforscher die Ereignisse der fernsten Vergangenheit lesen kann - allerdings nicht so, wie sie sich unmittelbar äußerlich zugetragen haben, sondern von der Seite des inneren seelischen Erlebens her. Angaben über das Weltgedächtnis finden sich bereits bei Plotin, Marsilio Ficino, Paracelsus, ansatzweise auch bei Agrippa von Nettesheim, und später im 19. Jahrhundert bei Eliphas Lévi und Eduard von Hartmann, dem Philosophen des Unbewussten, dem Rudolf Steiner seine grundlegende philosophische Schrift Wahrheit und Wissenschaft (GA 3) gewidmet hat. Die Vorstellung eines Weltgedächtnisses ist auch ein fester Bestandteil der christlichen Tradition, beispielsweise in der Messfeier für Verstorbene (Missa pro defunctis) aus dem Missale curiale (1472) oder auch dem Missale Romanum (1570) der römisch-katholischen Kirche. Im Dies irae der Missa pro defunctis heißt es:
Liber scriptus proferetur |
Ein geschriebenes Buch wird vorgebracht werden, |
Helena Petrovna Blavatsky wies in ihrem 1877 erschienenen Werk Isis Unveiled (Isis entschleiert) auf dieses Weltgedächtnis hin, indem sie von „metaphysischen Tafeln“, „Daguerreotypen, auf dem Astrallicht gedruckt“, sprach, von Aufzeichnungen „von allem was war, ist oder je sein wird“ und die „dem Auge des Sehers und Propheten als ein lebendes Bild hingestellt“ würden (Lit.: Blavatsky, S 178ff).
Die Bezeichnung "Akasha-Chronik" (akashic records) für das Weltgedächtnis wurde dann in theosophischen Zusammenhängen recht lose gebraucht und erst von dem Theosophen Charles W. Leadbeater in seiner 1899 veröffentlichten Schrift Clairvoyance begrifflich klar umrissen (Lit.: Zander, S 623):
"In the case then of a detailed vision of the remote past, how is it obtained, and to what plane of Nature does it really belong? The answer to both these questions is contained in the reply that it is read from the akashic records; but that statement in return will require a certain amount of explanation for many readers. The word is in truth somewhat of a misnomer, for though the records are undoubtedly read from the akasha, or matter of the mental plane, yet it is not to it that they really belong. Still worse is the alternative title, "records of the astral light", which has sometimes been employed, for these records lie far beyond the astral plane, and all that can be obtained on it are only broken glimpses of a kind of double reflection of them, as will presently be explained.
Like so many others of our Theosophical terms, the word akasha has been very loosely used. In some of our earlier books it was considered as synonymous with astral light, and in others it was employed to signify any kind of invisible matter, from mulaprakriti down to the physical ether. In later books its use has been restricted to the matter of the mental plane, and it is in that sense that the records may be spoken of as akashic, for although they are not originally made on that plane any more than on the astral, yet it is there that we first come definitely into contact with them and find it possible to do reliable work with them.
This subject of the records is by no means an easy one to deal with, for it is one of that numerous class which requires for its perfect comprehension faculties of a far higher order than any which humanity has yet evolved. The real solution of its problems lies on planes far beyond any that we can possibly know at present, and any view that we take of it must necessarily be of the most imperfect character, since we cannot but look at it from below instead of from above. The idea which we form of it must therefore be only partial, yet it need not mislead us unless we allow ourselves to think of the tiny fragment which is all that we can see as though it were the perfect whole. If we are careful that such conceptions as we may form shall be accurate as far as they go, we shall have nothing to unlearn, though much to add, when in the course of our further progress we gradually acquire the higher wisdom." (Lit.: Leadbeater, S 28)
Rudolf Steiner charakterisiert die Akasha-Chronik so:
- "Durch die gewöhnliche Geschichte kann sich der Mensch nur über einen geringen Teil dessen belehren, was die Menschheit in der Vorzeit erlebt hat. Nur auf wenige Jahrtausende werfen die geschichtlichen Zeugnisse Licht. Und auch was uns die Altertumskunde die Paläontologie, die Geologie lehren können, ist nur etwas sehr Begrenztes. Und zu dieser Begrenztheit kommt noch die Unzuverlässigkeit alles dessen, was auf äußere Zeugnisse aufgebaut ist. Man bedenke nur, wie sich das Bild dieser oder jener gar nicht so lange hinter uns liegenden Begebenheit oder eines Volkes geändert hat, wenn neue geschichtliche Zeugnisse aufgefunden worden sind. Man vergleiche nur einmal die Schilderungen, die von verschiedenen Geschichtsschreibern über eine und dieselbe Sache gegeben werden; und man wird sich bald überzeugen, auf welch unsicherem Boden man da steht. Alles, was der äußeren Sinnenwelt angehört, unterliegt der Zeit. Und die Zeit zerstört auch, was in der Zeit entstanden ist. Die äußerliche Geschichte ist aber auf das angewiesen, was in der Zeit erhalten geblieben ist. Niemand kann sagen, ob das, was erhalten geblieben ist, auch das Wesentliche ist, wenn er bei den äußeren Zeugnissen stehenbleibt. - Aber alles, was in der Zeit entsteht, hat seinen Ursprung im Ewigen. Nur ist das Ewige der sinnlichen Wahrnehmung nicht zugänglich. Aber dem Menschen sind die Wege offen zur Wahrnehmung des Ewigen. Er kann die in ihm schlummernden Kräfte so ausbilden, daß er dieses Ewige zu erkennen vermag. In den Aufsätzen über die Frage: «Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?», die in dieser Zeitschrift erscheinen, wird auf diese Ausbildung hingewiesen. In ihrem Verlaufe werden diese Aufsätze auch zeigen, daß der Mensch auf einer gewissen hohen Stufe seiner Erkenntnisfähigkeit auch zu den ewigen Ursprüngen der zeitlich vergänglichen Dinge dringen kann. Erweitert der Mensch auf diese Art sein Erkenntnisvermögen, dann ist er behufs Erkenntnis der Vergangenheit nicht mehr auf die äußeren Zeugnisse angewiesen. Dann vermag er zu schauen, was an den Ereignissen nicht sinnlich wahrnehmbar ist, was keine Zeit von ihnen zerstören kann. Von der vergänglichen Geschichte dringt er zu einer unvergänglichen vor. Diese Geschichte ist allerdings mit andern Buchstaben geschrieben als die gewöhnliche. Sie wird in der Gnosis, in der Theosophie die «Akasha-Chronik» genannt. Nur eine schwache Vorstellung kann man in unserer Sprache von dieser Chronik geben. Denn unsere Sprache ist auf die Sinnenwelt berechnet. Und was man mit ihr bezeichnet, erhält sogleich den Charakter dieser Sinnenwelt. Man macht daher leicht auf den Uneingeweihten, der sich von der Tatsächlichkeit einer besonderen Geisteswelt noch nicht durch eigene Erfahrung überzeugen kann, den Eindruck eines Phantasten, wenn nicht einen noch schlimmeren. - Wer sich die Fähigkeit errungen hat, in der geistigen Welt wahrzunehmen, der erkennt da die verflossenen Vorgänge in ihrem ewigen Charakter. Sie stehen vor ihm nicht wie die toten Zeugnisse der Geschichte, sondern in vollem Leben. Es spielt sich vor ihm in einer gewissen Weise ab, was geschehen ist. - die in das Lesen solcher lebenden Schrift eingeweiht sind, können in eine weit fernere Vergangenheit zurückblicken als in diejenige, welche die äußere Geschichte darstellt; und sie können auch - aus unmittelbarer geistiger Wahrnehmung - die Dinge, von denen die Geschichte berichtet, in einer weit zuverlässigeren Weise schildern, als es dieser möglich ist. Um einem möglichen Irrtum vorzubeugen, sei hier gleich gesagt, daß auch der geistigen Anschauung keine Unfehlbarkeit innewohnt. Auch diese Anschauung kann sich täuschen, kann ungenau, schief, verkehrt sehen. Von Irrtum frei ist auch auf diesem Felde kein Mensch; und stünde er noch so hoch. Deshalb soll man sich nicht daran stoßen, wenn Mitteilungen, die aus solchen geistigen Quellen stammen, nicht immer völlig übereinstimmen. Allein die Zuverlässigkeit der Beobachtung ist hier eine doch weit größere als in der äußerlichen Sinnenwelt. Und was verschiedene Eingeweihte über Geschichte und Vorgeschichte mitteilen können, wird im wesentlichen in Übereinstimmung sein. Tatsächlich gibt es solche Geschichte und Vorgeschichte in allen Geheimschulen. Und hier herrscht seit Jahrtausenden so volle Übereinstimmung, daß sich damit die Übereinstimmung, die zwischen den äußeren Geschichtsschreibern auch nur eines Jahrhunderts besteht, gar nicht vergleichen läßt. Die Eingeweihten schildern zu allen Zeiten und allen Orten im wesentlichen das gleiche." (Lit.: GA 011, S. 21ff)
Laut Rudolf Steiner beginnt die Akasha-Chronik, zumindest was alle Gedankenbildungen betrifft, dort, wo die obere geistige Welt (Oberes Devachan) in die untere geistige Welt (Unteres Devachan) übergeht.
- "Das ist die Werkstatt der Welt, die alle Formen in sich einschliesst, aus denen die Schöpfung entsprungen ist. Das ist die Ideenwelt Platos, das Reich der Mütter, von dem Goethe spricht und aus dem er das Phantom der Helena aufsteigen lässt. Was auf dieser Stufe des Devachan erscheint, ist dasjenige, was der Inder die Akasha-Chronik nennt. In unserer neuzeitlichen Sprache würden wir es das Astralbild aller Weltereignisse nennen. Alles, was durch den Astralleib der Menschen hindurchgegangen ist, ist hier in einer unendlich subtilen Substanz, die eigentliche eine negative Materie ist, festgehalten." (Lit.: GA 094, S. 82f)
Aus kosmologischer Sicht entspricht dem die äußerste Grenze der Saturnsphäre, also die äußerste Grenze unseres Planetensystems. Hier ist die Schnittstelle, wo das Geschaffene, die Schöpfung, in ihrer allerfeinsten geistigen Gestalt, aus der schöpferischen Quelle, also aus dem ungeschaffen Schaffenden (die natura naturans non naturata im Sinne der Scholastik), hervorbricht. In der oberen geistigen Welt sind die noch völlig gestaltlosen schöpferischen Ideen, aus denen unsere Welt hervorgeht. In der unteren geistigen Welt verdichten sich diese "Geistkeime" zu ausgestalteten, geformten Weltgedanken. Hier kann man erstmals den Raumbegriff einigermaßen sinnvoll anwenden. Die Akasha-Chronik enthält alle Weltgedanken, die sich im Zuge der Entwicklung im gestalteten Zustand verwirklich haben - und dadurch ist die Akasha-Chronik so etwas wie ein universelles Weltgedächtnis.
- "Was ist Akasha-Chronik? Wir machen uns den besten Begriff davon, wenn wir uns klar sind, daß alles, was auf unserer Erde oder sonst auf der Welt geschieht, einen bleibenden Eindruck auf gewisse feine Essenzen macht, der für den Erkennenden, der eine Einweihung durchgemacht hat, aufzufinden ist. Es ist keine gewöhnliche Chronik, sondern eine Chronik, die man als eine lebendige bezeichnen könnte. Nehmen wir an, ein Mensch lebte im ersten Jahrhundert nach Christo. Das, was er damals gedacht, gefühlt, gewollt hat, das, was in seine Taten übergegangen ist, ist nicht ausgelöscht, sondern es ist aufbewahrt in dieser feinen Essenz. Der Seher kann es «sehen». Nicht etwa so, wie wenn es aufgeschrieben wäre in einem Geschichtsbuche, sondern so, wie es sieh zugetragen hat. Wie man sich bewegt, was man getan, wie man zum Beispiel eine Reise gemacht hat, kann man sehen in diesen geistigen Bildern. Man kann auch die Willensimpulse, die Gefühle, die Gedanken sehen. Doch wir dürfen uns nicht vorstellen, daß diese Bilder sich so ausnehmen, als wenn sie Abdrücke der physischen Persönlichkeiten hier wären; das ist nicht der Fall. Um ein einfaches Bild zu gebrauchen: Wenn man seine Hand bewegt, so ist der Wille des Menschen überall in den kleinsten Teilen der sich bewegenden Hand, und diese Willenskraft, die sich hier versteckt, die kann man sehen. Das, was jetzt geistig wirkt in uns und im Physischen ausgeflossen ist, das sieht man dort im Geistigen." (Lit.: GA 099, 4.Vortrag)
Einer genaueren geistigen Betrachtung zeigt sich, dass alles, was jemals gedacht wurde, wohl in den Regionen des oberen Devachans sein Gegenbild in der Akasha-Chronik findet, dass aber Gefühle und Willensimpulse auf noch höheren Planen bewahrt werden. Die Gefühle haben ihr Gegenbild auf dem Buddhiplan und die Taten und Willensimpulse auf dem Nirvanaplan:
"Wenn man im Sinne dieser Pläne den Menschen betrachtet, so wird man sehen, daß jedem Gedanken, den der Mensch denkt, als Reaktion auf dem entsprechenden andern Plan, ein anderer, aktiver Gedanke folgt. Wenn man auf dem niederen Mentalplan einen Gedanken hegt, bewirkt dies ein Gegenbild auf dem höheren Mentalplan. Wenn man ein Gefühl hegt, bewirkt dies ein Gegenbild auf dem Budhiplan. Wenn man auf dem physischen Plan tätig ist bewirkt dies ein Gegenbild auf dem Nirvanaplan. Wie früher der aktive Gedanke unser passives Denken geschaffen hat, so schafft sich ein aktiver Gedanke ein entsprechendes passives Gegenbild auf dem höheren Mentalplan und so weiter. Es kann also kein Gedanke von uns gefaßt werden, der nicht sein Gegenbild hätte, ebenso kein Gefühl, keine Handlung.
Die Summe von all diesen Gegengedanken, Gegenerlebnissen, Gegenhandlungen nennt man Akasha-Chronik. Man kann also alle Gedanken des Menschen lesen auf dem höheren Mentalplan, alle Gefühle und Erlebnisse auf dem Budhiplan und alle Handlungen auf dem Nirvanaplan." (Lit.: GA 089, S. 175)
Die Akasha-Chronik, die ihrer Wirklichkeit nach in den geschilderten höheren Weltebenen lebt, spiegelt sich ab bis hinunter in die Astralwelt. Hier finden sich aber nur sehr unzuverlässige Widerspiegelungen der wahren Bilder, die sehr leicht zu Irrtümern in der geistigen Forschung führen können. Scott Elliots Schilderung der Atlantis ist aus solchen astralen Schauungen hervorgegangen und daher mit manchen Fehlern behaftet. Medien beziehen ihre Mitteilungen meist aus diesem Bereich; oft zitieren sie auch lebendige Akasha-Bilder von Verstorbenen, die aber nicht mit den zugehörigen Individualitäten, von denen sie stammen, verwechselt werden dürfen.
Die Geschehnisse der Vergangenheit prägen sich nicht nur der Akasha-Chronik ein, sondern hinterlassen teilweise auch anderwärts ihre Spuren. Menschliche Taten etwa, die mit starken Emotionen verbunden waren, lassen sich auch im Astrallicht erkennen. Das leidenschaftslose Wirken der großen Eingeweihten ist zwar im Astrallicht nicht zu sehen, bildet sich aber im Äther ab. Die vergangenen großen kosmischen Weltereignisse kann man allerdings nur in der Akasha-Chronik lesen. (Lit.: GA 093a, S. 78 ff)
Lesen in der Akasha-Chronik
Das Lesen in der Akasha-Chronik erfordert das Opfer des Intellekts:
"Sie wissen, daß alle Ereignisse, welche geschehen sind, in einer gewissen Weise aufgezeichnet sind in einer ewigen Chronik, in dem Akasha-Stoff, der ein viel feinerer Stoff ist als die Stoffe, welche wir kennen. Sie wissen, daß alle Ereignisse der Geschichte und Vorgeschichte in diesem Stoff aufgezeichnet sind. Das, was man gewöhnlich in der theosophischen Sprache die Akasha-Chronik nennt, sind aber nicht die ursprünglichen Aufzeichnungen, sondern es sind Abspiegelungen der eigentlichen Aufzeichnungen im astralen Raum. Um diese lesen zu können, sind gewisse Vorbedingungen notwendig, von denen ich Ihnen wenigstens eine angeben will.
Um in der Akasha-Chronik lesen zu können, ist es notwendig, daß man seine eigenen Gedanken den Kräften und Wesenheiten zur Verfügung stellt, die wir in der theososphischen Sprache die «Meister» nennen. Die Meister müssen uns die nötigen Anweisungen geben, um in der Akasha-Chronik lesen zu können, die geschrieben ist in Symbolen und Zeichen, nicht in Worten irgendeiner bestehenden Sprache oder einer, die früher bestanden hat. Solange man die Kraft noch anwendet, die der Mensch beim gewohnlichen Denken anwendet — und jeder Mensch, der nicht ausdrücklich gelernt hat, sein Ich bewußt auszuschalten, wendet diese Kraft an —, solange kann man nicht in der Akasha-Chronik lesen. Wenn Sie sich fragen: Wer denkt?—, so werden Sie sieh sagen müssen:
Ich denke. — Sie verbinden Subjekt und Prädikat miteinander, wenn Sie einen Satz bilden. Solange Sie selbst die einzelnen Begriffe miteinander verbinden, sind Sie nicht imstande, in der Akasha-Chronik zu lesen, weil Sie Ihre Gedanken mit dem eigenen Ich verbinden. Sie müssen aber Ihr Ich ausschalten; Sie müssen verzichten auf jeden Eigen-Sinn. Sie müssen lediglich die Vorstellungen hinstellen und die Verbindung der einzelnen Vorstellungen durch Kräfte außerhalb Ihrer selbst durch den Geist herstellen lassen. Es ist also der Verzicht notwendig — nicht auf das Denken —, wohl aber darauf, von sich aus die einzelnen Gedanken zu verbinden. Dann kann der Meister kommen und Sie lehren, durch den Geist von außen Ihre Gedanken zusammenfügen zu lassen zu dem, was der universelle Weltengeist über Ereignisse und Tatsachen, die in der Geschichte sich vollzogen haben, zu zeigen vermag. Wenn Sie nicht mehr urteilen über die Tatsachen, dann spricht zu Ihnen der universelle Weltengeist selbst, und Sie stellen ihm Ihr Gedankenmaterial zur Verfügung.
Nun muß ich über etwas sprechen, was vielleicht Vorurteile erwecken wird. Ich muß etwas sagen, was eine gute Vorbereitung ist, um zur Ausschaltung des eigen-sinnigen Ich zu kommen und dadurch in der Akasha-Chronik lesen zu lernen. Sie wissen, wie heute das verachtet wird, was die Mönche im Mittelalter gepflegt haben: sie haben das Opfer des Intellektes gebracht. Der Mönch hat nicht so gedacht wie der heutige Forscher. Der Mönch hatte eine bestimmte heilige Wissenschaft, die geoffenbarte heilige Theologie, deren Inhalt gegeben war, über den man nicht zu entscheiden hatte. Der Theologe des Mittelalters hat seinen Verstand dazu gebraucht, die gegebenen Offenbarungen zu erklären und zu verteidigen. Das war — wie man sich auch heute dazu stellen mag — eine strenge Schulung: die Hinopferung des Intellektes an einen gegebenen Inhalt. Ob das nun nach modernen Begriffen etwas Vorzügliches oder etwas Verwerfliches ist, davon wollen wir absehen. Dieses Opfer des Intellektes, das der Mönch brachte, die Ausschaltung des von dem persönlichen Ich ausgehenden Urteils, das führte ihn dazu zu lernen, wie man den Gedanken in den Dienst eines Höheren stellt. Bei der späteren Wiederverkörperung kommt dann das, was damals durch dieses Opfer hervorgebracht wurde, zur Auswirkung und befähigt den Betreffenden zu selbstlosem Denken und macht ihn zu einem Genie des Anschauens. Kommt das höhere Schauen, die Intuition dazu, dann kann er diese Fähigkeiten darauf anwenden, die Tatsachen in der Akasha-Chronik zu lesen." (Lit.: GA 092, S. 22f)
Siehe auch
Literatur
- Helena Petrovna Blavatsky: Isis entschleiert, 1877
- Charles W. Leadbeater: Clairvoyance, 1899 [1]
- Rudolf Steiner: Aus der Akasha-Chronik, GA 11 (1986)
- Rudolf Steiner: Bewusstsein, Leben, Form. Grundprinzipien der geisteswissenschaftlichen Kosmologie., GA 89 (2001), Berlin, 3. November 1904
- Rudolf Steiner: Die okkulten Wahrheiten alter Mythen und Sagen, GA 92 (1999)
- Rudolf Steiner: Kosmogonie, GA 94 (1979)
- Rudolf Steiner: Die Theosophie des Rosenkreuzers, GA 99 (1985), Vierter Vortrag, München, 28. Mai 1907
- Rudolf Steiner: Grundelemente der Esoterik, GA 93a (1976), (im Vortrag vom 5. Oktober 1905 über Die Aura des Menschen)
- Helmut Zander: Anthroposophie in Deutschland. Theosophische Weltanschauung und gesellschaftliche Praxis 1884–1945, Göttingen 2007
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