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Aus manchen Überlieferungen wird auch deutlich, dass der [[Mensch]] auch vor seinem Herabstieg zu einem neuen Erdenleben wieder aus den Fluten der Lethe trinken muss, wodurch er zunächst die Erinnerung an das [[Leben zwischen Tod und neuer Geburt]] und an die Seeligkeiten des himmlischen Daseins verliert. So erfährt etwa der [[Wikipedia:troja|troja]]nische Prinz [[Wikipedia:Aeneas|Aeneas]] in der [[Wikipedia:Aeneis|Aeneis]] des [[Wikipedia:Vergil|Vergil]], als er das Totenreich besucht, von seinem Vater [[Wikipedia:Anchises|Anchises]], den er dort wieder sieht: ''„Die Seelen nun, denen das Fatum andere Leiber bestimmt, / schöpfen aus Lethes Welle heiteres Nass, so trinken sie langes Vergessen.“'' | Aus manchen Überlieferungen wird auch deutlich, dass der [[Mensch]] auch vor seinem Herabstieg zu einem neuen Erdenleben wieder aus den Fluten der Lethe trinken muss, wodurch er zunächst die Erinnerung an das [[Leben zwischen Tod und neuer Geburt]] und an die Seeligkeiten des himmlischen Daseins verliert. So erfährt etwa der [[Wikipedia:troja|troja]]nische Prinz [[Wikipedia:Aeneas|Aeneas]] in der [[Wikipedia:Aeneis|Aeneis]] des [[Wikipedia:Vergil|Vergil]], als er das Totenreich besucht, von seinem Vater [[Wikipedia:Anchises|Anchises]], den er dort wieder sieht: ''„Die Seelen nun, denen das Fatum andere Leiber bestimmt, / schöpfen aus Lethes Welle heiteres Nass, so trinken sie langes Vergessen.“'' | ||
Nach [[Platon]] eröffnet sich dem Menschen im Erdendasein der Blick auf die [[Wahrheit]] ({{ELSalt|ἀλήϑεια}}, ''alétheia'', wörtlich: „die Unverborgenheit“, wenn er sich durch sein geistiges Streben die Wiedererinnerung an sein vorgeburtliches geistiges Dasein erringt. | Nach [[Platon]] eröffnet sich dem Menschen im Erdendasein der Blick auf die [[Wahrheit]] ({{ELSalt|ἀλήϑεια}}, ''alétheia'', wörtlich: „die Unverborgenheit“), wenn er sich durch sein geistiges Streben die Wiedererinnerung an sein vorgeburtliches geistiges Dasein erringt. | ||
[[Kategorie:Griechische Mythologie]] | [[Kategorie:Griechische Mythologie]] |
Version vom 26. Mai 2013, 10:29 Uhr
Lethe (griech. ἡ Λήθη, „das Vergessen“; genauer: „die Verborgenheit“, von λήϑω, letho, „verborgen sein“) ist der Fluss des Vergessens, der nach der griechischen Mythologie einer der Ströme ist, die die Unterwelt durchfließen. Wenn der Tote nach seinem Eintritt in das Totenreich und nach einer Zeit der Läuterung aus seinen Fluten trinkt, wird er von der leidvollen Erinnerung an seine Verfehlungen im vorangegangenen Erdenleben befreit und kann danach unbelastet in das Elysium, d.h. in die eigentliche geistige Welt, das Devachan, eingehen. In Dantes Göttlicher Komödie entspringt der Strom der Lethe an der Spitze des Läuterungsberges und fließt von dort herab bis zum Mittelpunkt der Erde.
Aus manchen Überlieferungen wird auch deutlich, dass der Mensch auch vor seinem Herabstieg zu einem neuen Erdenleben wieder aus den Fluten der Lethe trinken muss, wodurch er zunächst die Erinnerung an das Leben zwischen Tod und neuer Geburt und an die Seeligkeiten des himmlischen Daseins verliert. So erfährt etwa der trojanische Prinz Aeneas in der Aeneis des Vergil, als er das Totenreich besucht, von seinem Vater Anchises, den er dort wieder sieht: „Die Seelen nun, denen das Fatum andere Leiber bestimmt, / schöpfen aus Lethes Welle heiteres Nass, so trinken sie langes Vergessen.“
Nach Platon eröffnet sich dem Menschen im Erdendasein der Blick auf die Wahrheit (griech. ἀλήϑεια, alétheia, wörtlich: „die Unverborgenheit“), wenn er sich durch sein geistiges Streben die Wiedererinnerung an sein vorgeburtliches geistiges Dasein erringt.