Viroid

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Viroide (von lat. virus „Schleim, Saft, Gift“) sind die kleinsten bekannten infektiösen Krankheitserreger, die über ein eigenes Erbgut verfügen und können Pflanzen befallen. Sie wurden 1971 von Theodor Otto Diener (*1921) entdeckt, als er den Erreger der Spindelknollensucht (eng. Potato Spindle Tuber Viroid, PSTVd) der Kartoffelpflanze isolieren wollte. Durch immunologische Versuche konnte er zeigen, dass sie nur aus einer einzelsträngigen, ringförmig geschlossen RNA bestehen, was 1973 durch elektronenmikroskopische Untersuchungen bestätigt wurde.[1] Da die Viroid-RNA viele komplementäre Bereiche enthält, bilden sich doppelsträngige lineare Strukturen aus, die im Elektronenmikroskop als circa 50 nm lange stäbchenförmige Strukturen erscheinen. Im Gegensatz zu Viren codiert sie keine Proteine. Viroide sind 80 bis 100-fach kleiner als die kleinsten Viren[2] und verfügen über keine Proteine oder Lipide, die sie als Hülle oder Kapsid umgeben.

Sekundärstruktur der aus 359 Ribonukleotiden PSTVd-RNA. In der Mitte liegt die gelb markierte central conserved region (CCR)

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. J. M. Sogo, T. Koller, T. O. Diener: Potato spindle tuber viroid. X. Visualization and size determination by electron microscopy. In: Virology. Band 55, Nummer 1, September 1973, S. 70–80, PMID 4728831.
  2. R. Flores, R. A. Owens: Viroids. In: Brian W. J. Mahy und Marc H. van Regenmortel (eds.): Encyclopedia of Virology, 3. Auflage, San Diego 2008, Band 5, S. 332–342, ISBN 978-0-12-373935-3.


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