Schmetterlinge

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Die Schmetterlinge (lat. Lepidoptera; von griech. λεπίδος lepidos „Schuppe“ und πτερόν pteron „Flügel“) oder Falter sind nach den Käfern die an Arten zweitreichste Ordnung der Insekten. Sie sind Gegenstand der Schmetterlingskunde oder Lepidopterologie. Schmetterlinge durchlaufen im Zug ihrer Ontogenese eine vollständige Metamorphose von der Raupe (dem Larvenstadium) über die Puppe zum fertigen Schmetterling.

Der Schmetterling ist, wie Rudolf Steiner zeigt, ganz aus dem Licht geschaffen:

„Sehen Sie, der Schmetterling ist aus dem Licht geschaffen; aber das Licht mußte erst, indem es die Erdenmaterie in sich aufnahm und einen Kokon machte, in der Puppe zum Faden gemacht werden. Alles das, was entsteht an tierischen Wesenheiten, wird aus dem Licht heraus geschaffen. Auch der Mensch wird aus dem Licht heraus geschaffen durch die Vorgänge, die durch die Befruchtung des weiblichen Eikeimes geschehen; der schützt im Inneren des Menschen durch eine Hülle das Licht. Und in Wahrheit ist es das Licht, das den Menschen im Körper der Mutter schafft, das also die Möglichkeit schafft, daß der Mensch aus dem Lichte heraus entstehen kann. So sieht man also am Schmetterling, daß er aus dem Licht heraus, das erst gefangen worden ist, entsteht.“ (Lit.:GA 351, S. 20f)

„Der Schmetterling atmet überhaupt nicht durch solche Vorrichtungen, wie sie die sogenannten höheren Tiere haben; es sind ja nur die voluminöseren Tiere, es sind nicht die höheren Tiere in Wirklichkeit. Der Schmetterling atmet eigentlich nur durch Röhren, die von seiner äußeren Umhüllung nach innen hineingehen, und die etwas aufgeblasen sind, so daß er die Luft aufspeichern kann, wenn er fliegt, so daß ihn das nicht stört, daß er da nicht immer zu atmen braucht. Er atmet eigentlich immer nur durch Röhren, die in sein Inneres hineingehen. Dadurch, daß er durch Röhren atmet, die in sein Inneres hineingehen, hat er die Möglichkeit, mit der Luft, die er einatmet, zugleich das Licht, das in der Luft ist, in seinen ganzen Körper aufzunehmen. Da ist auch ein großer Unterschied vorhanden.

Zeichnung aus GA 230, S. 84
Zeichnung aus GA 230, S. 84

Schematisch dargestellt: Stellen Sie sich ein höheres Tier vor; das hat die Lunge. In die Lunge kommt der Sauerstoff hinein und verbindet sich da mit dem Blute auf dem Umweg durch das Herz. Das Blut muß in Herz und Lunge einfließen, um mit dem Sauerstoff in Berührung zu kommen bei diesen voluminöseren Tieren und auch beim Menschen. Beim Schmetterling muß ich ganz anders zeichnen. Da muß ich so zeichnen: Wenn das der Schmetterling ist, gehen da überall die Röhren herein; diese Röhren verästeln sich weiter. Und der Sauerstoff geht nun da überall hinein, verästelt sich selber mit; die Luft dringt überall in den Körper ein.

Bei uns und bei den sogenannten höheren Tieren kommt die Luft nur als Luft bis in die Lungen; bei dem Schmetterling breitet sich die äußere Luft mit ihrem Inhalte an Licht im ganzen inneren Leib aus. Der Vogel breitet die Luft bis in seine hohlen Knochen hinein aus; der Schmetterling ist nicht nur nach außen hin das Lichttier, sondern er breitet das Licht, das von der Luft getragen wird, in seinem ganzen Körper überallhin aus, so daß er auch innerlich Licht ist. Wenn ich Ihnen schildern konnte, daß der Vogel eigentlich innerlich erwärmte Luft ist, so ist der Schmetterling eigentlich ganz Licht. Es besteht auch sein Körper aus Licht, und die Wärme ist für den Schmetterling eigentlich Last, Gepäck. Er flattert ganz und gar im Lichte und baut seinen Leib eigentlich ganz aus dem Lichte herein auf. Und wir müßten, wenn wir den Schmetterling in der Luft flattern sehen, eigentlich bloße Lichtwesen flattern sehen, über ihre Farben, ihr Farbenspiel sich freuende Lichtwesen. Das andere ist Bekleidung und Gepäck. Man muß erst darauf kommen, aus was eigentlich die Wesen der Erdenumgebung bestehen, denn der äußere Schein täuscht.“ (Lit.:GA 230, S. 83ff)

„Der Schmetterling sieht überhaupt, was auf der Erde ist, so wie im Spiegel; für den Schmetterling ist die Erde ein Spiegel. Er sieht das, was im Kosmos ist. Wenn Sie den Schmetterling flattern sehen, dann müssen Sie sich eigentlich vorstellen: die Erde, die beachtet er nicht, die ist ein Spiegel. Die Erde spiegelt ihm dasjenige, was im Kosmos ist. Der Vogel sieht nicht das Irdische, aber er sieht das, was in der Luft ist. Die Fledermaus erst fängt an, dasjenige wahrzunehmen, was sie durchfliegt, oder an dem sie vorbeifliegt. Und da sie das Licht nicht liebt, so ist sie eigentlich von all dem, was sie sieht, unangenehm berührt. Man kann schon sagen, der Schmetterling und der Vogel sehen auf eine sehr geistige Art. Das erste Tier von oben herunter, das auf irdische Art sehen muß, ist unangenehm von diesem Sehen berührt. Die Fledermaus hat das Sehen nicht gerne, und sie hat daher etwas, ich möchte sagen wie verkörperte Angst vor dem, was sie sieht und nicht sehen will.“ (S. 87)

Tafel VI aus GA 230

Der materiell fast nicht vorhandene Leib der Schmetterlinge findet seine Ergänzung nach unten hin durch die Feuerwesen, die Salamander:

„Der Schmetterling entwickelt sozusagen selber so wenig wie möglich von seinem physischen Leibe, von dem eigentlich physischen Leibe; er läßt ihn ja so dünn sein wie nur möglich; dagegen ist er ein Lichtwesen. Die Feuerwesen stellen sich heraus als Wesen, welche den Schmetterlingsleib ergänzen, so daß man den folgenden Eindruck bekommen kann. Wenn man auf der einen Seite einen physischen Schmetterling sieht und ihn sich entsprechend vergrößert denkt, und auf der anderen Seite ein Feuerwesen — zusammen sind ja diese Wesen selten, nur in den Fällen, die ich Ihnen gestern angeführt habe —, dann hat man das Gefühl, wenn man diese zueinanderbackt, dann bekommt man eigentlich so etwas wie einen geflügelten Menschen, wirklich einen geflügelten Menschen. Man muß nur den Schmetterling entsprechend vergrößern und die Feuerwesen dem Größenmaß des Menschen angepaßt finden, dann bekommt man so etwas wie einen geflügelten Menschen daraus (Tafel VI, Mitte).“ (S. 134)

Siehe auch

Literatur

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