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Ramon Brüll
Biographische Skizze
Ramon Brüll, geboren 1951, stammt aus Amsterdam, dort Besuch der Waldorfschule, dann folgte ein Studium der Geographie und Geologie. Er hat die Soziale Dreigliederung in der Schule kennengelernt und hat sich 1971 in Achberg (INKA) dafür begeistert. Gründete in Amsterdam eine langjährige Arbeitsgruppe für Soziale Dreigliederung, die an vielen Bürgerinitiativen teilnahm und eine anthroposophisch-dreigliedrige Kaffeestube mitbegründete. 1976 folgte durch diese Arbeitsgruppe die Begründung der Monats-Zeitschrift "info3". 1978 nahm er bei seinem Umzug nach Deutschland das Blatt mit nach Frankfurt-Oberursel, wo die Zeitschrift noch immer ihren Sitz hat. Ramon Brüll ist heute Geschäftsführer des Info3-Verlags und immer noch vielfältig auf dem Gebiet der sozialen Dreigliederung engagiert.
Kritik
Ramon Brüll ermöglicht zusammen mit Dr. Jens Heisterkamp als persönlich haftender Gesellschafter die Entfaltung und den Erfolg der Zeitschrift INFO3 - Anthroposophie im Dialog.
Der Anthroposophie-Kritik aus den eigenen Reihen gegenüber nimmt er eine offene Haltung ein. So äußerte er sich etwa mit folgenden Worten äußerst wohlwollend zu der sehr zweifelhaften Veröffentlichung der Autoren Felix Hau, Christian Grauer, Christoph Kühn und Ansgar Martins Endstation Dornach: Das sechste Evangelium (Kulturfarm Vlg., Rinteln 2011), die darin einer Art atheistischen Anthroposophie das Wort reden:
„Dieses Buch ist nicht jedermanns Sache - und will doch zur Kenntnis genommen werden! Angeregt vom Duktus der im Jahre 2000 erschienene „Tristesse Royale“ über die Generation der deutschen Popliteraten hat Felix Hau zusammen mit drei Co-Autoren ein Buch über Anthroposophie geschrieben. Wie er im Vorwort betont: relaxed, witzig, leicht arrogant, ab und an ironisch, in jedem Fall aber aus einer sowohl distanzierten als auch teilhabenden und tabulosen Haltung heraus. Wer das mag und den besonderen Sinn der Autoren für Humor teilen kann, der wird jedenfalls auf seine Kosten kommen. Für wen aber Steiner unanfechtbar, das monumentale Goetheanum in Dornach heilig und die geliebten, theosophisch geprägten Umgangsformen aus der Zeit unserer Großeltern heute noch zeitgemäß erscheinen, der nimmt das Buch besser gar nicht erst zur Hand. Oder gerade doch: zum Beispiel um staunend zur Kenntnis zu nehmen, wie eine andere Generation eben in ihrer Art Anthroposophie lebt. Oder um sich klarzumachen, dass man die liebgewordenenen Erscheinungsformen auch so erleben kann. Denn bei aller Bereitschaft, des Kaisers neue Kleider in der kindlichen Naivität als das zu bezeichnen, was sie sind, sind die Autoren keineswegs Gegner der Anthroposophie - auch wenn es bequem wäre, die Denkanstöße, die das Buch gibt, mit diesem Totschlagargument zu negieren. Vor einem Jahr, in der Januarausgabe 2011 des Magazins Info3, hat eine Vorveröffentlichung aus dem Buch jedenfalls heftige Debatten mit glühenden Stellungnahmen in der Leserbriefspalte ausgelöst: von hellauf begeistert bis zur vernichtenden Kritik.“