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Mos geometricus
Aus AnthroWiki
Mos geometricus bzw. mos mathematicus (von lat. mos „Sitte“) ist eine seit dem 17. Jahrhundert gebräuchliche Bezeichnung für das am Ideal der Mathematik und insbesondere an der euklidischen Geometrie orientierte, methodisch mit geometrisch-mathematischer Strenge entwickelte philosophische Denken des Rationalismus, wie es etwa Descartes in seinem berühmten Discours de la méthode 1637 dargestellt hat. Baruch Spinoza bezeichnete entsprechend sein 1677 postum veröffentlichtes Hauptwerk als Ethica (Ethik, nach geometrischer Methode dargelegt).
Einzelne Denker wie beispielsweise Christian Wolff versuchten auch in der Jurisprudenz einzelne Rechtssätze streng rational aus allgemeingültigen Axiomen anzuleiten.
Literatur
- Hans Werner Arndt: Methodo scientifica pertractatum. Mos geometricus und Kalkülbegriff in der philosophischen Theoriebildung des 17. und 18. Jahrhunderts. Berlin, New York 1971.
- M. Herberger: Mos geometricus, mos mathematicus, in: Handwörterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte III (1984) Sp. 698 ff.