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Marmor


Marmor (über lat. marmor aus altgr. μάρμαρος mármaros; vermutlich verwandt mit μαρμαίρειν marmaírein „schimmern, glänzen“) ist ein Carbonatgestein, das aus den Mineralen Calcit, Dolomit oder Aragonit besteht.
Für „Marmor“ existieren unterschiedliche Wortbedeutungen:
- Petrographisch ist es ein metamorphes Gestein, das durch Umwandlung (Metamorphose) von Kalkstein und anderen karbonatreichen Gesteinen entsteht, und zwar im Erdinnern durch Hitze und Druck.
- Neben dem petrographischen Begriff lassen sich kulturelle und ökonomische Marmor-Begriffe unterscheiden.
Eine Reihe bedeutsamer Gebäude und Kunstwerke besteht aus Marmor. Marmore werden gegenwärtig vornehmlich für Fußboden- und Treppenbeläge, Wandfliesen, Waschbecken und Fassadenplatten verwendet. Die Gewinnung von Marmor, die seit Jahrtausenden betrieben wird, ist heute noch ein mühseliger und aufwändiger Prozess.
Entstehung
Marmor entsteht durch metamorphe Umwandlung von Kalksteinen, Dolomiten und anderen carbonatreichen Gesteinen unter Einfluss von hohem Druck und hoher Temperatur infolge hoher Sedimentsauflast und/oder tektonischer Versenkung (Regionalmetamorphose) oder durch Aufheizung im Kontakt mit Gesteinsschmelze (Kontaktmetamorphose). Sind Dolomite umgewandelt worden, spricht man von einem „Dolomitmarmor“.
Bei der Kontaktmetamorphose intrudieren granitische oder andere Magmen in die obere Erdkruste. Falls sie die Erdoberfläche nicht erreichen, verbleiben sie in der Erdkruste, kühlen in Magmenkammern über Jahrtausende ab und erstarren zu Granit oder magmatischen Gesteinen ähnlicher Zusammensetzung. Während dieser Phase der Abkühlung können sich karbonatreiche Gesteine in der Umgebung des Granitplutons zu Marmor umwandeln. Bei einer Kontaktmetamorphose herrschen Drücke bis 10 Kilobar und Temperaturen über 400 °C.[1]
Bei der Regionalmetamorphose werden große Mengen an Gestein unter Druck und Hitze ohne Magmenkontakt umgewandelt. Diese Prozesse laufen sehr langsam ab. Dabei können zum Beispiel Marmore mit Richtungsgefüge (spaltraue Platten gewinnbar) entstehen. Die bevorzugte Spaltrichtung liegt meist orthogonal zur Richtung der früheren Hauptspannung. Da sich Marmore ab einem bestimmten Druck- und Temperaturniveau duktil verformen, können sie Falten und Fließgefüge zeigen, die bei inhomogener Verteilung der Nebengemengebestandteile als Marmorierung sichtbar sind (z. B. im Saillon-Marmor von Saillon VS, Schweiz). Duktil bedeutet in der Geologie, dass sich Gesteine insbesondere der unteren kontinentalen Erdkruste unter tektonischem Stress (Hitze und Druck) nicht spröde, sondern plastisch deformieren.
Siehe auch
- Liste der Gesteine - Artikel in der deutschen Wikipedia
- Liste der Gesteine nach Genese - Artikel in der deutschen Wikipedia
- Metamorphes Gestein - Artikel in der deutschen Wikipedia
- Liste der Marmore - Artikel in der deutschen Wikipedia
- Marmor - Artikel in der deutschen Wikipedia
Weblinks


- Technische Daten: Marmor
- Deutschlands ältester Marmorabbau
- Marmormuseum Carrara (Italien)
- Musée du Marbre in Bagnères-de-Bigorre (Frankreich)
- Musée du Marbre et de la Pierre Bleue à Bellignies (Frankreich)
Einzelnachweise
- ↑ Karlfried Fuchs: Natursteine, Seite XII, siehe Lit.
Dieser Artikel basiert auf einer für AnthroWiki adaptierten Fassung des Artikels Marmor aus der freien Enzyklopädie de.wikipedia.org und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |