Iran

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Topographie des Irans
Rudolf Steiner: Der persische Mensch, Pastell 1914

Iran (persisch ايران‎ Irān; altpers. Būm-ī aryānam „Land der Arier“) oder Persien (von altpers. Parsa, abgeleitet von dem griechischen Helden Perseus, der sich im Osten niederließ und als dessen Nachfahren die Perser angesehen wurden) ist das Kerngebiet, auf dem sich die von Rudolf Steiner geschilderte Urpersische Kultur (5067 - 2907 v. Chr.), die zweite nachatlantische Kulturepoche, entfaltete, die vom Gegensatz der Völker von Iran und Turan geprägt war. Der Frühlingspunkt stand damals im Zeichen der Zwillinge. In ihr wurde unter der Leitung des großen Eingeweihten Zarathustra der Astralleib weiter ausgebildet. Das ursprüngliche iranische Gebiet war wesentlich ausgedehnter als der heute mit diesem Namen bezeichnete Staat und umfasste auch Afghanistan, Tadschikistan, Irak, Aserbaidschan, Usbekistan, Turkmenistan und Teile Pakistans und der heutigen Türkei.

Geographie

Geographisch ist Persien durch das Hochland des Iran geprägt, das etwa zwei Drittel der Fläche einnimmt und auch eine Vielzahl kleiner, teilweise aber auch riesiger, meist wüstenartiger Becken umfasst, die sich teils nach Afghanistan und Pakistan fortsetzen und zwischen 200 m und 1500 m über dem Meeresspiegel liegen. Dazu zählen die riesigen Becken der Wüste Lut im Osten und die Kawir-Salzwüste im Norden, die gegen das Kaspische Meer durch das Elburs-Gebirge und zu Afghanistan durch das Kopet-Dag-Gebirge begrenzt wird. Das iranische Hochland dehnt sich zwischen dem Kaspischen Meer im Norden und der Straße von Hormus am Persischen Golf im Süden aus. Im Westen und Südwesten erstreckt sich über etwa 1500 km das Zagros-Gebirge, das zum Alpidischen Gebirgsgürtel gehört, der sich im Osten in der Hindukusch-Himalaya-Region fortsetzt.

Mit einer Gesamtfläche von 1.648.195 km² und etwa 80 Millionen Einwohnern (lt. Volkszählung 2016) zählt der heutige Iran zu den 20 größten und bevölkerungsreichsten Staaten der Erde. Davon leben allein in der Hauptstadt Teheran rund 8,7 Millionen und in der umliegenden Metropolregion ca. 20 Millionen Menschen. Die zweitgrößte Stadt ist Maschhad (~ 3 Mio), gefolgt von Isfahan (~ 2 Mio). Weitere wichtige Städte sind Karadsch (~ 2 Mio), Schiras (~ 1,9 Mio) und Täbris (1,56 Mio).

Geschichte

Iran und Turan

„In dieser Zeit, die jetzt für uns zu betrachten wichtig ist, waren alle diese Völkerschaften, die mit einem in der Dekadenz begriffenen Hellsehen begabt waren, Nomadenvölker, die, ohne seßhaft zu sein, ohne feste Wohnsitze zu gründen, als Hirten herumstreiften, keinen Fleck besonders lieb hatten, auch das, was die Erde ihnen bot, nicht besonders pflegten, und auch gern bereit waren zu zerstören, was um sie herum war, wenn sie etwas brauchten zu ihrem Lebensunterhalt. Aber etwas zu leisten, um das Kulturniveau zu erhöhen, um die Erde umzugestalten, dazu waren diese Völker nicht aufgelegt. So entstand der große, der wichtige Gegensatz, der vielleicht zu dem Allerwichtigsten der nachatlantischen Entwickelung gehört: der Gegensatz zwischen diesen mehr nördlichen Völkern und den iranischen Völkern. Bei den Iraniern entwickelte sich die Sehnsucht, einzugreifen in das Geschehen rings um sie herum, seßhaft zu werden, was man als Mensch und als Menschheit hat, durch Arbeit sich zu erringen, das heißt also wirklich durch die menschlichen Geisteskräfte die Natur umzugestalten. Das war gerade in diesem Winkel der größte Drang der Menschen. Und unmittelbar daran stieß nach Norden jenes Volk, das hineinschaute in die geistige Welt, das sozusagen auf «du und du» war mit den geistigen Wesenheiten, das aber nicht gern arbeitete, das nicht seßhaft war und gar kein Interesse daran hatte, die Kulturarbeit in der physischen Welt vorwärts zu bringen.

Das ist der größte Gegensatz vielleicht, der sich äußerlich in der Geschichte der nachatlantischen Zeiten gebildet hat, und der rein eine Folge ist der verschiedenen Arten der Seelenentwickelung. Es ist der Gegensatz, den man in der äußeren Geschichte auch kennt: der große Gegensatz zwischen Iran und Turan. Aber man kennt nicht die Ursachen. Hier haben wir jetzt die Gründe.

Im Norden, nach Sibirien hinein: Turan, jenes Völkergemenge, das in hohem Grade mit den Erbstücken eines niederen astralischen Hellsehens begabt war, das infolge dieses Lebens in der geistigen Welt keine Neigung und keinen Sinn hatte, eine äußere Kultur zu begründen, sondern - weil diese Menschen mehr passiver Art waren und sogar zu ihren Priestern vielfach niedere Magier und Zauberer hatten - sich namentlich da, wo es auf das Geistige ankam, mit niederer Zauberei, ja zum Teil sogar mit schwarzer Magie beschäftigte. Im Süden davon: Iran, jene Gegenden, in denen frühzeitig der Drang entstand, mit den primitivsten Mitteln dasjenige, was in der Sinneswelt uns gegeben ist, durch menschliche Geisteskraft umzugestalten, so daß auf diese Weise äußere Kulturen entstehen können.

Das ist der große Gegensatz zwischen Iran und Turan.“ (Lit.:GA 123, S. 25f)

Gegenwart

Als Folge der von Ajatollah Ruhollah Chomeini angeführten Islamischen Revolution musste Schah Mohammad Reza Pahlavi 1979 abdanken und die bis dahin bestehende Monarchie wurde in die Islamische Republik Iran umgewandelt.

Siehe auch

Iran - Artikel in der deutschen Wikipedia

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.