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Hexeneinmaleins
Das bekannte Hexeneinmaleins, ursprünglich als Hexen-Einmal-Eins und in späteren Ausgaben Hexen-Einmaleins geschrieben, findet sich erstmals in der 1790 gedruckten Ausgabe von Goethes «Faust. Ein Fragment» in der Szene der Hexenküche und später dann auch in Faust I.
Text
DIE HEXE, mit großer Emphase, fängt an, aus dem Buche zu deklamieren. |
Rudolf Steiner über das Hexeneinmaleins
Von Maria der Alchemistin, die als Begründerin der Alchemie und als die bedeutendste Alchemistin der Antike gilt und zwischen dem 1. und 3. Jahrhundert in Alexandria (Nordafrika) zur Blütezeit der neuplatonisch-gnostisch geprägten Kosmologie lebte und wirkte, ist ein Ausspruch in verschiedenen Varianten überliefert:
„Aus Eins wird Zwei, aus Zwei wird Drei, und das Eine des Dritten ist das Vierte; so werden die zwei eins.“ Oder: „Die Eins wird zur Zwei, die Zwei zur Drei, und aus dem Dritten wird das Eine als Viertes.“
Die zahlreichen Deutungsversuche dieses Satzes mögen Johann Wolfgang von Goethe mit zu seinem „Hexeneinmaleins“ inspiriert haben. Rudolf Steiner weist aber nachdrücklich darauf hin, dass eine spekulative symbolische Ausdeutung des Hexeneinmaleins Goethes künstlerischer Haltung nicht gerecht wird.
„Denken Sie sich einen Menschen so hingestellt in die übersinnliche Welt, wie Faust in die «Hexenküche», wenn man sich in dieser Welt nicht mehr auskennen kann, dann können nicht einmal die gewöhnlichen Gesetze des Zahlensystems stimmen. Auf geistreiche Auslegung des Hexeneinmaleins kommt es nicht an, man muß fühlen, was es heißt, real dem gegenüberzustehen, was in dem Hexeneinmaleins geschrieben ist:
Du mußt verstehn! |
Es handelt sich darum, sich in die Seele eines Menschen zu versetzen, der sich plötzlich in dieser Welt sieht, wo alles anders ist, nachdem er das gewöhnliche Zahlensystem kennengelernt hat. Wenn man mehr oder weniger geistvoll diese Dinge auslegt, schadet man der Dichtung, weil es dann den Anschein hat, als ob der Dichter selber so symbolisiert hätte. Nein, vor dem Dichter stand lebendig die Situation. Wer Goethe einen Symboliker, einen abstrakten Denker nennt, der zeigt, daß er nicht das Bedeutungsvolle und Reale dieser Situation erfassen kann.“ (Lit.: GA 272, S. 47f)
Literatur
- Winfried R. Pötsch, Annelore Fischer, Wolfgang Müller: Lexikon bedeutender Chemiker. Unter Mitarbeit von Heinz Cassebaum. Harri Deutsch, Frankfurt am Main/Thun 1989, ISBN 3-8171-1055-3.
- Goethes Werke. Hamburger Ausgabe in 14 Bänden. Band 3, Hamburg 1948 ff, S 81f [[1]
- Rudolf Steiner: Geisteswissenschaftliche Erläuterungen zu Goethes «Faust», Band I: Faust, der strebende Mensch , GA 272 (1981), ISBN 3-7274-2720-5 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
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Einzelnachweise
Dieser Artikel basiert auf einer für AnthroWiki adaptierten Fassung des Artikels Hexeneinmaleins aus der freien Enzyklopädie de.wikipedia.org und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |