Eine freie Initiative von Menschen bei ![]() ![]() ![]() ![]() mit online Lesekreisen, Übungsgruppen, Vorträgen ... |
![]() |
Use Google Translate for a raw translation of our pages into more than 100 languages. Please note that some mistranslations can occur due to machine translation. |
Hunde
Hunde
| ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
![]() Polarfuchs (Vulpes lagopus) • Rotfuchs (Vulpes vulpes) • Mackenzie-Wolf (Canis lupus occidentalis) • Kojote (Canis latrans) | ||||||||||||
| ||||||||||||
Canidae | ||||||||||||
G. Fischer de Waldheim, 1817 | ||||||||||||
Tribus | ||||||||||||
|
Die Hunde (Canidae) sind eine Familie innerhalb der Überfamilie der Hundeartigen (Canoidea). Zu den Hunden gehören beispielsweise die Füchse, verschiedene als „Schakal“ bezeichnete Arten, Kojoten und Wölfe, deren domestizierte Formen, die Haushunde, als Namensgeber für die Gruppe dienten.
Merkmale
Die Canidae verfügen über vier vollständige Zehen an den Hinterfüßen sowie vier (Lycaon) oder fünf (Canis, Cyon, Icticyon, Otocyon) an den Vorderfüßen, wobei der erste Zeh der Vorderfüße nicht funktional (gewichtstragend) ist. Alle Caniden sind Zehengänger, das heißt, sie setzen beim Laufen nur die anatomischen Zehen, nicht den gesamten anatomischen Fuß auf.
Das Gebiss der Caniden weist zumeist 42 Zähne auf. Auf jeder Seite sind oben und unten jeweils drei Incisiven (Schneidezähne), ein Caninus (Fangzahn) und vier Prämolaren (Vorbackenzähne) vorhanden sowie zwei Molaren (Backenzähne) oben und drei Molaren unten. Die Zahnformel für das vollständige Gebiss lautet demnach:
3 · 1 · 4 · 2 |
3 · 1 · 4 · 3 |
Die Formel für die erste Zahngeneration („Milchgebiss“) lautet: 3 · 1 · 3 · 0, das heißt, Caniden haben im Jugendstadium keine Molaren und in jedem Viertel des Gebisses nur drei Prämolaren.[1]
Verbreitung
Canidae sind auf allen Kontinenten vertreten. Ursprünglich fehlten sie in Australien, Neuseeland, Neuguinea, Madagaskar und der Antarktis, doch auch in vielen dieser Regionen sind sie durch menschliche Hilfe heimisch geworden.
Verhalten
Allgemeingültige Aussagen über das Verhalten von Caniden lassen sich kaum treffen, da sich die einzelnen Gattungen und Arten zu sehr unterscheiden. Beispielsweise sind zwar alle Caniden per Definition Carnivoren und weisen daher alle Jagd- und Tötungsverhalten auf, jedoch unterscheidet sich dieses bereits zwischen Wölfen und Haushunden erheblich.[2]
Die unterschiedlichen Verhaltensweisen prägen sich beispielsweise bei Wölfen und Füchsen bereits zwischen der vierten und fünften Lebenswoche aus. Erik Zimen beobachtete bei Welpen, dass Füchse bei der Fütterung die Futterbrocken zunächst auflesen, in der Umgebung vergraben und erst dann mit dem Verzehr beginnen; junge Wölfe verschlingen dagegen so viel Nahrung wie möglich und beginnen erst danach, Futterreste zu vergraben.[3]
Als generell ähnliche Verhaltensmuster bei allen Caniden beschreibt Michael W. Fox die Einleitung sozialer Begegnungen durch gegenseitige Untersuchung von Genital- und Analzone sowie teilweise auch von Ohren, Maul und Analdrüse. Das Beriechen der Schwanzdrüsen-Region wurde vor allem bei Rot-, Polar- und Graufüchsen beobachtet, seltener jedoch bei Präriewölfen und praktisch überhaupt nicht beim Haushund, da bei diesem die Schwanzdrüse nur selten vorhanden ist.[4]
Teilweise werden Verhaltensmuster auch zwischenartlich erkannt. Fox beschreibt beispielsweise eine erfolgreiche Spielaufforderung an einen Chihuahua durch einen Präriewolf, gegenseitige Unterwürfigkeit zwischen jungen Kojoten und Wölfen sowie Spielsequenzen zwischen einem erwachsenen Wolf und einem Rotfuchs.[5]
Entwicklung
Nach Matthew, Colbert und anderen[6] lassen sich die Canidae auf Miacis zurückführen, ein „kleines, schleichkatzenähnliches fleischfressendes Säugetier“, das zwischen Eozän und Oligozän (vor ca. 40 Mio. Jahren) lebte. Aus Miacis entstanden in Nordamerika zwei Grundformen, Daphaenus (auch: Daphoenus) und Cynodictis (auch: Hesperocyon). Aus ersteren entwickelten sich die Bären (Ursidae), aus letzteren die „Urahnen“ der heutigen Hunde.
Aus dem Hesperocyon bzw. Cynodictis spalteten sich Temnocyon, ein Vorfahr der afrikanischen Hyänenhunde sowie der asiatischen Rothunde, und Cynodesmus ab; dieser ist wiederum ein Vorfahr von Tomarctus, welcher als direkter Urahn von Wolf (Canis lupus), Füchsen (Vulpes) und einigen anderen wie Borophagus, Aelurodon und vermutlich auch Otocyon gilt.
Systematik
Klassische Taxonomie
Die auf phänotypischen Unterschieden basierende traditionelle Systematik teilt die rezenten Hunde in zwei Tribus, die der Echten Füchse (Vulpini) und die der Echten Hunde (Canini). Allerdings gibt es innerhalb der Echten Hunde auch viele Arten, die fuchsartig aussehen.



- Tribus Vulpini
- Gattung Vulpes
- Bengalfuchs (Vulpes bengalensis)
- Afghanfuchs (Vulpes cana)
- Kapfuchs (Vulpes chama)
- Steppenfuchs (Vulpes corsac)
- Tibetfuchs (Vulpes ferrilata)
- Blassfuchs (Vulpes pallida)
- Rüppellfuchs (Vulpes rueppelli)
- Polarfuchs (Vulpes lagopus)
- Kitfuchs (Vulpes macrotis)
- Rotfuchs (Vulpes vulpes)
- Swiftfuchs (Vulpes velox)
- Fennek (Vulpes zerda)
- Gattung Urocyon
- Graufuchs (Urocyon argenteus)
- Insel-Graufuchs (Urocyon littoralis)
- Gattung Otocyon
- Löffelhund (Otocyon megalotis)
- Gattung Vulpes
- Tribus Canini
- Gattung Dusicyon †
- Falklandfuchs (Dusicyon australis)
- Gattung Lycalopex
- Andenschakal (Lycalopex culpaeus)
- Argentinischer Kampfuchs (Lycalopex griseus)
- Darwin-Fuchs (Lycalopex fulvipes)
- Pampasfuchs (Lycalopex gymnocercus)
- Sechurafuchs (Lycalopex sechurae)
- Brasilianischer Kampfuchs (Lycalopex vetulus)
- Gattung Atelocynus
- Kurzohrfuchs (Atelocyon microtis)
- Gattung Cerdocyon
- Maikong (Cerdocyon thous)
- Gattung Speothos
- Waldhund (Speothos venaticus)
- Gattung Chrysocyon
- Mähnenwolf (Chrysocyon brachyurus)
- Gattung Nyctereutes
- Marderhund (Nyctereutes procyonoides)
- Gattung Cuon
- Rothund (Cuon alpinus)
- Gattung Lycaon
- Afrikanischer Wildhund (Lycaon pictus)
- Gattung Canis
- Wolf (Canis lupus), einschließlich Haushund und Dingo
- Rotwolf (Canis rufus)
- Kojote (Canis latrans)
- Afrikanischer Goldwolf (Canis anthus)
- Goldschakal (Canis aureus)
- Schabrackenschakal (Canis mesomelas)
- Streifenschakal (Canis adustus)
- Äthiopischer Wolf (Canis simensis)
- Gattung Dusicyon †
Kladogramm nach McKenna und Bell (Classification of mammals: Above the species level, 1997):
Canidae (Hunde) |
| ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Teilweise grundlegend abweichende Kladogramme zu den Canidae stammen von W. D. Matthew (The Phylogeny of dogs, 1930) und R. H. Tedford (History of dogs and cats, 1978).
Fossile Hunde
Man kennt heute neben den 34 noch lebenden Arten der Hunde insgesamt etwa 180 fossile Hundearten. Durch neue Funde steigt diese Zahl immer weiter an. In der Wirbeltierpaläontologie wird die Familie Canidae in drei Unterfamilien gegliedert: die Caninae, zu denen alle heutigen (rezenten) Hundearten zählen (demnach, zzgl. fossiler Vertreter, im Inhalt identisch mit der Familie Canidae im rezent-zoologischen Sinn, siehe oben), sowie die ausgestorbenen Unterfamilien Borophaginae und Hesperocyoninae.[7] Die Caninae stellen auch die erdgeschichtlich jüngsten fossilen Hunde, die erst vor rund 10.000 Jahren, am Ende des Pleistozän verschwanden, so etwa die amerikanischen Formen Canis dirus und Protocyon.
Die Klassifikation der Hesperocyoninae folgt Wang (1994), die der Borophaginae Wang et al. (1999) (Ma = Millionen Jahre vor heute).
Siehe auch
Literatur
- Michael W. Fox: Vom Wolf zum Hund. Entwicklung, Verhalten und soziale Organisation. München: BLV 1975. ISBN 3-405-11365-2 – Standardwerk zu Hundeartigen/Caniden; engl. Originalausgabe: Behaviour of Wolfes, Dogs and Related Canids.
- Jean-Olivier Gransard-Desmond: Ètude sur les Canidae des temps pré-pharaoniques en Ègypte et au Soudan. BAR International Series 1260. Oxford: Archaeopress 2004. ISBN 1-84171-618-9 – Archäologische Studie zu den Ursprüngen der Hunde in Altägypten und im Sudan, mit Beschreibungen zahlreicher prähistorischer Funde und Katalog wichtiger Ausgrabungsstätten.
- Xiaming Wang: Phylogenetic Systematics of the Hesperocyoninae (Carnivora: Canidae). Bulletin of the American Museum of Natural History No. 221, Sept. 15, 1994 (New York). ISSN 0003-0090 – Phylogenetische Analyse der Hesperocyoninae-Funde aus der Frick Collection aus dem American Museum of Natural History, New York.
- Xiamind Wang, R. H. Tedford, B. E. Taylor: Phylogenetic systematics of the Borophaginae (Carnivora: Canidae). Bulletin of the American Museum of Natural History No. 243, 1999, S. 1–391.
- Erik Zimen: Der Wolf. Stuttgart: Kosmos 2003. ISBN 3-440-09742-0.
Weblinks

- Hunde (Canidae): Säugetiere (Memento vom 24. März 2012 im Internet Archive) (Informationszentrum Chemie Biologie Pharmazie der ETH Zürich) – ausführliche Linksammlung
- Canid Specialist Group der International Union for the Conservation of Nature (IUCN) (englisch)
- Canids: Foxes, Wolves, Jackals and Dogs - 2004 Status Survey and Conservation Action Plan Canid Specialist Group der IUCN
Einzelnachweise
- ↑ Vgl. St. G. Mivart: Monograph of the canidae. London: R. H. Porter and Dulan, 1890, zit. in: Fox 1975
- ↑ Vgl. hierzu bspw. Zimen 2003: S. 47–49 (Abschn. Unterschiede zwischen Wolf und Hund).
- ↑ Zimen 2003: S. 40–42 (Abschn. Unterschiede bei Wolf und Fuchs).
- ↑ Fox 1975: S. 66 f.
- ↑ Fox 1975: S. 148 ff. (Abschn. Zwischenartliche Verbindungen bei Caniden)
- ↑ W. D. Matthew: "The phylogeny of dogs", in: Journal of Mammlogy 11/1930, S. 117–138; E. H. Colbert: "Origin of the Dog", in: Natural History, 43/1939, S. 90–101
- ↑ Xiaoming Wang, Richard H. Tedford, Mauricio Antón: Dogs, their fossil relatives & evolutionary history. Columbia University Press, New York, 2008. ISBN 978-0-231-13528-3, Appendix 1 (S. 169 ff.), Appendix 2 (S. 177 f.)
Dieser Artikel basiert auf einer für AnthroWiki adaptierten Fassung des Artikels Hunde aus der freien Enzyklopädie de.wikipedia.org und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |