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Martin-Ingbert Heigl: Raphaels Vermächtnis und Rudolf Steiners letzte Ansprache: Die Transfiguration als Offenbarung der Michael-Schule
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Golo Mann

Aus AnthroWiki
Golo Mann bei einer Tagung der Konrad-Adenauer-Stiftung, 1978

Golo Mann (* 27. März 1909 in München; † 7. April 1994 in Leverkusen; eigentlich Angelus Gottfried Thomas Mann; heimatberechtigt in Kilchberg) war ein deutsch-schweizerischer Historiker, Publizist und Schriftsteller.

Der Sohn des Literaturnobelpreisträgers Thomas Mann emigrierte nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten über Frankreich und die Schweiz in die USA. Mitte der 1950er Jahre kehrte er nach Deutschland zurück und übersiedelte später in die Schweiz. Nach einer Tätigkeit als Professor für Politikwissenschaft in Stuttgart arbeitete er als freier Publizist und einflussreicher Kommentator des Zeitgeschehens. Er verkehrte mit Politikern wie Konrad Adenauer und Willy Brandt, für den er sich zunächst als Berater einsetzte und dessen Ostpolitik er unterstützte. Ablehnend äußerte er sich zur Studentenbewegung. Vor der Bundestagswahl 1980 engagierte er sich für Franz Josef Strauß, den Kanzlerkandidaten der CDU/CSU.

Zu Golo Manns bekanntesten Schriften gehören die 1958 erschienene Deutsche Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, die in Millionenauflage erschien, in neun Sprachen übersetzt wurde und als Standardwerk gilt, sowie seine 1971 veröffentlichte Wallenstein-Biographie. Als konservativer Historiker stellte er den Menschen in den Mittelpunkt seiner erzählenden Geschichtswerke und zog damit die Kritik mancher Berufskollegen auf sich, die gesellschaftspolitische Theorien bevorzugten.

Zum Leben siehe auch

Werke

  • 1947: Friedrich von Gentz. Ullstein, Berlin 1982, ISBN 3-548-02935-3.
  • 1954: Vom Geist Amerikas. Kohlhammer, Stuttgart, 2. Aufl. 1955.
  • 1958: Deutsche Geschichte des XIX. und XX. Jahrhunderts. Neuausgabe Deutsche Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts. Fischer, Frankfurt/Main 2009, ISBN 978-3-10-047920-4.
  • 1960–1964: Mitherausgeber Golo Mann: Propyläen Weltgeschichte. Eine Universalgeschichte von den Anfängen bis zur Nachkriegszeit. Zehn Bände, Propyläen Verlag Berlin 1960 bis 1964, ISBN 978-3-549-05840-4.
  • 1964: Wilhelm II. Archiv der Weltgeschichte. Scherz-Verlag, München-Bern-Wien 1964.
  • 1970: Von Weimar nach Bonn. Fünfzig Jahre deutsche Republik. Fromm Druckhaus A 1982, ISBN 3-7729-5003-5.
  • 1971: Wallenstein. Sein Leben erzählt von Golo Mann. Fischer, Frankfurt/Main 1971, ISBN 3-10-047903-3 (gebunden) und Fischer, Frankfurt/Main 1997, ISBN 3-596-13654-7 (Taschenbuch).
  • 1973: Golo Mann, Ruedi Bliggenstorfer: Wallenstein. Bilder zu seinem Leben. Fischer, Frankfurt/Main 1973, ISBN 3-10-047904-1.
  • 1986: Erinnerungen und Gedanken. Eine Jugend in Deutschland. Fischer, Frankfurt/Main 1991, ISBN 3-596-10714-8.
  • 1989: Wir alle sind, was wir gelesen. Verlag der Nation, ISBN 3-373-00435-7.
  • 1989: Ludwig I., König von Bayern. Oreos, Schaftlach; Fischer, Frankfurt 2006, ISBN 3-596-14491-4.
  • 1992: Wissen und Trauer. Historische Portraits und Skizzen. Reclam, Leipzig. Überab. Neuaufl. 1995, ISBN 3-379-01548-2.
  • 1994: Vorwort zum Buch Rudolf Heß: Ich bereue nichts. Hg. von Wolf Rüdiger Heß. Leopold Stocker Verlag, Graz, Stuttgart 1994, ISBN 3-7020-0682-6.
  • 1999: Erinnerungen und Gedanken. Lehrjahre in Frankreich. Frankfurt/Main, postum erschienen. Als Taschenbuch 2000: ISBN 3-596-14952-5.
  • 2006: Briefe 1932–1992. Herausgegeben von Tilmann Lahme und Kathrin Lüssi. Wallstein Verlag, Göttingen 2006, ISBN 3-8353-0003-2.
  • 2009: Man muss über sich selber schreiben. Erzählungen, Familienporträts, Essays. Herausgegeben von Tilmann Lahme, mit einem Nachwort von Hans-Martin Gauger. S. Fischer, Frankfurt 2009, ISBN 978-3-10-047915-0.

Siehe auch

Literatur

Biographien

  • Urs Bitterli: Golo Mann – Instanz und Außenseiter. Eine Biographie, zugleich Verlag NZZ Zürich und Kindler Berlin 2004, ISBN 3-463-40460-5; auch: Rowohlt, Reinbek 2005, ISBN 3-499-24078-5
  • Joachim Fest: Begegnungen, darin ein sehr persönliches Kapitel Golo Mann. Rowohlt, Reinbek 2006, ISBN 3-499-62082-0
  • Klaus W. Jonas/Holger Stunz: Golo Mann. Leben und Werk. Chronik und Bibliographie (1929–2003). Harrassowitz, Wiesbaden 2004, ISBN 3-447-05053-5.
  • Jeroen Koch: Golo Mann und die deutsche Geschichte. Eine intellektuelle Biographie. Schöningh, Paderborn 1998, ISBN 3-506-74662-6.
  • Tilmann Lahme: Golo Mann. S. Fischer, Frankfurt/Main 2009, ISBN 978-3-10-043200-1 (Rezension).

Golo Mann in Aufzeichnungen von Familienmitgliedern

  • Klaus Mann: Kind dieser Zeit. Erweiterte Neuausgabe, Rowohlt, Reinbek 2000, ISBN 3-499-22703-7.
  • Frido Mann: Achterbahn. Ein Lebensweg. Rowohlt, Reinbek 2009, ISBN 978-3-499-62392-9.
  • Klaus Mann: Der Wendepunkt. Ein Lebensbericht. Erweiterte Neuausgabe, mit Textvariationen und Entwürfen im Anhang herausgegeben und mit einem Nachwort von Fredric Kroll. Rowohlt, Reinbek 2006, ISBN 3-499-24409-8.

Familie Mann

  • Tilmann Lahme: Die Manns. Geschichte einer Familie. S. Fischer, Frankfurt/Main 2015, ISBN 978-3-10-043209-4.
  • Uwe Naumann: Die Kinder der Manns. Ein Familienalbum. Rowohlt, Reinbek 2005, ISBN 3-498-04688-8.
  • Thomas Sprecher/Fritz Gutbrodt: Die Familie Mann in Kilchberg. Wilhelm Fink, München 2000, ISBN 978-3-7705-3528-6.
  • Michael Stübbe: Die Manns. Genealogie einer deutschen Schriftstellerfamilie. Degener & Co, 2004, ISBN 3-7686-5189-4.

Weblinks

Commons: Golo Mann – Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema
 Wikiquote: Golo Mann – Zitate
Dieser Artikel basiert auf einer für AnthroWiki adaptierten Fassung des Artikels Golo Mann aus der freien Enzyklopädie de.wikipedia.org und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.