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Martin-Ingbert Heigl: Raphaels Vermächtnis und Rudolf Steiners letzte Ansprache: Die Transfiguration als Offenbarung der Michael-Schule
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Martin-Ingbert Heigl
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Geheimhaltung

Aus AnthroWiki

Die Geheimhaltung des esoterischen Wissens, das Arkanprinzip (von lat. arcanum – „Geheimnis“), war in alten Zeiten ein streng beachteter Grundsatz, durch den okkulte Kenntnisse, Kultgebräuche und Rituale vor der Öffentlichkeit geheimgehalten und nur einem ausgewählten Kreis von Eingeweihten zugänglich gemacht wurden. Noch im frühen Christentum, etwa bis in das 5. Jahrhundert, wurden die Taufe und das Taufbekenntnis, der Brauch des Abendmahls und das Vaterunser vor Ungetauften geheimgehalten.

Diese Geheimhaltung geistiger Erkenntnisse, die in früheren Zeiten notwendig war, hat heute im Zeitalter der Bewusstseinsseele, namentlich seit Beginn des gegenwärtigen Michael-Zeitalters, ihre Berechtigung verloren. Für die Anthroposophische Gesellschaft hat daher zu gelten:

"Von der Anthroposophischen Gesellschaft soll zunächst wirklich jeder Mensch, der von ihr hört, wissen können, daß sie nichts zu tun hat mit irgendwelcher Geheimnistuerei; daß sie durchgreifend, wie andere Gesellschaften, eine öffentliche Gesellschaft ist." (Lit.: GA 260a, S. 113)

"Wir dürfen nicht uns mit dem Flitter der Geheimnistuerei umgeben. Die Gegenwart verträgt solchen Flitter nicht. Sie will wirken in voller Öffentlichkeit. Das «Geheimnis» liegt nicht in der Geheimnistuerei, sondern in dem innerlichen Ernste, mit dem in jedem Herzen Anthroposophie neu erlebt werden muß. Sie kann nicht auf äußerliche Art übertragen werden. Sie kann nur in innerem Erleben von der Seele erfaßt werden. Dadurch wird sie zum «Geheimnis», das jedesmal im Verständnis neu entsiegelt werden muß. Begreift man diese Art von «Geheimnis», so wird man auch die rechte «esoterische» Gesinnung in seiner Seele tragen." (Lit.: GA 260a, S. 43f)

Die Geheimhaltung esoterischen Wissens im Wandel der Zeiten

"Blickt man zurück auf die alten Mysterien, auf jene Mysterien, die noch ihren Ursprung in der dritten nachatlantischen Periode hatten, so sieht man bei diesen Mysterien überall: es gab esoterische und exoterische Dinge, die vertreten wurden. Was war - diese Frage muß man aufwerfen gerade bei diesen Mysterien, die ihren Ursprung zurückführen auf die dritte nachatlantische Zeit -, was war bei diesen esoterisch und was war exoterisch? Esoterisch war bei den alten Mysterien, die ich also jetzt meine, alles dasjenige, was sich auf die physische Wissenschaft, alles dasjenige, was sich auf die Hantierungen der Wissenschaft bezieht.

Religionswissenschaft war in diesen alten Zeiten nie esoterisch. Man gibt sich einem ganz falschen Glauben hin, wenn man meint, daß die Vorstellungen über Gott und Götter esoterisch gewesen wären in den alten Mysterien. Esoterisch haben die alten Mysterien das gehalten, was man dazumal über Dinge gewußt hat, die heute in den chemischen Laboratorien, in den Kliniken erforscht werden. Was sich auf die äußere physische Wissenschaft bezieht, das war im wesentlichen esoterisch gehalten, und das war, was die Esoteriker für gefährlich gehalten haben. Niemals hat man in diesen Zeiten in den Mysterien irgendeine religiöse Wahrheit für irgendwie gefährlich gehalten. Was die Leute religiös vertreten haben, haben sie auch nach außen verkündet. Das, was wir heute Chemie, Physik, Mathematik nennen, das war in jenen Zeiten so gehalten, daß man gewissermaßen die Hände darüber hielt und es nur pflegen wollte innerhalb derjenigen, die sich verpflichteten, die Sache innerhalb der Mysterien zu halten, sogar eidlich verpflichteten, unter scharfen Eiden.

Dann kam die Zeit, in welcher die Mysterien in einem gewissen Sinne ihre Politik änderten, aber in einem gewissen Sinne nur. Das ist der Fall bei all jenen Mysterien, die vorzugsweise ihren Ursprung zurückführen bis in die vierte nachatlantische Zeit. Das geht also bis ins 15.Jahrhundert herein. In dieser Zeit war Sitte, in den Mysterien nun nicht die physische Wissenschaft zu sekretieren, sondern in einer Art symbolischer Weise eine gewisse Seite der mathematischen, überhaupt der intellektuellen Wissenschaften zu sekretieren: alles das, was mit gewissen Dingen zusammenhängt, wie mit Kreis, Dreieck, Wasserwaage, kurz, alles das, was mechanisch, mathematisch ist, was intellektuelle Wissenschaft ist. Das wurde versucht, so zu halten, daß man es innerhalb gewisser Brüderschaften hielt und die Mitglieder verpflichtete, die Dinge, die sie da lernten über Kreis, Dreieck, Wasserwaage, Senkblei und so weiter, nicht zu verraten. In den ändern Dingen wurden die Sachen so gehalten, daß man allmählich lässiger wurde im Esoterischhalten der physischen Wahrheiten. Die drangen allmählich aus den Mysterien heraus in das öffentliche Bewußtsein.

Sie können sagen: Ja, aber was hatten denn schließlich die alten Mysterien des dritten nachatlantischen Zeitraums viel geheimzuhalten? Da war ja die Wissenschaft in den Kinderschuhen; da hat man ja noch keine Chemie gehabt, da wußte man ja von der ganzen Welt nichts, die man sich so glorreich erobert hat in der neueren Zeit. - Wenn Sie so urteilen, dann sprechen Sie halt das nach, was man heute allgemein sagt. Aber schon die gewöhnliche äußere Geschichte könnte Sie stutzig machen in dem Bilden solcher Urteile. Nachdem die Europäer das Pulver erfunden hatten als Ergebnis der äußeren Wissenschaft, waren sie natürlich stolz darauf. Warum sollte man nicht stolz darauf sein! Aber es stellte sich sehr bald heraus, daß die Chinesen das Pulver schon in alten Zeiten gehabt haben, die Buchdruckerkunst schon in alten Zeiten gehabt haben und so weiter. Man könnte viele solche Beispiele, bei denen eine bestimmte Sache ruchbar geworden ist, anführen. Die Wahrheit ist aber einfach diese, daß in alten Zeiten auch Dinge bekannt waren - sagen wir zum Beispiel das Prinzip des Luftschiffes, das Prinzip des Unterseebootes und so weiter, um gleich etwas Radikales zu sagen -, nur wurden diese Dinge eben als Inhalt der physischen Wissenschaft streng sekretiert. Man enthielt sie der allgemeinen Bevölkerung vor, man ließ sie nicht hinaus aus den Mysterien, was gleichbedeutend war. Man wandte dasjenige, was durch diese Wissenschaft erreicht werden konnte, nicht auf die allgemeine soziale Menschenordnung an. Es ist eine ganz dilettantische Vorstellung, wenn man den esoterischen und den exoterischen Begriff bei den Mysterien der dritten nachatlantischen Zeit nicht auf diese Dinge bezieht, sondern wenn man glaubt, daß da über rein geistige Angelegenheiten in den Mysterien gerade dieser Zeit ganz besonders geheimnisvolle Dinge noch vorhanden gewesen wären.

Im Mittelalter wiederum war die Sache so, daß man versuchte, eine gewisse Seite des Mathematischen, des Mechanischen zurückzuhalten, nicht unter die allgemeine Bevölkerung kommen zu lassen. Diese Dinge hatten in alten Zeiten ihre gute Bedeutung, hatten ihren rechten Wert. Sie verlieren ihren Wert allmählich, indem die neuere Zeit heranrückt. Ich habe es ja oft ausgesprochen, daß in demselben Sinne das Mysterienwesen nicht fortgesetzt werden kann, wie es früher getrieben worden ist. Im jetzigen fünften nachatlantischen Zeitraum ist es schon in vieler Beziehung eine nicht mehr erlaubte Sache - ich meine vor den höheren geistigen Mächten nicht mehr erlaubte Sache -, gewisse Dinge ganz esoterisch zu halten. Jetzt würden als Esoterik in Betracht kommen gewisse seelische Wahrheiten. In ganz alten Zeiten waren es physische Wahrheiten, dann sind es intellektuelle Wahrheiten geworden, jetzt würden es seelische Wahrheiten sein. Solche seelischen Wahrheiten halten heute unter Schloß und Riegel nur solche Brüderschaften, wie diejenigen sind, von denen ich Ihnen gesprochen habe, indem ich Ihnen die allgemeine Weltenlage der Gegenwart charakterisierte als ausgehend von gewissen dunkeln Brüderschaften, deren Ursprung ich ja damals, im vorigen Jahre, charakterisierte.

Nun entsteht die Frage: Warum haben denn die alten Mysterienpriester zurückgehalten das, was man physisches Wissen nennen kann? Das hängt wirklich zusammen mit der Entwickelung der Menschheit. Ich habe ja oft daraufhingewiesen: die Menschheit hat eben eine Entwickelung durchgemacht, sie ist von Form zu Form gegangen, von anderer Form zu anderer Form. Und die Zeit, in die das Mysterium von Golgatha gefallen ist, ist die größte Übergangszeit der Erdenentwickelung, was natürlich die äußere Geschichte gar nicht weiß. Sie weiß auch nicht alle die Dinge, die mit diesem Umschwünge in Zusammenhang stehen. In den alten Zeiten, im wesentlichen in denjenigen Zeiten, die dem Mysterium von Golgatha vorangegangen sind, da bekam der Mensch, wenn er so vierzehn, fünfzehn Jahre alt wurde, zu den Kräften, die schon die Kindheit hat bis zu diesen Jahren, ganz besondere Kräfte. Mit dem vierzehnten, fünfzehnten Jahre bekam der Mensch Kräfte in jenen alten Zeiten, die sich verloren seit dem Mysterium von Golgatha, die nicht mehr da sind seit dem Mysterium von Golgatha, nur atavistisch in nachzüglerischer Weise da sind, aber nicht mehr normale Kräfte der allgemeinen Menschennatur sind. Die Kräfte, die der Mensch bekam, wenn er so vierzehn, fünfzehn Jahre alt war, die einfach dadurch da waren in seiner Umgebung, daß der Mensch selber da war, das waren solche Kräfte, die sich verbinden konnten mit den Vorgängen der physischen Hantierung. Wenn man heute Sauerstoff und Wasserstoff verbindet, verbindet man halt Sauerstoff und Wasserstoff zu Wasser; da verbindet sich nichts, was vom Menschen ausströmt, damit. In jenen alten Zeiten verband sich damit etwas, was vom Menschen ausströmte; da machte der Mensch mit. Da wurden die Verrichtungen des Laboratoriums Magie durch diese Kräfte, die sich beim Menschen im vierzehnten, fünfzehnten Jahre entwickelten.

Aus diesem Grunde mußten die Mysterienpriester die äußeren Verrichtungen geheimhalten, weil diese äußeren Verrichtungen einfach durch die allgemeinen Menscheneigenschaften der damaligen Zeit zu magischen Verrichtungen geworden wären, Magie würde sich überall ausgebreitet haben und wäre selbstverständlich leicht zur sogenannten schwarzen Magie geworden. Dazumal also war es notwendig, über gewisse Dinge der physischen Wissenschaft tiefstes Geheimnis zu breiten, wegen der allgemeinen Menschennatur. Diese Kräfte, die da der Mensch erhalten hat mit dem vierzehnten, fünfzehnten Jahre, die haben sich eben nach und nach verloren, sind fast ganz verschwunden mit dem 15. Jahrhundert. Und damit hängt es auch zusammen, daß Dinge, die vor dem 15. Jahrhundert geschrieben sind, heute gar nicht mehr verstanden werden können, wenn man sie nicht mit Geisteswissenschaft versteht. In dem Augenblicke nämlich, wenn in solchen alten Zeiten der Mensch darangegangen ist, physische Verrichtungen vorzunehmen, wie wir sie heute ganz gewöhnlich im Laboratorium machen, in dem Augenblicke gab der Mensch Veranlassung, daß gewisse luziferische Elementarwesen mitentstanden, konnte wenigstens Veranlassung geben. Und diese luziferischen Elementarwesen waren wirksam, hätten also mitgewirkt im sozialen menschlichen Zusammensein, wenn man die Dinge nicht verborgen gehalten hätte.

Von den Angelegenheiten der wirklichen Menschheitsentwickelung hat ja am allerwenigsten eine solche Zeit wie das Ende des 18. und der Anfang des 19. Jahrhunderts eine blasse Ahnung. Daher ballte sich zusammen alles das, was aus der Ahnungslosigkeit kam, zu solchen Behauptungen wie diese: «Die Wahrheit kennt keine Mysterien, sie gehören alle dem Irrtum und dem Betrüge an.» - Man mußte gewissermaßen die Menschen vor der unmittelbaren Erkenntnis der physischen Geheimnisse bewahren. So, wie man sie bewahren mußte vor den physischen Hantierungen, die heute allgemein im Laboratorium gemacht werden, so mußte man sie zum Beispiel auch bewahren vor der reinen physischen Erkenntnis der Astronomie. Man gab daher das geistige Gegenbild in Form der Mythe, in Form der Sage. Das war eine notwendige Anforderung.

Aber die Zeiten sind recht stark andere geworden. Den luziferischen Elementarwesen, von denen man in solchem Zusammenhange sprechen kann, ist ja die Menschheit heute nicht ausgesetzt. Dafür ist sie gewissen ahrimanischen Elementarwesen sehr stark ausgesetzt. Diese ahrimanischen Elementarwesen entstehen heute mit einer ähnlichen Notwendigkeit, wie die geschilderten luziferischen Elementarwesen im Altertume entstanden sind. Nur entstehen sie in einer ändern Art. Sie entstehen aus ganz ändern Kräften und Impulsen der Menschennatur heraus. Heute gibt es - ich meine jetzt nicht bloß in bezug auf die menschliche Wissenschaft, sondern in bezug auf das soziale Leben, das ja alle Menschen angeht, nicht bloß diejenigen, die zu den sogenannten Gebildeten gehören -, heute gibt es wirksam im sozialen Leben eine große Anzahl von Dingen, die deshalb da sind, weil man gewisse rein technisch-mechanische, physikalische, chemische und ähnliche Gedanken hat, weil man einen gewissen Umfang der physischen Wissenschaft hat. Man kennt heute, benützt heute Maschinen, man benützt ein gewisses maschinelles Vorgehen auch in der Finanzgebarung der Welt. Man denkt mechanisch über die ganze Welt hin. Ich meine jetzt nicht bloß die mechanische Weltanschauung, sondern ich meine das, was jeden Menschen angeht, den einfachsten Bauern in der letzten Alphütte angeht, denn er weiß natürlich nichts von mechanischer Wissenschaft. Aber worinnen er lebt, das ist durchzogen von diesen Gedanken. Darauf kommt es ja an.

Wie im Altertum diese mechanischen, chemischen, physischen Verrichtungen sich mit luziferischer Kraft vermischten, so vermischen sie sich heute, wo sie nicht mehr hintangehalten werden können, mit ahrimanischen Kräften, und zwar durch einen ganz gewissen Umstand. Es ist ein Gesetz, daß alles das, was herstammt aus maschineller, mechanischer, chemischer, physischer Denkweise, in einer eigentümlichen Weise befruchtet werden kann von dem, was aus partieller Menschennatur stammt, in der folgenden Weise: Diese Gedankensummen, die sich auf Chemisches, Physikalisches, Mechanisches, Technisches beziehen, Finanzielles beziehen, die werden heute gedacht von Menschen, welche zum Beispiel - es kommen auch noch andere Dinge in Betracht - noch in nationaler Denkweise drinnen sind; aber damit vertragen sie sich nicht. Denkt man das, was heute physikalisch, mechanisch, chemisch ist, so, daß gleichzeitig dasselbe Hirn, das diese Dinge denkt, von nationaler Gesinnung durchdrungen ist, dann wirkt durch die nationale Gesinnung auf diese Dinge, die man denkt in bezug auf Physikalisches, Chemisches, Mechanisches, Technisches, dann wirkt Ahriman befruchtend, und es entstehen durch die Verbindungen von nationaler Gesinnung mit internationaler physischer Wissenschaft heute ahrimanische Elementarwesenheiten in unserer Umgebung. Denn verträglich sind Gedanken und Verrichtungen, wie sie die heutige Chemie, Physik, Mechanik, Technik, Finanzgebarung, die kommerzielle Gebarung hat, verträglich sind sie nur mit nichtnationaler Denkweise.

Das ist ein bedeutsames Geheimnis, das man kennen muß, wenn man das Gefüge des Lebens in der Gegenwart verstehen will. Es liegt nicht in der Zeitmöglichkeit, diese Dinge auf eine andere Weise hintanzuhalten als durch Erkenntnis. Die alten Mysterienführer suchten durch Sekretierung der Erkenntnisse die Dinge hintanzuhalten. Heute muß das Gegenteil eintreten: durch möglichst weite Verbreitung der entgegengesetzt wirkenden geistigen Erkenntnisse muß das Übel gebannt werden. In dieser Beziehung hat die Menschheit einen vollständigen Umschwung erfahren. Dazumal mußte man durch die Schranken der Mysterien etwas zurückhalten über die physischen Wissenschaften; heute muß man geistige Wissenschaft so viel verbreiten, als möglich ist, weil nur dadurch allmählich dasjenige, was in der Richtung wirkt, die eben geschildert worden ist, ausgetrieben werden kann. Die Menschheit hat ja heute vielfach gar keine Ahnung davon, was es bedeutet, wenn man auf der einen Seite national gesinnt ist und auf der ändern Seite internationale Physik treiben will. Diese Dinge begegnen sich aber in der Menschennatur und befruchten sich in der Menschennatur und führen, wie sie im Altertum geführt haben zu luziferischen Bildungen, in der Gegenwart zu ahrimanischen Bildungen. Die Menschheit hat ja keine andere Alternative, als entweder alles, was Physik, Chemie und dergleichen ist, zu lassen, oder international zu werden in der Denkweise.

Daß es solche Gesetze gibt, die innig zusammenhängen mit dem allgemeinen Leben, das ahnen ja die Menschen der Gegenwart noch nicht. Und doch ist es eine Wahrheit, die unmittelbar an die Türe unserer Gegenwartsentwickelung klopft und eingelassen werden muß zum Heile der Gegenwartsentwickelung. Die dem Menschenfortschritt am meisten feindlichen Mächte widerstreben solchen Dingen gerade und verführen heute die Menschen dazu, die Nationalitätsidee zum besonders radikalen Ausdruck zu bringen. Es müßte schon auf solche Dinge heute hingewiesen werden, denn sie enthalten dasjenige, was wahr ist, und sie sind vielleicht allein in der Lage, weil sie die lautere und wirkliche Wahrheit enthalten, die Menschen zu heilen vor solchem Zeug, wie es gegenwärtig in den Köpfen figuriert." (Lit.: GA 180, S. 48ff)

"Die okkulten Schulen, die da oder dort eingerichtet sind, bewahren solche Dinge aus Gründen, die jetzt nicht erörtert werden sollen, vielfach heute noch, obwohl die Dinge heute notwendigerweise an das Menschenbewußtsein herangebracht werden sollen. Aber seit dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts sind Mittel und Wege gegeben, durch die dasjenige überholt werden kann, was die okkulten Schulen eigentlich vielfach unrechtmäßigerweise zurückhalten. Das hängt zusammen mit dem Ereignis, von dem ich Ihnen gesprochen habe als fallend in den Herbst des Jahres 1879." (Lit.: GA 179, S. 77)

Im Herbst 1879 hat das neue Michael-Zeitalter begonnen.

Als Voraussetzung für die Veröffentlichung grundlegender Wahrheiten der Rosenkreuzer soll Christian Rosenkreutz laut Rudolf Steiner die vorläufige Lösung folgender Probleme durch die äußere Naturwissenschaft bezeichnet haben (Lit.: GA 262, S. 23):

  1. Die Entdeckung der Spektralanalyse, wodurch die materielle Konstitution des Kosmos an den Tag kam.
  2. Die Einführung der materiellen Evolution in die Wissenschaft vom Organischen.
  3. Die Erkenntnis der Tatsache eines anderen als des gewöhnlichen Bewusstseinszustandes durch die Anerkennung des Hypnotismus und der Suggestion.

Literatur

  • Rudolf Steiner: Mysterienwahrheiten und Weihnachtsimpulse, GA 180 (1980), Dritter Vortrag, Dornach, 25. Dezember 1917
  • Rudolf Steiner: Geschichtliche Notwendigkeit und Freiheit. Schicksalseinwirkungen aus der Welt der Toten., GA 179 (1977), Vierter Vortrag, Dornach, 11. Dezember 1917
  • Rudolf Steiner: Die Konstitution der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft und der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft. Der Wiederaufbau des Goetheanum, GA 260a (1987), ISBN 3-7274-2606-3 html
  • Rudolf Steiner, Marie Steiner-von Sivers: Briefwechsel und Dokumente 1901–1925, 2., völlig überarbeitete und erweiterte Auflage, GA 262 (2002)
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
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