Gärung

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Als Gärung wurden ursprünglich alle beispielsweise durch Wallen, Gasbildung, Erwärmung und Zersetzung erkennbaren Veränderungen biotischer Stoffe bezeichnet, bei denen im Gegensatz zur Verwesung kein Fäulnisgeruch entsteht. Dass die Gärung nur in Abwesenheit von Sauerstoff, d. h. unter anaeroben Bedingungen, stattfindet, wurde erst später erkannt. Nach moderner Definition handelt es sich bei einer Gärung um den mikrobiellen Abbau organischer Stoffe zum Zweck der Energiegewinnung ohne Einbeziehung externer Elektronenakzeptoren wie Sauerstoff (O2) oder Nitrat (NO3). Die gewonnene Energie wird in Form von ATP (Adenosintriphosphat) gespeichert, das aus Phosphatresten (Pi) und ADP (Adenosindiphosphat) aufgebaut wird.

Alkoholische Gärung

Die alkoholische Gärung wird schon seit prähistorischen Zeiten zur Herstellung von Brot, Wein und Bier eingesetzt. Sie beruht auf der biokatalytische Wirkung der Hefepilze, durch die Traubenzucker (Glucose, C6H12O6) unter Abspaltung von Kohlendioxid (CO2) in Alkohol (genauer: Ethanol, C2H5OH) umgewandelt wird. Eine Spontangärung erfolgt durch natürlich im Weinberg und im Keller vorkommende Hefearten ohne den Zusatz von speziell gezüchteten Weinhefen[1].

Die Energieausbeute ist damit wesentlich geringer als bei der aeroben Atmung, bei der 30 oder 32 ATP-Moleküle pro Glucose-Molekül gebildet werden.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise