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Elementarproben
Die Elementarproben sind Proben, die der Geistesschüler auf seinem geistigen Schulungsweg bestehen muss. Sie werden in ähnlicher Form in allen alten und neuen Mysterien beschrieben. Entsprechend den vier Elementen gibt es folgende Proben.
Die ersten drei Proben nennt Rudolf Steiner in der gegebenen Reihenfolge in «Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?» (GA 10). Die Erdenprobe, die er dort nicht erwähnt, war die erste Probe im Aufnahmeritual für den ersten Grad der erkenntniskultischen Abteilung der Esoterischen Schule, die er von 1904 - 1914 führte und war mit einem symbolischen Gang durch die Hölle verbunden.
Sehr anschaulich werden die Elementarproben im zweiten Akt von Wolfgang Amadeus Mozarts 1791 uraufgeführter Freimaurer-Oper „Die Zauberflöte“ dargestellt, die Pamina und Tamino bestehen müssen, ehe sie in den Tempel der Isis eintreten dürfen. In dem von Emanuel Schikaneder geschriebenen Libretto heißt es zunächst in der Regieanweisung zum 28. Auftritt [1]:
„Das Theater verwandelt sich in zwey grosse Berge; in dem einen ist ein Wasserfall, worin man sausen und brausen hört; der andre speyt Feuer aus; jeder Berg hat ein durchbrochenes Gegitter, worin man Feuer und Wasser sieht; da, wo das Feuer brennt, muss der Horizont hellroth seyn, und wo das Wasser ist, liegt schwarzer Nebel. Die Scenen sind Felsen, jede Scene schliesst sich mit einer eisernen Thüre. Tamino ist leicht angezogen ohne Sandalien. Zwey schwarz geharnischte Männer führen Tamino herein. Auf ihren Helmen brennt Feuer, sie lesen ihm die transparente Schrift vor, welche auf einer Pyramide geschrieben steht. Diese Pyramide steht in der Mitte ganz in der Höhe nahe am Gegitter.“
Die Geharnischten, die hier als Hüter der Schwelle fungieren, treten Tamino entgegen und verkünden:
Der, welcher wandert diese Strasse voll Beschwerden, |
Tamino ist fest entschlossen, die Prüfung zu wagen. Pamina eilt zu ihm, die Liebe leitet sie. Sie rät Tamino, die Zauberflöte zu ihrer beider Schutz zu spielen. Zuerst ist die Feuerprobe zu bestehen.
„Die Thüren werden nach ihnen zugeschlagen; man sieht Tamino und Pamina wandern; man hört Feuergeprassel, und Windegeheul, manchmal den Ton eines dumpfen Donners, und Wassergeräusch. Tamino bläst seine Flöte; gedämpfte Paucken accompagniren manchmal darunter. Sobald sie vom Feuer heraus kommen, umarmen sie sich, und bleiben in der Mitte.“
Wir wandelten durch Feuergluthen, |
Nun muss die Wasserprobe bestanden werden:
„Tamino bläst; man sieht sie hinunter steigen, und nach einiger Zeit wieder herauf kommen; sogleich öffnet sich eine Thüre; man sieht einen Eingang in einen Tempel, welcher hell beleuchtet ist. Eine feyerliche Stille. Dieser Anblick muss den vollkommensten Glanz darstellen. Sogleich fällt der Chor unter Trompeten und Paucken ein. Zuvor aber ...“
Ihr Götter, welch ein Augenblick!
Triumph, Triumph! du edles Paar! |
Literatur
- Rudolf Steiner: Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?, GA 10 (1993), ISBN 3-7274-0100-1; Tb 600, ISBN 978-3-7274-6001-2 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
- Rudolf Steiner: Zur Geschichte und aus den Inhalten der erkenntniskultischen Abteilung der Esoterischen Schule von 1904 bis 1914, GA 265 (1987), ISBN 3-7274-2650-0 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
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