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Authades

Aus AnthroWiki

Authades (griech. αυθαδες „der Eigen-Willige, Selbstgefällige, Selbstherrliche“, von αὐτός autós „selbst“ und ἡδονή hēdonḗ „Lust, Genuss, Begierde“) entspricht in einigen Versionen des vor allem aus der Pistis Sophia bekannten gnostischen Sophia-Mythos weitgehend dem löwengesichtigen Demiurgen Jaldabaoth, der ein Sohn der Sophia und der Schöpfer und Beherrscher der materiellen Welt ist. Anders als Jaldabaoth steht Authades allerdings hierarchisch etwas höher als Sophia und ist auch nicht ihr Sohn. Eifersüchtig wacht er darüber, dass sich Sophia nicht dem göttlichen Licht zuwendet. Die Archonten, die seine Diener sind, rauben die göttlichen Lichtfunken, schmücken sich selbst damit und gaukeln der Sophia dadurch vor, Wesen der wahren göttlichen Welt zu sein.

„Ich ging hinein in den dreizehnten Aeon und fand die Pistis Sophia unterhalb des dreizehnten Aeons ganz allein und niemand von ihnen bei ihr; sie sass aber an jenem Orte betrübt und trauernd, dass man sie nicht in den dreizehnten Aeon, ihren höheren Ort, aufgenommen hatte; und sie war ferner betrübt wegen der Qualen, welche ihr der Authades zugefügt hatte, der einer von den Dreimalgewaltigen ist. Dieses aber, - wenn ich mit euch wegen ihrer Ausbreitung sprechen werde, so werde ich euch das Mysterium sagen, wie dieses ihr geschehen ist.“

Pistis Sophia: Kapitel 29[1]

„Es geschah nun, da sie den Ort der Höhe pries, hassten sie alle in den zwölf Aeonen befindlichen Archonten, welche unterhalb, weil sie von ihren Mysterien abgelassen hatte, und weil sie gewünscht hatte, zur Hohe zu gehen und über ihnen allen zu sein. Deswegen nun zürnten sie ihr und hassten sie; und der grosse dreimalgewaltige Authades, d. i. der dritte Dreimalgewaltige, der sich im dreizehnten Aeon befindet, dieser, welcher ungehorsam gewesen war, da er das ganze Gereinigte seiner in ihm befindlichen Kraft nicht emaniert noch das Gereinigte seines Lichtes gegeben hatte zu der Zeit, wo die Archonten ihr Gereinigtes gegeben, indem er Herrscher über den ganzen dreizehnten Aeon und die, welche unterhalb von ihm sich befinden, sein wollte. Es geschah nun, als die Archonten der zwölf Aeonen der Pistis Sophia, welche oberhalb von ihnen, zürnten und sie sehr hassten, da schloss sich auch der grosse dreimalgewaltige Authades, von dem ich euch jetzt soeben erzählt habe, den Archonten der zwölf Aeonen an, und auch er zürnte der Pistis Sophia und hasste sie sehr, weil sie zu dem Lichte, welches höher als er ist, zu gehen gedacht hatte. Und er emanierte aus sich eine grosse Kraft mit Löwengesicht, und aus seiner in ihm befindlichen Materie emanierte er eine Menge anderer materieller, sehr gewaltiger Emanationen und sandte sie zu den Örtern unterhalb, zu den Teilen des Chaos, damit sie dort der Pistis Sophia nachstellten und ihre Kraft aus ihr nähmen, weil sie nach der Höhe, welche über ihnen allen, zu gehen gedacht und sie ferner aufgehört hatte, ihr Mysterium zu vollbringen, sondern sie fortwährend trauerte und das Licht, welches sie gesehen, suchte. Und es hassten sie die Archonten, welche verbleiben oder welche verharren, das Mysterium zu vollbringen, und es hassten sie auch alle Wächter, die an den Thoren der Aeonen. Es geschah nun darnach durch das Gebot des ersten Gebotes, dass der grosse dreimalgewaltige Authades, der einer von den drei Dreimalgewaltigen ist, die Sophia im dreizehnten Aeon verfolgte, auf dass sie zu den Teilen unterhalb blicke, damit sie seine Lichtkraft, die mit dem Löwengesicht, an jenem Orte sehe und nach ihr begehre und zu jenem Orte komme, so dass man ihr Licht von ihr nehme.“

Pistis Sophia: Kapitel 30[2]

„Es geschah nun darnach, da blickte sie nach unten und sah seine Lichtkraft in den Teilen unterhalb, und sie hatte nicht gewusst, dass es die (sc. Lichtkraft) von dem dreimalgewaltigen Authades sei, sondern sie dachte, dass sie aus dem Lichte stamme, welches sie von Anfang an in der Höhe gesehen, das aus dem Vorhang des Lichtschatzes stammt. Und sie dachte bei sich: Ich will zu jenem Orte gehen ohne meinen Gepaarten und das Licht nehmen und daraus mir Lichtaeonen schaffen, damit ich imstande bin, zu dem Licht der Lichter, das in der Höhe der Höhen, zu gehen. Indem sie nun dieses dachte, ging sie aus ihrem Orte, dem dreizehnten Aeon, und ging hinab zu den zwölf Aeonen. Es verfolgten sie die Archonten der Aeonen und zürnten ihr, weil sie an Herrlichkeit gedacht hatte. Sie ging aber auch aus den zwölf Aeonen und ging zu den Ortern Chaos und trat hin zu der Lichtkraft mit dem Löwengesicht, um sie zu verschlingen. Es umgaben sie aber alle materiellen Emanationen des Authades, und die grosse Lichtkraft mit dem Löwengesicht verschlang die Lichtkräfte in der Sophia und reinigte ihr Licht und verschlang es, und ihre Materie wurde zum Chaos gestossen, sie wurde zu einem Archon mit Löwengesicht im Chaos, dessen eine Hälfte Feuer und dessen andere Hälfte Finsternis ist, d. i. Jaldabaoth, von dem ich zu euch oftmals geredet habe. Als nun dieses geschehen war, wurde die Sophia gar sehr schwach, und es begann femer jene Lichtkraft mit dem Löwengesicht alle Lichtkräfte aus der Sophia zu nehmen, und alle materiellen Kräfte des Authades umgaben die Sophia zugleich und bedrängten sie.“

Pistis Sophia: Kapitel 31[3]

Als Sophia erkennt, dass sie getäuscht und ins finstere Chaos gelockt wurde, wendet sie sich voller Reue (griech. μετάνοια metanoia wörtlich etwa: „Umkehr des Denkens“) hilfesuchend zurück zum göttlichen Licht.

„Es schrie gar sehr auf die Pistis Sophia und schrie zum. Lichte der Lichter, welches sie von Anfang an gesehen, indem sie an es geglaubt hatte, und sie sagte diese Reue, indem sie also sprach:

1. »O Licht der Lichter, an welches ich von Anfang an geglaubt habe, höre nun jetzt, o Licht, auf meine Reue. Rette mich, o Licht, denn böse Gedanken sind in mir eingegangen.

2. Ich blickte, o Licht, zu den unteren Teilen und sah dort ein Licht, indem ich dachte: Ich will zu jenem Orte gehen, dass ich jenes Licht nehme. Und ich ging und befand mich in der Finsternis, die in dem Chaos unterhalb, und nicht war ich imstande, herauszueilen und zu meinem Orte zu gehen, denn ich wurde von allen Emanationen des Authades bedrängt, und die Kraft mit dem Löwengesicht nahm mein in mir befindliches Licht.

3. Und ich schrie um Hilfe, und nicht ist meine Stimme aus der Finsternis gedrungen, und ich blickte in die Höhe, damit mir das Licht, an welches ich geglaubt hatte, zu Hilfe käme.“

Pistis Sophia: Kapitel 31[4]

Anmerkungen

  1. C. Schmidt: Die Pistis Sophia, S 25f
  2. C. Schmidt: Die Pistis Sophia, S 26f
  3. C. Schmidt: Die Pistis Sophia, S 27f
  4. C. Schmidt: Die Pistis Sophia, S 28f

Literatur

  • Carl Schmidt (Hrsg.): Pistis Sophia - Bücher des Erlösers. Ein gnostisches Originalwerk des dritten Jahrhunderts aus dem Koptischen übersetzt. Leipzig 1905

Weblinks