Antahkarana

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Antaḥkaraṇa (skrt. अन्तःकरण, antaḥkaraṇa n.) ist ein Konzept in der Hindu-Philosophie und bezieht sich auf die Gesamtheit des Geistes, einschließlich des Denkvermögens, des Ich-Gefühls und des Unterscheidungsvermögens. Antaḥ bedeutet "inner" und karaṇa bedeutet "Instrument" oder "Funktion". Daher kann das Wort Antaḥkaraṇa als "inneres Organ", "innere Funktionen" oder "inneres Instrument" verstanden werden.

Es bezieht sich auch auf die vier Funktionen des Geistes, nämlich Manas (Verstand, niederer Geist), Buddhi (Intellekt oder höherer Geist), Chitta (Gedächtnis oder Bewusstsein) und Ahamkara (Ego oder Ich-Macher).[1] Antaḥkaraṇa wird auch als das Bindeglied zwischen dem mittleren und dem höheren Geist, dem reinkarnierenden Teil des Geistes, bezeichnet.[2]

Die vier Funktionen von Antahkarana

In der vedantischen Literatur wird Antaḥkaraṇa als inneres Organ folglich in vier Teile bzw. Funktionen gegliedert:[3][4]

  1. Ahaṃkāra (Ego) - identifiziert den Atman (Selbst) mit dem Körper als 'Ich'. Die Anhaftung oder Identifikation des Ego, auch bekannt als der "Ich-Macher".
  2. Buddhi (Intellekt, Vernunft) - der entscheidungsfähige Teil des Geistes. Der Teil, der in der Lage ist, Wahrheit von Unwahrheit zu unterscheiden und dadurch Weisheit zu ermöglichen.
  3. Manas (Verstand) - der niedere, rationale Teil des Geistes, der mit der äußeren Welt in Verbindung steht und sankalpa (Wille oder Entschluss) kontrolliert. Er ist auch das Vermögen des Zweifels und des Wollens, Sitz des Begehrens und Lenker der Sinnes- und Bewegungsorgane.
  4. Chitta (Gedächtnis, Unterbewusstsein) - jenes Bewusstsein, in dem Eindrücke, Erinnerungen und Erfahrungen gespeichert werden; der Teil, der sich mit Erinnern und Vergessen beschäftigt.

Es gibt drei Bewusstseinszustände:[5]

  1. Jāgrat - Wachzustand
  2. Svapna - Traumzustand
  3. Suśupti - tiefer Schlafzustand

Antaḥkaraṇa ist in den ersten beiden Zuständen aktiv und im dritten Zustand ruhend.

Eine andere Beschreibung besagt, dass Antaḥkaraṇa sich auf den gesamten psychologischen Prozess bezieht, einschließlich des Verstandes und der Emotionen, die, wie oben beschrieben, die Verstandesebenen bilden, die als eine funktionierende Einheit erwähnt werden, in der alle Teile als ein Ganzes zusammenwirken.[6] Wenn man darüber hinaus davon ausgeht, dass diese Gemütsebenen Körper sind, sind sie: Manomayakośa - bezogen auf Manas - der Teil des Geistes, der mit den fünf Sinnen verbunden ist, und auch das Verlangen nach neuen und angenehmen Empfindungen und Emotionen, während Buddhi (Intellekt, Intelligenz, Fähigkeit zu denken), mit Vijñānamayakośa - dem Körper des Bewusstseins, des Wissens, der Intuition und der Erfahrung - verbunden ist.

Antahkarana kann sich auch auf ein Symbol beziehen, das in der Reiki-Heilmethode verwendet wird.

Einzelnachweise

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