Tanach

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Die 24 Bücher des Tanach (TaNaKh)
Tora (Weisung, Lehre)

Bereschit („Im Anfang“)
Schemot („Namen“)
Wajikra („Er rief“)
Bemidbar („In der Wüste“)
Devarim („Worte“)

Nevi’im (Propheten)

Buch Josua
Buch Richter
1. und 2. Buch Samuel
1. und 2. Königsbuch
Jesaja
Jeremia
Ezechiel
Zwölfprophetenbuch

Ketuvim (Schriften)

Buch der Psalmen
Ijob
Buch der Sprichwörter
Buch Rut *
Hoheslied *
Kohelet *
Klagelieder Jeremias *
Buch Ester *
Buch Daniel
Bücher Esra| und Nehemia
1. und 2. Chronikbuch
(* = Die fünf Megillot)

Vollständiger Schriftrollensatz des Tanach

Der Tanach oder Tenach (hebr. תנ״ך), kurz gefasst in das Akronym תנך TNK, ist die hebräischeBibel“. Sie besteht aus den drei Teilen Tora ‚Weisung‘, Nevi’im ‚Propheten‘ und Ketuvim ‚Schriften‘ und umfasst insgesamt 24 in hebräischer Sprache verfasste Bücher, von denen zwei auch längere aramäische Textpassagen enthalten. Das Christentum hat alle 24 Bücher, teilweise in anderer Reihung, in den Bibelkanon des Alten Testaments übernommen.

Die Tora entstand seit der Staatsbildung in Israel und lag schon in vorexilischer Zeit in Teilen als schriftliches Gesetzbuch und Grundlage des Jerusalemer Tempelkults vor. Sie wurde seit etwa 400 v. Chr. in fünf Bücher eingeteilt und bis 250 v. Chr. endgültig fertiggestellt und dann ins Griechische übersetzt und bildete so die Grundlage für die Septuaginta.

Die Schriftbücher der Propheten und das Zwölfprophetenbuch lagen großenteils bis 200 v. Chr. vor. Im um 190 v. Chr. entstandenen Buch Jesus Sirach wird erstmals eine dreiteilige Sammlung heiliger Schriften vorausgesetzt, doch war der dritte Teil damals noch nicht abgeschlossen. Viele der zu den „Schriften“ gezählten Bücher entstanden nach der Rückkehr eines Teils der exilierten Juden seit 539 vor Christus (Esra, Nehemia, Ester, Rut). Von der seit der Makkabäerzeit entstandenen apokalyptischen Literatur wurde nur das um 165 v. Chr. entstandene Buch Daniel in den Kanon aufgenommen, aber den Schriften, nicht den Propheten zugeordnet.[1]

Da sich die hebräische Schrift nicht für die sonst im alten Orient weithin gebräuchlichen Tontafeln eignete, wurden die Texte üblicherweise auf handgefertigten Papyrus-, selten auch auf Leder-Rollen festgehalten, die mit Tinte aus rußigem Olivenöl oder Eisengallustinte beschrieben wurden.

Die ältesten in den Silberrollen von Ketef Hinnom aus dem 7. Jahrhundert v. Chr. erhaltenen Texte des Tanach sind der Aaronitische Segen und ein weiterer Segen. Die ältesten bekannten zusammenhängenden Bibeltexte sind die etwa 250 v. bis 100 n. Chr. entstandenen Schriftrollen vom Toten Meer, die die meisten Bücher der ersten beiden Hauptteile enthalten. Zu den ältesten sicher datierbaren Fragmenten gehören 4Q52 (4QSamb) und 4Q17 (4QExod-Lev). Ab dem 1. Jahrhundert löste allmählich Pergament den Papyrus ab, wodurch mehrere umfangreiche Schriftrollen zu einem „Kodex“ gebündelt werden konnten.

Im Gottesdienst des Judentums wird der Tanach auch als Miqra hebr. מִקְרָא‎ („Lesung“) oder nach seinem wichtigsten ersten Hauptteil als Tora bezeichnet.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Erich Zenger: Einleitung in das Alte Testament. 6. Auflage, Kohlhammer, Stuttgart 2006, S. 23

Weblinks

Commons: Tanach - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema
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