Lebensäther: Unterschied zwischen den Versionen

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Der '''Lebensäther''' (auch [[Wortäther]], [[Sanskrit|skrt.]] [[Prana]], von [[Rudolf Steiner]] gelegentlich auch als [[Atom|atomistischer]] [[Äther]] bezeichnet) ist der höchste [[ätherisch]]e Zustand. Er ist erst während der [[Erdenentwicklung]] zusammen mit dem festen [[Erdelement]] entstanden. Mit dem Lebensäther verbunden ist das, was man in der [[Urpersien|persischen Überlieferung]] [[Honover]] genannt hat, und was im [[Johannes-Evangelium]] als [[Logos]] bezeichnet wird - das schaffende [[Weltenwort]].
Der '''Lebensäther''' (auch [[Wortäther]], [[Sanskrit|skrt.]] [[Prana]], von [[Rudolf Steiner]] gelegentlich auch als [[Atom|atomistischer]] [[Äther]] bezeichnet) ist der höchste [[ätherisch]]e Zustand. Er ist erst während der [[Erdenentwicklung]] zusammen mit dem festen [[Erdelement]] entstanden. Heute wirkt er gestaltend durch alle [[Elemente]] bis in das Erdelement herunter. Er prägt das [[Mineral]]ische dem [[Organismus]] ein und kann ihn bis zu mineralisch-festen [[Form]]en weiterbilden, wie es insbesonders im [[Knochensystem]] geschieht.
 
Mit dem Lebensäther verbunden ist das, was man in der [[Urpersien|persischen Überlieferung]] [[Honover]] genannt hat, und was im [[Johannes-Evangelium]] als [[Logos]] bezeichnet wird - das schaffende [[Weltenwort]].


Der Lebensäther zeigt sich nicht unmittelbar der [[Sinnliche Wahrnehmung|sinnlichen Wahrnehmung]], sondern nur indirekt durch seine gestaltenden Wirkungen in allem Lebendigen. Von unseren ''äußeren'' [[Sinne]]n entspricht ihm allerdings der [[Geruchssinn]], durch den er sich indirekt offenbart. In unserem ''inneren'' Erleben ist es der Lebensäther, der unseren Gedanken ihren inneren Sinn gibt.
Der Lebensäther zeigt sich nicht unmittelbar der [[Sinnliche Wahrnehmung|sinnlichen Wahrnehmung]], sondern nur indirekt durch seine gestaltenden Wirkungen in allem Lebendigen. Von unseren ''äußeren'' [[Sinne]]n entspricht ihm allerdings der [[Geruchssinn]], durch den er sich indirekt offenbart. In unserem ''inneren'' Erleben ist es der Lebensäther, der unseren Gedanken ihren inneren Sinn gibt.


Während der [[Mensch]] in der [[Wahrnehmung]] den [[Lichtäther]] (vgl. -> [[Farbwahrnehmungsprozeß]]) und den [[Wärmeäther]] abtötet, kann er den [[Klangäther]] und den Lebensäther nicht töten. Das ist mit den Worten der [[Genesis]] gemeint, dass der Mensch, nach dem er vom [[Baum der Erkenntnis]] gegessen hatte, nicht auch noch vom [[Baum des Lebens]] soll.
Während der [[Mensch]] in der [[Wahrnehmung]] den [[Lichtäther]] (vgl. [[Farbwahrnehmungsprozeß]]) und den [[Wärmeäther]] abtötet, kann er den [[Klangäther]] und den Lebensäther nicht töten. Das ist mit den Worten der [[Genesis]] gemeint, dass der Mensch, nach dem er vom [[Baum der Erkenntnis]] gegessen hatte, nicht auch noch vom [[Baum des Lebens]] soll.


Bedeutsam ist der Lebensäther für das [[Leben zwischen Tod und neuer Geburt|Leben des Menschen nach dem Tod]], denn das [[Lebenspanorama]], das der Mensch kurz nach dem Tod als Rückschau auf sein vergangenes Erdenleben erlebt, wird in den Welten-Lebensäther eingetragen, so dass der Mensch zwischen Tod und neuer Geburt stets den Rückblick auf sein letztes irdisches Leben haben kann:
Bedeutsam ist der Lebensäther für das [[Leben zwischen Tod und neuer Geburt|Leben des Menschen nach dem Tod]], denn das [[Lebenspanorama]], das der Mensch kurz nach dem Tod als Rückschau auf sein vergangenes Erdenleben erlebt, wird in den Welten-Lebensäther eingetragen, so dass der Mensch zwischen Tod und neuer Geburt stets den Rückblick auf sein letztes irdisches Leben haben kann:


:"Und wir nehmen einen Extrakt aus unserem [[Ätherleib]]e mit ..., damit wir immer eine Verbindung herstellen können zwischen uns selbst und diesem in den allgemeinen Lebensäther eingetragenen Lebenstableau." {{lit|GA 133, S 137}}
{{GZ|Und wir nehmen einen Extrakt aus unserem [[Ätherleib]]e mit ..., damit wir immer eine Verbindung herstellen können zwischen uns selbst und diesem in den allgemeinen Lebensäther eingetragenen Lebenstableau.|133|137}}


Der Lebensäther steht damit auch in engem Zusammenhang mit dem [[Weltengedächtnis]] überhaupt, mit der [[Akasha-Chronik]].
Der Lebensäther steht damit auch in engem Zusammenhang mit dem [[Weltengedächtnis]] überhaupt, mit der [[Akasha-Chronik]].
== Gegenwärtige Trennung von Lebensäther und Erdelement ==
{{GZ|Es fand ein enges
Zusammenwirken des Lebensäthers mit dem erdartigen, also mit dem
festen Elemente im Menschen während der griechisch-lateinischen Entwickelung
bis ins 15. Jahrhundert statt. Und die Eigentümlichkeit des
gegenwärtigen Menschen besteht darinnen, daß eine Lockerung eintritt
zwischen dem Lebensäther und dem erdartigen Elemente. Also eine
Lockerung tritt ein. Der Lebensäther beim heutigen Menschen ist nicht
mehr so fest verbunden mit dem erdartigen Elemente, als er verbunden
war mit diesem während der griechisch-lateinischen Kulturepoche.
[[Datei:GA171_245.gif|center|300px|Zeichnung aus GA 171, S 245]]
[...] Dadurch aber wird es herbeigeführt, daß
die Erlebnisse vermöge des erdartigen Elementes bedingen das reine
Hinschauen auf die äußere Welt. Gerade weil das erdartige Element
herausgelockert wird, wird das Hinschauen auf die durch Hypothese
ungetrübten Urphänomene ermöglicht. Und weil der Lebensäther sich
absondert, wird in diesem abgesonderten Lebensäther erlebt werden
können dasjenige, was den Menschen durchdringt mit Imaginationen,
die da wurzeln in der übersinnlichen Welt. Gerade durch diese Lockerung
ist dies der Fall.|171|244f}}


==Literatur==
==Literatur==
#Rudolf Steiner: ''Der irdische und der kosmische Mensch'', [[GA 133]] (1964), Achter Vortrag, Berlin, 18. Juni 1912
* [[Rudolf Steiner]]: ''Der irdische und der kosmische Mensch'', [[GA 133]] (1989), ISBN 3-7274-1330-1 {{Vorträge|133}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Innere Entwicklungsimpulse der Menschheit. Goethe und die Krisis des neunzehnten Jahrhunderts'', [[GA 171]] (1984), ISBN 3-7274-1710-2 {{Vorträge|171}}


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[[Kategorie:Grundbegriffe]]
[[Kategorie:Lebensäther|!]]
[[en:Life ether]]

Version vom 4. Juli 2022, 14:39 Uhr

Der Lebensäther (auch Wortäther, skrt. Prana, von Rudolf Steiner gelegentlich auch als atomistischer Äther bezeichnet) ist der höchste ätherische Zustand. Er ist erst während der Erdenentwicklung zusammen mit dem festen Erdelement entstanden. Heute wirkt er gestaltend durch alle Elemente bis in das Erdelement herunter. Er prägt das Mineralische dem Organismus ein und kann ihn bis zu mineralisch-festen Formen weiterbilden, wie es insbesonders im Knochensystem geschieht.

Mit dem Lebensäther verbunden ist das, was man in der persischen Überlieferung Honover genannt hat, und was im Johannes-Evangelium als Logos bezeichnet wird - das schaffende Weltenwort.

Der Lebensäther zeigt sich nicht unmittelbar der sinnlichen Wahrnehmung, sondern nur indirekt durch seine gestaltenden Wirkungen in allem Lebendigen. Von unseren äußeren Sinnen entspricht ihm allerdings der Geruchssinn, durch den er sich indirekt offenbart. In unserem inneren Erleben ist es der Lebensäther, der unseren Gedanken ihren inneren Sinn gibt.

Während der Mensch in der Wahrnehmung den Lichtäther (vgl. → Farbwahrnehmungsprozeß) und den Wärmeäther abtötet, kann er den Klangäther und den Lebensäther nicht töten. Das ist mit den Worten der Genesis gemeint, dass der Mensch, nach dem er vom Baum der Erkenntnis gegessen hatte, nicht auch noch vom Baum des Lebens soll.

Bedeutsam ist der Lebensäther für das Leben des Menschen nach dem Tod, denn das Lebenspanorama, das der Mensch kurz nach dem Tod als Rückschau auf sein vergangenes Erdenleben erlebt, wird in den Welten-Lebensäther eingetragen, so dass der Mensch zwischen Tod und neuer Geburt stets den Rückblick auf sein letztes irdisches Leben haben kann:

„Und wir nehmen einen Extrakt aus unserem Ätherleibe mit ..., damit wir immer eine Verbindung herstellen können zwischen uns selbst und diesem in den allgemeinen Lebensäther eingetragenen Lebenstableau.“ (Lit.:GA 133, S. 137)

Der Lebensäther steht damit auch in engem Zusammenhang mit dem Weltengedächtnis überhaupt, mit der Akasha-Chronik.

Gegenwärtige Trennung von Lebensäther und Erdelement

„Es fand ein enges Zusammenwirken des Lebensäthers mit dem erdartigen, also mit dem festen Elemente im Menschen während der griechisch-lateinischen Entwickelung bis ins 15. Jahrhundert statt. Und die Eigentümlichkeit des gegenwärtigen Menschen besteht darinnen, daß eine Lockerung eintritt zwischen dem Lebensäther und dem erdartigen Elemente. Also eine Lockerung tritt ein. Der Lebensäther beim heutigen Menschen ist nicht mehr so fest verbunden mit dem erdartigen Elemente, als er verbunden war mit diesem während der griechisch-lateinischen Kulturepoche.

Zeichnung aus GA 171, S 245
Zeichnung aus GA 171, S 245

[...] Dadurch aber wird es herbeigeführt, daß die Erlebnisse vermöge des erdartigen Elementes bedingen das reine Hinschauen auf die äußere Welt. Gerade weil das erdartige Element herausgelockert wird, wird das Hinschauen auf die durch Hypothese ungetrübten Urphänomene ermöglicht. Und weil der Lebensäther sich absondert, wird in diesem abgesonderten Lebensäther erlebt werden können dasjenige, was den Menschen durchdringt mit Imaginationen, die da wurzeln in der übersinnlichen Welt. Gerade durch diese Lockerung ist dies der Fall.“ (Lit.:GA 171, S. 244f)

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.