Erde (Planet): Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Erde''' ({{ahd|erda}}; {{HeS|‏הָאָרֶץ|ha-Aretz}} „Erde, Land“; astronomisches Zeichen: <big>{{Unicode|♁}}</big> oder <math>\oplus</math>) ist aus [[Heliozentrisches System|heliozentrischer]] Sicht der [[dichte]]ste, fünftgrößte und der [[Sonne]] drittnächste [[Planet]] unseres [[Sonnensystem]]s. Zusammen mit den anderen [[Planet]]en ist sie aus [[geisteswissenschaft]]licher Sicht die vierte Verkörperung unseres [[Planetensystem]]s, die aus dem ihr vorangegangenen [[Alter Mond|alten Mond]] nach dem Durchgang durch ein rein geistiges [[Pralaya]] entstanden ist.  
Die '''Erde''' ({{ahd|erda}}; {{HeS|‏הָאָרֶץ|ha-Aretz}} „Erde, Land“; astronomisches Zeichen: <big>{{Unicode|♁}}</big> oder <math>\oplus</math>) ist aus [[Heliozentrisches System|heliozentrischer]] Sicht der [[dichte]]ste, fünftgrößte und der [[Sonne]] drittnächste [[Planet]] unseres [[Sonnensystem]]s. Zusammen mit den anderen [[Planet]]en ist sie aus [[geisteswissenschaft]]licher Sicht die vierte Verkörperung unseres [[Planetensystem]]s, die aus dem ihr vorangegangenen [[Alter Mond|alten Mond]] nach dem Durchgang durch ein rein geistiges [[Pralaya]] entstanden ist.  


Die Erde ist der Schauplatz der [[Menschheitsentwicklung]] und der mit ihr verbundenen [[Naturreiche]]. In der [[Mythologie]] wird die Erde vielfach als lebendiges und lebensspendendes [[weiblich]]-[[mütterlich]]es Wesen angesehen und etwa als [[Mutter Erde]], [[Erdmutter]], [[Magna Mater]] (Große Mutter) oder [[Gaia (Mythologie)|Gaia]] angesprochen<ref name=Zerling>[[Wikipedia:Manfred Kurt Ehmer|Manfred Kurt Ehmer]]: ''Göttin Erde: Kult und Mythos der Mutter Erde; ein Beitrag zur Ökosophie der Zukunft.'' Zerling, Berlin 1994, ISBN 3-88468-058-7</ref>. Da die Erdoberfläche zu rund 2/3 mit [[Wasser]] bedeckt ist und deshalb vom Weltall gesehen überwiegend [[blau]] erscheint, heißt sie seit dem Zeitalter der [[w:Bemannte Raumfahrt|bemannten Raumfahrt]] auch '''Blauer Planet'''.
Die Erde ist der Schauplatz der [[Menschheitsentwicklung]] und der mit ihr verbundenen [[Naturreiche]]. In der [[Mythologie]] wird die Erde vielfach als lebendiges und lebensspendendes [[weiblich]]-[[mütterlich]]es Wesen angesehen und etwa als [[Mutter Erde]], [[Erdmutter]], [[Magna Mater]] (Große Mutter) oder [[Gaia (Mythologie)|Gaia]] angesprochen<ref name=Zerling>[[Wikipedia:Manfred Kurt Ehmer|Manfred Kurt Ehmer]]: ''Göttin Erde: Kult und Mythos der Mutter Erde; ein Beitrag zur Ökosophie der Zukunft.'' Zerling, Berlin 1994, ISBN 3-88468-058-7</ref>. Da die Erdoberfläche zu rund 2/3 mit [[Wasser]] bedeckt ist und deshalb vom Weltall gesehen überwiegend [[blau]] erscheint, heißt sie seit dem Zeitalter der [[Bemannte Raumfahrt|bemannten Raumfahrt]] auch '''Blauer Planet'''.


Nach [[Rudolf Steiner]] ist das Ziel der [[#Erdentwicklung|Erdentwicklung]], der [[Kosmos der Liebe]] zu werden, denn ihre geistige Mission ist es, die [[Liebe]] in die Welt zu bringen. Sie bedarf dazu des [[Mensch]]en, der hier sein eigenständiges [[Ich]] entwickelt. Denn Träger der Liebe kann nur ein [[Wesen]] sein, dass sich aus [[Freiheit|freiem Willen]] selbst zu verschenken vermag. Die Voraussetzungen dazu wurden durch die [[Inkarnation]] des [[Christus]] auf Erden und das [[Mysterium von Golgatha]] geschaffen.
Nach [[Rudolf Steiner]] ist das Ziel der [[#Erdentwicklung|Erdentwicklung]], der [[Kosmos der Liebe]] zu werden, denn ihre geistige Mission ist es, die [[Liebe]] in die Welt zu bringen. Sie bedarf dazu des [[Mensch]]en, der hier sein eigenständiges [[Ich]] entwickelt. Denn Träger der Liebe kann nur ein [[Wesen]] sein, dass sich aus [[Freiheit|freiem Willen]] selbst zu verschenken vermag. Die Voraussetzungen dazu wurden durch die [[Inkarnation]] des [[Christus]] auf Erden und das [[Mysterium von Golgatha]] geschaffen.

Version vom 6. August 2019, 23:28 Uhr

Erde  
Blue Marble, die Erde als Blauer Planet, aufgenommen von Apollo 17 am 7. Dezember 1972
Eigenschaften des Orbits[1]
Große Halbachse AE
(149,6 Mio. km)
Perihel – Aphel 0,983 – 1,017 AE
Exzentrizität 0,0167
Neigung der Bahnebene 0°
Siderische Umlaufzeit 365,256 d
Mittlere Orbitalgeschwindigkeit 29,78 km/s
Physikalische Eigenschaften[1]
Äquatordurchmesser* 12.756,32[2] km
Poldurchmesser* 12.713,55[2] km
Masse 5,974 · 1024 kg
Mittlere Dichte 5,515 g/cm3
Fallbeschleunigung* 9,80665 m/s2
Fluchtgeschwindigkeit 11,186 km/s
Rotationsperiode 23 h 56 min 4,1 s
Neigung der Rotationsachse 23,44°
Geometrische Albedo 0,367
Eigenschaften der Atmosphäre
Druck* 1,014[1] bar
Temperatur*
Min. – Mittel – Max.
184 K (−89 °C)
288 K (+15 °C)
331 K (+58 °C)
Hauptbestandteile
*bezogen auf das Nullniveau des Planeten
Sonstiges
Monde Mond
v. l. n. r.: Größenvergleich zwischen Sonnenrand, Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun (maßstabsgerechte Fotomontage der Größen, jedoch nicht der Abstände)
Die Erde
Der Mond von der Erde aus gesehen.
Größenvergleich von Erde und Mond.

Die Erde (ahd. erda; hebr. ‏הָאָרֶץ ha-Aretz „Erde, Land“; astronomisches Zeichen: oder ) ist aus heliozentrischer Sicht der dichteste, fünftgrößte und der Sonne drittnächste Planet unseres Sonnensystems. Zusammen mit den anderen Planeten ist sie aus geisteswissenschaftlicher Sicht die vierte Verkörperung unseres Planetensystems, die aus dem ihr vorangegangenen alten Mond nach dem Durchgang durch ein rein geistiges Pralaya entstanden ist.

Die Erde ist der Schauplatz der Menschheitsentwicklung und der mit ihr verbundenen Naturreiche. In der Mythologie wird die Erde vielfach als lebendiges und lebensspendendes weiblich-mütterliches Wesen angesehen und etwa als Mutter Erde, Erdmutter, Magna Mater (Große Mutter) oder Gaia angesprochen[4]. Da die Erdoberfläche zu rund 2/3 mit Wasser bedeckt ist und deshalb vom Weltall gesehen überwiegend blau erscheint, heißt sie seit dem Zeitalter der bemannten Raumfahrt auch Blauer Planet.

Nach Rudolf Steiner ist das Ziel der Erdentwicklung, der Kosmos der Liebe zu werden, denn ihre geistige Mission ist es, die Liebe in die Welt zu bringen. Sie bedarf dazu des Menschen, der hier sein eigenständiges Ich entwickelt. Denn Träger der Liebe kann nur ein Wesen sein, dass sich aus freiem Willen selbst zu verschenken vermag. Die Voraussetzungen dazu wurden durch die Inkarnation des Christus auf Erden und das Mysterium von Golgatha geschaffen.

Der Erdentwicklung wird als fünfte planetarische Weltentwicklungsstufe der neue Jupiter folgen, der in der Apokalypse des Johannes als Neues Jerusalem bezeichnet wird.

Die Erde als Schöpfung der Elohim

Die gesamte Erdentwicklung steht unter der Herrschaft der Geister der Form, der Elohim, von denen im Schöpfungsbericht der Genesis gesprochen wird. Zu Beginn des ersten Schöpfungstags wird der Himmel (hebr. שמים Schamajim „Himmlische Wasser“, mit Artikel: hebr. השמים ha-Schamajim) von der Erde getrennt. Nach Rudolf Steiner wird damit primär auf die Trennung der Erde von der Sonne hingewiesen.:

„Im Urbeginn schufen die Elohim den Himmel und die Erde.
hebr. בְּרֵאשִׁ֖ית בָּרָ֣א אֱלֹהִ֑ים אֵ֥ת הַשָּׁמַ֖יִם וְאֵ֥ת הָאָֽרֶץ׃
Bereschit bara Älohim et ha-Schamajim we'et ha-Áräz

Genesis: 1 Mos 1,1 LUT

Vorangegangene und nachfolgende Weltentwicklungsstufen

Damit die Erde ihre Mission erfüllen kann, war eine lange Vorbereitung nötig. Die Erde hat im Zuge der planetarischen Weltentwicklungsstufen bereits drei frühere Verkörperungen durchgemacht, ehe sie in ihrer heutigen Form in das äußere Dasein getreten ist. Diese früheren Verkörperungen der Erde, die nicht mit den gleichnamigen gegenwärtigen Himmelskörpern verwechselt werden dürfen, werden nach anthroposophischer Terminologie bezeichnet als: alter Saturn, alte Sonne und alter Mond. Der Erdentwicklung werden drei weitere Weltentwicklungsstufen folgen: der neue Jupiter, die neue Venus und der Vulkan. Auf diesen wird sich der Mensch zu noch höheren Entwicklungsstufen erheben können.

Die Erdensphäre

Hauptartikel: Erdensphäre

Als Erdensphäre oder Erdsphäre kann im weitesten Sinn jede zur Erde gehörige Sphäre bezeichnet werden, die als annähernd kugelförmig gedachter Bereich den Erdmittelpunkt umgibt - auch weit über die feste, mineralische Erde hinaus. Im äußeren geophysikalischen Sinn kann es sich dabei etwa um die Atmosphäre, Hydrosphäre, Kryosphäre, Biosphäre und Lithosphäre (deren oberster Teil die Pedosphäre ist) handeln oder um die aus konzentrischen Schalen aufgebaute feste bzw. plastische Erde, die auch als Geosphäre bezeichnet wird und nach gegenwärtiger Ansicht aus dem inneren und äußeren Erdkern, dem Erdmantel und der Erdkruste besteht.

Im anthroposophisch erweiterten Sinn gehören gehören zur Erdensphäre auch alle nur geistig wahrnehmbaren Sphären, die unmittelbar mit unserer Erde zusammenhängen. Dazu zählen u.a. die neun Schichten des Erdinneren, wie sie etwa Dante Alighieri in seiner «Göttlichen Komödie» in mit den neun Kreisen der Hölle schildert. Weiters sind auch die Äthersphäre und die Astralsphäre der Erde zu nennen, aus deren Kräften der Ätherleib und der Astralleib des irdisch verkörperten Mensch entnommen wird. Der Geist der Erde umfasst die Gesamtheit aller geistigen Wesen, die sich mit der Erde verbunden haben. In ihrem Zentrum steht der Christus selbst, der sich durch das Mysterium von Golgatha ganz mit der Erd- und Menschheitsentwicklung verbunden hat.

Die Erdentwicklung

Zu Beginn der Erdentwicklung wurden diese alten planetarischen Zustände in abgekürzter Form wiederholt. Zwischen den einzelnen Wiederholungen zog sich die Erde immer wieder aus der äußeren physischen Erscheinung zunächst in ein seelisches und dann in ein rein geistiges Dasein, ein sog. kleines Pralaya, zurück. Nach und nach wurde so die heutige Gestalt unseres Planetensystems herausgebildet:

  • In der 1. Runde des Erdendaseins wiederholte sich der alte Saturnzustand. Der physische Leib und die darin damals bereits veranlagten Sinnesorgane wurden dadurch reif für die Aufnahme des Ich gemacht. In dieser Zeit spalteten sich zunächst Uranus und dann der heutige Saturn von dem ursprünglich einheitlichen Himmelskörper ab.
  • In der 2. Runde wurde das alte Sonnendasein wiederholt und dadurch der Ätherleib und im physischen Leib die Drüsenorgane für die Ich-Entwicklung vorbeitet. Damals entstand der heutige Jupiter als eigenständiger Planet.
  • In der 3. Runde wiederholte sich der frühere Mondenzustand, um den Astralleib und das Nervensystem auf die Durchdringung mit der Ich-Kraft vorzubereiten. Der Mars wurde damals aus dem Gebilde, in dem noch Sonne, Mond und Erde vereinigt waren, ausgeschieden.
  • Erst in der 4. Runde, als die Erde aus dem Pralaya wieder in die physische Erscheinung getreten war, begann die eigentliche Erdentwicklung im engeren Sinn. Sie entfaltet sich in sieben Hauptzeitaltern oder Wurzelrassen. Im ersten Hauptzeitalter, der polarischen Zeit, waren alle Kräfte wieder in einem einzigen Himmelskörper vereinigt. Erst in der nächsten Epoche, der hyperboräischen Zeit, löste sich die Sonne aus dem gemeinsamen Gebilde heraus und dann auch Venus und Merkur. Etwa hier, wo sich Sonne und Erde voneinander trennten, setzen die Schilderungen der biblischen Schöpfungsgeschichte ein. Die Erde blieb vorerst noch mit dem Mond vereint. Erst als sich in der darauf folgenden lemurischen Zeit auch noch der Mond aus der Erde herauslöste, begann sich das Mineralreich (das gläserne Meer in der Bildersprache der Apokalypse) in Form der ersten Kristalle herauszubilden; bis dahin war die Erde noch in einem feuerflüssigen Zustand. Zu dieser Zeit betrat auch der Mensch erstmals in physischer Gestalt die Erde. Als sich Sonne und Mond von der Erde trennten, kam es auch zum sog. Marsdurchgang, bei dem der Mars in ätherischer Gestalt die Erde durchquerte. Dadurch kam das Eisen in die Erde und es wurde dem Menschen möglich, die Verstandesseele zu entwickeln. Auf die lemurische Epoche folgte die atlantische Zeit und schließlich die nachatlantische Zeit, in der wir jetzt immer noch stehen. Sie gliedert sich in sieben Kulturepochen. Unser gegenwärtiges Bewusstseinsseelenzeitalter ist die fünfte Epoche. Nach Ende der siebenten Epoche werden noch zwei weitere Wurzelrassen der unsern folgen, ehe sich die Erde wieder ins Pralaya zurückzieht. Dann wird auch ein Merkurdurchgang stattfinden, bei der der ätherische Merkur die dann bereits im astralen Zustand befindliche Erde durchdringen wird. Die Merkurkräfte sind aber schon seit der Mitte der atlantischen Zeit wirksam; durch ihren Einfluss kam das Quecksilber auf die Erde und der Mensch konnte die Bewusstseinsseele entwickeln (Lit.: GA 89, S. 73ff).
  • Es werden im Zuge der Erdentwicklung noch drei weitere Runden durchgemacht werden, in denen künftige Entwicklungszustände der Erde andeutungsweise vorausgenommen und dadurch vorbereitet werden.

Wie alle Himmelskörper ist auch die Erde in Wahrheit nicht nur jener physische Körper, den wir mit den Sinnen wahrnehmen, sondern ein lebendiges, beseeltes geistiges Wesen. Sie hat einen Ätherleib und einen Astralleib, die hellsichtig in der Aura der Erde gesehen werden können und deren äußerer Ausdruck in der Natur die Pflanzen und Tiere sind. Die Erde verfügt auch wie der einzelne Mensch über ein Ich, das der Geist der Erde ist. Mit dem Mysterium von Golgatha veränderte sich die Erdenaura schlagartig und der Christus wurde der Geist der Erde und die ganze Erde ist nun sein äußerer Leib. Darum sind die Worte des Johannes-Evangeliums wörtlich zu nehmen:

«Der mein Brot ißt, tritt mich mit Füßen.» Joh 13,18

Die Aura der Erde

Hauptartikel: Erdenaura

Die Aura der Erde glimmt im Osten bläulich-violett und brennt und sprüht im Westen rötlich-gelb. Dazwischen liegt ein grüner Gürtel. Durch das Mysterium von Golgatha ist eine bedetsame Veränderung eingetreten. In der bläulichen Osthäfte, genau dort, wo Jerusalem liegt, leuchtete mit dem Kreuzestod Christi ein Goldstern auf, von dem die Bildung des Neuen Jerusalems ausgeht.

„Wir bekommen ein Bild von der Erde, wenn wir uns vorstellen: eine im Weltenraume schwebende Kugel, die von der einen Seite bläulich-violettlich glimmt, nach der andern Seite rötlich-gelblich brennt, sprüht; und dazwischen ist ein grüner Gürtel. Bildliche Vorstellungen tragen den Menschen allmählich hinüber in die geistige Welt. Darauf kommt es an. Man ist natürlich genötigt, solche bildliche Vorstellungen hinzustellen, wenn man im Ernste von den geistigen Welten spricht, und es ist weiter nötig, daß nicht nur geglaubt werde, es handle sich bei solchen bildlichen Vorstellungen um irgendwelche Erdichtungen, sondern man ist darauf angewiesen, daß etwas daraus gemacht werde. - Fassen wir noch einmal ins Auge: die bläulich-violettlich glimmende Osterde, die rötlich-gelblich sprühende Westerde. Aber da kommen noch verschiedene Differenzierungen hinein. Wenn der Tote in unserem gegenwärtigen Zeitenzyklus gewisse Punkte betrachtet, dann bekommt er von der Stätte aus, die hier auf der Erde dadurch signiert ist, daß es Palästina, daß es Jerusalem ist, mitten aus dem Bläulich-Violettlichen heraus etwas von goldigem Gebilde, von goldigem Kristallgebilde zu schauen, das sich dann belebt: das ist Jerusalem, vom Geiste aus gesehen! Das ist das, was auch in der Apokalypse - indem ich von Imaginationen spreche - als «himmlisches Jerusalem» hineinspielt. Das sind keine ausgedachten Dinge, das sind Dinge, die geschaut werden können. Geistig betrachtet war es mit dem Mysterium von Golgatha so, wie man es bei der physischen Betrachtung erleben kann, wenn heute der Astronom sein Fernrohr in den Weltenraum hinausrichtet und dann schaut, was ihn in Verwunderung versetzt, wie zum Beispiel das Aufleuchten von Sternen. Geistig, vom Weltenall aus betrachtet, war das Ereignis von Golgatha das Aufleuchten eines Goldsternes in der blauen Erdenaura der Osthälfte der Erde. Da haben Sie die Imagination für das, was ich vorgestern am Schlüsse entwickelt habe. Es handelt sich wirklich darum, daß man durch solche Imaginationen sich wiederum Vorstellungen vom Weltenall verschafft, welche die Menschenseele in den Geist dieses Weltenalls fühlend hineinstellen.“ (Lit.:GA 181, S. 174f)

„Woher stammt das Blauviolette auf der einen Seite der Erdenaura? Wenn man diese Seite der Erdenkugel sieht, so verschwindet das Physische der Erde, von außen gesehen; es wird mehr die Lichtaura durchsichtig, und das Dunkle der Erde verschwindet. Das macht das Blau, was da durchschaut. Sie können sich die Erscheinung aus der Goetheschen Farbenlehre erklären. Weil aber das Innere der Erde heraufsprüht aus der Westhälfte, so heraufsprüht, daß da wahr ist, was ich vorgestern geschildert habe: In Amerika ist der Mensch vom Unterirdischen bestimmt, von dem, was unter der Erde ist, deshalb strahlt und sprüht auch das Innere der Erde wie ein rot-gelber Schimmer, wie ein rötlich-gelbes Sprühfeuer in das Weltenall hinaus.“ (S. 176)

Der Mensch als vierte Hierarchie

Die Erde bei Tag (2002)
Die Erde bei Nacht (2007)

Auf der alten Sonne wurden Licht und Luft durch die Wesenheiten der zweiten Hierarchie gebildet. Gegenüber dem Licht wirkte die Luft wie dessen Schatten, wie ein Finsternis tragendes Element. Während der alten Mondentwicklung verwoben die Angeloi, Archangeloi und Archai, also die dritte Hierarchie, Licht und Finsternis ineinander. Dadurch entstanden einerseits die Farben, anderseits das Wasserelement. In beiden wirkt gestaltend der Klangäther. Durch den Menschen als vierte Hierarchie - gemeint ist hier der ursprüngliche Mensch vor dem Sündenfall - kommt das Leben bzw. der Lebensäther dazu, aber auch das feste, kristalline Erdelement.

"Und nun kommt die vierte Hierarchie. Ich erzähle jetzt so, wie man im 12., 13. Jahrhundert gedacht hat. Nun kommt die vierte Hierarchie. Wir sprechen gar nicht von ihr, aber im 12., 13. Jahrhundert hat man noch von dieser vierten Hierarchie sehr wohl gesprochen. Was ist diese vierte Hierarchie? Das ist der Mensch. Der Mensch selber ist die vierte Hierarchie. Aber beileibe nicht das hat man verstanden unter dieser vierten Hierarchie, was jetzt als zweibeiniges, alterndes, so höchst sonderbares Wesen herumgeht in der Welt, denn dem eigentlich Wissenden ist dazumal gerade der gegenwärtige Mensch als ein sonderbares Wesen vorgekommen. Sie haben gesprochen von dem ursprünglichen Menschen vor dem Sündenfall, der noch durchaus in einer solchen Form vorhanden war, daß er ebenso Macht über die Erde hatte, wie Angeloi, Archangeloi, Archai Macht über das Mondendasein, wie die zweite Hierarchie Macht über das Sonnendasein, die erste Hierarchie Macht über das Saturndasein hatte. Man sprach von dem Menschen in seinem ursprünglichen irdischen Dasein und konnte da von dem Menschen als der vierten Hierarchie sprechen. Und mit dieser vierten Hierarchie kam, allerdings als eine Gabe der oberen Hierarchien, aber wie etwas, was die oberen Hierarchien erst wie ein Besitztum gehabt haben, das sie gehütet haben, das sie nicht selber brauchten: es kam das Leben. Und in die farbenschillernde Welt, die ich Ihnen also in Andeutungen geschildert habe, kam das Leben hinein.

Sie werden sagen: Haben denn die Dinge nicht früher gelebt? - Meine lieben Freunde, wie das ist, können Sie am Menschen selber lernen. Ihr Ich und Ihr astralischer Leib haben nicht das Leben und wesen eben doch. Das Geistige, das Seelische braucht nicht das Leben. Erst bei Ihrem Ätherleib fängt das Leben an, und es ist das etwas äußerlich Hüllenhaftes. Und so kommt auch das Leben erst nach dem Mondendasein mit dem Erdendasein in den Bereich derjenigen Evolution hinein, der eben unsere Erde angehört. Die farbenschillernde Welt wurde durchlebt. Nicht nur, daß jetzt Angeloi, Archangeloi und so weiter Sehnsucht empfingen, Finsternis in Licht, Licht in Finsternis hineinzutragen und dadurch im Planeten das Farbenspiel hervorzurufen, sondern es trat dieses auf, innerlich zu erleben dieses Farbenspiel, es innerlich zu machen. Zu erleben, wenn Finsternis innerlich das Licht dominiert, Schwachheit zu fühlen, Lässigkeit zu fühlen; dagegen wenn Licht die Finsternis dominiert, Aktivität zu fühlen. Denn was ist es, wenn Sie laufen? Wenn Sie laufen, ist es eben so, daß Licht in Ihnen die Finsternis dominiert; wenn Sie sitzen und faul sind, dominiert die Finsternis das Licht. Es ist seelisches Farbenwirken, seelisches Farbenschillern. Von Leben durchsetztes, durchströmtes Farbenschillern trat auf, indem die vierte Hierarchie, der Mensch, kam. Und in diesem Augenblicke des kosmischen Werdens fingen die Kräfte, die da regsam wurden im Farbenschillern, an, Konturen zu bilden. Das Leben, das die Farben innerlich abrundete, abdeckte, abkantete, rief das feste Kristallinische hervor. Und wir sind im Erdendasein drinnen." (Lit.: GA 233a, S. 23f)

Siehe auch

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Weblinks

Download der Sprachversion dieses Artikels Erde (Planet): Die gesprochene Version dieses Artikels ist als Audiodatei verfügbar.
Es ist möglich, dass die Audiodatei und der aktuelle Artikel nicht auf dem gleichen Stand sind.
Eine Übersicht über alle gesprochenen Artikel finden Sie hier.


Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 NASA Earth Fact Sheet, Reference Date January 1, 2000.
  2. 2,0 2,1 Der Brockhaus in einem Band. 10. Auflage. Brockhaus GmbH, Leipzig 2003, ISBN 978-3-765-31680-7, S. 242 Erde.
  3. https://www.esrl.noaa.gov/gmd/ccgg/trends/monthly.html
  4. Manfred Kurt Ehmer: Göttin Erde: Kult und Mythos der Mutter Erde; ein Beitrag zur Ökosophie der Zukunft. Zerling, Berlin 1994, ISBN 3-88468-058-7