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Eierstöcke
Der paarig angelegte Eierstock – in der medizinischen Fachsprache als Ovar (von lat. Ovarium) oder Oophoron (griech.) bezeichnet – ist weibliches Geschlechtsorgan. Als Gonade (Keimdrüse) entspricht er dem Hoden männlicher Individuen und ist der Produktionsort der Eizellen und weiblicher Geschlechtshormone. Eierstöcke sind von Geburt an angelegt und zählen somit zu den primären Geschlechtsmerkmalen.
Aufbau
Das Ovar wird von einem einschichtigen isoprismatischen Epithel, dem Müller-Epithel oder Epithelium superficiale, überzogen. Es ist eine modifizierte Tunica serosa, die direkt in die darunter liegende weiße Bindegewebskapsel (Tunica albuginea) übergeht. Das Gewebe des Eierstocks besteht aus der äußeren Rinde und dem innen liegenden Mark. Bei Pferden sind die Verhältnisse umgekehrt, die Rinde ist zentral gelegen.
Die Eierstockrinde (Cortex ovarii, Zona parenchymatosa) enthält die in Follikeln liegenden Eizellen, die von spinozellulärem Bindegewebe – einem speziellen Bindegewebe, das nur im Ovar vorkommt – umgeben sind. Während man jahrzehntelang davon ausging, dass Frauen nur mit einer bestimmten Anzahl Eizellen geboren würden[1] und dass sie nach deren Verbrauch unfruchtbar sein würden, wiesen amerikanische Forscher Anfang 2012 nach, dass sich Eizellen produzierende Stammzellen in weiblichen Eierstöcken befinden.[2]
Das Eierstockmark, Medulla ovarii oder Zona vasculosa, besteht aus Bindegewebe und enthält die Blutgefäße und Lymphgefäße sowie Nervenfasern des Plexus ovaricus.
Die Eierstöcke der Frau liegen im kleinen Becken an der Teilungsstelle der Arteria iliaca communis. Sie lassen sich mit zwei Fingern (einer durch die Scheide, der zweite durch die Bauchwand) ertasten. Benachbart sind:
- Nervus obturatorius (bei Zysten oder Eierstockentzündungen treten dadurch häufig Schmerzen am Oberschenkel auf)
- Harnleiter
- Wurmfortsatz (Appendix vermiformis) zum rechten Eierstock
Lage bei den vierfüßigen Säugetieren
Entsprechend der embryonalen Anlage liegen die Eierstöcke der meisten Quadrupeden (Vierfüßer) hinter der jeweiligen Niere. Bei den Paarhufern kommt es, dem Hodenabstieg vergleichbar, zu einem Eierstockabstieg (Descensus ovarii). Bei ihnen liegen die Eierstöcke weiter hinten (kaudal) und bauchwärts (ventral) vor dem Eingang in das Becken. Bei Großtieren lassen sich die Eierstöcke rektal (man geht mit dem Arm über den After vor) ertasten.
Befestigung des Eierstocks
Die Eierstöcke werden durch drei Bänder, die aus Serosa bestehen, befestigt:
- Mesovarium (Eierstockgekröse), Teil des Ligamentum latum uteri
- Ligamentum suspensorium ovarii (oberes/vorderes Keimdrüsenband)
- Ligamentum ovarii proprium (Eierstockeigenband, zieht zur Gebärmutter)
Versorgung des Eierstocks
Die Blutversorgung erfolgt über die Arteria ovarica. Sie geht direkt aus der Aorta ab. Das venöse Blut fließt über die Vena ovarica ab.
Die Nervenversorgung erfolgt über Fasern des vegetativen Nervensystems. Sie bilden an der Arteria ovarica ein Nervengeflecht, den Plexus ovaricus.
Siehe auch
- Eierstock - Artikel in der deutschen Wikipedia
- Ovarektomie - Artikel in der deutschen Wikipedia (operative Entfernung von Eierstöcken)
Literatur
- Uwe Gille: Weibliche Geschlechtsorgane. In: Franz-Viktor Salomon u. a. (Hrsg.): Anatomie für die Tiermedizin. Enke, Stuttgart 2004, ISBN 3-8304-1007-7, S. 379–389.
- Renate Lüllmann-Rauch: Taschenlehrbuch Histologe. Thieme, Stuttgart · New York, 5. Auflage, 2015, ISBN 978-3-13-129245-2, S. 538–555
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ www.wissenschaft.de: Keine Neubildung von Eizellen - Studie kann im Jahr 2004 aufgestellte Theorie, dass Frauen im Lauf ihres Erwachsenenlebens neue Eizellen bilden können, nicht bestätigen.
- ↑ Marieke Degen: Das Ende eines Dogmas - US-Forscher finden Stammzellen im Eierstock. In: dradio.de, Deutschlandfunk, Forschung aktuell, 29. Februar 2012 (2. März 2012).