Buch der Psalmen

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Psalm 1 im Parma-Psalter, einem der ältesten erhaltenen hebräischen Psalmbücher (13. Jahrhundert)

Das Buch der Psalmen, auch der Psalter genannt (hebr. סֵפֶר תְּהִלִּים‎ sefær təhillîm), ist eine Zusammenstellung von 150 poetischen, im Original hebräischen Texten innerhalb der Bibel. Als Gesamtkomposition vollzieht der Psalter eine Bewegung von der Klage (ab Psalm 3) zum Lob (gipfelnd in Psalm 150) und von einem Individuum, das die Tora meditierend „murmelt“ (Psalm 1), zu einem großen Gottesdienst mit Musik, in die zuletzt alles Lebendige einstimmt (Ps 150,6).

Im Hintergrund vieler Psalmen steht der Jerusalemer Tempel. Die ältere Forschung versuchte, anhand von Psalmen den frühen Jerusalemer Kult zu rekonstruieren. Die neuere Exegese ist hier viel zurückhaltender und sieht die Psalmen mehr als Literatur aus dem Umkreis des Tempels.

Viele Psalmen werden durch ihre Überschrift König David zugeschrieben, einige mit Situationen aus seinem Leben verbunden. Dieses Phänomen ist in der griechischen Übersetzung (Septuaginta-Psalter) ausgeprägter als im hebräischen Buch der Psalmen. In einem nächsten Schritt wurde der ganze Psalter in hellenistisch-frührömischer Zeit unter die Verfasserschaft Davids gestellt und als sein „geistliches Tagebuch“ gelesen. Die weitere Rezeptionsgeschichte der biblischen Davidsfigur in Judentum und Christentum kombiniert den Kämpfer und Politiker David, wie er in den Samuelbüchern dargestellt ist, mit dem schwachen und verfolgten Beter-Ich der Psalmen.

Im Judentum wie auch im Christentum war der Psalter zunächst ein privater Meditationstext, bevor Psalmen in die Liturgien von Synagogen und Kirchen integriert wurden.

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