1933

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1933 trat Hitler auf den Plan, ein ehemaliger Gefreiter, aus dem 1. Weltkrieg, dem man seinerzeit noch mangelnde Führungseigenschaften attestiert hatte. Die anschließende Wandlung von Hitler ist nur durch dämonische Besetzung zu erklären. Hitler wurde ein Sorat-Medium. Hitler ist in der Tat als ein von Sorat-Asuras besessener Mensch anzusehen, als das Auftauchen des „Tiers aus dem Abgrund“ welches Steiner im Priester-Apokalypsekurs (GA 346, Vortrag vom 20.9.1924) für 1933 angekündigt hatte.

"Ehe denn der ätherische Christus von den Menschen in der richtigen Weise erfasst werden kann, muss die Menschheit erst fertig werden mit der Begegnung des Tieres, das 1933 aufsteigt." (Lit.: GA 346, S. 239f.)

Johannes Tautz (Der Eingriff des Widersachers, 1977, S. 14) spricht von dem „Reichstagsbrand“ als der „Ouvertüre zu den zwölf Jahren. Sie enthält in zeichenhafter Einzelerscheinung das Motiv der Feuersbrunst, das im letzten Akt des Dramas den ganzen Horizont des Schauplatzes beherrschen wird. (...) Ein Ventil ist gezogen, und eine ganze Welt lauernder Untergangsgeister bricht herein, bemächtigt sich der getrübten Bewußtseine und wirkt vernichtend in unkontrollierten Triebhandlungen und halb-schizophrenen Zwangstaten."

Das getrübte Bewußtsein bei gleichzeitiger Heilseuphorie ist bezeichnend für den Einbruch der Widersachermächte. Deutschland, "das Volk mit einem schwachen Immunsystem gegen solche Verführungen" (Amnon Reuveni), war wie geschaffen für den Einbruch des „Tiers aus dem Abgrund“, welches Hitler dämonisch besetzt hielt und ihm nach seiner Machtergreifung ermöglichte Deutschland, das Land der Dichter und Denker, kulturell, politisch und kriminell in den Abgrund zu führen, der im Holocaust gipfelte und dem erst die Alliierten ein Ende machen konnten. Denn eigene Versuche aus dem deutschen Volke Hitler unschädlich zu machen, scheiterten auf rätselhafte Weise.

Gerade in der Zeit von 1930 bis 1940 sollte sich nach Rudolf Steiner verstärkt die Möglichkeit ergeben, den ätherischen Christus zu schauen.

"Die ersten Anzeichen von diesen neuen Seelenfähigkeiten, die werden sich in vereinzelten Seelen schon verhältnismäßig bald bemerkbar machen. Und sie werden sich deutlicher zeigen in der Mitte der dreißiger Jahre unseres Jahrhundert, ungefähr in der Zeit zwischen 1930 und 1940. Die Jahre 1933, 1935 und 1937 werden besonders wichtig sein. Da werden sich am Menschen ganz besondere Fähigkeiten als natürliche Anlagen zeigen" (Lit.: GA 118, S. 25)

Aus anthroposophischer Sicht ist damit ein übersinnliches Schauen des Christus gemeint, entsprechend dem Bibelwort: "Dann wird der Menschensohn den schauenden Seelen erscheinen in den Wolken des Ätherreiches, umkraftet von den bewegenden Weltenmächten, umleuchtet von den Geistern der Offenbarung" (Lukas 21,27 in der Übersetzung von Emil Bock).

"Entweder der Materialismus unseres Zeitalters geht weiter: Dann wird man, wenn solche Kräfte sich zeigen, nicht verstehen, daß sie hinaufführen in die geistigen Welten; man wird sie mißverstehen, und dadurch werden sie unterdrückt werden. Wenn das geschähe, würde das nicht dazu berechtigen, daß die Menschen aus dem materialistischen Sinne heraus am Ende des Jahres 1940 etwa sagten: Nun seht, was das für phantastische Propheten waren am Anfange des 20. Jahrhunderts! Nichts hat sich erfüllt! - Denn wenn die neuen Fähigkeiten nicht da sein werden wird das keine Widerlegung dessen sein, was jetzt gesagt werden kann und muß, sondern es wird nur ein Beweis dafür sein, daß die unverständige Menschheit diese Fähigkeiten im Keime erstickt und sich dadurch etwas genommen haben wird, was die Menschheit wird haben müssen wenn sie in ihrer Entwickelung nicht verdorren und veröden will. Das ist die große Verantwortung der Anthroposophie. Die Anthroposophie ist entsprungen aus der Erkenntnis der Notwendigkeit, daß vorgearbeitet werden muß für etwas, was kommen wird, und das auch übersehen und unterdrückt werden könnte. Vorzuarbeiten hat die Anthroposophie für das Verständnis geistig sich entwickelnder Kräfte der Menschheit. Werden diese Kräfte unterdrückt werden, dann wird die Menschheit weiter in den Sumpf des Materialismus hineingehen." (Lit.: GA 116, S. 93f.)

Der anti-christliche Impuls des Sonnendämons Sorat, sollte aber Hitler inspirieren, dieses Schauen durch die bekannten historischen Ereignisse (1933, 1935, 1937) unmöglich machen. Da haben wir den Impuls des Antichristen, der das Schauen des ätherischen Christus verhindern will.-

Eine andere anthroposophische Anschauung, insbesondere repräsentiert durch den Autor Christoph Lindenberg, ist der Auffassung Nationalsozialismus und Okkultismus hätten nichts miteinander zu tun, der Nationalsozialismus sei vielmehr allein aus der wirtschaftlichen und politischen Misere ("politisches Vakuum") jener Zeit erklärbar.

Als nichtanthroposophische Quelle zu dem Geschehen gilt Albrecht Haushofer (Moabiter Sonette, S. 46). Er war der Sohn von Karl Haushofer, welcher Hitler bei der Ausarbeitung von "Mein Kampf" unterstützte. Albrecht Haushofer schrieb dazu folgendes Gedicht:

DER VATER

Ein tiefes Märchen aus dem Morgenland
erzählt uns, daß die Geister böser Macht
gefangen sitzen in des Meeres Nacht,
versiegelt von besorgter Gotteshand,

bis einmal im Jahrtausend wohl das Glück
dem einen Fischer die Entscheidung gönne,
der die Gefesselten entsiegeln könne,
wirft er den Fund nicht gleich ins Meer zurück.

Für meinen Vater war das Los gesprochen.
Es lag einmal in seines Willens Kraft,
den Dämon heimzustoßen in die Haft.

Mein Vater hat das Siegel aufgebrochen.
Den Hauch des Bösen hat er nicht gesehn.
Den Dämon ließ er in die Welt entwehn.


Literatur:

  • Rudolf Steiner: Apokalypse und Priesterwirken (GA 346);
  • Rudolf Steiner: Das Ereignis der Christus-Erscheinung in der ätherischen Welt (GA 118);
  • Rudolf Steiner: Der Christus-Impuls und die Entwicklung des Ich-Bewußtseins (GA 116);
  • Johannes Tautz: Der Eingriff des Widersachers, Vlg. Die Kommenden, Freiburg i.Br. 1977 (Neuauflage: Perseus Vlg., Basel 2002);
  • Pietro Archiati: Die Weltreligionen, Vlg. am Goetheanum, Dornach 1997, S. 161 - 164;
  • Dieter Schäfer: Der Christus-Diener und das Sorat-Medium. In: NOVALIS 12/1 1999/2000, S. 70 - 75;
  • Hans Peter van Manen: Wiederkunft und Heimsuchung. Von der Wiederkunft Christi und dem Kommen des Antichrist, Vlg. am Goetheanum, Dornach 2011;
  • Karl Heyer: Wesen und Wollen des Nationalsozialismus, Perseus Vlg., Basel 1991;
  • Michael Kalisch: Das Böse. Polarität und Steigerung, Vlg. Freies Geistesleben, Stuttgart 1998;
  • "Rudolf Steiner über den Nationalismus. Geisteswissenschaftliche Hinweise", zusammengestellt und kommentiert von Karl Heyer, 1993;
  • Albrecht Haushofer: Moabiter Sonette, dtv, 1976, S. 46;
  • Amnon Reuveni: Im Namen der "Neuen Weltordnung", Vlg. am Goetheanum, Dornach 1994, S. 127 - 131;
  • Peter Tradowsky: <<Und das Licht schien in die Finsternis...>>, Vlg. am Goetheanum, Dornach 2008, S. 69 - 82
  • Renate Riemeck: Mitteleuropa. Bilanz eines Jahrhunderts, Vlg. Engel & Co, Stuttgart 1997, S. 150 - 153
  • Günther Pauli: Die Ordnung der Kräfte. Vom Umgang des Menschen mit dem Bösen, Tredition, Hamburg 2015, S. 86 - 123
  • Sergej O. Prokofieff: Das Erscheinen des Christus im Ätherischen. Geisteswissenschaftliche Aspekte der ätherischen Wiederkunft, Vlg. am Goetheanum, Dornach 2010, S. 79ff

Als Gegenmeinung:

  • Christoph Lindenberg: Die Technik des Bösen. Zur Geschichte und Vorgeschichte des Nationalsozialismus, Vlg. Freies Geistesleben, Stuttgart 1979.

Weblinks: