Dharma

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Dharma (Sanskrit, m., धर्म, dharma) bezeichnet im Hinduismus die Sitte, das Recht und Gesetz, die ethische und religiöse Verpflichtungen, ist also ein Ausdruck für das Moral-Gesetz. Im Buddhismus versteht man darunter vor allem auch die Lehre des Buddha von den Vier Edlen Wahrheiten.

Nach Rudolf Steiner ist Dharma das Gesetz der Seele, das im klaren Ich-Bewusstsein erkannte und in der Folge durch das Ich bewusst vollzogene Schicksals-Gesetz. Je weiter die wahre Selbsterkenntnis des Menschen voranschreitet, desto mehr kann er aus der Einsicht in die geistigen Entwicklungsnotwendigkeiten seines individuellen Wesens zum bewussten Vollstrecker und Gestalter seines Schicksals werden. Das aus den unbewussten Tiefen der Seele wirkende Schicksal, das Karma, wird dadurch nach und nach zum bewussten Gesetz der Seele, das sich der individuelle Menschengeist selbst gibt. Eben dieses bewusste Gesetz der menschlichen Seele wird mit dem indischen Ausdruck Dharma bezeichnet. Das nächste Ziel der menschlichen Entwicklung ist es, im Zuge der wiederholten Erdenleben Karma immer mehr in Dharma zu verwandeln. Ist dieses Ziel einmal erreicht, bedarf der Mensch, wie es Buddha erstmals ausgesprochen hat, für seine künftige Entwicklung keiner weiteren irdischen Verkörperungen mehr, sondern schreitet von da an auf einem rein geistigen Entwicklungspfad fort.

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Das Lukas-Evangelium, GA 114 (1985), Sechster Vortrag, Basel, 20. September 1909