Paracelsus: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Theophrast von Hohenheim''', eigentlich '''Philippus Aureolus Theophrastus Bombast von Hohenheim''', genannt '''Paracelsus''', wurde gegen Ende  [[Wikipedia:1493|1493]] in [[Wikipedia:Einsiedeln SZ|Einsiedeln]] (heutige [[Wikipedia:Schweiz|Schweiz]]) geboren und starb am [[Wikipedia:24. September|24. September]] [[Wikipedia:1541|1541]] in [[Wikipedia:Salzburg|Salzburg]]. (Andere Quellen, z.B. Meyers Konversationslexikon von 1888, geben als Todestag den 23. Dezember an)
'''Theophrast von Hohenheim''', eigentlich '''Philippus Aureolus Theophrastus Bombast von Hohenheim''', genannt '''Paracelsus''', wurde gegen Ende  [[Wikipedia:1493|1493]] in [[Wikipedia:Einsiedeln SZ|Einsiedeln]] (heutige [[Wikipedia:Schweiz|Schweiz]]) geboren und starb am [[Wikipedia:24. September|24. September]] [[Wikipedia:1541|1541]] in [[Wikipedia:Salzburg|Salzburg]]. (Andere Quellen, z.B. Meyers Konversationslexikon von 1888, geben als Todestag den 23. Dezember an)


Er ist heute als Arzt und Chemiker bekannt, der bahnbrechende Ideen hatte und sich gegen die damals weit verbreitete [[Viersäftelehre]] nach [[Galenus|Galen]] wandte. Sein medizinisches System gründete auf [[Alchemie]], [[Astrologie]], Mystik und Erfahrung.
Er ist heute als Arzt und Chemiker bekannt, der bahnbrechende Ideen hatte und sich gegen die damals weit verbreitete [[Wikipedia:Viersäftelehre|Viersäftelehre]] nach [[Wikipedia:Galenus|Galen]] wandte. Sein medizinisches System gründete auf [[Alchemie]], [[Astrologie]], Mystik und Erfahrung.
In selbstbewusster und unabhängiger Weise vertrat er seine Anschauungen gegenüber dem damaligen medizinischen Establishment:  
In selbstbewusster und unabhängiger Weise vertrat er seine Anschauungen gegenüber dem damaligen medizinischen Establishment:  
:'' non alterius sit qui suus esse potest'',  etwa:  ''sei nicht eines Anderen, wenn du dein Eigener zu sein vermagst''   
:'' non alterius sit qui suus esse potest'',  etwa:  ''sei nicht eines Anderen, wenn du dein Eigener zu sein vermagst''   
Seine Kritik an den akademischen Ärzten, die er für erfahrungsarm und weltfremd hielt, war oft beißend.  
Seine Kritik an den akademischen Ärzten, die er für erfahrungsarm und weltfremd hielt, war oft beißend.  


Er erkannte, dass viele [[Krankheit]]en durch externe Einflüsse entstehen und sich durch chemische Substanzen bekämpfen lassen. So erlangte er ein für seine Zeit enormes [[Pharmazie|pharmazeutisches]] Wissen.
Er erkannte, dass viele [[Wikipedia:Krankheit|Krankheit]]en durch externe Einflüsse entstehen und sich durch chemische Substanzen bekämpfen lassen. So erlangte er ein für seine Zeit enormes [[Wikipedia:Pharmazie|pharmazeutisches]] Wissen.


Sein Werk wurde zu großen Teilen erst posthum gedruckt, und er selbst war zu seiner Zeit weitgehend unbekannt. Er publizierte sein Wissen in über 500 Schriften.
Sein Werk wurde zu großen Teilen erst posthum gedruckt, und er selbst war zu seiner Zeit weitgehend unbekannt. Er publizierte sein Wissen in über 500 Schriften.
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Paracelsus musste sich wegen seiner Ansichten und Methoden häufig vor Gericht verantworten. Unter anderem wurde ihm der Vorwurf gemacht, er würde seinen Patienten Gift geben. Teil seiner Verteidigung war der berühmt gewordene Satz:
Paracelsus musste sich wegen seiner Ansichten und Methoden häufig vor Gericht verantworten. Unter anderem wurde ihm der Vorwurf gemacht, er würde seinen Patienten Gift geben. Teil seiner Verteidigung war der berühmt gewordene Satz:
:''Alle Ding' sind Gift und nichts ohn' Gift; allein die Dosis macht, das ein Ding' kein Gift ist.''
:''Alle Ding' sind Gift und nichts ohn' Gift; allein die Dosis macht, das ein Ding' kein Gift ist.''
Oft wird die Aussage leicht verzerrt zitiert als "Nur die [[Dosis]] macht das [[Gift]]" (lat. ''Sola dosis facit venenum'').  
Oft wird die Aussage leicht verzerrt zitiert als "Nur die [[Wikipedia:Dosis|Dosis]] macht das [[Wikipedia:Gift|Gift]]" (lat. ''Sola dosis facit venenum'').  


Auch die Formulierung der [[Signaturenlehre]] wird auf Paracelsus zurück geführt.
Auch die Formulierung der [[Signaturenlehre]] wird auf Paracelsus zurück geführt.


Er war der Erfinder der [[Opium]]tinktur [[Laudanum]], die lange Zeit als Universalheilmittel galt. Auch der [[Opodeldok]] stammt von ihm.
Er war der Erfinder der [[Wikipedia:Opium|Opium]]tinktur [[Wikipedia:Laudanum|Laudanum]], die lange Zeit als Universalheilmittel galt. Auch der [[Wikipedia:Opodeldok|Opodeldok]] stammt von ihm.


== Werdegang ==
== Werdegang ==
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Paracelsus war der Sohn von Wilhelm, einem unehelichen Abkömmling des [[Wikipedia:Schwaben|schwäbischen]] Niederadelsgeschlechts der Bombaste von Hohenheim (heute [[Wikipedia:Stuttgart|Stuttgart]]-Hohenheim).
Paracelsus war der Sohn von Wilhelm, einem unehelichen Abkömmling des [[Wikipedia:Schwaben|schwäbischen]] Niederadelsgeschlechts der Bombaste von Hohenheim (heute [[Wikipedia:Stuttgart|Stuttgart]]-Hohenheim).


Paracelsus' Vater - ein Arzt und Chemiker - war sein erster Lehrer. Später beschäftigte sich Paracelsus unter der Leitung des Abtes [[Johannes Trithemius]] im [[Wikipedia:Kloster Sponheim|Kloster Sponheim]] mit Chemie sowie bei dem Wundarzt Fugger mit [[Alchemie]].
Paracelsus' Vater - ein Arzt und Chemiker - war sein erster Lehrer. Später beschäftigte sich Paracelsus unter der Leitung des Abtes [[Wikipedia:Johannes Trithemius|Johannes Trithemius]] im [[Wikipedia:Kloster Sponheim|Kloster Sponheim]] mit Chemie sowie bei dem Wundarzt Fugger mit [[Alchemie]].


Auf langen abenteuerlichen Reisen erweiterte er seine Kenntnisse. In Deutschland wurde er durch seine Kuren bekannt. 1526 wurde er als Stadtarzt nach [[Basel]] berufen und hielt an der dortigen Hochschule Vorlesungen. Im Streben nach der Führerschaft in der Medizin verbrannte er öffentlich die Werke des griechischen Arztes [[Galenus|Galen]] und des orientalischen Arztes [[Avicenna]].
Auf langen abenteuerlichen Reisen erweiterte er seine Kenntnisse. In Deutschland wurde er durch seine Kuren bekannt. 1526 wurde er als Stadtarzt nach [[Wikipedia:Basel|Basel]] berufen und hielt an der dortigen Hochschule Vorlesungen. Im Streben nach der Führerschaft in der Medizin verbrannte er öffentlich die Werke des griechischen Arztes [[Wikipedia:Galenus|Galen]] und des orientalischen Arztes [[Wikipedia:Avicenna|Avicenna]].


Wegen einer Streitigkeit mit dem Magistrat verließ er 1528 Basel, führte nun im Elsaß, in der Schweiz und im südlichen Deutschland ein unstetes Leben und starb 1541 in Salzburg, wo sich in der St. Sebastianskirche sein Grabmal noch befindet.
Wegen einer Streitigkeit mit dem Magistrat verließ er 1528 Basel, führte nun im Elsaß, in der Schweiz und im südlichen Deutschland ein unstetes Leben und starb 1541 in Salzburg, wo sich in der St. Sebastianskirche sein Grabmal noch befindet.


[[Wikipedia:2001|2001]] nimmt die nach Paracelsus benannte [[Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg]] ihren Betrieb auf.
[[Wikipedia:2001|2001]] nimmt die nach Paracelsus benannte [[Wikipedia:Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg|Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg]] ihren Betrieb auf.


== Weblinks ==
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[[Kategorie:Arzt|Hohenheim, Theophrast von]]
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|Dieser Artikel basiert auf dem Artikel [http://de.wikipedia.org/wiki/Theophrast_von_Hohenheim Theophrast von Hohenheim] aus der freien Enzyklopädie [http://de.wikipedia.org Wikipedia] und steht unter der [http://www.gnu.org/licenses/fdl.txt GNU Lizenz für freie Dokumentation]. In der Wikipedia ist eine [http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Theophrast_von_Hohenheim&action=history Liste der Autoren] verfügbar.
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Version vom 1. Januar 2008, 12:51 Uhr

Theophrast von Hohenheim

Theophrast von Hohenheim, eigentlich Philippus Aureolus Theophrastus Bombast von Hohenheim, genannt Paracelsus, wurde gegen Ende 1493 in Einsiedeln (heutige Schweiz) geboren und starb am 24. September 1541 in Salzburg. (Andere Quellen, z.B. Meyers Konversationslexikon von 1888, geben als Todestag den 23. Dezember an)

Er ist heute als Arzt und Chemiker bekannt, der bahnbrechende Ideen hatte und sich gegen die damals weit verbreitete Viersäftelehre nach Galen wandte. Sein medizinisches System gründete auf Alchemie, Astrologie, Mystik und Erfahrung. In selbstbewusster und unabhängiger Weise vertrat er seine Anschauungen gegenüber dem damaligen medizinischen Establishment:

non alterius sit qui suus esse potest, etwa: sei nicht eines Anderen, wenn du dein Eigener zu sein vermagst

Seine Kritik an den akademischen Ärzten, die er für erfahrungsarm und weltfremd hielt, war oft beißend.

Er erkannte, dass viele Krankheiten durch externe Einflüsse entstehen und sich durch chemische Substanzen bekämpfen lassen. So erlangte er ein für seine Zeit enormes pharmazeutisches Wissen.

Sein Werk wurde zu großen Teilen erst posthum gedruckt, und er selbst war zu seiner Zeit weitgehend unbekannt. Er publizierte sein Wissen in über 500 Schriften.

Paracelsus musste sich wegen seiner Ansichten und Methoden häufig vor Gericht verantworten. Unter anderem wurde ihm der Vorwurf gemacht, er würde seinen Patienten Gift geben. Teil seiner Verteidigung war der berühmt gewordene Satz:

Alle Ding' sind Gift und nichts ohn' Gift; allein die Dosis macht, das ein Ding' kein Gift ist.

Oft wird die Aussage leicht verzerrt zitiert als "Nur die Dosis macht das Gift" (lat. Sola dosis facit venenum).

Auch die Formulierung der Signaturenlehre wird auf Paracelsus zurück geführt.

Er war der Erfinder der Opiumtinktur Laudanum, die lange Zeit als Universalheilmittel galt. Auch der Opodeldok stammt von ihm.

Werdegang

Beratzhausen (Oberpfalz, Bayern): Paracelsus-Denkmal. In dem kleinen Ort lebte Paracelsus einige Zeit und verfasste dort 1530 auch zwei seiner Hauptwerke.

Paracelsus war der Sohn von Wilhelm, einem unehelichen Abkömmling des schwäbischen Niederadelsgeschlechts der Bombaste von Hohenheim (heute Stuttgart-Hohenheim).

Paracelsus' Vater - ein Arzt und Chemiker - war sein erster Lehrer. Später beschäftigte sich Paracelsus unter der Leitung des Abtes Johannes Trithemius im Kloster Sponheim mit Chemie sowie bei dem Wundarzt Fugger mit Alchemie.

Auf langen abenteuerlichen Reisen erweiterte er seine Kenntnisse. In Deutschland wurde er durch seine Kuren bekannt. 1526 wurde er als Stadtarzt nach Basel berufen und hielt an der dortigen Hochschule Vorlesungen. Im Streben nach der Führerschaft in der Medizin verbrannte er öffentlich die Werke des griechischen Arztes Galen und des orientalischen Arztes Avicenna.

Wegen einer Streitigkeit mit dem Magistrat verließ er 1528 Basel, führte nun im Elsaß, in der Schweiz und im südlichen Deutschland ein unstetes Leben und starb 1541 in Salzburg, wo sich in der St. Sebastianskirche sein Grabmal noch befindet.

2001 nimmt die nach Paracelsus benannte Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg ihren Betrieb auf.

Weblinks

Werke im Internet

Dieser Artikel basiert auf einer für AnthroWiki adaptierten Fassung des Artikels Paracelsus aus der freien Enzyklopädie de.wikipedia.org und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.