Absicht: Unterschied zwischen den Versionen

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Eine '''Absicht''' oder '''Intention''' ([[Latein|lat.]]) ist gegeben, wenn das Ziel einer Handlung [[bewusst]] und [[wille]]ntlich angestrebt wird und darum auch - als das eigentliche und unmittelbare [[Motiv]] dieser Handlung - in der vollen [[Verantwortung]] des [[Mensch]]en liegt. Darauf gründet sich die [[Freiheit]] des Menschen.
Eine '''Absicht''' oder '''Intention''' ([[Latein|lat.]]) ist gegeben, wenn das Ziel einer Handlung [[bewusst]] und [[wille]]ntlich angestrebt wird und darum auch - als das eigentliche und unmittelbare [[Motiv]] dieser Handlung - in der vollen [[Verantwortung]] des [[Mensch]]en liegt. Darauf gründet sich die [[Freiheit]] des Menschen.


[[GZ|Wenn ich eine Wirkung wahrnehme
{{GZ|Wenn ich eine Wirkung wahrnehme
und dazu die Ursache suche, so genügen diese zwei
und dazu die Ursache suche, so genügen diese zwei
Wahrnehmungen keineswegs meinem Erklärungsbedürfnisse.
Wahrnehmungen keineswegs meinem Erklärungsbedürfnisse.

Version vom 8. Juli 2018, 18:55 Uhr

Eine Absicht oder Intention (lat.) ist gegeben, wenn das Ziel einer Handlung bewusst und willentlich angestrebt wird und darum auch - als das eigentliche und unmittelbare Motiv dieser Handlung - in der vollen Verantwortung des Menschen liegt. Darauf gründet sich die Freiheit des Menschen.

„Wenn ich eine Wirkung wahrnehme und dazu die Ursache suche, so genügen diese zwei Wahrnehmungen keineswegs meinem Erklärungsbedürfnisse. Ich muss zu den Gesetzen zurückgehen, nach denen diese Ursache diese Wirkung hervorbringt. Beim menschlichen Handeln ist das anders. Da tritt die eine Erscheinung bedingende Gesetzlichkeit selbst in Aktion; was ein Produkt konstituiert, tritt selbst auf den Schauplatz des Wirkens. Wir haben es mit einem erscheinenden Dasein zu tun, bei dem wir stehen bleiben können, bei dem wir nicht nach den tiefer liegenden Bedingungen zu fragen brauchen. Ein Kunstwerk haben wir begriffen, wenn wir die Idee kennen, die in demselben verkörpert ist; wir brauchen nach keinem weiteren gesetzmäßigen Zusammenhang zwischen Idee (Ursache) und Werk (Wirkung) zu fragen. Das Handeln eines Staatsmannes begreifen wir, wenn wir seine Intentionen (Ideen) kennen; wir brauchen nicht weiter über das, was in die Erscheinung tritt, hinauszugehen. Dadurch also unterscheiden sich Prozesse der Natur von Handlungen des Menschen, dass bei jenen das Gesetz als der bedingende Hintergrund des erscheinenden Daseins zu betrachten ist, während bei diesen das Dasein selbst Gesetz ist und von nichts als von sich selbst bedingt erscheint. Dadurch legt sich jeder Naturprozess in ein Bedingendes und ein Bedingtes auseinander, und das letztere folgt mit Notwendigkeit aus dem ersten, während das menschliche Handeln nur sich selbst bedingt. Das aber ist das Wirken mit Freiheit. Indem die Intentionen der Natur, die hinter den Erscheinungen stehen und sie bedingen, in den Menschen einziehen, werden sie selbst zur Erscheinung; aber sie sind jetzt gleichsam rückenfrei. Wenn alle Naturprozesse nur Manifestationen der Idee sind, so ist das menschliche Tun die agierende Idee selbst. “ (Lit.: GA 1, S. 198ff)

Siehe auch

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Weblinks