Ginnungagap: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Ginnungagap''' ([[altnordisch]], ''gap ginnûnga'', „Kluft der Küfte” „gähnende Schlucht”) auch '''Himthusen''' genannt, ist in der nordischen Mythologie der leere Raum am Anfang des Weltgeschehens. In der Urzeit, noch vor der [[Schöpfung]] lag Ginnungagap zwischen dem südlich gelegenen glühenden [[Muspelheim]] und dem eisigen [[Niflheim]] im Norden.
'''Ginnungagap''' ([[altnordisch]], ''gap ginnûnga'', „Kluft der Küfte” „gähnende Schlucht”) auch '''Himthusen''' genannt, ist in der nordischen Mythologie der leere Raum am Anfang des Weltgeschehens. In der Urzeit, noch vor der [[Schöpfung]] lag Ginnungagap zwischen dem südlich gelegenen glühenden [[Muspelheim]] und dem eisigen [[Niflheim]] im Norden.


:''„Urzeit war es, da [[Ymir]] hauste:''
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:''nicht war Sand noch See noch Salzwogen,''
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:''nicht Erde unten, noch oben Himmel,''
Urzeit war es, da [[Ymir]] hauste:
:''Gähnung grundlos, doch Gras nirgend.”''
nicht war Sand noch See noch Salzwogen,
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nicht Erde unten, noch oben Himmel,
Gähnung grundlos, doch Gras nirgend.
([[Edda]], [[Völuspá]], 3)
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In Ginnungagap schmolzen die vom Norden eindringenden Eisströme (Eliwagar) in der aus [[Muspelheim]] im Süden kommenden Glut. Im Aufeinandertreffen der Elemente entstanden der [[Riese Ymir]] und die Urkuh Audhumbla ([[Wikipedia:Gylfaginning|Gylfaginning]], 5f.), wobei der Riese aus Tropfen entstand, die aus den [[Elivagar]] fuhren und zu diesem Geschöpf zusammenwuchsen ([[Wikipedia:Wafthrudnirlied|Wafthrudnirlied]], 31).
In Ginnungagap schmolzen die vom Norden eindringenden Eisströme (Eliwagar) in der aus [[Muspelheim]] im Süden kommenden Glut. Im Aufeinandertreffen der Elemente entstanden der [[Riese Ymir]] und die Urkuh Audhumbla ([[Wikipedia:Gylfaginning|Gylfaginning]], 5f.), wobei der Riese aus Tropfen entstand, die aus den [[Elivagar]] fuhren und zu diesem Geschöpf zusammenwuchsen ([[Wikipedia:Wafthrudnirlied|Wafthrudnirlied]], 31).
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In diese Kluft Ginnungagab warfen die Götter [[Odin]], [[Vili]] und [[Ve]], die drei Söhne [[Bör]]s, den von ihnen getöteten [[Ymir]] und formten aus seinen Bestandteilen die Welt ([[Wikipedia:Gylfaginning|Gylfaginning]], 8).
In diese Kluft Ginnungagab warfen die Götter [[Odin]], [[Vili]] und [[Ve]], die drei Söhne [[Bör]]s, den von ihnen getöteten [[Ymir]] und formten aus seinen Bestandteilen die Welt ([[Wikipedia:Gylfaginning|Gylfaginning]], 8).


Vergleichbar sind dem Ginnungagap des nordischen Schöpfungsmythos’ das griechische [[Chaos]] und das jüdische [[Tohuwabohu|Tohu wabohu]].
Vergleichbar sind dem Ginnungagap des nordischen Schöpfungsmythos das griechische [[Chaos]] und das jüdische [[Tohuwabohu|Tohu wabohu]].


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[[Kategorie:Germanische Mythologie]]
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Aktuelle Version vom 9. September 2024, 14:04 Uhr

Ginnungagap (altnordisch, gap ginnûnga, „Kluft der Küfte” „gähnende Schlucht”) auch Himthusen genannt, ist in der nordischen Mythologie der leere Raum am Anfang des Weltgeschehens. In der Urzeit, noch vor der Schöpfung lag Ginnungagap zwischen dem südlich gelegenen glühenden Muspelheim und dem eisigen Niflheim im Norden.

Urzeit war es, da Ymir hauste:
nicht war Sand noch See noch Salzwogen,
nicht Erde unten, noch oben Himmel,
Gähnung grundlos, doch Gras nirgend.
(Edda, Völuspá, 3)

In Ginnungagap schmolzen die vom Norden eindringenden Eisströme (Eliwagar) in der aus Muspelheim im Süden kommenden Glut. Im Aufeinandertreffen der Elemente entstanden der Riese Ymir und die Urkuh Audhumbla (Gylfaginning, 5f.), wobei der Riese aus Tropfen entstand, die aus den Elivagar fuhren und zu diesem Geschöpf zusammenwuchsen (Wafthrudnirlied, 31).

In diese Kluft Ginnungagab warfen die Götter Odin, Vili und Ve, die drei Söhne Börs, den von ihnen getöteten Ymir und formten aus seinen Bestandteilen die Welt (Gylfaginning, 8).

Vergleichbar sind dem Ginnungagap des nordischen Schöpfungsmythos das griechische Chaos und das jüdische Tohu wabohu.

Siehe auch

Dieser Artikel basiert auf einer für AnthroWiki adaptierten Fassung des Artikels Ginnungagap aus der freien Enzyklopädie de.wikipedia.org und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.