Hafer: Unterschied zwischen den Versionen

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Wilde Hafersorten wurden schon vor 32.000 Jahren zu Mehl (''Hafermehl'', von mittelhochdeutsch ''habermël'', Mehl von Avena sativa<ref>Jürgen Martin: ''Die ‚Ulmer Wundarznei‘. Einleitung – Text – Glossar zu einem Denkmal deutscher Fachprosa des 15. Jahrhunderts.'' Königshausen & Neumann, Würzburg 1991 (= ''Würzburger medizinhistorische Forschungen.'' Band 52), ISBN 3-88479-801-4 (zugleich Medizinische Dissertation Würzburg 1990), S. 135 (''Haber'', ''Habermël'').</ref>) verarbeitet.<ref>{{Internetquelle |autor=Rossella Lorenzi |url=https://www.seeker.com/oldest-flour-ground-32000-years-ago-1770262531.html |titel=Oldest Flour Ground 32,000 Years Ago |datum=2015-09-22 |sprache=en |abruf=2023-06-23}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Marta Mariotti Lippi, Bruno Foggi, Biancamaria Aranguren, Annamaria Ronchitelli, Anna Revedin |Titel=Multistep food plant processing at Grotta Paglicci (Southern Italy) around 32,600 cal B.P. |Sammelwerk=Proceedings of the National Academy of Sciences |Band=112 |Nummer=39 |Datum=2015-09-29 |ISSN=0027-8424 |DOI=10.1073/pnas.1505213112 |PMID=26351674 |Seiten=12075–12080 |Online=https://pnas.org/doi/full/10.1073/pnas.1505213112 |Abruf=2023-06-23}}</ref> Die dem modernen Saathafer am nächsten verwandte Sorte ist ''Avena sterilis'', die aus dem [[Fruchtbarer Halbmond|Fruchtbaren Halbmond]] stammt. Seit etwa 1000 v.&nbsp;Chr. wurde Hafer in Europa angebaut, jedoch hauptsächlich als Tiernahrung verwendet. Später wurde Hafer zu einem Grundnahrungsmittel der Menschen in kälteren Klimazonen wie in Deutschland, Skandinavien, Irland und Schottland.
Wilde Hafersorten wurden schon vor 32.000 Jahren zu Mehl (''Hafermehl'', von mittelhochdeutsch ''habermël'', Mehl von Avena sativa<ref>Jürgen Martin: ''Die ‚Ulmer Wundarznei‘. Einleitung – Text – Glossar zu einem Denkmal deutscher Fachprosa des 15. Jahrhunderts.'' Königshausen & Neumann, Würzburg 1991 (= ''Würzburger medizinhistorische Forschungen.'' Band 52), ISBN 3-88479-801-4 (zugleich Medizinische Dissertation Würzburg 1990), S. 135 (''Haber'', ''Habermël'').</ref>) verarbeitet.<ref>{{Internetquelle |autor=Rossella Lorenzi |url=https://www.seeker.com/oldest-flour-ground-32000-years-ago-1770262531.html |titel=Oldest Flour Ground 32,000 Years Ago |datum=2015-09-22 |sprache=en |abruf=2023-06-23}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Marta Mariotti Lippi, Bruno Foggi, Biancamaria Aranguren, Annamaria Ronchitelli, Anna Revedin |Titel=Multistep food plant processing at Grotta Paglicci (Southern Italy) around 32,600 cal B.P. |Sammelwerk=Proceedings of the National Academy of Sciences |Band=112 |Nummer=39 |Datum=2015-09-29 |ISSN=0027-8424 |DOI=10.1073/pnas.1505213112 |PMID=26351674 |Seiten=12075–12080 |Online=https://pnas.org/doi/full/10.1073/pnas.1505213112 |Abruf=2023-06-23}}</ref> Die dem modernen Saathafer am nächsten verwandte Sorte ist ''Avena sterilis'', die aus dem [[Fruchtbarer Halbmond|Fruchtbaren Halbmond]] stammt. Seit etwa 1000 v.&nbsp;Chr. wurde Hafer in Europa angebaut, jedoch hauptsächlich als Tiernahrung verwendet. Später wurde Hafer zu einem Grundnahrungsmittel der Menschen in kälteren Klimazonen wie in Deutschland, Skandinavien, Irland und Schottland.
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== Siehe auch ==
== Siehe auch ==

Version vom 29. Dezember 2023, 15:15 Uhr

Hafer (Avena) ist eine Pflanzengattung in der Familie der Süßgräser (Poaceae). Eine Art, der Saat-Hafer, wird als Getreide angebaut und wie dessen Samen umgangssprachlich ebenfalls „Hafer“ (mittelhochdeutsch und regional auch Haber[1]) genannt. Die etwa 25 Arten sind von Makaronesien über Nordwestafrika und Spanien durch den Mittelmeerraum bis Vorderasien und im nordöstlichen Afrika verbreitet.

Beschreibung

Illustration des Saat-Hafers (Avena sativa)
Fruchtendes Ährchen des Tauben Hafers (Avena sterilis)

Vegetative Merkmale

Die Haferarten sind einjährige krautige Pflanzen. Der Halm ist hohl und rundlich. Im Gegensatz zu anderen Nutzgetreidearten fehlen dem Hafer die Blattöhrchen. Die Blatthäutchen (Ligula) sind schmal bis mittelgroß, fransig und gezähnt.

Generative Merkmale

Die Haferarten sind Rispengräser. Der im Gegensatz zur Ähre als Rispe gebildete Fruchtstand unterscheidet den Hafer von anderen Getreidearten, ist daher in der Systematik weit entfernt von anderen Getreidearten. Das Tausendkorngewicht liegt bei 27–48 Gramm.

Systematik und Verbreitung

Die Gattung Avena wurde 1753 durch Carl von Linné aufgestellt. Synonyme für Avena L. sind Preissia Corda, Anelytrum Hack.[2]

Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Gattung Avena reicht von Makaronesien über Nordwestafrika und Spanien durch den Mittelmeerraum bis Vorderasien und das nordöstliche Afrika. Die meisten biologischen Arten kommen in Südspanien und Nordwestafrika vor.[2]

In der Gattung Avena gibt es etwa 25 Arten:[2]

Nutzung

Saat-Hafer wird vor allem als Tierfutter sowie als Nahrungsmittel in Form von Haferflocken verwendet. Für die Verwendung in der Medizin werden verschiedene Extrakte aus Hafer gewonnen. Ein aus Hafer hergestelltes Getränk („Hafermilch“) kommt als Ersatz für Kuhmilch zum Einsatz.

Wilde Hafersorten wurden schon vor 32.000 Jahren zu Mehl (Hafermehl, von mittelhochdeutsch habermël, Mehl von Avena sativa[3]) verarbeitet.[4][5] Die dem modernen Saathafer am nächsten verwandte Sorte ist Avena sterilis, die aus dem Fruchtbaren Halbmond stammt. Seit etwa 1000 v. Chr. wurde Hafer in Europa angebaut, jedoch hauptsächlich als Tiernahrung verwendet. Später wurde Hafer zu einem Grundnahrungsmittel der Menschen in kälteren Klimazonen wie in Deutschland, Skandinavien, Irland und Schottland.

Haferkrieg - Artikel in der deutschen Wikipedia

Siehe auch

Literatur

  • information.medien.agrar e.V. (Hrsg.): Pflanzen in der Landwirtschaft. 2004, PDF-Datei.
  •  Warenkunde Getreide – Inhaltsstoffe, Analytik, Reinigung, Trocknung, Lagerung, Vermarktung, Verarbeitung. Agrimedia, Bergen/Dumme 2005, ISBN 3-86037-257-2.
  • Walter Erhardt, Erich Götz, Nils Bödeker, Siegmund Seybold: Der große Zander. Enzyklopädie der Pflanzennamen. Band 2. Arten und Sorten. Eugen Ulmer, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-8001-5406-7.
  • Maria da Luz de Oliveira Tavares Monteiro da Rocha Afonso: Avena L. In: Der BibISBN-Eintrag Vorlage:BibISBN/052120108X ist nicht vorhanden. Bitte prüfe die ISBN und lege ggf. einen Vorlage:Neuer Abschnitt an.
  • Hans Joachim Conert: Avena. In: Der BibISBN-Eintrag Vorlage:BibISBN/382632868X ist nicht vorhanden. Bitte prüfe die ISBN und lege ggf. einen Vorlage:Neuer Abschnitt an.

Weblinks

 Wiktionary: Hafer – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Hafer – Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema

Einzelnachweise

  1. Duden | Haber | Rechtschreibung, Bedeutung, Definition, Herkunft. Abgerufen am 23. Juni 2023.
  2. Hochspringen nach: 2,00 2,01 2,02 2,03 2,04 2,05 2,06 2,07 2,08 2,09 2,10 2,11 2,12 2,13 2,14 2,15 2,16 2,17 2,18 2,19 2,20 2,21 2,22 2,23 2,24 2,25 Rafaël Govaerts (Hrsg.): Avena. In: World Checklist of Selected Plant Families (WCSP) – The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew. Abgerufen am 2. November 2016.
  3. Jürgen Martin: Die ‚Ulmer Wundarznei‘. Einleitung – Text – Glossar zu einem Denkmal deutscher Fachprosa des 15. Jahrhunderts. Königshausen & Neumann, Würzburg 1991 (= Würzburger medizinhistorische Forschungen. Band 52), ISBN 3-88479-801-4 (zugleich Medizinische Dissertation Würzburg 1990), S. 135 (Haber, Habermël).
  4. Rossella Lorenzi: Oldest Flour Ground 32,000 Years Ago. 22. September 2015, abgerufen am 23. Juni 2023 (english).
  5.  Marta Mariotti Lippi, Bruno Foggi, Biancamaria Aranguren, Annamaria Ronchitelli, Anna Revedin: Multistep food plant processing at Grotta Paglicci (Southern Italy) around 32,600 cal B.P.. In: Proceedings of the National Academy of Sciences. 112, Nr. 39, 29. September 2015, ISSN 0027-8424, S. 12075–12080, doi:10.1073/pnas.1505213112, PMID 26351674 (https://pnas.org/doi/full/10.1073/pnas.1505213112).