Mimese: Unterschied zwischen den Versionen

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Als '''Mimese''' (von {{grcS|μίμησις|mímēsis|de=Nachahmung}})<ref>{{Literatur |Autor=[[Wilhelm Pape]], Max Sengebusch (Bearb.) |Titel=Handwörterbuch der griechischen Sprache |Auflage=3. Auflage, 6. Abdruck |Verlag=Vieweg & Sohn |Ort=Braunschweig |Datum=1914 |Online=[http://images.zeno.org/Pape-1880/K/big/Pape-1880----02-0186.png zeno.org]}}</ref> wird in der [[Biologie]] eine Form der [[Tarnung (Biologie)|Tarnung]] bezeichnet, bei der ein Lebewesen in Gestalt, Farbe und Haltung einen Teil seines Lebensraumes annimmt und so für optisch ausgerichtete Feinde nicht mehr von der Umwelt unterschieden werden kann.<ref>Adolf Remane, Volker Storch, Ulrich Welsch: ''Kurzes Lehrbuch der Zoologie''. 6. Auflage, Gustav Fischer Verlag, Stuttgart 1989, ISBN 3-437-20436-X, S. 352.</ref> Die Mimese wird auch als Tarn- oder Verbergtracht bezeichnet und unterscheidet sich damit von der [[Mimikry]], die eine [[Warntracht]] darstellt.<ref name="Schaefer">Matthias Schaefer: ''Wörterbuch der Ökologie''. 4. Auflage, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, Berlin 2003, ISBN 3-8274-0167-4.</ref> Im englischen Sprachgebrauch wird die Mimese allerdings häufig zur Mimikry gerechnet.<ref name="Schaefer" />
Als '''Mimese''' (von {{grcS|μίμησις|mímēsis|de=Nachahmung}})<ref>{{Literatur |Autor=[[w:Wilhelm Pape|Wilhelm Pape]], Max Sengebusch (Bearb.) |Titel=Handwörterbuch der griechischen Sprache |Auflage=3. Auflage, 6. Abdruck |Verlag=Vieweg & Sohn |Ort=Braunschweig |Datum=1914 |Online=[http://images.zeno.org/Pape-1880/K/big/Pape-1880----02-0186.png zeno.org]}}</ref> wird in der [[Biologie]] eine Form der [[Tarnung (Biologie)|Tarnung]] bezeichnet, bei der ein Lebewesen in Gestalt, Farbe und Haltung einen Teil seines Lebensraumes annimmt und so für optisch ausgerichtete Feinde nicht mehr von der Umwelt unterschieden werden kann.<ref>Adolf Remane, Volker Storch, Ulrich Welsch: ''Kurzes Lehrbuch der Zoologie''. 6. Auflage, Gustav Fischer Verlag, Stuttgart 1989, ISBN 3-437-20436-X, S. 352.</ref> Die Mimese wird auch als Tarn- oder Verbergtracht bezeichnet und unterscheidet sich damit von der [[Mimikry]], die eine [[Warntracht]] darstellt.<ref name="Schaefer">Matthias Schaefer: ''Wörterbuch der Ökologie''. 4. Auflage, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, Berlin 2003, ISBN 3-8274-0167-4.</ref> Im englischen Sprachgebrauch wird die Mimese allerdings häufig zur Mimikry gerechnet.<ref name="Schaefer" />


Nach der Art der nachgeahmten Objekte wird die Mimese unterteilt:
Nach der Art der nachgeahmten Objekte wird die Mimese unterteilt:
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Giant Swallowtail Caterpillar (Papilio cresphontes) (6114220367).jpg|Raupe des [[w:Ritterfalter|Ritterfalters]] ''[[w:Papilio cresphontes|Papilio cresphontes]]''<br />(Vogelkotmimese)
Giant Swallowtail Caterpillar (Papilio cresphontes) (6114220367).jpg|Raupe des [[w:Ritterfalter|Ritterfalters]] ''[[w:Papilio cresphontes|Papilio cresphontes]]''<br />(Vogelkotmimese)
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Totes Blatt Schmetterlingstramete.jpg|[[w:Drepanepteryx phalaenoides|Totes Blatt]]<br /> ''(Drepanepteryx phalaenoides)''
Lithops garden.jpg|[[Lithops|„Lebende Steine“]]<br /> ''(Lithops)''
Lithops garden.jpg|[[w:Lithops|„Lebende Steine“]]<br /> ''(Lithops)''
Raubspinne in Tarnhaltung.jpg|4 Beine versteckt: Raubspinne (''Deinopis subrufa'') in Tarnhaltung
Raubspinne in Tarnhaltung.jpg|4 Beine versteckt: Raubspinne (''Deinopis subrufa'') in Tarnhaltung
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Version vom 8. Januar 2021, 16:24 Uhr

Dieser Artikel behandelt Mimese in der Biologie. Zur Mimesis in den Geisteswissenschaften siehe Mimesis.
Bei Wandelnden Blättern (Phylliinae) des indopazifischen Raums ähneln äußere Erscheinung und Verhalten einem Blatt

Als Mimese (von altgriech. μίμησις mímēsis, deutsch ‚Nachahmung‘)[1] wird in der Biologie eine Form der Tarnung bezeichnet, bei der ein Lebewesen in Gestalt, Farbe und Haltung einen Teil seines Lebensraumes annimmt und so für optisch ausgerichtete Feinde nicht mehr von der Umwelt unterschieden werden kann.[2] Die Mimese wird auch als Tarn- oder Verbergtracht bezeichnet und unterscheidet sich damit von der Mimikry, die eine Warntracht darstellt.[3] Im englischen Sprachgebrauch wird die Mimese allerdings häufig zur Mimikry gerechnet.[3]

Nach der Art der nachgeahmten Objekte wird die Mimese unterteilt:

  • Bei der Zoomimese ähnelt das Erscheinungsbild anderen Tieren. Dabei muss das Vorbild – im Gegensatz zur Mimikry – weder wehrhaft noch giftig sein. Beispiele sind manche Ameisengäste (Myrmekophilie), die den Ameisen ähneln, in deren Nestern sie leben.[3]
  • Bei der Allomimese dienen unbelebte Gegenstände als Vorbilder. Einige Kleinschmetterlinge sehen wie Vogelkot aus. Etliche Vertreter der Pflanzenfamilie der Aizoaceae, die in afrikanischen Wüsten heimisch sind, ähneln Steinen und werden als „Lebende Steine“ bezeichnet.[3]

Diese Art der Tarnung wurde bereits vor 50 Millionen Jahren von Kleinschmetterlingen angewendet, die im Larvenstadium ihren Köcher mit allerlei Gegenständen des Waldbodens tarnten. Beispiele hierfür sind als Inklusen (Einschlüsse) im baltischen Bernstein erhalten.[4]

Einzelnachweise

  1.  Wilhelm Pape, Max Sengebusch (Bearb.): Handwörterbuch der griechischen Sprache. 3. Auflage, 6. Abdruck Auflage. Vieweg & Sohn, Braunschweig 1914 (zeno.org).
  2. Adolf Remane, Volker Storch, Ulrich Welsch: Kurzes Lehrbuch der Zoologie. 6. Auflage, Gustav Fischer Verlag, Stuttgart 1989, ISBN 3-437-20436-X, S. 352.
  3. Hochspringen nach: 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 Matthias Schaefer: Wörterbuch der Ökologie. 4. Auflage, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, Berlin 2003, ISBN 3-8274-0167-4.
  4. Wolfgang Weitschat: Jäger, Gejagte, Parasiten und Blinde Passagiere - Momentaufnahmen aus dem Bernsteinwald. In: Denisia 26, Neue Serie 86, S. 243–256, 50 Fig., Linz 2009.
Dieser Artikel basiert auf einer für AnthroWiki adaptierten Fassung des Artikels Mimese aus der freien Enzyklopädie de.wikipedia.org und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.