Lactose: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Lactose''', '''Milchzucker''' oder '''Laktose''' (von {{laS|''lac''}}, Genitiv {{lang|la|''lactis''}} Milch) ist ein in [[Milch]] enthaltener Zucker. Lactose ist eine kristalline, farblose Substanz mit süßem Geschmack; die [[w:Süßkraft|Süßkraft]] liegt je nach Konzentration zwischen 25 und 60 % der von [[Saccharose]]. Das [[Disaccharide|Disaccharid]] besteht aus den beiden [[Molekül]]en <small>D</small>-[[w:Galactose|Galactose]] und <small>D</small>-[[Glucose]], die über eine β-1,4-[[glycosidische Bindung]] miteinander verbunden sind. Nach [[IUPAC]] wird Lactose als '''4-''O''-(β-<small>D</small>-Galactopyranosyl)-<small>D</small>-glucopyranose''' bezeichnet; sie wurde erstmals um 1615 von [[w:Fabrizio Bartoletti|Fabrizio Bartoletti]] aus Milch isoliert.<ref>[[w:Wilhelm Fleischmann|Wilhelm Fleischmann]]: ''Geschichtliches über Milch und Milchzucker.'' In: ''Sudhoffs Archiv.'' 4, 1911, S. 1–19, {{JSTOR|20772893}}.</ref> Sie kommt als Hauptenergieträger in der Milch der [[Säugetier]]e vor.  
'''Lactose''', '''Milchzucker''' oder '''Laktose''' (von {{laS|''lac''}}, Genitiv {{lang|la|''lactis''}} Milch) ist ein in [[Milch]] enthaltener Zucker. Lactose ist eine kristalline, farblose Substanz mit süßem Geschmack; die [[w:Süßkraft|Süßkraft]] liegt je nach Konzentration zwischen 25 und 60 % der von [[Saccharose]]. Das [[Disaccharide|Disaccharid]] besteht aus den beiden [[Molekül]]en <small>D</small>-[[w:Galactose|Galactose]] und <small>D</small>-[[Glucose]], die über eine β-1,4-[[glycosidische Bindung]] miteinander verbunden sind. Nach der [[w:IUPAC|IUPAC]]-Nomenklatur wird Lactose als '''4-''O''-(β-<small>D</small>-Galactopyranosyl)-<small>D</small>-glucopyranose''' bezeichnet; sie wurde erstmals um 1615 von [[w:Fabrizio Bartoletti|Fabrizio Bartoletti]] aus Milch isoliert.<ref>[[w:Wilhelm Fleischmann|Wilhelm Fleischmann]]: ''Geschichtliches über Milch und Milchzucker.'' In: ''Sudhoffs Archiv.'' 4, 1911, S. 1–19, {{JSTOR|20772893}}.</ref> Sie kommt als Hauptenergieträger in der Milch der [[Säugetier]]e vor.  


Lactose ist als Inhaltsstoff von [[Muttermilch]] die Hauptenergiequelle für [[Säugling]]e. Um Lactose verwerten zu können, muss sie bei der [[Verdauung]] in die ''Einfachzucker'' <small>D</small>-Galactose und <small>D</small>-Glucose gespalten werden. Hierzu ist das im [[Dünndarm]] vorhandene [[Enzym]] [[Lactase]] notwendig, das im Erwachsenenalter nur noch in geringerer Menge gebildet wird. Kann Lactose aufgrund eines Mangels an Lactase nicht verdaut und daher nicht durch die Darmwand aufgenommen werden, so entsteht eine '''Lactoseintoleranz''' oder Lactoseunverträglichkeit.<ref>{{Literatur |Autor=Fritz Höffeler |Hrsg=Wiley |Titel=Geschichte und Evolution der Lactose(in)toleranz. Das Erbe der frühen Viehzüchter |Sammelwerk=[[w:Biologie in unserer Zeit|Biologie in unserer Zeit]] |Datum=2009-12-11 |DOI=10.1002/biuz.200910405}}</ref>
Lactose ist als Inhaltsstoff von [[Muttermilch]] die Hauptenergiequelle für [[Säugling]]e. Um Lactose verwerten zu können, muss sie bei der [[Verdauung]] in die ''Einfachzucker'' <small>D</small>-Galactose und <small>D</small>-Glucose gespalten werden. Hierzu ist das im [[Dünndarm]] vorhandene [[Enzym]] [[Lactase]] notwendig, das im Erwachsenenalter nur noch in geringerer Menge gebildet wird. Kann Lactose aufgrund eines Mangels an Lactase nicht verdaut und daher nicht durch die Darmwand aufgenommen werden, so entsteht eine '''Lactoseintoleranz''' oder Lactoseunverträglichkeit.<ref>{{Literatur |Autor=Fritz Höffeler |Hrsg=Wiley |Titel=Geschichte und Evolution der Lactose(in)toleranz. Das Erbe der frühen Viehzüchter |Sammelwerk=[[w:Biologie in unserer Zeit|Biologie in unserer Zeit]] |Datum=2009-12-11 |DOI=10.1002/biuz.200910405}}</ref>

Aktuelle Version vom 13. April 2019, 19:34 Uhr

Strukturformel von Lactose

Lactose, Milchzucker oder Laktose (von lat. lac, Genitiv lactis Milch) ist ein in Milch enthaltener Zucker. Lactose ist eine kristalline, farblose Substanz mit süßem Geschmack; die Süßkraft liegt je nach Konzentration zwischen 25 und 60 % der von Saccharose. Das Disaccharid besteht aus den beiden Molekülen D-Galactose und D-Glucose, die über eine β-1,4-glycosidische Bindung miteinander verbunden sind. Nach der IUPAC-Nomenklatur wird Lactose als 4-O-(β-D-Galactopyranosyl)-D-glucopyranose bezeichnet; sie wurde erstmals um 1615 von Fabrizio Bartoletti aus Milch isoliert.[1] Sie kommt als Hauptenergieträger in der Milch der Säugetiere vor.

Lactose ist als Inhaltsstoff von Muttermilch die Hauptenergiequelle für Säuglinge. Um Lactose verwerten zu können, muss sie bei der Verdauung in die Einfachzucker D-Galactose und D-Glucose gespalten werden. Hierzu ist das im Dünndarm vorhandene Enzym Lactase notwendig, das im Erwachsenenalter nur noch in geringerer Menge gebildet wird. Kann Lactose aufgrund eines Mangels an Lactase nicht verdaut und daher nicht durch die Darmwand aufgenommen werden, so entsteht eine Lactoseintoleranz oder Lactoseunverträglichkeit.[2]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Wilhelm Fleischmann: Geschichtliches über Milch und Milchzucker. In: Sudhoffs Archiv. 4, 1911, S. 1–19, JSTOR 20772893.
  2.  Fritz Höffeler: Geschichte und Evolution der Lactose(in)toleranz. Das Erbe der frühen Viehzüchter. In: Biologie in unserer Zeit. 11. Dezember 2009, doi:10.1002/biuz.200910405.
Dieser Artikel basiert auf einer für AnthroWiki adaptierten Fassung des Artikels Lactose aus der freien Enzyklopädie de.wikipedia.org und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.