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Mohammed: Unterschied zwischen den Versionen
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Sūrat al-Aḥzāb(33)''. In: Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft (ZDMG), Band 164 (2014), S.65-96</ref> Dies wird so gedeutet, dass er der letzte aller [[wikipedia:Propheten des Islam|Propheten]] war, die von Gott entsandt wurden. Der fromme [[wikipedia:Muslim|Muslim]] ist verpflichtet, bei der Nennung Mohammeds die [[wikipedia:Eulogie (Islam)|Eulogie]] ''Sallā Llāhu ʿalaihi wa-sallam'' ({{arF|صلى الله عليه وسلم|d=ṣallā Llāhu ʿalaihi wa-sallam|b=Gott segne ihn und schenke ihm Heil}}) stets hinzuzufügen. Diese Formel wird als ''Tasliya'' bezeichnet. Entsprechend der ihm beigemessenen [[wikipedia:Unfehlbarkeit#Islam|Unfehlbarkeit]] ([[wikipedia:ʿIsma|ʿIsma]]) hat die durch [[wikipedia:Hadith|Hadith]]e überlieferte [[wikipedia:Sunna|Handlungsweise]] Mohammeds für Muslime verbindlichen Vorbildcharakter.> | Sūrat al-Aḥzāb(33)''. In: Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft (ZDMG), Band 164 (2014), S.65-96</ref> Dies wird so gedeutet, dass er der letzte aller [[wikipedia:Propheten des Islam|Propheten]] war, die von Gott entsandt wurden. Der fromme [[wikipedia:Muslim|Muslim]] ist verpflichtet, bei der Nennung Mohammeds die [[wikipedia:Eulogie (Islam)|Eulogie]] ''Sallā Llāhu ʿalaihi wa-sallam'' ({{arF|صلى الله عليه وسلم|d=ṣallā Llāhu ʿalaihi wa-sallam|b=Gott segne ihn und schenke ihm Heil}}) stets hinzuzufügen. Diese Formel wird als ''Tasliya'' bezeichnet. Entsprechend der ihm beigemessenen [[wikipedia:Unfehlbarkeit#Islam|Unfehlbarkeit]] ([[wikipedia:ʿIsma|ʿIsma]]) hat die durch [[wikipedia:Hadith|Hadith]]e überlieferte [[wikipedia:Sunna|Handlungsweise]] Mohammeds für Muslime verbindlichen Vorbildcharakter.> | ||
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Welt erzählen, die er kennengelernt hat. Was ist das für eine geistige | |||
Welt? Diese geistige Welt, von der Mohammed seinen Gläubigen erzählt, | |||
ist die luziferische Welt, die er als das Paradies ansieht, die Welt, | |||
die gerade erstrebt werden soll. Und wenn man aus dem Abstrakten | |||
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#Rudolf Steiner: ''Geisteswissenschaftliche Erläuterungen zu Goethes «Faust»'', Band I: Faust, der strebende Mensch , [[GA 272]] (1981), ISBN 3-7274-2720-5 {{Vorträge|272}} | |||
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Version vom 9. März 2015, 23:08 Uhr

Mohammed, eigentlich Abū l-Qāsim Muhammad ibn ʿAbd Allāh ibn ʿAbd al-Muttalib ibn Hāschim ibn ʿAbd Manāf al-Quraschī (arab. أبو القاسم محمد بن عبد الله بن عبد المطلب بن هاشم بن عبد مناف القرشي , DMG Abū l-Qāsim Muḥammad b. ʿAbd Allāh b. ʿAbd al-Muṭṭalib b. Hāšim b. ʿAbd Manāf al-Qurašī; geb. zwischen 570 u. 573 in Mekka; gest. am 8. Juni 632 in Medina), ist der Religionsstifter des Islam.
Mohammed gilt im Islam als Prophet (nabī) und Gottesgesandter (rasūl Allāh), dem mit dem Koran das Wort Gottes (Allahs) offenbart wurde. Im Koran wird er als „das Siegel der Propheten“ (خاتم النبيين / ḫātam an-nabiyyīn, Sure 33, Vers 40) bezeichnet.[1] Dies wird so gedeutet, dass er der letzte aller Propheten war, die von Gott entsandt wurden. Der fromme Muslim ist verpflichtet, bei der Nennung Mohammeds die Eulogie Sallā Llāhu ʿalaihi wa-sallam (صلى الله عليه وسلم / ṣallā Llāhu ʿalaihi wa-sallam /„Gott segne ihn und schenke ihm Heil“) stets hinzuzufügen. Diese Formel wird als Tasliya bezeichnet. Entsprechend der ihm beigemessenen Unfehlbarkeit (ʿIsma) hat die durch Hadithe überlieferte Handlungsweise Mohammeds für Muslime verbindlichen Vorbildcharakter.>
"Wir müssen schon Mohammed tiefer nehmen, wir müssen uns schon klar sein, daß dasjenige, was in seiner Seele lebte, wirklich ein solcher Verkehr mit der geistigen Welt war, wie ihn Goethe für seinen Faust suchte. Aber was hat Mohammed gefühlt? Was hat er gefunden? Ich kann das heute nur andeuten, ein andermal will ich es noch genauer ausführen. Was hat Mohammed gefunden? Nun, Sie wissen, Mohammed strebte zunächst nach einer Welt, für die er einen Ausdruck hatte, es ist nur ein Wort: Der Gott. Die Welt wird zu einem Monon, zu einem monistischen Ausdruck des Gottes. Diese Welt hat nichts von dem Wesen des Christentums, selbstverständlich. Aber Mohammed schaut doch hinein in die geistige Welt, er kommt hinein in die elementare Welt, von der ich heute gesprochen habe. Er verspricht seinen Gläubigen, daß sie eintreten werden, wenn sie durch die Pforte des Todes gegangen sein werden, in diese geistige Welt. Aber er kann ihnen nur von der geistigen Welt erzählen, die er kennengelernt hat. Was ist das für eine geistige Welt? Diese geistige Welt, von der Mohammed seinen Gläubigen erzählt, ist die luziferische Welt, die er als das Paradies ansieht, die Welt, die gerade erstrebt werden soll. Und wenn man aus dem Abstrakten in das Reale kommt, und man hinzufügt, interpretierend, den Sinn des Islam-Strebens in die geistige Welt hinein, erkennt man, was die Geisteswissenschaft auch verkündet. Aber diese geistige Welt ist die Welt, in der Luzifer seine Herrschaft hat; uminterpretiert wird die luziferische Welt zu dem Paradiese, zu der Welt, die gerade erstrebt werden soll von den Menschen.
Ich glaube, es muß einen tiefen Eindruck auf unsere Seelen machen, wenn wir so in das Wesen des geschichtlichen Werdens an einer sehr wichtigen Erscheinung uns vertiefen können. Es muß uns schon bedenklich machen, wenn wir im Fortgang des religiösen Lebens erfahren, wie ein großer Prophet auftrat mit dem Irrtum, daß die luziferische Welt das Paradies sei. Ich möchte nicht, daß das in Ihre Seele nur so einziehe wie abstrakte Wahrheiten, ich glaube, es kann schon die Seele erschüttern, wenn man dergleichen auf sie wirken läßt. Aber, was tut der Mohammedaner, um in seine geistige Welt hineinzukommen? Wir konnten vielleicht nachher an der Tür jeden einen Zettel abwerfen lassen, der den Koran ganz gelesen hat von den lieben Freunden, die hier sitzen. Es wäre dann interessant, die Zettel zu zählen derjenigen, die ihn gelesen haben. Aber es ist auch nicht leicht, den Koran ganz zu lesen, mit seinen unendlichen Wiederholungen, mit dem, was der abendländische Mensch in der Darstellung so unendlich langweilig findet. Unter den Mohammedanern aber gibt es Menschen, die ihn siebzigtausendmal in ihrem Leben vom Anfang bis zum Ende gelesen haben wollen. Das heißt: ein Wort, das gegeben ist, der Seele zugeführt zu haben so, daß dieses Wort in der Seele lebendig geworden ist! Können wir in bezug auf das Christentum sicher nichts inhaltlich lernen von einer solchen Religionsgemeinschaft, so können wir doch erfahren, daß innerhalb jener Menschengemeinschaft ganz anders verfahren wird selbst mit dem geistigen Irrtum, als bei uns mit dem, was wir als geistige Wahrheiten zu erkennen berufen sind." (Lit.: GA 272, S. 91ff)
Nachweise
- ↑ Uri Rubin: The Seal of the Prophets and the Finality of Prophecy. On the Interpretation of the Qurʾānic Sūrat al-Aḥzāb(33). In: Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft (ZDMG), Band 164 (2014), S.65-96
Literatur
- Rudolf Steiner: Geisteswissenschaftliche Erläuterungen zu Goethes «Faust», Band I: Faust, der strebende Mensch , GA 272 (1981), ISBN 3-7274-2720-5 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
![]() Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv. Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen. Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners. |
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