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'''Gotthold Ephraim Lessing''' (* 22. Januar 1729 in Kamenz, [[wikipedia:Oberlausitz|Markgraftum Oberlausitz]]; † 15. Februar 1781 in Braunschweig) war ein bedeutender Dichter der deutschen [[Aufklärung]]. Mit seinen Dramen und seinen theoretischen Schriften, die vor allem dem [[Toleranz]]gedanken verpflichtet sind, hat dieser [[Vordenker der Aufklärung|Aufklärer]] der weiteren Entwicklung des [[Theater]]s einen wesentlichen Weg gewiesen und die öffentliche Wirkung von Literatur nachhaltig beeinflusst. Lessing ist der erste deutsche Dramatiker, dessen Werk bis heute ununterbrochen in den Theatern aufgeführt wird.
'''Gotthold Ephraim Lessing''' (* 22. Januar 1729 in Kamenz, [[wikipedia:Oberlausitz|Markgraftum Oberlausitz]]; † 15. Februar 1781 in Braunschweig) war ein bedeutender Dichter der deutschen [[Aufklärung]]. Mit seinen Dramen und seinen theoretischen Schriften, die vor allem dem [[Toleranz]]gedanken verpflichtet sind, hat dieser [[Vordenker der Aufklärung|Aufklärer]] der weiteren Entwicklung des [[Theater]]s einen wesentlichen Weg gewiesen und die öffentliche Wirkung von Literatur nachhaltig beeinflusst. Lessing ist der erste deutsche Dramatiker, dessen Werk bis heute ununterbrochen in den Theatern aufgeführt wird.


=== Der Kritiker und Aufklärer ===
In seinen religionsphilosophischen Schriften argumentierte Lessing gegen den Glauben an die Offenbarung und gegen das Festhalten an den „Buchstaben“ der Bibel durch die herrschende Lehrmeinung. Dem gegenüber vertraute er auf ein „Christentum der Vernunft“, das sich am Geist der Religion orientierte. Er glaubte, dass die menschliche [[Vernunft]], angestoßen durch Kritik und Widerspruch, sich auch ohne die Hilfe einer göttlichen Offenbarung entwickeln werde. Um eine öffentliche Diskussion gegen die orthodoxe „Buchstabenhörigkeit“ anzuregen, veröffentlichte er in den Jahren 1774 bis 1778 sieben ''Fragmente eines Ungenannten'', die zum so genannten [[wikipedia:Fragementenstreit|Fragmentenstreit]] führten. Sein Hauptgegner in diesem Streit war der Hamburger Hauptpastor [[wikipedia:Johann Melchior Goeze|Johann Melchior Goeze]], gegen den Lessing unter anderem als ''[[wikipedia:Anti-Goeze|Anti-Goeze]]'' benannte Schriften von [[wikipedia:Hermann Samuel Reimarus|Hermann Samuel Reimarus]] herausgab.<ref>Siehe auch Artikel [[wikipedia:Religionskritik#Gotthold Ephraim Lessing|Religionskritik]]</ref>
Außerdem trat er in den zahlreichen Auseinandersetzungen mit den Vertretern der herrschenden Lehrmeinung (z.B. im ''Anti-Goeze'') für Toleranz gegenüber den anderen Weltreligionen ein. Diese Haltung setzte er auch dramatisch um in dem Drama ''Nathan der Weise'', als ihm weitere theoretische Veröffentlichungen verboten wurden. In der Schrift ''[[Die Erziehung des Menschengeschlechts]]'' legte er seine Position zusammenhängend dar.
== Einzelnachweise ==
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Version vom 18. Mai 2013, 21:42 Uhr

Gotthold Ephraim Lessing, Gemälde von Anna Rosina de Gasc (Lisiewska), 1767/1768, Gleimhaus Halberstadt

Gotthold Ephraim Lessing (* 22. Januar 1729 in Kamenz, Markgraftum Oberlausitz; † 15. Februar 1781 in Braunschweig) war ein bedeutender Dichter der deutschen Aufklärung. Mit seinen Dramen und seinen theoretischen Schriften, die vor allem dem Toleranzgedanken verpflichtet sind, hat dieser Aufklärer der weiteren Entwicklung des Theaters einen wesentlichen Weg gewiesen und die öffentliche Wirkung von Literatur nachhaltig beeinflusst. Lessing ist der erste deutsche Dramatiker, dessen Werk bis heute ununterbrochen in den Theatern aufgeführt wird.

Der Kritiker und Aufklärer

In seinen religionsphilosophischen Schriften argumentierte Lessing gegen den Glauben an die Offenbarung und gegen das Festhalten an den „Buchstaben“ der Bibel durch die herrschende Lehrmeinung. Dem gegenüber vertraute er auf ein „Christentum der Vernunft“, das sich am Geist der Religion orientierte. Er glaubte, dass die menschliche Vernunft, angestoßen durch Kritik und Widerspruch, sich auch ohne die Hilfe einer göttlichen Offenbarung entwickeln werde. Um eine öffentliche Diskussion gegen die orthodoxe „Buchstabenhörigkeit“ anzuregen, veröffentlichte er in den Jahren 1774 bis 1778 sieben Fragmente eines Ungenannten, die zum so genannten Fragmentenstreit führten. Sein Hauptgegner in diesem Streit war der Hamburger Hauptpastor Johann Melchior Goeze, gegen den Lessing unter anderem als Anti-Goeze benannte Schriften von Hermann Samuel Reimarus herausgab.[1]

Außerdem trat er in den zahlreichen Auseinandersetzungen mit den Vertretern der herrschenden Lehrmeinung (z.B. im Anti-Goeze) für Toleranz gegenüber den anderen Weltreligionen ein. Diese Haltung setzte er auch dramatisch um in dem Drama Nathan der Weise, als ihm weitere theoretische Veröffentlichungen verboten wurden. In der Schrift Die Erziehung des Menschengeschlechts legte er seine Position zusammenhängend dar.

Einzelnachweise

  1. Siehe auch Artikel Religionskritik
Dieser Artikel basiert auf einer für AnthroWiki adaptierten Fassung des Artikels Lessing aus der freien Enzyklopädie de.wikipedia.org und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.