Elohim: Unterschied zwischen den Versionen

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Die sieben '''Elohim''' ({{heS|אלהים}}) gehören zur [[Hierarchie]] der [[Geister der Form]] und sind die Schöpfergötter der [[Erdentwicklung]], von denen in der [[Wikipedia:Genesis|Genesis]] gesprochen wird. Nach der [[Wikipedia:Althebräische Grammatik|althebräischen Grammatik]] ist ''Elohim'' die [[Wikipedia:Plural|Plural]]form zum [[Wikipedia:Singular|Singular]] ''Eloah'', das aber im [[Wikipedia:Tanach|Tanach]] nur höchst selten verwendet wird, abgeleitet von der allgemeinen, in vielen [[Wikipedia:Semitische Sprachen|semitischen Sprachen]] gebräuchlichen Bezeichnung '''[[El]]''' für [[Geistige Wesen|geistige Wesenheiten]]. Dem entspricht im [[Wikipedia:Aramäische Sprache|Aramäischen]] ''Elah'' oder ''Elaha'' (bzw. anders vokalisiert auch ''Alah'' oder ''Alaha'') und im [[Wikipedia:Arabische Sprache|Arabischen]] ''[[Allah]]''.
Die '''sieben''' '''Elohim''' ({{heS|אלהים}}) gehören zur [[Hierarchie]] der [[Geister der Form]] und sind die Schöpfergötter der [[Erdentwicklung]], von denen in der [[Genesis]] gesprochen wird. Nach der [[Wikipedia:Althebräische Grammatik|althebräischen Grammatik]] ist ''Elohim'' die [[Wikipedia:Plural|Plural]]form zum [[Wikipedia:Singular|Singular]] ''Eloah'', das aber im [[Tanach]] nur höchst selten verwendet wird, abgeleitet von der allgemeinen, in vielen [[Semitische Sprachen|semitischen Sprachen]] gebräuchlichen Bezeichnung '''[[El]]''' für [[Geistige Wesen|geistige Wesenheiten]]. Dem entspricht im [[Aramäische Sprache|Aramäischen]] ''Elah'' oder ''Elaha'' (bzw. anders vokalisiert auch ''Alah'' oder ''Alaha'') und im [[Arabische Sprache|Arabischen]] ''[[Allah]]''.


Über die [[Laut]]-Bedeutung sagt [[Rudolf Steiner]]:
Über die [[Laut]]-Bedeutung sagt [[Rudolf Steiner]]:
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Menschen Freude haben: Elohim.|265|276f}}
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Die Existenz der '''Elohim''', also einer Mehrzahl der [[Schöpfergötter]] bildet einen Widerspruch zum strikten [[Wikipedia:Monotheismus|Monotheismus]] des [[Judentum]]s und auch des [[Islam]]. Erst die [[Hierarchien]]lehre von den [[Engelordnungen]], die wir im [[Christentum]] vorfinden, löst diesen Widerspruch auf. Innerhalb der [[Engelhierarchien]] gehören die '''Elohim''' zur [[Zweite Hierarchie|zweiten Hierarchie]] (dem Christus-Logos zugeordnet).
Die Existenz der '''Elohim''', also einer Mehrzahl der [[Schöpfergötter]], bildet einen Widerspruch zum strikten [[Monotheismus]] des [[Judentum]]s und auch des [[Islam]]. Erst die [[Hierarchien]]lehre von den [[Engelordnungen]], die wir im [[Christentum]] vorfinden, löst diesen Widerspruch auf. Innerhalb der [[Engelhierarchien]] gehören die '''Elohim''' zur [[Zweite Hierarchie|zweiten Hierarchie]] (dem Christus-Logos zugeordnet).


"Und '''Elohim''' sprach: Lasset UNS Menschen machen, ein Bild, das UNS gleich sei..." ({{B|1 Mos|1|26|ELB}} - Revidierte Elberfelder Übersetzung).
"Und '''Elohim''' sprach: Lasset UNS Menschen machen, ein Bild, das UNS gleich sei..." ({{B|1 Mos|1|26|ELB}} - Revidierte Elberfelder Übersetzung).


"ELOHIM ist tätig als Einer. Wie sehr muß es dann auffallen, wenn plötzlich und unvermittelt dieser zu sich selbst als einer Mehrzahl spricht: <Und ELOHIM sprach: Lasset uns...>! (...) Ein Hoher Rat ist versammelt und faßt den schwerwiegenden Entschluß. Seine Mitglieder entschließen sich zum gemeinsamen Werk: <Lasset uns den Menschen schaffen...!>" (Lit.: Eberhard Klemp, S. 12).
"ELOHIM ist tätig als Einer. Wie sehr muß es dann auffallen, wenn plötzlich und unvermittelt dieser zu sich selbst als einer Mehrzahl spricht: <Und ELOHIM sprach: Lasset uns...>! (...) Ein Hoher Rat ist versammelt und faßt den schwerwiegenden Entschluß. Seine Mitglieder entschließen sich zum gemeinsamen Werk: <Lasset uns den Menschen schaffen...!>" {{Lit|Eberhard Klemp, S. 12}}


"Der Bildhauer steht unmittelbar an der Seite der '''Elohim''', als sie den unförmlichen, widerwärtigen Ton zu dem herrlichsten Gebilde umzuschaffen wussten." (Lit.: J.W. von Goethe, 3. Buch, 3. Kapitel).  
"Der Bildhauer steht unmittelbar an der Seite der '''Elohim''', als sie den unförmlichen, widerwärtigen Ton zu dem herrlichsten Gebilde umzuschaffen wussten." {{Lit|J.W. von Goethe, 3. Buch, 3. Kapitel}}.  


Im physischen [[Sonnenlicht]] weben die [[Liebe]]skräfte von sechs der Elohim; der siebente, [[Jahve]], nahm den [[Mond]] zum Wohnsitz und sendet von dort der Erde die reife [[Weisheit]] zu, um dadurch die Aufnahme der Liebe vorzubereiten. Jahve repräsentiert aber auch das gemeinsame Einheitsbewusstsein der sieben Elohim, das diese dadurch erlangt haben, dass sie im Zuge des [[Sechstagewerk]]s den [[Mensch]]en nach ihrem Ebenbild erschaffen hatten. Durch die Opfertat der Elohim hat der [[Mensch]] sein [[Ich]] erhalten. Mit der [[Jordan-Taufe]] zogen die gemeinsamen Kräfte der sechs Sonnen-Elohim durch den [[Christus]] in die [[Erdentwicklung|Erd-]] und [[Menschheitsentwicklung]] ein.
Im physischen [[Sonnenlicht]] weben die [[Liebe]]skräfte von sechs der Elohim, weshalb sie [[Rudolf Steiner]] auch als [[Lichtgeister]] bezeichnet. Der siebente, [[Jahve]], nahm den [[Mond]] zum Wohnsitz und sendet von dort der Erde die reife [[Weisheit]] zu, um dadurch die Aufnahme der Liebe vorzubereiten. Jahve repräsentiert aber auch das gemeinsame Einheitsbewusstsein der sieben Elohim, das diese dadurch erlangt haben, dass sie im Zuge des [[Sechstagewerk]]s den [[Mensch]]en nach ihrem Ebenbild erschaffen hatten. Durch die Opfertat der Elohim hat der [[Mensch]] sein [[Ich]] erhalten. Mit der [[Jordan-Taufe]] zogen die gemeinsamen Kräfte der sechs Sonnen-Elohim durch den [[Christus]] in die [[Erdentwicklung|Erd-]] und [[Menschheitsentwicklung]] ein.
 
== Die Elohim und der Kosmos der Liebe ==
{{Hauptartikel|Kosmos der Liebe}}
 
{{GZ|Was heute der physische Leib des Menschen als seine charakteristischen
Eigenschaften trägt, verdankt er dem alten Monde. Man
nennt im Okkultismus den alten Mond den Kosmos der Weisheit.
Damals auf dem alten Monde wurde nach und nach das vorbereitet,
was Sie jetzt im physischen Leibe des Menschen finden. Und so wie
das, was unser physischer Leib ist, auf dem Monde durchdrungen
wurde mit Weisheit, so wird durch den Kosmos der Liebe das vorbereitet,
was Sie im späteren Jupiterzustand der Erde finden werden:
der Atherleib ganz durchdrungen von dem Element der Liebe. Und
wie wir heute ein Knochenstück des physischen Leibes bewundern
in seiner Weisheit, so werden - wenn wir vergleichsweise reden dürfen
- die Jupitermenschen den Ätherleib bewundern, weil er von
Liebe ebenso durchkraftet ist, wie der physische Leib auf der Erde
von Weisheit durchformt ist.|101|213}}
 
{{GZ|Wir haben gesehen, daß unsere
Erde allmählich der Kosmos geworden ist, der die Mission der Liebe
durchzuführen hat. Die Erde wird beschienen von der heutigen
Sonne. Wie der Mensch die Erde bewohnt und die Liebe nach und
nach sich aneignet, so bewohnen die Sonne andere, höhere Wesen,
weil die Sonne auf einer höheren Stufe des Daseins angekommen ist.
Der Mensch ist Erdenbewohner, und Erdenbewohner sein, bedeutet
ein Wesen sein, das sich die Liebe aneignet während der Erdenzeit.
Ein Sonnenbewohner in unserer Zeit bedeutet ein Wesen, welches die
Liebe entzünden kann, welches die Liebe einströmen lassen kann.
Nicht würden die Erdenbewohner die Liebe entwickeln, sie nicht aufnehmen
können, wenn nicht die Sonnenbewohner ihnen die reife
Weisheit schicken würden mit den Lichtstrahlen. Indem das Licht der
Sonne auf die Erde herunterströmt, entwickelt sich auf der Erde die
Liebe. Das ist eine ganz reale Wahrheit. Die Wesenheiten, die so hoch
stehen, daß sie die Liebe ausströmen können, haben die Sonne zu
ihrem Schauplatze gemacht.
 
Es waren da, als der Mond fertig war mit seiner Entwickelung,
sieben solcher Hauptwesenheiten, die so weit waren, daß sie Liebe
ausströmen konnten. Hier berühren wir ein tiefes Mysterium, das die
Geheimwissenschaft enthüllt. - Da ist im Beginne der Erdenentwickelung
der kindliche Mensch, der die Liebe aufnehmen sollte und bereit
war zur Aufnahme des Ich, und auf der anderen Seite die Sonne, die
sich abspaltete und zu einem höheren Dasein aufstieg. Auf dieser
Sonne konnten sich entwickeln sieben Hauptlichtgeister, die zu gleicher
Zeit die gebenden Geister der Liebe waren. Nur sechs von ihnen
nahmen auf der Sonne Wohnung; und das, was uns im Lichte der
Sonne physisch zuströmt, enthält in sich die geistigen Liebeskräfte
dieser sechs Lichtgeister oder der sechs Elohim, wie wir sie in der
Bibel finden. Einer spaltete sich ab und ging einen anderen Weg zum
Heile des Menschen, er wählte sich nicht die Sonne, sondern den
Mond zu seinem Aufenthalte. Und dieser eine der Lichtgeister, der
freiwillig auf das Sonnendasein verzichtete und sich den Mond
wählte, ist kein anderer als derjenige, den das Alte Testament «Jahve »
oder «Jehova » nennt. Dieser eine, der sich den Mond zum Aufenthalt
wählte, ist derjenige, der vom Monde aus die reife Weisheit auf die
Erde strömte und dadurch die Liebe vorbereitete.|103|53f}}
 
{{GZ|Während der Nacht, zu gewissen Zeiten, sendet uns der Mond die
reflektierte Sonnenkraft zu. Es ist dasselbe Licht, das uns auch von der
Sonne zukommt. So strahlte zurück in den alten Zeiten Jahve oder
Jehova die Kraft der reifen Weisheit, die Kraft der sechs Elohim,
und diese Kraft strömte er während der Zeit des Nachtschlafens in die
Menschen ein und bereitete sie vor, so daß sie fähig wurden, auch
später die Kraft der Liebe nach und nach während des tagwachen
Bewußtseins zu bekommen.
 
Die Zeichnung soll in symbolischer Weise andeuten den tagwachen
Menschen, wo physischer Leib und Ätherleib abhängig sind vom
Göttlichen, und das Ich und der Astralleib auf dem physischen Plane
im physischen Leibe und Ätherleibe sind; da wird von außen das
ganze System des Menschen beschienen von der Sonne. Von der
Nacht wissen Sie jetzt, daß sie eine viel längere war und viel wirkungsvoller
für den Menschen uralter Vorzeit. Da sind Astralleib
und Ich aus physischem Leib und Ätherleib heraus; da ist das Ich
ganz in der astralischen Welt, und der astralische Leib wird von außen
hineingesenkt in den physischen Leib so, daß er aber seiner ganzen
Wesenheit nach doch in das Geistig-Göttliche eingebettet ist. Da kann
die Sonne nicht direkt auf den menschlichen Astralleib scheinen und
in ihm die Kraft der Liebe entzünden. Da wirkt der Mond, der das
Sonnenlicht reflektiert, durch Jahve oder Jehova. Der Mond ist das
Symbolum für Jahve oder Jehova, und die Sonne ist nichts anderes
als das Symbolum für den Logos, der die Summe der anderen sechs
Eiohim ist. Nur symbolisch soll diese Zeichnung, die Sie studieren
mögen, über die Sie meditieren mögen, das andeuten. Und wenn Sie
 
[[Datei:GA103_055.gif|center|600px|Zeichnung aus GA 103, S 55]]
 
darüber nachdenken, werden Sie finden, welch tiefe Mysterienwahrheiten
darin dargestellt sind: daß lange Zeit hindurch dem nächtlichen
Bewußtsein durch Jahve die Kraft der Liebe dem Menschen eingepflanzt
wurde auf unbewußte Art. So wurde der Mensch vorbereitet,
damit er nach und nach selbst den Logos, die Kraft seiner
Liebe empfangen konnte. Wie war das möglich? Wie konnte
denn das geschehen? - Jetzt kommen wir zu der anderen Seite des
Mysteriums.
 
Wir haben uns gesagt, daß der Mensch zur selbstbewußten Liebe
auf der Erde berufen war. Er mußte also einen Führer, einen Lehrer
während des hellen Tagesbewußtseins haben, der ihm so gegenübertrat,
daß er ihn wahrnehmen konnte. Nur während der Nacht, im
dämmerhaften Bewußtsein konnte ihm die Liebe eingepflanzt werden.
Nach und nach aber mußte etwas eintreten, etwas mit voller Tatsächlichkeit
eintreten, was dem Menschen möglich machte, außen,
physisch das Wesen der Liebe selber zu sehen. Wodurch konnte das
eintreten? Das konnte nur dadurch eintreten, daß das Wesen der
göttlichen Liebe, des Logos, ein Wesen auf der Erde wurde - ein
fleischliches Wesen auf der Erde, wie es der Mensch auf der Erde
durch seine Sinne wahrnehmen konnte. Weil der Mensch zur Wahrnehmung
durch seine äußeren Sinne sich entwickelte, mußte der Gott,
der Logos, selbst ein Sinneswesen werden. Er mußte in einem fleischlichen
Leibe auftreten. Das geschah durch den Christus Jesus, und die
historische Erscheinung des Christus Jesus bedeutet nichts anderes,
als daß die Kräfte der sechs Elohim oder des Logos sich verkörpert
haben in dem Jesus von Nazareth im Anfange unserer Zeitrechnung, -
in ihm real da waren in der Welt der Sichtbarkeit. Daraufkommt es an.
Das, was in der Sonne an innerer Kraft liegt, die Kraft der Logosliebe,
nahm physische Menschengestalt an in dem Leibe des Jesus von
Nazareth. Denn so wie ein anderer äußerer Gegenstand, wie ein
anderes Wesen, so mußte dem Menschen auf der Erde für sein Sinnesbewußtsein
der Gott in leibhaftiger Gestalt entgegentreten. Was ist
daher diese Wesenheit, die uns im Beginne unserer Zeitrechnung als
der Christus Jesus entgegentrat? Sie ist nichts anderes als die Verkörperung
des Logos, der sechs anderen Elohim, denen vorbereitend
der eine, der Jahve-Gott vorangegangen ist. Und diese eine Gestalt
des Jesus von Nazareth, in welcher der Christus oder der Logos inkarniert
war, bringt daher das, was früher immer nur von der Sonne
auf die Erde herniederströmte, was nur im Sonnenlichte enthalten ist,
sie bringt es in das Menschenleben, in die Menschheitsgeschichte
selbst hinein: «Der Logos ward Fleisch». Das ist das, worauf das
Johannes-Evangelium den größten Wert legt.|103|54ff}}
 
{{GZ|In der christlichen Geheimwissenschaft
nennt man den Mond den Kosmos der Weisheit und
die Erde den Kosmos der Liebe. Unter Mond ist die Mondphase der
Erde zu verstehen. Die Bezeichnung des Mondes als Kosmos der Weisheit
hat darin ihre Begründung, daß alles, was damals ausgebildet worden
ist, von Weisheit durchdrungen wurde. Die Ablösung der Mondphase
durch die Erdphase bedeutet die Ablösung des Kosmos der Weisheit
durch den Kosmos der Liebe. Als die Erde aus dem Dämmerzustand,
Pralaya, wieder hervortrat, gingen die Keime auf, die auf dem
Monde gezüchtet worden waren, darunter auch die Keime des physischen,
des Ätherleibes und Astralleibes des Menschen. In diese drei
Leiber und ihre gegenseitigen Beziehungen ist auf dem Mond Weisheit
hineingelegt worden. Daher findet sich auch im Bau dieser drei Leiber
die Weisheit. Die größte Weisheit liegt im Bau des physischen Leibes,
weniger im Bau des Ätherleibes, und noch weniger in dem des Astralleibes.
Wer nicht nur mit dem Verstande, sondern mit sinnender Seele
die Leiblichkeit des Menschen betrachtet, der wird diese Weisheit in
jedem Organ, in jedem Gliede des Körpers entdecken. Betrachtet man
zum Beispiel den menschlichen Oberschenkelknochen, so findet man
darin ein wahres Netz von kreuz und quer laufenden Balken, scheinbar
regellos; aber kein Ingenieur wäre heute imstande, diese zwei Säulen
herzustellen, die mit dem kleinsten Ausmaß von Kraft und Stoff den
menschlichen Oberkörper tragen. Solange noch die göttlichen Geister
an den Menschenleibern aufbauten, wurde nur Weisheit hineingelegt.
Man sieht in der Regel den physischen Leib des Menschen als den niedrigsten
an, aber mit Unrecht, denn gerade in seinem Leibe tritt die
größte Weisheit zutage. Nur durch diese Weisheit ist es möglich, daß
der physische Körper die Attacken, welche der Astralleib stets auf ihn
unternimmt, aushält, ohne vor der Zeit zusammenzubrechen. Die Leidenschaften,
die sich im physischen Leibe betätigen, das Trinken von
Kaffee, Tee und so weiter, alles dies sind Attacken des Astralleibes auf
den physischen Leib, und ganz besonders auf das Herz. Daher mußte
dies so weise ausgebaut sein, daß die Angriffe jahrzehntelang nicht imstande
sind, es zu zerstören. Natürlich mußte durch mannigfaltige Umgestaltung
erst die passende Form des Herzens herausgefunden werden.
 
Nur weil die Weisheit dem Aufbau der Welt zugrunde liegt, kann
sie darin von unserem Verstande gesucht und gefunden werden. Aber
die Weisheit ist nicht plötzlich in die Welt gekommen, das Hineingießen
ist nur langsam und allmählich erfolgt, und ebenso langsam und
allmählich wird das Durchdringen der Erde mit der Liebe stattfinden.
Dieses Durchdringen der Erde mit der Liebe ist der Sinn der Erdenentwickelung.
Die Liebe hat auf der Erde im kleinsten Ausmaß begonnen,
sie verbreitet sich aber immer mehr und mehr, und am Ende
der Erdphase wird alles ebenso von Liebe durchtränkt sein, wie es am
Ende des Mondenzustandes von Weisheit durchtränkt war.|100|214f}}
 
{{GZ|Vom Fortpflanzungsakt
wußte der Atlantier der ältesten Zeit nichts. Dieser ging in Zuständen
völliger Bewußtlosigkeit vor sich. Wenn der Atkntier erwachte, wußte
er nichts von der Fortpflanzung. Nur in Sinnbildern wurde ihm der
Vorgang der Fortpflanzung gezeigt. Daran erinnert noch die griechische
Sage von den zwei Menschen Deukalion und Pyrrha, die nach Griechenland
zogen und Steine hinter sich warfen, aus denen dann Menschen
wurden. Der Fortpflanzungsvorgang war so lange in Bewußtlosigkeit
gehüllt, als die Ehen nur unter Blutsverwandten geschlossen wurden.
Daß die Menschen zum Bewußtsein erwachten und bewußt den Akt der
Fortpflanzung erkannten, ist auf die Tätigkeit der luziferischen Geister
zurückzuführen, die dem Menschen «die Augen aufgetan» haben. Er
lernte, Gut und Böse zu unterscheiden. Weil die Menschen nun um ihre
Liebe wußten und nicht mehr nur nach der Blutsverwandtschaft fragten,
wurden sie selbständig. Dann wurde Jahve durch Christus abgelöst,
der eine höhere Liebe in die Welt brachte und die Menschen unabhängig
machte von Stammesgenossen und Blutsverwandten. Diese universelle
Liebe ist erst in ihrem Anfangsstadium. Wenn aber die Erde einmal ihre
Wesen an den Jupiter abgegeben haben wird, dann werden sie von dieser
geistigen Liebe ganz durchdrungen sein. Auf diese universelle Liebe
weist der Ausspruch Christi hin: «So jemand zu mir kommt und hasset
nicht seinen Vater, Mutter, Weib, Kinder, Brüder, Schwestern, dazu
auch sein eigen Leben, der kann nicht mein Jünger sein» (Lukas 14,
Vers 26). Der Geist, der diese universelle Liebe mehr und mehr über die
Erde ausgießt, ist der Christus-Geist. Die Erdenentwickelung ist durch
das Erscheinen des Christus Jesus in zwei Teile geteilt. Jenes Blut, das
auf Golgatha geflossen ist, bedeutet die Ablösung der Verwandtenliebe
durch die geistige Liebe. Dies ist der Zusammenhang zwischen Jahve,
Luzifer und Christus.|100|220f}}


== Luzifer und Elohim ==
== Luzifer und Elohim ==
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{{Siehe auch|Luzifer}}
{{Siehe auch|Luzifer}}


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{{GZ|Als die Elohim am Anfange der Erdenentwickelung beschlossen,
"Als die Elohim am Anfange der Erdenentwickelung beschlossen,
Menschen zu schaffen, war es ihr Vornehmen, die Menschen ganz
Menschen zu schaffen, war es ihr Vornehmen, die Menschen ganz
nach ihrem Ebenbilde zu machen, so, daß jedes Glied der Menschennatur
nach ihrem Ebenbilde zu machen, so, daß jedes Glied der Menschennatur
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zu den Göttern und der geistigen Welt standen. In uns muß etwas
zu den Göttern und der geistigen Welt standen. In uns muß etwas
sterben, bevor wir den richtigen Zusammenhang wieder finden
sterben, bevor wir den richtigen Zusammenhang wieder finden
können." {{Lit|{{G|265|289ff}}}}
können.|265|289ff}}
</div>


== Literatur ==
== Literatur ==


* Rudolf Steiner: ''Die Geheimnisse der biblischen Schöpfungsgeschichte'', [[GA 122]] (1992)
* Rudolf Steiner: ''Zur Geschichte und aus den Inhalten der erkenntniskultischen Abteilung der Esoterischen Schule von 1904 bis 1914'', [[GA 265]] (1987), ISBN 3-7274-2650-0 {{Schule|265}}
* Hans-Werner Schroeder: ''Mensch und Engel. Die Wirklichkeit der Hierarchien'', Fischer TB, Frankfurt/Main 1982
* Hans-Werner Schroeder: ''Mensch und Engel. Die Wirklichkeit der Hierarchien'', Fischer TB, Frankfurt/Main 1982
* Eberhard Klemp: ''Das Schöpfungs-Wort''. Eine Übertragung aus Genesis, Kapitel 1 bis 9 nach dem Hebräischen, Selbstverlag, Krefeld 1995
* Eberhard Klemp: ''Das Schöpfungs-Wort''. Eine Übertragung aus Genesis, Kapitel 1 bis 9 nach dem Hebräischen, Selbstverlag, Krefeld 1995
* Johann Wolfgang von Goethe: ''Wilhelm Meisters Wanderjahre'', 3. Buch, 3. Kapitel
* [[Johann Wolfgang von Goethe]]: ''Wilhelm Meisters Wanderjahre'', 3. Buch, 3. Kapitel
* ''Die Heilige Schrift''. Aus dem Grundtext übersetzt. Elberfelder Bibel. Revidierte Fassung, R. Brockhaus Vlg. (7. Auflage), Wuppertal 1996
* ''Die Heilige Schrift''. Aus dem Grundtext übersetzt. Elberfelder Bibel. Revidierte Fassung, R. Brockhaus Vlg. (7. Auflage), Wuppertal 1996
 
* [[Rudolf Steiner]]: ''Mythen und Sagen. Okkulte Zeichen und Symbole'', [[GA 101]] (1992), ISBN 3-7274-1010-8 {{Vorträge|101}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Das Johannes-Evangelium'', [[GA 103]] (1995), ISBN 3-7274-1030-2 {{Vorträge|103}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Die Geheimnisse der biblischen Schöpfungsgeschichte'', [[GA 122]] (1992)
* [[Rudolf Steiner]]: ''Zur Geschichte und aus den Inhalten der erkenntniskultischen Abteilung der Esoterischen Schule von 1904 bis 1914'', [[GA 265]] (1987), ISBN 3-7274-2650-0 {{Schule|265}}


{{GA}}
{{GA}}


[[Kategorie:Geistige Wesen]] [[Kategorie:Hierarchien]] [[Kategorie:Zweite Hierarchie]] [[Kategorie:Exusiai]] [[Kategorie:Bibel]]
[[Kategorie:Zweite Hierarchiestufe]] [[Kategorie:Exusiai]] [[Kategorie:Bibel]]
[[Kategorie:Altes Testament]]
[[Kategorie:Altes Testament]]
[[Kategorie:Gottesname]]
[[Kategorie:Die Namen Gottes]]
[[Kategorie:Die Namen Gottes (Judentum)]]
[[Kategorie:Die 10 Namen Gottes]]

Aktuelle Version vom 4. Dezember 2024, 14:19 Uhr

Die sieben Elohim (hebr. אלהים) gehören zur Hierarchie der Geister der Form und sind die Schöpfergötter der Erdentwicklung, von denen in der Genesis gesprochen wird. Nach der althebräischen Grammatik ist Elohim die Pluralform zum Singular Eloah, das aber im Tanach nur höchst selten verwendet wird, abgeleitet von der allgemeinen, in vielen semitischen Sprachen gebräuchlichen Bezeichnung El für geistige Wesenheiten. Dem entspricht im Aramäischen Elah oder Elaha (bzw. anders vokalisiert auch Alah oder Alaha) und im Arabischen Allah.

Über die Laut-Bedeutung sagt Rudolf Steiner:

„Wenn einer zum Beispiel sagt: E - fühlen Sie nur: Ich schrecke etwas zurück, das paßt mir nicht; E = ich habe eine leise Furcht, so etwas wie Furcht! Nun, nehmen Sie L: das ist so, wie wenn etwas hinschwindend ist, wie wenn etwas fließt, und EL, ja, das ist etwas, das hinfließt und wodurch man zurückschreckt, wodurch man sich fürchtet. So hat in Babylon El = Gott geheißen. So wurde alles nach diesem Prinzip bezeichnet. Oder nehmen Sie die Bibel: Wenn Sie sagen: O - das ist eine Verwunderung, eine plötzliche Verwunderung, gegen die man nicht aufkommt. Beim A - da hat man eine Empfindung, welche man gern hat, eine Verwunderung, die man gern hat; O - da will man zurückweichen; H, Ch ist der Atem. So daß man sagen kann: O = zurückweichende Verwunderung; H = Atem; I = da zeigt man hin darauf, man freut sich darüber, es ist leise Freude = I. Und M, das ist: Man will selber hineingehen. Sie spüren, wenn Sie M aussprechen: M - da geht der Atem hinaus, und man fühlt, man läuft förmlich nach dem Atem; M ist also: hinweggehen. Jetzt setzen wir das zusammen: El, das haben wir schon gesehen, ist der im Winde herkommende Geist, El; O = das ist die zurückweichende Verwunderung, H = der Atem; das ist also schon der feinere Geist, der als Atem wirkt; I ist die leise Freude; M - das ist das Hingeben. Da haben Sie Elohim, womit die Bibel beginnt; da haben Sie diese Laute drinnen. So daß man sagen kann: Was sind die Elohim? - Die Elohim sind im Winde Wesen, vor denen man etwas Angst hat, vor denen man etwas zurückweicht, die aber durch den Atem zur Freude der Menschen, im Hingeben des Menschen Freude haben: Elohim.“ (Lit.: GA 265, S. 276f)

Die Existenz der Elohim, also einer Mehrzahl der Schöpfergötter, bildet einen Widerspruch zum strikten Monotheismus des Judentums und auch des Islam. Erst die Hierarchienlehre von den Engelordnungen, die wir im Christentum vorfinden, löst diesen Widerspruch auf. Innerhalb der Engelhierarchien gehören die Elohim zur zweiten Hierarchie (dem Christus-Logos zugeordnet).

"Und Elohim sprach: Lasset UNS Menschen machen, ein Bild, das UNS gleich sei..." (1 Mos 1,26 ELB - Revidierte Elberfelder Übersetzung).

"ELOHIM ist tätig als Einer. Wie sehr muß es dann auffallen, wenn plötzlich und unvermittelt dieser zu sich selbst als einer Mehrzahl spricht: <Und ELOHIM sprach: Lasset uns...>! (...) Ein Hoher Rat ist versammelt und faßt den schwerwiegenden Entschluß. Seine Mitglieder entschließen sich zum gemeinsamen Werk: <Lasset uns den Menschen schaffen...!>" (Lit.: Eberhard Klemp, S. 12)

"Der Bildhauer steht unmittelbar an der Seite der Elohim, als sie den unförmlichen, widerwärtigen Ton zu dem herrlichsten Gebilde umzuschaffen wussten." (Lit.: J.W. von Goethe, 3. Buch, 3. Kapitel).

Im physischen Sonnenlicht weben die Liebeskräfte von sechs der Elohim, weshalb sie Rudolf Steiner auch als Lichtgeister bezeichnet. Der siebente, Jahve, nahm den Mond zum Wohnsitz und sendet von dort der Erde die reife Weisheit zu, um dadurch die Aufnahme der Liebe vorzubereiten. Jahve repräsentiert aber auch das gemeinsame Einheitsbewusstsein der sieben Elohim, das diese dadurch erlangt haben, dass sie im Zuge des Sechstagewerks den Menschen nach ihrem Ebenbild erschaffen hatten. Durch die Opfertat der Elohim hat der Mensch sein Ich erhalten. Mit der Jordan-Taufe zogen die gemeinsamen Kräfte der sechs Sonnen-Elohim durch den Christus in die Erd- und Menschheitsentwicklung ein.

Die Elohim und der Kosmos der Liebe

Hauptartikel: Kosmos der Liebe

„Was heute der physische Leib des Menschen als seine charakteristischen Eigenschaften trägt, verdankt er dem alten Monde. Man nennt im Okkultismus den alten Mond den Kosmos der Weisheit. Damals auf dem alten Monde wurde nach und nach das vorbereitet, was Sie jetzt im physischen Leibe des Menschen finden. Und so wie das, was unser physischer Leib ist, auf dem Monde durchdrungen wurde mit Weisheit, so wird durch den Kosmos der Liebe das vorbereitet, was Sie im späteren Jupiterzustand der Erde finden werden: der Atherleib ganz durchdrungen von dem Element der Liebe. Und wie wir heute ein Knochenstück des physischen Leibes bewundern in seiner Weisheit, so werden - wenn wir vergleichsweise reden dürfen - die Jupitermenschen den Ätherleib bewundern, weil er von Liebe ebenso durchkraftet ist, wie der physische Leib auf der Erde von Weisheit durchformt ist.“ (Lit.: GA 101, S. 213)

„Wir haben gesehen, daß unsere Erde allmählich der Kosmos geworden ist, der die Mission der Liebe durchzuführen hat. Die Erde wird beschienen von der heutigen Sonne. Wie der Mensch die Erde bewohnt und die Liebe nach und nach sich aneignet, so bewohnen die Sonne andere, höhere Wesen, weil die Sonne auf einer höheren Stufe des Daseins angekommen ist. Der Mensch ist Erdenbewohner, und Erdenbewohner sein, bedeutet ein Wesen sein, das sich die Liebe aneignet während der Erdenzeit. Ein Sonnenbewohner in unserer Zeit bedeutet ein Wesen, welches die Liebe entzünden kann, welches die Liebe einströmen lassen kann. Nicht würden die Erdenbewohner die Liebe entwickeln, sie nicht aufnehmen können, wenn nicht die Sonnenbewohner ihnen die reife Weisheit schicken würden mit den Lichtstrahlen. Indem das Licht der Sonne auf die Erde herunterströmt, entwickelt sich auf der Erde die Liebe. Das ist eine ganz reale Wahrheit. Die Wesenheiten, die so hoch stehen, daß sie die Liebe ausströmen können, haben die Sonne zu ihrem Schauplatze gemacht.

Es waren da, als der Mond fertig war mit seiner Entwickelung, sieben solcher Hauptwesenheiten, die so weit waren, daß sie Liebe ausströmen konnten. Hier berühren wir ein tiefes Mysterium, das die Geheimwissenschaft enthüllt. - Da ist im Beginne der Erdenentwickelung der kindliche Mensch, der die Liebe aufnehmen sollte und bereit war zur Aufnahme des Ich, und auf der anderen Seite die Sonne, die sich abspaltete und zu einem höheren Dasein aufstieg. Auf dieser Sonne konnten sich entwickeln sieben Hauptlichtgeister, die zu gleicher Zeit die gebenden Geister der Liebe waren. Nur sechs von ihnen nahmen auf der Sonne Wohnung; und das, was uns im Lichte der Sonne physisch zuströmt, enthält in sich die geistigen Liebeskräfte dieser sechs Lichtgeister oder der sechs Elohim, wie wir sie in der Bibel finden. Einer spaltete sich ab und ging einen anderen Weg zum Heile des Menschen, er wählte sich nicht die Sonne, sondern den Mond zu seinem Aufenthalte. Und dieser eine der Lichtgeister, der freiwillig auf das Sonnendasein verzichtete und sich den Mond wählte, ist kein anderer als derjenige, den das Alte Testament «Jahve » oder «Jehova » nennt. Dieser eine, der sich den Mond zum Aufenthalt wählte, ist derjenige, der vom Monde aus die reife Weisheit auf die Erde strömte und dadurch die Liebe vorbereitete.“ (Lit.: GA 103, S. 53f)

„Während der Nacht, zu gewissen Zeiten, sendet uns der Mond die reflektierte Sonnenkraft zu. Es ist dasselbe Licht, das uns auch von der Sonne zukommt. So strahlte zurück in den alten Zeiten Jahve oder Jehova die Kraft der reifen Weisheit, die Kraft der sechs Elohim, und diese Kraft strömte er während der Zeit des Nachtschlafens in die Menschen ein und bereitete sie vor, so daß sie fähig wurden, auch später die Kraft der Liebe nach und nach während des tagwachen Bewußtseins zu bekommen.

Die Zeichnung soll in symbolischer Weise andeuten den tagwachen Menschen, wo physischer Leib und Ätherleib abhängig sind vom Göttlichen, und das Ich und der Astralleib auf dem physischen Plane im physischen Leibe und Ätherleibe sind; da wird von außen das ganze System des Menschen beschienen von der Sonne. Von der Nacht wissen Sie jetzt, daß sie eine viel längere war und viel wirkungsvoller für den Menschen uralter Vorzeit. Da sind Astralleib und Ich aus physischem Leib und Ätherleib heraus; da ist das Ich ganz in der astralischen Welt, und der astralische Leib wird von außen hineingesenkt in den physischen Leib so, daß er aber seiner ganzen Wesenheit nach doch in das Geistig-Göttliche eingebettet ist. Da kann die Sonne nicht direkt auf den menschlichen Astralleib scheinen und in ihm die Kraft der Liebe entzünden. Da wirkt der Mond, der das Sonnenlicht reflektiert, durch Jahve oder Jehova. Der Mond ist das Symbolum für Jahve oder Jehova, und die Sonne ist nichts anderes als das Symbolum für den Logos, der die Summe der anderen sechs Eiohim ist. Nur symbolisch soll diese Zeichnung, die Sie studieren mögen, über die Sie meditieren mögen, das andeuten. Und wenn Sie

Zeichnung aus GA 103, S 55
Zeichnung aus GA 103, S 55

darüber nachdenken, werden Sie finden, welch tiefe Mysterienwahrheiten darin dargestellt sind: daß lange Zeit hindurch dem nächtlichen Bewußtsein durch Jahve die Kraft der Liebe dem Menschen eingepflanzt wurde auf unbewußte Art. So wurde der Mensch vorbereitet, damit er nach und nach selbst den Logos, die Kraft seiner Liebe empfangen konnte. Wie war das möglich? Wie konnte denn das geschehen? - Jetzt kommen wir zu der anderen Seite des Mysteriums.

Wir haben uns gesagt, daß der Mensch zur selbstbewußten Liebe auf der Erde berufen war. Er mußte also einen Führer, einen Lehrer während des hellen Tagesbewußtseins haben, der ihm so gegenübertrat, daß er ihn wahrnehmen konnte. Nur während der Nacht, im dämmerhaften Bewußtsein konnte ihm die Liebe eingepflanzt werden. Nach und nach aber mußte etwas eintreten, etwas mit voller Tatsächlichkeit eintreten, was dem Menschen möglich machte, außen, physisch das Wesen der Liebe selber zu sehen. Wodurch konnte das eintreten? Das konnte nur dadurch eintreten, daß das Wesen der göttlichen Liebe, des Logos, ein Wesen auf der Erde wurde - ein fleischliches Wesen auf der Erde, wie es der Mensch auf der Erde durch seine Sinne wahrnehmen konnte. Weil der Mensch zur Wahrnehmung durch seine äußeren Sinne sich entwickelte, mußte der Gott, der Logos, selbst ein Sinneswesen werden. Er mußte in einem fleischlichen Leibe auftreten. Das geschah durch den Christus Jesus, und die historische Erscheinung des Christus Jesus bedeutet nichts anderes, als daß die Kräfte der sechs Elohim oder des Logos sich verkörpert haben in dem Jesus von Nazareth im Anfange unserer Zeitrechnung, - in ihm real da waren in der Welt der Sichtbarkeit. Daraufkommt es an. Das, was in der Sonne an innerer Kraft liegt, die Kraft der Logosliebe, nahm physische Menschengestalt an in dem Leibe des Jesus von Nazareth. Denn so wie ein anderer äußerer Gegenstand, wie ein anderes Wesen, so mußte dem Menschen auf der Erde für sein Sinnesbewußtsein der Gott in leibhaftiger Gestalt entgegentreten. Was ist daher diese Wesenheit, die uns im Beginne unserer Zeitrechnung als der Christus Jesus entgegentrat? Sie ist nichts anderes als die Verkörperung des Logos, der sechs anderen Elohim, denen vorbereitend der eine, der Jahve-Gott vorangegangen ist. Und diese eine Gestalt des Jesus von Nazareth, in welcher der Christus oder der Logos inkarniert war, bringt daher das, was früher immer nur von der Sonne auf die Erde herniederströmte, was nur im Sonnenlichte enthalten ist, sie bringt es in das Menschenleben, in die Menschheitsgeschichte selbst hinein: «Der Logos ward Fleisch». Das ist das, worauf das Johannes-Evangelium den größten Wert legt.“ (Lit.: GA 103, S. 54ff)

„In der christlichen Geheimwissenschaft nennt man den Mond den Kosmos der Weisheit und die Erde den Kosmos der Liebe. Unter Mond ist die Mondphase der Erde zu verstehen. Die Bezeichnung des Mondes als Kosmos der Weisheit hat darin ihre Begründung, daß alles, was damals ausgebildet worden ist, von Weisheit durchdrungen wurde. Die Ablösung der Mondphase durch die Erdphase bedeutet die Ablösung des Kosmos der Weisheit durch den Kosmos der Liebe. Als die Erde aus dem Dämmerzustand, Pralaya, wieder hervortrat, gingen die Keime auf, die auf dem Monde gezüchtet worden waren, darunter auch die Keime des physischen, des Ätherleibes und Astralleibes des Menschen. In diese drei Leiber und ihre gegenseitigen Beziehungen ist auf dem Mond Weisheit hineingelegt worden. Daher findet sich auch im Bau dieser drei Leiber die Weisheit. Die größte Weisheit liegt im Bau des physischen Leibes, weniger im Bau des Ätherleibes, und noch weniger in dem des Astralleibes. Wer nicht nur mit dem Verstande, sondern mit sinnender Seele die Leiblichkeit des Menschen betrachtet, der wird diese Weisheit in jedem Organ, in jedem Gliede des Körpers entdecken. Betrachtet man zum Beispiel den menschlichen Oberschenkelknochen, so findet man darin ein wahres Netz von kreuz und quer laufenden Balken, scheinbar regellos; aber kein Ingenieur wäre heute imstande, diese zwei Säulen herzustellen, die mit dem kleinsten Ausmaß von Kraft und Stoff den menschlichen Oberkörper tragen. Solange noch die göttlichen Geister an den Menschenleibern aufbauten, wurde nur Weisheit hineingelegt. Man sieht in der Regel den physischen Leib des Menschen als den niedrigsten an, aber mit Unrecht, denn gerade in seinem Leibe tritt die größte Weisheit zutage. Nur durch diese Weisheit ist es möglich, daß der physische Körper die Attacken, welche der Astralleib stets auf ihn unternimmt, aushält, ohne vor der Zeit zusammenzubrechen. Die Leidenschaften, die sich im physischen Leibe betätigen, das Trinken von Kaffee, Tee und so weiter, alles dies sind Attacken des Astralleibes auf den physischen Leib, und ganz besonders auf das Herz. Daher mußte dies so weise ausgebaut sein, daß die Angriffe jahrzehntelang nicht imstande sind, es zu zerstören. Natürlich mußte durch mannigfaltige Umgestaltung erst die passende Form des Herzens herausgefunden werden.

Nur weil die Weisheit dem Aufbau der Welt zugrunde liegt, kann sie darin von unserem Verstande gesucht und gefunden werden. Aber die Weisheit ist nicht plötzlich in die Welt gekommen, das Hineingießen ist nur langsam und allmählich erfolgt, und ebenso langsam und allmählich wird das Durchdringen der Erde mit der Liebe stattfinden. Dieses Durchdringen der Erde mit der Liebe ist der Sinn der Erdenentwickelung. Die Liebe hat auf der Erde im kleinsten Ausmaß begonnen, sie verbreitet sich aber immer mehr und mehr, und am Ende der Erdphase wird alles ebenso von Liebe durchtränkt sein, wie es am Ende des Mondenzustandes von Weisheit durchtränkt war.“ (Lit.: GA 100, S. 214f)

„Vom Fortpflanzungsakt wußte der Atlantier der ältesten Zeit nichts. Dieser ging in Zuständen völliger Bewußtlosigkeit vor sich. Wenn der Atkntier erwachte, wußte er nichts von der Fortpflanzung. Nur in Sinnbildern wurde ihm der Vorgang der Fortpflanzung gezeigt. Daran erinnert noch die griechische Sage von den zwei Menschen Deukalion und Pyrrha, die nach Griechenland zogen und Steine hinter sich warfen, aus denen dann Menschen wurden. Der Fortpflanzungsvorgang war so lange in Bewußtlosigkeit gehüllt, als die Ehen nur unter Blutsverwandten geschlossen wurden. Daß die Menschen zum Bewußtsein erwachten und bewußt den Akt der Fortpflanzung erkannten, ist auf die Tätigkeit der luziferischen Geister zurückzuführen, die dem Menschen «die Augen aufgetan» haben. Er lernte, Gut und Böse zu unterscheiden. Weil die Menschen nun um ihre Liebe wußten und nicht mehr nur nach der Blutsverwandtschaft fragten, wurden sie selbständig. Dann wurde Jahve durch Christus abgelöst, der eine höhere Liebe in die Welt brachte und die Menschen unabhängig machte von Stammesgenossen und Blutsverwandten. Diese universelle Liebe ist erst in ihrem Anfangsstadium. Wenn aber die Erde einmal ihre Wesen an den Jupiter abgegeben haben wird, dann werden sie von dieser geistigen Liebe ganz durchdrungen sein. Auf diese universelle Liebe weist der Ausspruch Christi hin: «So jemand zu mir kommt und hasset nicht seinen Vater, Mutter, Weib, Kinder, Brüder, Schwestern, dazu auch sein eigen Leben, der kann nicht mein Jünger sein» (Lukas 14, Vers 26). Der Geist, der diese universelle Liebe mehr und mehr über die Erde ausgießt, ist der Christus-Geist. Die Erdenentwickelung ist durch das Erscheinen des Christus Jesus in zwei Teile geteilt. Jenes Blut, das auf Golgatha geflossen ist, bedeutet die Ablösung der Verwandtenliebe durch die geistige Liebe. Dies ist der Zusammenhang zwischen Jahve, Luzifer und Christus.“ (Lit.: GA 100, S. 220f)

Luzifer und Elohim

Siehe auch: Luzifer

„Als die Elohim am Anfange der Erdenentwickelung beschlossen, Menschen zu schaffen, war es ihr Vornehmen, die Menschen ganz nach ihrem Ebenbilde zu machen, so, daß jedes Glied der Menschennatur einem der Elohim entsprechen würde. Sie wollten sich selber in der Menschheit spiegeln. Das geschah aber nicht auf der Erde, so wir wir sie kennen, sondern in einer Sphäre, die wir jetzt um die Erde herum zeichnen müßten, so wie der Saturnring um den Saturn herum ist. Aus dem Weltenraum heraus wirkten die Elohim auf diese Sphäre und spiegelten sich in der Menschheit, die sie geschaffen hatten. Und die Menschen wiederum schauten herab auf einen Punkt in der Mitte der Sphäre und sahen sich dort gespiegelt. Das bist du - so konnten sie zu sich selber sagen. Wäre nicht Luzifer aufgetreten, so wäre das immer so geblieben. Die Menschen hätten eine ewige Jugend erlebt, und das Bewußtsein, das sie von sich selber gehabt hätten, wäre das Bewußtsein dessen gewesen, was sie auf der Erde von sich schauten als das «Du bist».

Zeichnung aus GA 265, S 290
Zeichnung aus GA 265, S 290

Als aber Luzifer auftrat mit seiner Tätigkeit, wollte er sich auch in der Menschheit spiegeln, und das tat er auch, indem er in das Innerste des Menschen eintrat und sich selbst von dort her ausstrahlte. Statt des Schönen und Erhabenen, in dem der Mensch sich bis dahin geschaut hatte, trat nun Häßliches und Unförmliches hervor. Wie die Schlange, die sich um den Baum windet in der Paradiesesgeschichte, so zeigte sich die Spiegelung des Luzifer. Um zu verhüten, daß der Mensch sich in der Häßlichkeit Luzifers schauen sollte, drückten die Elohim die Sphäre zusammen und warfen die Menschen auf die Erde.

So wie der Mensch damals war, so wäre er immer ein Säugling geblieben, denn in dem Säugling wirken auch jetzt noch die aufbauenden Kräfte der Elohim. Der Mensch hätte Nahrung zu sich genommen, indem er die Substanz von Pflanzen und Tieren aufgesogen hätte - die ja damals auch noch ganz anders waren als jetzt. Auch in seinem Bewußtsein wäre der Mensch eben nicht über das Säuglingsbewußtsein hinausgekommen.

Um den Menschen das Selbstbewußtsein zu ermöglichen, haben die Elohim den Tod in alle Erdenprozesse gelegt. Alles auf Erden ist dadurch dem Tode unterworfen worden, und jetzt wirken diese Kräfte so, daß sie durch die Zerstörung, die sie in sich tragen, zugleich die Kraft geben, die Zerstörung zu überwinden, und so zu einem höheren Zustand zu gelangen. Unser Begriff von dem Tod ist, so wie fast alles auf dem physischen Plan, der Gegensatz von dem wahren Begriff. Nur durch den Tod ist es uns möglich gemacht, wieder zurückzukehren zu jenem Verhältnis, in dem wir früher zu den Göttern und der geistigen Welt standen. In uns muß etwas sterben, bevor wir den richtigen Zusammenhang wieder finden können.“ (Lit.: GA 265, S. 289ff)

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.