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Die '''Allegorie''' (von | Die '''Allegorie''' (von {{ELSalt|αλληγορέω}} ; ''allegoréo'', "etwas anders ausdrücken") ist ein in der [[Wikipedia:Literatur|Literatur]] und in der [[Wikipedia:Bildende Kunst|bildenden Kunst]] oft benutztes [[Kunst|künstlerisches]] Stilmittel der [[bild]]haften Veranschaulichung, bei der im weitesten Sinn ein ''Ding'', eine ''Person'' oder auch ein ''Vorgang'', meist aber ein [[abstrakt]]er [[Begriff]], etwa die [[Tugend]] oder das [[Laster]], auf eine für den [[Verstand]] möglichst leicht durchschaubare Weise versinnlicht werden soll. Allegorien sind seit der [[Antike]] gebräuchlich und hängen mit dem Aufblühen der [[Verstandes- oder Gemütsseele]] zusammen. | ||
{{Zitat|Die Allegorie verwandelt die Erscheinung in einen Begriff, den Begriff in ein Bild, doch so, | Oft wird für Allegorien das Mittel der [[Personifikation]] gewählt. So wird beispielsweise die [[Eitelkeit]] gerne als junge Frau mit Spiegel dargestellt, oder [[Wikipedia:Amor (Mythologie)|Amor]] dient als Bild für die [[Liebe]]. Der Allegorie haftet stets etwas verstandesmäßig Konstruiertes an; sie erfüllt ihre Aufgabe gerade durch ihre enge Begrenzung, durch die Beschränkung auf ein leicht Fassliches. Anders als ein echtes [[Symbol]] verweist sie nicht auf einen prizipiell vieldeutigen, unerschöpflichen [[geist]]igen Hintergrund, dem man sich nur durch [[Meditation|meditative]] Vertiefung schrittweise annähern kann. | ||
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|Text=Die Allegorie verwandelt die Erscheinung in einen Begriff, den Begriff in ein Bild, doch so, dass der Begriff im Bilde immer noch begrenzt und vollständig zu halten und zu haben und an denselben auszusprechen ist.<br />Die Symbolik verwandelt die Erscheinung in Idee, die Idee in ein Bild, und so, dass die Idee im Bild immer unendlich bleibt und, selbst in allen Sprachen ausgesprochen, doch unaussprechlich bliebe. | |||
|Autor=[[Johann Wolfgang von Goethe|Goethe]] | |||
|Quelle=[[Maximen und Reflexionen]], Nr. 1112 und 1113}} | |||
{{Zitat | |||
|Text=Allegorien sind im Reiche der Gedanken, was Ruinen im Reiche der Dinge. | |||
|Autor=[[Walter Benjamin]] | |||
|Quelle=Ursprung des deutschen Trauerspiels. | |||
|ref=<ref>[[Walter Benjamin]]: ''Ursprung des deutschen Trauerspiels''. Frankfurt 1963, S. 197.</ref>}} | |||
Als '''Allegorese''' wird die [[Auslegung]] eines Textes bezeichnet, die auch seine vielfältigen tieferen, über den wörtlichen Inhalt hinausgehenden [[Bedeutung]]en zu enthüllen versucht. | Als '''Allegorese''' wird die [[Auslegung]] eines Textes bezeichnet, die auch seine vielfältigen tieferen, über den wörtlichen Inhalt hinausgehenden [[Bedeutung]]en zu enthüllen versucht. |
Aktuelle Version vom 24. Februar 2024, 10:45 Uhr

Die Allegorie (von griech. αλληγορέω ; allegoréo, "etwas anders ausdrücken") ist ein in der Literatur und in der bildenden Kunst oft benutztes künstlerisches Stilmittel der bildhaften Veranschaulichung, bei der im weitesten Sinn ein Ding, eine Person oder auch ein Vorgang, meist aber ein abstrakter Begriff, etwa die Tugend oder das Laster, auf eine für den Verstand möglichst leicht durchschaubare Weise versinnlicht werden soll. Allegorien sind seit der Antike gebräuchlich und hängen mit dem Aufblühen der Verstandes- oder Gemütsseele zusammen.
Oft wird für Allegorien das Mittel der Personifikation gewählt. So wird beispielsweise die Eitelkeit gerne als junge Frau mit Spiegel dargestellt, oder Amor dient als Bild für die Liebe. Der Allegorie haftet stets etwas verstandesmäßig Konstruiertes an; sie erfüllt ihre Aufgabe gerade durch ihre enge Begrenzung, durch die Beschränkung auf ein leicht Fassliches. Anders als ein echtes Symbol verweist sie nicht auf einen prizipiell vieldeutigen, unerschöpflichen geistigen Hintergrund, dem man sich nur durch meditative Vertiefung schrittweise annähern kann.
„Die Allegorie verwandelt die Erscheinung in einen Begriff, den Begriff in ein Bild, doch so, dass der Begriff im Bilde immer noch begrenzt und vollständig zu halten und zu haben und an denselben auszusprechen ist.
Die Symbolik verwandelt die Erscheinung in Idee, die Idee in ein Bild, und so, dass die Idee im Bild immer unendlich bleibt und, selbst in allen Sprachen ausgesprochen, doch unaussprechlich bliebe.“
„Allegorien sind im Reiche der Gedanken, was Ruinen im Reiche der Dinge.“
Als Allegorese wird die Auslegung eines Textes bezeichnet, die auch seine vielfältigen tieferen, über den wörtlichen Inhalt hinausgehenden Bedeutungen zu enthüllen versucht.
Siehe auch
Anmerkungen
- ↑ Walter Benjamin: Ursprung des deutschen Trauerspiels. Frankfurt 1963, S. 197.