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[[Datei:Ecliptic.svg|thumb|upright=1.5|Die Ekliptik mit den vier besonderen Sonnenpositionen, dem Frühlings- und Herbstpunkt und der Winter- und Sommersonnenwende.]]
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Der '''Frühlingspunkt''' (auch '''Widderpunkt''', [[lat.]]/{{EnS|Aries}}) ist der Punkt auf der imaginären [[Wikipedia:Himmelskugel|Himmelskugel]], bei dem die Sonne auf ihrer auf diese Kugel projizierten Bahn, der [[Wikipedia:Ekliptik|Ekliptik]], auf dem Weg von Süden nach Norden den [[Wikipedia:Himmelsäquator|Himmelsäquator]] durchschneidet.
Der '''Frühlingspunkt''' (auch '''Widderpunkt''', [[lat.]]/{{EnS|Aries}}) ist der Punkt auf der imaginären [[Himmelskugel]], bei dem die Sonne auf ihrer auf diese Kugel projizierten Bahn, der [[Ekliptik]], auf dem Weg von Süden nach Norden den [[Himmelsäquator]] durchschneidet.


In diesem Schnittpunkt der zwei Fundamentalebenen steht die Sonne jeweils am 20. oder 21. März, mitunter auch schon am 19. März. Der gegenüberliegende Schnittpunkt heißt '''Herbstpunkt''' oder '''Waagepunkt''', den die Sonne von Norden kommend am 22. oder 23. September erreicht. Steht die Sonne in einem dieser beiden Punkte, kommt es auf Erden zur Tagundnachtgleiche ([[Wikipedia:Äquinoktium|Äquinoktium]]).
In diesem Schnittpunkt der zwei Fundamentalebenen steht die Sonne jeweils am 20. oder 21. März, mitunter auch schon am 19. März. Der gegenüberliegende Schnittpunkt heißt '''Herbstpunkt''' oder '''Waagepunkt''', den die Sonne von Norden kommend am 22. oder 23. September erreicht. Steht die Sonne in einem dieser beiden Punkte, kommt es auf Erden zur [[Tagundnachtgleiche]] ([[Äquinoktium]]).


Der Frühlingspunkt ist der Ursprung des durch [[Wikipedia:Deklination (Astronomie)|Deklination]] und [[Wikipedia:Rektaszension|Rektaszension]] gebildeten [[Wikipedia:Astronomische Koordinatensysteme|Koordinatensystems der Astronomie]]. Durch die [[Präzession]] (langsamer [[Wikipedia:Kreisel|Kreiseleffekt]] des Erdkörpers) verschiebt er sich um etwa 50" jährlich oder im Laufe eines [[Platonisches Weltenjahr|Platonischen Weltenjahres]] von ca. 25.920 Jahren um 360 Grad.
Der Frühlingspunkt ist der Ursprung des durch [[Deklination (Astronomie)|Deklination]] und [[Rektaszension]] gebildeten [[Astronomische Koordinatensysteme|Koordinatensystems der Astronomie]]. Durch die [[Präzession]] (langsamer [[Wikipedia:Kreisel|Kreiseleffekt]] des Erdkörpers) verschiebt er sich um etwa 50" jährlich oder im Laufe eines [[Platonisches Weltenjahr|Platonischen Weltenjahres]] von ca. 25.920 Jahren um 360 Grad.


Der Frühlingspunkt befindet sich [[astronomisch]] gegenwärtig etwa 25° weit im [[Fische (Sternbild)|Sternbild der Fische]], bzw. bereits im Überlappungsbereich dieses Sternbildes mit dem [[Wassermann (Sternbild)|Sternbild des Wassermann]]s. Der alternative Name ''Widderpunkt'' stammt daher, dass der Frühlingspunkt im 1. Jahrtausend v. Chr. im Bereich des [[Widder (Sternbild)|Sternbilds Widder]] lag. Ausgehend vom Frühlingspunkt wird das [[Widder (Tierkreiszeichen)|Tierkreiszeichen Widder]] festgelegt, das sich heute infolge der Präzession nicht mehr mit dem gleichnamigen Sternbild deckt.
Der Frühlingspunkt befindet sich [[astronomisch]] gegenwärtig etwa 25° weit im [[Fische (Sternbild)|Sternbild der Fische]], bzw. bereits im Überlappungsbereich dieses Sternbildes mit dem [[Wassermann (Sternbild)|Sternbild des Wassermann]]s. Daher meinen einige Astrologen irrtümlich, es sei bereits das [[Wassermannzeitalter]] eingetreten. Der alternative Name ''Widderpunkt'' stammt daher, dass der Frühlingspunkt im 1. Jahrtausend v. Chr. im Bereich des [[Widder (Sternbild)|Sternbilds Widder]] lag. Ausgehend vom Frühlingspunkt wird das [[Widder (Tierkreiszeichen)|Tierkreiszeichen Widder]] festgelegt, das sich heute infolge der Präzession nicht mehr mit dem gleichnamigen Sternbild deckt.


==Literatur==
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* Manfred Schneider: ''Himmelsmechanik'', 2. Auflage, Bibliographisches Institut, Mannheim / Wien / Zürich 1981, ISBN 3-411-01619-1.
* Manfred Schneider: ''Himmelsmechanik'', 2. Auflage, Bibliographisches Institut, Mannheim / Wien / Zürich 1981, ISBN 3-411-01619-1.


[[Kategorie:Astronomie]]
[[Kategorie:Astronomie]] [[Kategorie:Jahreszeiten]] [[Kategorie:Kalender]] [[Kategorie:Jahr]] [[Kategorie:Himmelsmechanik]]


{{Wikipedia}}
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Aktuelle Version vom 5. März 2020, 08:53 Uhr

Die Ekliptik mit den vier besonderen Sonnenpositionen, dem Frühlings- und Herbstpunkt und der Winter- und Sommersonnenwende.

Der Frühlingspunkt (auch Widderpunkt, lat./eng. Aries) ist der Punkt auf der imaginären Himmelskugel, bei dem die Sonne auf ihrer auf diese Kugel projizierten Bahn, der Ekliptik, auf dem Weg von Süden nach Norden den Himmelsäquator durchschneidet.

In diesem Schnittpunkt der zwei Fundamentalebenen steht die Sonne jeweils am 20. oder 21. März, mitunter auch schon am 19. März. Der gegenüberliegende Schnittpunkt heißt Herbstpunkt oder Waagepunkt, den die Sonne von Norden kommend am 22. oder 23. September erreicht. Steht die Sonne in einem dieser beiden Punkte, kommt es auf Erden zur Tagundnachtgleiche (Äquinoktium).

Der Frühlingspunkt ist der Ursprung des durch Deklination und Rektaszension gebildeten Koordinatensystems der Astronomie. Durch die Präzession (langsamer Kreiseleffekt des Erdkörpers) verschiebt er sich um etwa 50" jährlich oder im Laufe eines Platonischen Weltenjahres von ca. 25.920 Jahren um 360 Grad.

Der Frühlingspunkt befindet sich astronomisch gegenwärtig etwa 25° weit im Sternbild der Fische, bzw. bereits im Überlappungsbereich dieses Sternbildes mit dem Sternbild des Wassermanns. Daher meinen einige Astrologen irrtümlich, es sei bereits das Wassermannzeitalter eingetreten. Der alternative Name Widderpunkt stammt daher, dass der Frühlingspunkt im 1. Jahrtausend v. Chr. im Bereich des Sternbilds Widder lag. Ausgehend vom Frühlingspunkt wird das Tierkreiszeichen Widder festgelegt, das sich heute infolge der Präzession nicht mehr mit dem gleichnamigen Sternbild deckt.

Literatur

  • Gisela Gorrissen: Astrosophie des Tierkreises und der Planeten. Der Mensch im Spannungsfeld zwischen Kosmos und Erde, Urachhaus Vlg., Stuttgart 2002, S. 18 - 21; 27 - 28
  • Andreas Guthmann: Einführung in die Himmelsmechanik und Ephemeridenrechnung. 2. Auflage, Spectrum, Heidelberg 2000, ISBN 3-8274-0574-2.
  • Oliver Montenbruck: Grundlagen Der Ephemeridenrechnung. 7. Auflage, Spectrum, Heidelberg 2009, ISBN 978-3-8274-2291-0.
  • Manfred Schneider: Himmelsmechanik, 2. Auflage, Bibliographisches Institut, Mannheim / Wien / Zürich 1981, ISBN 3-411-01619-1.
Dieser Artikel basiert auf einer für AnthroWiki adaptierten Fassung des Artikels Frühlingspunkt aus der freien Enzyklopädie de.wikipedia.org und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.