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Pierre-Joseph Proudhon

Aus AnthroWiki
Pierre-Joseph Proudhon, 1860

Pierre-Joseph Proudhon [ˈpjɛʀ ʒoˈzɛf pʀuˈdɔ̃] (* 15. Januar 1809 in Besançon; † 19. Januar 1865 in Passy, Paris) war ein französischer Ökonom und Soziologe. Er gilt als einer der ersten Vertreter des solidarischen Anarchismus. Er setzte sich für die Abschaffung der Ausbeutung und der Herrschaft des Menschen über den Menschen ein,[1] außerdem für Mutualismus und Föderalismus.

Vielzitiert ist der Satz „Eigentum ist Diebstahl[2] aus seinem Werk Qu’est ce que la propriété? Ou recherches sur le principe du droit et du gouvernement.

Teilweise werden die Weiterentwickler seiner Theorie auch als Proudhonisten bezeichnet.

Leben

Pierre-Joseph Proudhon wurde in Besançon, Département Doubs in der Region Franche-Comté geboren. Er war Sohn eines Küfers und einer Küchenmagd und arbeitete bis zu seinem zwölften Geburtstag als Ochsenhirt. Durch ein Stipendium wurde ihm der Schulbesuch ermöglicht, den er aber aufgrund Geldmangels frühzeitig beenden musste. Er erlernte den Beruf des Schriftsetzers und bildete sich als Autodidakt weiter. Als er nach Paris ging, wurde er zum Verfasser vieler Schriften auf den Gebieten des Sozialismus und der Politischen Ökonomie, wobei er u. a. mit Karl Grün, Arnold Ruge, dem Sohn von Fichte und in Paris mit den Mitgliedern der Société d'Économie Politique (Sekretär: Garnier) verkehrte. Sein späterer Verleger Guillaumin hatte 1841 die Zeitschrift Journal des Économistes gegründet.

Pierre-Joseph Proudhon et ses enfants (übersetzt: Pierre-Joseph Proudhon und seine Kinder), Gemälde von Gustave Courbet, 1865

In der Februarrevolution von 1848 traf er Michail Bakunin und entwickelte als Abgeordneter der französischen Nationalversammlung ein Arbeitsprogramm. Er erstrebte eine Entwicklung zum Sozialismus ohne Gewalt, getragen von der freien Entscheidung der Arbeiter. Proudhon lehnte jede staatliche Gewalt ab und prägte die Überzeugung der Anarchisten, wonach die unbegrenzte Freiheit der Menschen die Grundvoraussetzung für eine sozialistische Ordnung sei:

„Die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen, hat irgendjemand gesagt, ist Diebstahl. Nun wohl! Die Regierung des Menschen durch den Menschen ist Sklaverei!“[3]

Proudhon nahm in der Revolution eine Tendenz zu staatssozialistischen Vorstellungen wahr, welche er insbesondere in der Person des „regierungswütigen Louis Blancs“ bekämpfte.

Nachdem Louis Blanc in der Bevölkerung weitaus größere Anhängerschaft fand, versuchte Proudhon Napoleon III. zur Unterstützung seiner Pläne zu gewinnen, wobei er hoffte, dass Napoleon III. zum „Repräsentanten der Revolution wider Willen“ werden könnte.

1849 versuchte Proudhon mit der Gründung einer „Volksbank“, die kostenlose Kredite vergibt, sein Reformprogramm in die Praxis umzusetzen. Nach einem halben Jahr musste Proudhon die Volksbank jedoch wieder schließen, da er verhaftet und wegen zweier Presseveröffentlichungen für drei Jahre inhaftiert wurde.

Karl Marx schätzte zunächst Proudhon, den er 1844/45 mehrfach in Paris traf, und lobte das „scharfsinnige Werk Proudhons“ (Der Kommunismus und die Augsburger Allgemeine Zeitung) und in der Heiligen Familie dessen Angriffe auf das Eigentum (Qu’est-ce que la propriété?) als einen die Nationalökonomie umwälzenden Fortschritt. In der Zeit des Kommunistischen Korrespondenzbüros bat Marx um Proudhons Mitarbeit (Brief vom 5. Mai 1846); dieser lehnte jedoch in seinem Antwortschreiben vom 17. Mai ab. Zum einen wandte sich Proudhon gegen den Einsatz revolutionärer Gewalt, zum anderen warnte er Marx vor autoritären Mitteln und Zielsetzungen.

Auf Proudhons im Oktober 1846 erschienene Contradictions économiques (Untertitel: Philosophie des Elends) antwortete Marx 1847 mit dem Elend der Philosophie. Marx kritisierte scharf die philosophischen und wissenschaftlichen Unzulänglichkeiten, die in den in Frankreich stark verbreiteten Schriften des Autodidakten zu Tage träten; ebenso war ihm dessen wiederkehrende moralisierende Betrachtungsweise zuwider (z. B. strebte Proudhon an Stelle ökonomischer Wertbestimmung der Arbeit nach der Bestimmung und Verwirklichung des gerechten Lohns). Statt die bestehenden Verhältnisse an einer Norm zu messen, ging es Marx vielmehr darum, die inneren Widersprüche der bestehenden Verhältnisse (insbesondere zwischen Kapital und Arbeit) aufzuzeigen und daraus die praktische Gesellschaftskritik zu entwickeln.

Die unterschiedlichen Standpunkte zwischen Marx und Proudhon markierten die Spaltung der Arbeiterbewegung in mehrfacher Weise: in die Anhänger der Direkten Aktion und Nicht-Anhänger, in Anhänger einer sozialen Revolution; des revolutionären Streiks (Anarchisten, Blanquis Anhänger und Marx’ Anhänger) und Anhänger einer schrittweisen Erneuerung der Gesellschaft (reine Reformbewegungen) und in Anarchisten und „Etatisten“ (Staatssozialismus).

Pierre-Joseph Proudhon starb am 19. Januar 1865 in dem Haus Nummer 12, Rue de Passy in Passy und wurde auf dem Friedhof Montparnasse beigesetzt.

Lebenswerk

Qu’est ce que la propriété?; 1841
  • Qu’est ce que la propriété? Ou recherches sur le principe du droit et du gouvernement (1840)[4][5]

In dieser Schrift zieht Proudhon den Schluss: Eigentum ist Diebstahl. Gemeint ist Privateigentum als Privileg oder Monopol, im Sinn von: „Solange Eigentum Privilegien birgt, solange bedeutet privilegiertes – also erpresserisches – Eigentum Diebstahl“. Man dürfe außer den persönlichen Arbeitsmitteln lediglich diejenigen Güter besitzen, die man durch eigene oder kollektive Arbeit hergestellt oder im Tausch dafür erworben hat. Ausbeutung der Arbeitskraft anderer gehöre unterbunden, um die daraus resultierende Kapitalanhäufung und Machtkonzentration zu verhindern. Die Gesellschaft soll sich auf dem freiwilligen Zusammenschluss dezentral organisierter, überschaubarer Einheiten („fédéralisme“), also einem herrschaftsfreien System ohne Staat und Kirche, gründen.

Proudhon war einer der Ersten, die den Begriff der Anarchie positiv wendeten. „Anarchie“ definiert Proudhon ausgehend von der ursprünglichen Bedeutung des Wortes als „Abwesenheit jedes Herrschers, jedes Souveräns“ und folgerte „das ist die Regierungsform, der wir uns täglich mehr nähern (…) wie der Mensch die Gerechtigkeit in der Gleichheit sucht, so sucht die Gesellschaft die Ordnung in der Anarchie.“

  • Avertissement aux propriétaires (1841)
  • Système des contradictions économiques ou Philosophie de la misère (1846)

Dieses Werk gelangte am 15. Oktober 1846 in den Verkauf und erregte anfangs wenig Aufmerksamkeit; erst die Februarrevolution machte es zu einem Verkaufsschlager. Der Autor verbindet in seinem Werk Betrachtungen über Metaphysik, Politische Ökonomie, Sozialismus und Soziologie. Die Hypothese der Existenz Gottes sei unumgänglich, um Ordnung und Fortschritt der Geschichte zu erklären und überhaupt sichere Erkenntnis zu gewährleisten. Überall existieren Kontradiktionen bzw. Antinomien, wie zum Beispiel zwischen Gebrauchswert und Tauschwert; Synthese: der „konstituierte Wert“, womit der Arbeitswert gemessen werde.

Proudhon ließ sich hierzu anregen durch Preisfragen der Académie des Sciences morales et politiques:

  1. Bestimmen Sie die allgemeinen Tatsachen, die die Beziehungen zwischen Profiten und Löhnen regeln, und erklären Sie die diesbezüglichen Schwankungen!
  2. Was sind die Ursachen von Armut?
  3. Wie kann man am nützlichsten vom Prinzip der freiwilligen und privaten Vereinigung Gebrauch machen, um die Armut zu bekämpfen?
  4. Entwickeln Sie Theorie und Grundsätze des Versicherungsvertrages, und welche nützlichen Anwendungen man daraus für den wirtschaftlichen Fortschritt ziehen kann!
  5. Überprüfen Sie kritisch die Pädagogik Pestalozzis, insbesondere im Hinblick auf das Wohlbefinden und die moralische Erziehung der unteren Klassen!
  6. Wie beeinflussen der Fortschritt im und die Vorliebe für den materiellen Wohlstand die Moral eines Volkes?
  7. Zeigen Sie, wie der Fortschritt der Strafjustiz gegenüber Angriffen auf Personen oder Eigentum den zivilisatorischen Fortschritt begleitet haben!
  8. Untersuchen Sie die unterschiedlichen geschichtlichen Entwicklungsstadien der Familie in Frankreich!
  • Solution du problème social (1848)
  • Les Confessions d’un révolutionnaire pour servir à l’histoire de la Révolution de Février (1849)
  • Idée générale de la révolution au XIXe siècle (1851)
  • Le manuel du spéculateur à la bourse (1853)
  • De la justice dans la révolution et dans l'Église. Nouveaux Principes de philosophie pratique (1858)
  • La Guerre et la Paix (1861)
  • Du principe Fédératif (1863)
  • De la capacité politique des classes ouvrières (1865)
  • Du principe de l'art et de sa destination sociale (1865)
  • Théorie de la propriété (1866)
  • Théorie du mouvement constitutionnel (1870)
  • Correspondances (1875)

Proudhon fasste Sozialismus als die Wissenschaft der Freiheit auf. Politik hingegen als Kampf um die Macht im Staate setzt mit letzterem die Beherrschung des Menschen durch den Menschen voraus, demnach Unterdrückung; die höchste Vollkommenheit der Gesellschaft finde sich in der Vereinigung von Ordnung und Anarchie.

Proudhons Schriften beeinflussten zahlreiche Intellektuelle seiner Zeit, vor allem aber die im Entstehen begriffene Gewerkschaftsbewegung in Frankreich, die für lange Zeit anarchistisch orientiert blieb und im Anarchosyndikalismus einen Ausdruck fand.

Kritik

Die Kritik von Karl Marx

Grab Proudhons in Paris-Montparnasse

1846/47 war Karl Marx mit sich ins Reine gekommen. Da bot ihm das Erscheinen des Système des contradictions économiques eine willkommene Gelegenheit, die Grundzüge der eigenen historischen und ökonomischen Anschauungen in einer Kritik an einem der damals bekanntesten französischen Sozialisten der Öffentlichkeit zu präsentieren. Marx’ Misère de la philosophie erschien demzufolge zuerst auf Französisch, wurde in Frankreich aber zunächst kaum beachtet. Proudhon konnte sich die Mühe sparen, durch eine offene Antwort Marx’ Kritik bekannt zu machen. Überliefert sind jedoch seine Randnotizen zu Marx’ Schrift: Proudhon kann hierin oft nicht die Differenzen erkennen, die Marx’ Kritik zwischen beider Positionen sehen will.

Laut Marx ist bei Proudhons Umgang und Beschäftigung mit Kontradiktionen nichts von Hegelscher Dialektik zu finden. Tatsächlich kannte Proudhon Hegelsche Begrifflichkeiten nur aus der Diskussion mit deutschen Sozialisten, da er Deutsch nicht lesen konnte. Gegen Proudhons Entwicklung der Arbeitswerttheorie machte Marx die Originalfassung der englischen Nationalökonomen Adam Smith und David Ricardo geltend, die Proudhon seinerseits als unwissenschaftlich und auf Illusionen basierend bezeichnete, da Waren- und Arbeitswert keine berechenbaren Größen seien, sondern frei festgelegt werden könnten. Hauptsächlich bemängelt Marx sodann, dass Proudhons Analyse nicht von einem geschichtlich als entwickelt vorauszusetzenden System der Arbeitsteilung und der Warenproduktion ausgehe, sondern die Wirklichkeit pseudo-dialektisch nach den Kategorien konstruiere, wie sie sich gerade in dessen Kopfe vorfänden.

Tatsächlich ist theoretische Stringenz nicht so sehr Proudhons Sache (im Gegensatz etwa zum an Hegel und Ricardo geschulten Marx), sondern eher die diskursive Eloquenz sowie die Offenheit gegenüber allen Erscheinungen der sozialen Wirklichkeit, so wie sie sich ihm aufgrund seiner eigenen Lebenserfahrung und politischen Praxis präsentiert haben.

  • Karl Marx: Brief an P. W. Annenkow. Brüssel, 28. Dezember 1846, zuerst veröffentlicht Petersburg 1912. [MEW 4:547–557]
  • Karl Marx: Das Elend der Philosophie. [MEW 4:62–182]
  • Karl Marx: Brief an Johann Baptist von Schweitzer, London 24. Januar 1865, veröffentlicht als Artikel Über P. J. Proudhon im Social-Demokrat Nr. 16 1.2., Nr. 17 3.2., Nr. 18 5. Februar 1865, und 1885 als Beilage zur 1. deutschen Auflage des Elend der Philosophie. [MEW 16:25]
  • Friedrich Engels: Vorwort zur ersten deutschen Ausgabe. [MEW 4:558–569]

Zu Proudhons Idée générale verfasste Marx eine Broschüre, die mehreren Verlegern erfolglos angeboten wurde und deren Manuskript dann verloren ging. Teile davon lassen sich aus dem Briefwechsel[6] sowie aus dem Manuskript Das vollendete Geldwesen[7] erschließen.

Rassismus und Antisemitismus

In Proudhons Werk werden an mehreren Stellen antisemitische Ressentiments deutlich, die teils im traditionellen religiösen Antijudaismus wurzeln, teils auch in seinen sozialistischen Überzeugungen. So hält er es zum einen für ein Verdienst der Kirchenväter, das sie das Christentum vom Judentum gelöst und so dessen spirituelle und materielle Weltherrschaft verhindert zu haben; auch wirft er ihnen als den angeblich Verantwortlichen für die Kreuzigung Christi Gottesmord vor. Zum anderen sieht er in ihnen, darin den modernen Rassenantisemitismus vorwegnehmend, eine minderwertige Menschenrasse, die zu wirtschaftlicher Produktivität, zu metaphysischer Begriffsbildung und zu eigener Staatlichkeit nicht fähig sei. Juden seien notwendig immer Parasiten, ein „Feind der menschlichen Art“. Daher blieben nur zwei Möglichkeiten:

„Man muß diese Rasse nach Asien verweisen oder vernichten. Durch das Eisen oder durch das Feuer oder durch die Ausweisung ist es notwendig, dass der Jude verschwindet.“[8]

Der US-Historiker J. Salwyn Schapiro beschrieb Proudhon 1945 in einem Artikel als einen „Vorboten des Faschismus“. Sein Antisemitismus sehe in den Juden die wichtigste Quelle für das Unglück der Nation. Sein Rassismus komme zudem in der Beschreibung Schwarzer als minderwertige Rasse zum Ausdruck. Seine Kriegsverherrlichung sei ein integraler Teil seiner Sozialphilosophie.[9] In Anschluss an Schapiro analysiert der Historiker Frédéric Krier Proudhon als „Wegweiser zum Dritten Reich“ und verweist Proudhons Antisemitismus, auf seinen „Kampf gegen die ‚Zinsknechtschaft’ und, mit Abstrichen, auch die Forderung eines gebundenen Eigentums“ im Interesse der Volksgemeinschaft sowie auf ihren „Mittelstandssozialismus“.[10]

Sein Bild der Frau

Proudhon vertrat das Modell der Kleinfamilie und schrieb der Frau die traditionelle Rolle als Familienfürsorgerin zu, da er sie nicht als dem Mann gleichartig verstand. Einer befreundeten Anarchistin schrieb er:

„Nein, Madame, Sie wissen nichts über Ihr Geschlecht; Sie wissen nicht das erste Wort der Frage, warum es Sie und Ihre ehrenwerten Schwestern mit so viel Lärm und so wenig Erfolg agieren. Und wenn Sie sie nicht verstehen, diese Frage, wenn in den acht Antwortseiten, die Sie an meinem Brief machten, es vierzig Trugschlüsse gibt, beweist das genau, was ich über Ihre Geschlechtsgebrechen gesagt habe. Ich verstehe unter diesem Wort, dessen Genauigkeit vielleicht nicht einwandfrei ist, die Qualität Ihres Verständnisses, das Ihnen nur erlaubt, den Bericht der Sachen soviel zu erfassen wie Männer es mit dem kleinen Finger tun. Es gibt bei Ihnen im Gehirn wie im Bauch einige durch sich selbst von Geburt unfähige Organe, die nur der männliche Geist zum Funktionieren bringen kann, ihre gebürtige Trägheit zu besiegen, und dass der männliche Geist einzig fähig ist, funktionieren zu lassen, obwohl selbst er nicht einmal immer erfolgreich ist.“[11]

Werke

  • Bekenntnisse eines Revolutionärs. Hrsg. von Arnold Ruge. Leipzig 1850
  • Œuvres Complètes. 25 Bände. Lacroix, Paris 1870
  • Œuvres Complètes. Nouvelle Édition publiée avec des notes et des documents inédits sous la direction de C. Bouglé et H. Moysset, Introduction et notes de Roger Picard, Slatkine Genève-Paris 1982 (In Bd. I: Système des contradictions économiques, ou philosophie de la misère findet sich eine Wiedergabe der Randnotizen aus der Hand Proudhons zu Marx’ Das Elend der Philosophie)
  • System der ökonomischen Widersprüche oder: Philosophie des Elends. Herausgegeben von Lutz Roemheld & Gerhard Senft. Kramer, Berlin 2003, ISBN 3879562814
  • Ausgewählte Texte. Herausgegeben von Thilo Ramm & K. F. Koehler. Stuttgart 1963
  • Carnets inédits. Journal du Second Empire (1847–1865) CNRS, Paris 2009, ISBN 227106788X
  • Theorie des Eigentums (1866) Verlag für Sozialökonomie (Gauke), Kiel 2010, ISBN 978-3-87998-458-9 (Erste deutsche Übersetzung von Lutz Roemheld).
  • Théorie de l'impôt, question mise au concours par le Conseil d'État de Vaud en 1860, 1861.
    • Theorie der Steuer (1860), Einleitung: Dirk Löhr. Metropolis-Verlag, Kiel 2012, ISBN 978-3-89518-905-0 (Erste deutsche Übersetzung von Lutz Roemheld).
  • Über das Föderative Prinzip und die Notwendigkeit, die Partei der Revolution wieder aufzubauen. Erstausgabe 1863, Teil 1: Verlag Peter Lang, Bern 1989, ISBN 978-3-631-40852-0. Teil 2: Einheitspolitik, 1992 ISBN 978-3631448755. Teil 3: Die Einheitspresse, 1999, ISBN 978-3631347881.

Literatur

  • Charles-Augustin Sainte-Beuve (Autor), Michel Brix (Hrsg.): P.-J. Proudhon. Sa vie et sa correspondance 1838–1848. Édition du Sandre, Paris 2010, ISBN 978-2-358-21053-9 (Nachdr. d. Ausg. Paris 1873).
  • Karl Diehl: P. J. Proudhon. Seine Lehre und sein Leben. Scientia-Verlag, Aalen 1968 (Nachdr. d. Ausg. Jena 1888).
  • Édouard Droz: P.-J. Proudhon (1809–1865). Librairie de pages libres, Paris 1909.
  • Arno Münster: Das Thema der Revolte im Werk von Jules Vallès. Ein Beitrag zur Soziologie der Kommune-Literatur (Freiburger Schriften zur romanischen Philologie: Bd. 25). Wilhelm Fink, München 1974, S. 26–30 (zugl. Dissertation, Universität Freiburg/B. 1973).
  • Arthur Mülberger: P.-J. Proudhon. Leben und Werke. 2. Aufl. Mackay-Gesellschaft, Hamburg 1979, ISBN 3-921388-28-7 (Nachdr. d. Ausg. Stuttgart 1899).
  • Johannes Hilmer, Lutz Roemheld (Hrsg.): Proudhon-Bibliographie. Peter Lang, Frankfurt/M. 1989, ISBN 3-631-41561-3.
  • Günter Bartsch: Wer die Freiheit nicht lebt, den tötet sie. Noûs-Verlag, Tübingen 1995, S. 11–24, ISBN 3-924249-16-4.
  • Frédéric Krier: Sozialismus für Kleinbürger. Pierre Joseph Proudhon – Wegbereiter des Dritten Reiches. Böhlau, Köln – Weimar – Wien 2009.
  • Thibault Isabel: Pierre-Joseph Proudhon. L'anarchie sans le désordre. Editions Autrement, Paris 2017. ISBN 978-2-7467-4545-2.

Weblinks

 Wikisource: Pierre-Joseph Proudhon – Quellen und Volltexte
Commons: Pierre-Joseph Proudhon – Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema

Einzelnachweise

  1. Werke II, S. 387.
  2. Was heißt Eigentum? Oder: Untersuchungen über die Grundlagen von Recht und Staatsmacht. Französische Originalausgabe 1840.
  3. Gerhard Göhler und Ansgar Klein: Politische Theorien des 19. Jahrhunderts. In: Hans-Joachim Lieber (Hrsg.): Politische Theorien von der Antike bis zur Gegenwart. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1993, S. 587.
  4. deutsch: P.J. Proudhon: Was ist das Eigentum Erste Denkschrift: Untersuchungen über den Ursprung und die Grundlagen des Rechts und der Herrschaft (1840)
  5. französisch: Pierre-Joseph Proudhon (1840): Qu’est-ce que la propriété ? Premier mémoire (PDF-Datei; 684 kB)
  6. MEW:28, 296–304, 306, 308–311, 312–315 und 317–318.
  7. Roman Rosdolsky: Zur Entstehungsgeschichte des Marxschen „Kapital“. Der Rohentwurf des Kapital 1857–1858, Bd. 1; Europäische Verlagsanstalt Frankfurt am Main, 4. Aufl. 1974; ISBN 3-434-45003-3; S. 19f
  8. Pierre-Joseph Proudhon: Carnets, 26 décembre 1847 (Notizbücher, 26. Dezember 1847, zitiert nach Dominique Trimbur: Proudhon, Pierre-Joseph. In: Wolfgang Benz (Hrsg.): Handbuch des Antisemitismus. Bd. 2: Personen. De Gruyter Saur, Berlin 2009, ISBN 978-3-598-44159-2, S. 657 f. (abgerufen über De Gruyter Online).
  9. J. Salwyn Schapiro: Pierre Joseph Proudhon, Harbinger of Fascism. In: The American Historical Review 50, Nr. 4 (Juli 1945), S. 714–737.
  10. Frédéric Krier: Sozialismus für Kleinbürger. Pierre Joseph Proudhon – Wegbereiter des Dritten Reiches. Böhlau, Köln – Weimar – Wien 2009, S. 389 f.
  11. Original: „Non, Madame, vous ne connaissez rien à votre sexe ; vous ne savez pas le premier mot de la question que vous et vos honorables ligueuses agitez avec tant de bruit et si peu de succès. Et si vous ne la comprenez point, cette question ; si, dans les huit pages de réponses que vous avez faites à ma lettre, il y a quarante paralogismes, cela tient précisément, comme je vous l’ai dit, à votre infirmité sexuelle. J’entends par ce mot, dont l’exactitude n’est peut-être pas irréprochable, la qualité de votre entendement, qui ne vous permet de saisir le rapport des choses qu’autant que nous hommes vous le faisons toucher du doigt. Il y a chez vous, au cerveau comme dans le ventre, certain organe incapable par lui-même de vaincre son inertie native, et que l’esprit mâle est seul capable de faire fonctionner, ce à quoi il ne réussit même pas toujours. Tel est, madame, le résultat de mes observations directes et positives : je le livre à votre sagacité obstétricale et vous laisse à en calculer, pour votre thèse, les conséquences incalculables.“ Pierre-Joseph Proudhon: Lettre à Madame J. d’Héricourt. In: La Revue philosophique et religieuse. VI (Januar 1857); S. 164–166, hier S. 165; Pierre-Joseph Proudhon: La Pornocratie ou les femmes dans les temps modernes. 1857
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